Samstag, 28. September 2013

What else is new?


Uiuiui, ist das spannend.
Die meisten Leute interessieren sich bekanntlich nicht für Politik. Und die, die es doch tun, sind sich zumindest darüber einig, daß Parteipolitik, das Schachern um Posten und wahltaktisches Handeln die allermiesesten Formen der Politik sind.
Ich bin da offenbar aus der Art geschlagen. Parteipolitik und das Abwägen der Parteiinteressen bei Sachfragen, ist gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Insofern komme ich vor Spannung derzeit kaum in den Schlaf und verfolge am TV oder Computer klebend Länderräte der Grünen, SPD-Parteikonvente und das strategische Ausloten der K.O.alitionsoptionen.

Darüber vergesse ich fast mein zweitliebstes Steckenpferd; meine herzallerliebste Katholische Kirche.
Es ist also hohe Zeit mal kurz den Blick zu erheben. Gibt es irgendetwas Neues? Meldungen aus dem römisch-katholischen Klerus?
Dazu ging ich heute mal die verschiedenen Agenturen, newsletter und Meinungsartikel durch.
Ich kann aber alle beruhigen. Nein, es gibt absolut keine sensationellen Geschehnisse in der RKK. Da läuft alles so wie immer.

Papst Franz gibt Alltägliches auf Pennäler-Niveau wider und wird dafür von der weltweiten Einheitspresse bejubelt, als ob er gerade ein Heilmittel gegen Krebs gefunden hätte.

Und die einfachen Priester machen das, was sie immer tun: Kinder ficken.

Beispiele:

Gestern wurde ein katholischer Priester vom Landgericht Würzburg zu 33 Monaten Haft verurteilt, weil er in den 90er Jahren einen Jungen über einen Zeitraum von fünf Jahren (!) immer wieder vergewaltigt hatte. Es begann, als sein Opfer, der bizarrerweise der Sohn eines evangelischen Pfarrers ist, FÜNF JAHRE ALT war.

Der katholische Pfarrer Michael W. sitzt am 24.09.2013 im Landgericht Würzburg (Bayern) auf der Anklagebank. Laut Anklage soll er in den 1990er-Jahren den Sohn seiner Haushälterin missbraucht haben. [….]  Der Geistliche hatte die Taten aus den 1990er-Jahren gestanden. [….] Der Mann war mit der Familie des Opfers befreundet. Nach der Trennung der Eltern kümmerte er sich um die Mutter, die später als Haushälterin für ihn arbeitete und mit ihren Kindern in seinem Pfarrhaus im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart lebte. Für den Buben wurde der Pfarrer zu einer wichtigen Bezugsperson. »Er war Priester, Seelsorger und Vaterersatz und hatte eine ganz besondere Vertrauensposition«, betonte  [Richter] Pöpperl. Dies habe er »wirklich schamlos für die eigenen Bedürfnisse ausgenutzt.«
Nach Einschätzung des Gerichts kam es über die Jahre anfangs eher zufällig, später dann geplant zu Berührungen und Übergriffen. [….]  Das Opfer hatte vor Gericht unter anderem von Depressionen und Schwierigkeiten beim Aufbau von Vertrauensbeziehungen berichtet. »Es geht mir gar nicht gut«, sagte er. Der Deutsche Orden hatte dem heute 25-Jährigen im vergangenen Jahr 80 000 Euro Entschädigung gezahlt.

Etwas billiger kam die katholische Kirche in Pennsylvania vor einer Woche davon, wenn sie  Pater W. Jeffrey Paulish auf Kaution freibekommen möchte. Der 56-Jährige katholische Pfaff wurde von Polizisten dabei erwischt, als er es mit einem 15-Jährigen Jungen in seinem Auto trieb. Er vergewaltigte sein Opfer, während er auf dem Penn State University campus parkte und redete sich, als er buchstäblich mit heruntergelassenen Hosen ertappt wurde, damit heraus, daß er gefragt hätte, ob der Junge schon 18 wäre und dieser hätte das bejaht.
Da in den USA seit gut zehn Jahren diese Fälle schlecht zu vertuschen sind, wie es zu Zeiten des obersten Glaubenswächters Ratzinger sogar geschehen mußte, haben die vorgesetzten Bischöfe jetzt öffentliche Zerknirschung zu heucheln.

"I wish to acknowledge how unsettling this is to me personally and to countless others," Scranton Bishop Joseph Bambera said in a statement published online.

Zu blöd. Nicht, daß der Kirche die Opfer leid täten – denn dann würden sie ihre Sexualmoral, den Zölibat und das männerexklusive Priestertum überdenken – aber in Amerika können Schmerzensgeldprozesse sehr teuer werden. So manches Bistum wurde schon von seinen Päderastenpriestern in die Pleite gepoppt.


