Dienstag, 12. Februar 2013

M und M's




Daher heißen meine beiden meistgeliebten Katholiken auch Matthias Matussek und Martin Mosebach. Das sind Doppel-M’s.
Aber ein M genügt voll und ganz, nicht wahr Martin Lohmann und Margot Käßmann?
Das Quartett der reaktionärsten Bischöfe Deutschlands bildeten, wenig verwunderlich, vier M-Bischöfe. Die Kardinäle Marx und Meisner, sowie die Bischöfe Mixa und Müller.
Die beiden letzteren verloren allerdings inzwischen ihre Bistümer, einer stieg auf, der andere ab.
Die Front der vier martialischen M’s bröckelt also.
 Zu den Erzreaktionären gehören nun Overbeck und Tebartz-van-Elst.
Im Allgemeinen haben die Dunkelkatholiken Deutschlands, die sich für Piusbrüder, Marienkinder, Opus Dei, Tridentinische Messe, Homohass und Frauenverachtung begeistern keinen Anlass zur Sorge, ob des bevorstehenden Papstwechsels. 
Die Riege der Kardinäle ist dermaßen reaktionär, daß jeder auch nur um Millimeter liberalere Papst ein reines Wunder wäre.

Alle vier M’s sind jetzt allerdings wieder in Bauchschmerzen ob des Ratzinger-Rücktritts vereint. Sie alle setzten in besonderer Weise Hoffnungen in ihn.
Meisner benutzte seinen kurzen Draht in den Vatikan ungeniert dazu, um seinen erzkonservativen Schülern zu Blitzaufstiegen zu  verhelfen.
Unlängst konnte er Woelki zum Kardinal hochpushen und seinen Generalvikar Dominikus Schwaderlapp 42-Jährig zum Titularbischof von Frigento aufwerten.
Wird Meisners enormer Einfluss auf die Bischofsernennungen erhalten bleiben, wenn ein Ghanaer oder Brasilianer die Tiara trägt?
Der Kölner Hassprediger ist offensichtlich nervös und neigt zur Hysterie.
Es hat mich immer verletzt, wie abschätzig, ja hämisch in Deutschland über den Papst gesprochen wurde. Was vielen gefehlt hat, war ein Gefühl des Selbstbewusstseins, ja des Stolzes, dass zum ersten Mal nach fast 500 Jahren wieder ein Deutscher ein solches Amt mit dieser globalen Verantwortung bekleidete. Das wurde völlig ausgeblendet.

Der zweitjüngste Kardinal der Welt, Kugelkopf Marx, der gerade eben ganz im Ratzingerischen Sinne die Aufklärung der Missbrauchsfälle durch den Kriminologen Prof. Dr. Christian Pfeiffer stoppte wähnte sich ebenfalls in optimaler Position für eine weitere Karriere. Er ist schließlich Ratzis Nachfolger in seinem Erzbistum München und Freising. Und da liegen Ratziakten im Giftschrank, die Marz als Gefälligkeit unter Verschluß hält. Ratzi hatte mutmaßlich einst persönlich dafür gesorgt einen Kinderficker aus Essen nun in seinem Bistum Kidner ficken zu lassen.
Der SZ liegt die eidesstattliche Erklärung des damals elf Jahre alten Opfers aus Essen vor, wonach ihn der Priester zum Oralverkehr gezwungen habe. Der Täter sollte zur Therapie nach München kommen. Er wurde aber sofort wieder in einer Gemeinde eingesetzt. […] 1982 ging Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation nach Rom. 1986 wurde der Priester von einem oberbayerischen Amtsgericht wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 18 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung Nachfolger als Münchner Kardinal und weiß konnte mit einem Gefallen in Vorleistung gehen, indem er wann immer möglich den Namen „Ratzinger“ aus unerfreulichen Meldungen über die Beförderung eines verurteilten Kinderfickers aus Essen zum weiteren Kinderficken heraushielt.