In Polen erwischte es diese Woche gleich zwei Katholische Moralexperten, die als hohe Vatikanvertreter in der Karibik Teenager missbrauchten.

Gegen den ehemaligen Vatikan-Botschafter in der Dominikanischen Republik, Jozef Wesolowski, wird nun auch in seiner polnischen Heimat wegen Kindesmissbrauchs ermittelt. Zudem sei gegen den in dem Karibikstaat tätigen polnischen Priester Wojciech Gil ein Verfahren eingeleitet worden, teilte die Staatsanwaltschaft in Warschau am Freitag mit. Grundlage seien "aus der Dominikanischen Republik übermittelte Angaben".
Beiden Geistlichen wird vorgeworfen, Sex mit minderjährigen Jungen gehabt zu haben, in Wesolowskis Fall sollen sie zwischen 13 und 18 Jahre alt gewesen sein. Wesolowski wurde am 21. August abberufen, der Vatikan machte den Vorfall aber erst Anfang September publik.

In der Peuanischen Diözese Ayacucho wird wegen vielfachen Kindesmissbrauchs gegen den Weihbischof Gabino Miranda ermittelt. Der ultrakonservative Opus-Dei-Bischof hatte mehrere Messdiener vergewaltigt. Sein Chef, Kardinal Ciriani bemüht sich den Fall runterzuspielen.

Church officials were initially tight-lipped about the details of the case; Peru’s Cardinal Juan Luis Cipriani has only given press terse comments downplaying the issue, telling the public “not to make firewood out of a fallen tree.”
[…] Caretas writes that the incident in question may date back to June 2012. According to reports, the victim was a 14-year-old altar boy who was touched inappropriately by then-Bishop Miranda during confession.
According to Caretas, the victim lodged a formal complaint (denuncia) with the Archbishop of Ayacucho’s office; it appears the complaint went unnoticed or ignored for some time. […]
The following April, Miranda wrote a letter to Pope Francis asking for a sabbatical year so he could “reflect on my imprudent acts, and dedicate myself completely to my personal interests, and put ecclesiastical and work functions aside.”

Weiter nördlich, in Colorado wurde ein inzwischen 78-Jähriger katholischer Priester ertappt. Es wurde ihm nachgewiesen einen 14-Jährigen mit Alkohol und Marijuana gefügig gemacht zu haben, um ihm unter anderem die Nippel piercen zu lassen und dann sexuell zu belästigen.

The Rev. Charles Manning was convicted in July on two counts of contributing to the delinquency of a minor; he was acquitted of an additional charge of sexual assault of a minor.   
Court testimony and evidence convinced the jury that Manning was guilty of giving alcohol and marijuana to the 16-year-old boy and a friend, according to a report in The Gazette, a daily newspaper in Colorado Springs. The judge in the case reportedly considered jail time for Manning but thought he'd spend all of it in a hospital wing.
[…] During the investigation, Manning was living in Shrewsbury at the Regina Cleri Home for retired priests.

In Philadelphia wurde der katholische Priester Robert L. Brennan sogar als "serial predator” verhaftet, nachdem ihm nachgewiesen wurde über 20 Jungs vergewaltigt zu haben. Möglich machte es die Kirchenführung, die Brennan immer in eine neue Gemeinde mit Frischfleisch versetzte, sobald er irgendwo wegen seiner Kinderfickereien aufgeflogen war.

Brennan was arrested Wednesday afternoon in Perryville, Md. and was returned to Philadelphia on Thursday evening after waiving extradition.
He is accused of sexually assaulting the altar boy from 1998 to 2001 when the child was between 11 and 14 years old, according to authorities.
Williams described in graphic detail how Brennan, who was 60 when the alleged attacks started, began sexually assaulting the boy when the victim was in the 6th grade.
The alleged assaults happened inside the church as well as off church grounds while Brennan was an assistant pastor at Resurrection of Our Lord Parish in the Rhawnhurst section of Northeast Philadelphia.
"The assaults took place in the sacristy of the church, in Rev. Brennan's bedroom, in the rectory, in a storage area on parish property and in a movie theater," said Williams.
Brennan, now 75, faced previous allegations that were detailed in a grand jury report but did not result in charges because the alleged assaults fell outside the state's statute of limitations.
[….]  The Archdiocese had a history of moving pedophile priests from parish to parish rather than report their crimes or banish them from the church. Williams said Brennan was one of the priests who was, for years, protected rather than punished.
"The case of (Brennan) is another example of how the Monsignor William Lynn shielded predator priests from exposure and prosecution, which led to the victimization of countless Philadelphia children," Williams said.
Brennan's duties within the church were severely restricted after a 2005 grand jury report on sexual abuse in the Philadelphia church found that during Cardinal Anthony Bevilacqua's tenure that Brennan had sexually or inappropriately touched more than 20 boys; many from the schools or parishes where Brennan worked.
[…]  Various men have testified that they were abused by Brennan but because of the alleged offenses falling outside of Pennsylvania's statute of limitations nothing could be done until now, Williams said. One man even sued the church a few years back claiming he was abused at Resurrection of Our Lord from 1993 to 1994. […]

Man könnte diese Liste noch verlängern.
Der Abusetracker sammelt solche Meldungen weltweit.
Aber man kann wohl mit Gewissheit sagen, es handelt sich um ein ganz normales Wochenende der RKK, also jene Organisation, für die Nahles und Thierse so begeistert werben.


1 Kommentar:

  1. Ich hatte mich schon gefragt, ob du das mit den Polen nicht mitbekommen hattest. Na es war ja auch Wahl...

    Selbstverständlich ficken die katholischen Priester in Polen, genausoviele Kinder wie anderswo in der Welt. Trotzdem ist dort bislang alles ruhig geblieben. Man hatte fast den Eindruck, dass im erzkatholischen Polen, der wahre christliche Geist zuhause sei. Und dieser Geist, ist mal so richtig verschwiegen. Stumm wie ein Fisch sogar. Doch dann kam dann endlich die erlösende Nachricht über die beiden armen verirrten aber geweihten Seelen.

    Natürlich konnte das nur herauskommen, weil die Gefallenen ihre Taten in der Karibik verübten. Gerüchte über Missbrauchsvorwürfe soll es ja schon viel länger gegeben haben. Noch aus der Zeit der Seelsorge in Polen. Aber solange die heilige Kirche ihre Hand über die Kinderfickler halten konnte, ist nichts passiert. Sicher hoffte man auch, dass den Klerikern durch eine Versetzung geholfen sei und ihnen bei dunkelhäutigen Knaben der Appetit vergeht. Dazu diese erbarmungslose schwüle Hitze der Karibik. Das sollte den Trieb doch nun wirklich zügeln.

    Nun reicht wohl die Macht der Polnischen Heiligkeit aber nicht mehr so ganz um die Welt, nachdem der Pole J.P. II abberufen wurde. Darum sind die merkwürdigen Aufklärungspraktiken der Polen nun doch an die Öffentlichkeit gekommen. Da bleibt eigentlich nur eine Frage: Warum braucht sowas in der angeblich allwissenden katholischen Kirche 20 Jahre?

    Man kann nur hoffen, dass der Skandal dort ähnliche Wellen schlägt wie hier. Aber ich fürchte, dass die Polen sich zu sehr an die Hirnwäsche gewöhnt haben. Vermutlich braucht es weitere 20 Jahre, bis diese Botschaft dann auch in der polnischen Hirnrinde angekommen ist. Hier sieht man einmal mehr, was so ein Massenwahn anrichten kann. Da spinnt sich einer vor 2000 Jahren im Delirium was zusammen und macht in der Folge dann Milliarden von Menschen mit diesem Mist kirre. Und anstatt das mal jemand auf den Tisch haut und fragt, ob sie noch alle Latten am Zaun haben, verbreitet man hier den Wahn noch in einem seriösem Gewand, in den öffentlich-rechtlichen Abendnachrichten. 'Sehet, da wird eine entlarvte Fälschung ausgestellt. Ein verurteilter Kinderficker leitet aus diesem Anlass mit bedeutungsschwangeren Worten und einer betont bescheidenen Gestik eine Versammlung für Hirngewaschene. Preiset den Schmarrn!'

    Interessiert das wirklich jemanden? Hat das irgendwas mit Glaube zu tun? Da sieht einer beim vermutlich ersten Besuch in der Wüste, zufällig den Paarungstanz eines dort heimischen Leuchtkäfers. Und weil er erstens so dämlich war, überhaupt eine Wüste zu betreten und zweitens das Gesehene zu begreifen, glauben die Leute noch heute an ein angebliches Wunder eines genauso eingebildeten Überwesens. Was wissen wir denn über den Mann? Doch wohl nur, dass er obendrein noch eingebildet genug war, sich trotz seines offenbaren Bildungsmangels auserwählt zu sehen. Wer wäre das wohl nicht, wenn er dürstend und hungernd durch eine ihm unbekannte Wüste irrt?

    Heute sitzen wir beim Fressen vor der Glotze. Idealerweise sind wir dabei schon leicht vom Feierabendbier benebelt. Und das Einzige, was sich in 2000 Jahren nicht geändert hat, ist die Bereitschaft, aber auch jeden Scheiß für bare Münze zu nehmen. 'Wahrlich ich sage dir, dieses billige Deodorant, macht dich alten Sack so sexy, dass die flügge Chantal von dem Gestank ganz rallig wird!' Ja und das, wollen wir wirklich glauben! Halleluja!

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