1980 stimmte Ratzinger für die Versetzung Priester H.‘s aus Essen verurteilt. Außerdem musste er 4000 Mark Strafe zahlen. Trotzdem wurde er danach erneut in einer Gemeinde eingesetzt. Der Geistliche ist noch heute in Oberbayern im Dienst.
Eine sehr blöde Geschichte für die Weste des Papstes. Da konnte Kardinal Marx durchaus Dankbarkeit für das Verschwinden der Akten erwarten. Auch Reinhard Marx, 59, wollte dafür im Gegenzug gern noch einen Spitzenjob in der Kurie abgreifen.

Ein extrem enges Verhältnis zum Papst wird auch dem geschassten Prügel-Alkoholiker Walter Mixa nachgesagt.
Es war Ratzingers erste Personalentscheidung als Papst seinem Bayerischen Kumpel Mixa vom Bistum Eichstätt (265 Pfarreien, 420.000 Katholiken) nach Augsburg (1001 Pfarreien, 1,4 Mio Katholiken) zu schicken.
Militärbischof Mixa sollte der kommende Star der Bayerischen Kleriker werden und die Personalpolitik des Pontifikats Ratzinger einläuten. Mixa wurde am 16. Juli 2005 von Papst Benedikt XVI. (gewählt am 19.04.2005) zum Bischof von Augsburg ernannt.
Mixa hat es mit seiner bekannten Kaskade von Nazivergleichen, sexuellen Übergriffen auf Priesteramtskandidaten und weiteren Peinlichkeiten fertig gebracht nun im personellen Abklingbecken des Vatikans zu schmoren. Unter seinen Brüdern im Bischofsamt ist er ungefähr so beliebt wie Fußpilz und Mundfäule.
So ein schmähliches Karriereende passt dem 71-Jährigen gar nicht. Unverhohlen sucht er nach einer neuen Aufgabe. Nachfolger Konrad Zdarsa will ihm das keinesfalls zugestehen. Auch Mixa kann nur Ratzinger helfen.

Bereits „geschafft“ hat es der Abschaumbischof Müller, der als der hartnäckigste Streiter wider die Aufklärung der Kindersexfälle demonstrativ zum obersten Glaubenshüter der 1,2 Milliarden Katholiken befördert wurde. Einhergegangen mit Müllers rasantem Aufstieg zum Präfekten der Glaubenskongregation war die Ernennung zum Kurienerzbischof.
Erst seit Juli 2012 schaltet und waltet der 65-Jährige in Rom als der Polterer, den der Geront Ratzinger nicht mehr geben kann. Als zweiter Bayer unter den Top-Drei-Katholiken dieses Planeten kann er sich durchaus beabsichtigt als muskulöser Arm des Papstes fühlen und der Weltkirche seinen prägenden Stempel aufdrücken.
Die Erhebung zum Kardinal ist in diesem Job natürlich reine Formsache und hätte bald erfolgen sollen.
Daß Ratzi nach einem halben Jahr in den Sack haut, ist da natürlich ein schwerer Schock.
Was ist mit Müllers Kardinalserhebung?
 Es tritt nun der kuriose Fall ein, daß die Nummer 3 der katholischen Welt nicht unter den 118 Top-Würdenträgern ist, die ins nächste Konklave gehen.
Noch viel schlimmer aber ist die Aussicht, daß der neue Stellvertreter Gottes auf Erden höchstwahrscheinlich einen neuen Chef der Inquisitionsbehörde berufen wird.
Kein Präfekt ist wichtiger für ein Pontifikat, als der Chef der Kongregation für die Glaubenslehre. Der nächste Papst würde also gewissermaßen selbstkastriert in seine Amtszeit gehen, wenn er den Bayern des alten Papstes an dieser Schlüsselstelle der Macht behalten würde.
Müller kann noch nicht mal seine Kompetenz und Erfahrung in die Waagschale werfen, weil er noch ganz neu in der Kurie ist.
Der ehemalige Schrecken von Regensburg könnte seinen Traumjob nach einem ¾ Jahr schon wieder los sein.

Für die vier M’s ist es ohne Ratzinger sehr schwer….