Während
tout Washington in heller Aufregung wegen der Entlassung des FBI-Direktors ist, den
Trump damit ganz offensichtlich davon abhalten wollte weiter zu untersuchen wie
Trump und sein Team mit Russland verstrickt sind, trifft sich Moral Midget im
Oval Office mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und dem russischen
Botschafter Sergej Kisljak, der die zentrale Figur im „Russian Ties“-Skandal
ist.
Die drei
Männer waren bester Laune, aber verständlicherweise wollte Trump ungern Bilder des
tollen Trios ausgerechnet an dem Tag in der Presse sehen. Daher wurden die Medien ausgeschlossen.
Nur die
Hausfotografen des Kreml waren anwesend.
Willkommen
im „land oft he free“; während das FBI die Verbindungen Trumps nach Russland
untersucht, werden amerikanische Journalisten vom Weißen Haus ausgeschlossen.
Lediglich die Kreml-Leute dürfen im Zentrum der US-Macht Bilder machen.
Trumps
Administration war offensichtlich dieses neumodische Dings, das Internet, nicht
bekannt. Daher dachte wohl niemand, daß in Russland verbreitete Bilder des
Treffens in Windeseile auch in den US-Medien auftauchen könnten.
War ahnt
schon sowas?
Kein
amerikanischer Journalist, der gestern nicht an Nixon erinnert hätte; war doch die
Entlassung des Chefermittlers des Untersuchungsausschusses zum
Watergate-Skandal, Archibald Cox, damals das Ende der republikanischen Präsidenten.
(Saturday Night Massacre).
(Saturday Night Massacre).
Für den
Fall, daß auch nur ein einziger Medienvertreter diese für Trump extrem
peinliche Parallele nicht öffentlich breittritt, lud Trump außerdem Nixons Chefberater
und späteren Außenminister Henry Kissinger ins Weiße Haus.
Kann man
sich nicht ausdenken.
[….] But it wasn't Lavrov they found sitting with
the president! It was Henry Kissinger, best known for his role as Secretary of
State to President Richard Nixon.
Reporters asked Trump about the firing of FBI Director James Comey.
Trump responded, briefly, that Comey was simply "not doing a good
job." It was apparently lost on Trump that the last 16 hours had been
dominated by comparisons between Nixon's "Saturday Night Massacre" --
where he jettisoned the independent counsel investigating Watergate -- and
Trump's decision to part ways with Comey. Either that or Trump was pulling the
greatest troll move ever by having Kissinger there when he took his first
questions from reporters about the Comey firing. (I'm not ready to rule that
option out.) […..]
Ein
Präsident mit einem höheren IQ als Zimmertemperatur würde wissen, daß so ein
Verhalten weltweit enorme Wellen schlägt, hätte sich eine gute Begründung für
Comeys Rausschmiss überlegt und auch gleich einen Nachfolger präsentiert.
Trump
Fans verweisen nun immer noch darauf, daß seine Administration so jung und
unerfahren sei. Als ob nicht auch jede Hausfrau auf der Straße voraussehen könnte
was für einen Wirbel es macht, wenn ein US-Präsident den just gegen ihn
ermittelnden FBI-Chef feuert.
Trumps
Presseabteilung war völlig unvorbereitet, so daß sich Sean Spicer in einem Busch versteckte. Wie
üblich im Irren-Quartett aus Conway, Kushner, Bannon und Priebus gab das Weiße
Haus in den folgenden 24 Stunden sich munter widersprechende Erklärungen
heraus.
Bannon
flog erst, weil Trump so großes Mitleid mit der armen Hillary Clinton hatte,
dann weil er in einer Anhörung versehentlich eine falsche Zahlenangabe zu Huma Abedins
Mails abgab, mal sollte es Unzufriedenheit im FBI selbst gewesen sein, zwischenzeitlich
war es auch mal die Abberufungsempfehlung des stellvertretenden Justizministers
Deputy Attorney General Rod Rosenstein und schließlich befand Trump, Comey
mache einfach generell „a bad job“. Nur der wahre Grund; die Russland-Untersuchung;
wurde nie genannt.
Frankly, I knew he is going to be crooked, I didn’t know he’ll be stupid.
(Paul Begala
on Trump 10.05.2017)
Formell
gekündigt wurde James Comey übrigens von Justizminister Jeff Sessions, der bei
seiner Senatsanhörung log und ein Treffen mit dem russischen Botschafter Sergej
Kisljak verschwieg. Er ist selbst so schwer in den Russland-Skandal verstrickt,
daß er sich offiziell für befangen erklärte und
insofern Comey gar nicht anrühren dürfte.
[….] Jeff Sessions and the Justice Department are
helping Trump lie [….] And when,
briefly, concerns about Sessions’s own ties to Russia threatened to distract
from that — when Sessions’s independence on the question of open investigations
of the president and his allies was examined — Sessions quickly resolved those
questions by recusing himself from the Russia investigation. It was the act of
someone who wasn’t primarily in his role to defend the president. [….]
Tollpatsch
Trump, der in den Ministerien bis heue tausende Stellen nicht besetzt hat, so
daß Tillerson und Co gar nicht richtig arbeiten können, präsentierte natürlich
auch keinen Comey-Nachfolger.
Es
rückte also dessen Stellvertreter nach, der sofort an die Presse ging und
ebenfalls Trump der Lüge bezichtigte.
[….]
Die Entlassung von FBI-Chef James Comey
kam für viele überraschend - vor allem für die Behörde selbst. Nun sorgt eine
Aussage des vorübergehenden Direktors für Aufregung: Die überwiegende Mehrheit
der Mitarbeiter habe eine positive Beziehung zu Comey gehabt, sagte Andrew
McCabe vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats. Er habe große Unterstützung
genossen. Die Aussage steht damit im Gegensatz zu Gründen, die Donald Trump für
den Rauswurf angeführt hat.
Der US-Präsident hatte
gesagt, Comey habe die Unterstützung in der Behörde verloren und zudem
schlechte Arbeit abgeliefert.
[….]
Trump,
der offenbar immer noch nicht die Job-Beschreibung gelesen hat und gar nicht weiß,
daß er als Präsident das Beste für sein Land tun soll und nicht alles nach
seinem persönlichen Wohl ausrichten soll, hat sich in den letzten beiden Tagen
gründlich in die Grütze geritten.
Nun weiß
jeder, daß dem Orangen oft die Hutschnur platzt und er dann in „Weißglut“
ausrastet.
[….] A longtime friend who talked to the
President over the weekend described him as "white hot," a mood that
set the table for Comey's firing.
[….] Several people familiar with the decision
say the President grew increasingly frustrated at Comey after his congressional
hearing last Wednesday when he testified that he was "mildly
nauseous" over the idea that he helped sway the election. Even the health
care victory in the House one day later couldn't take his mind off Comey, two
people close to Trump said.
"He wouldn't hear it (that he should be encouraged)," the
friend said. "It's Russia. Russia. Trump and Russia." The President
complained, with expletives, about Comey's "mildly nauseous" answer
and said his answer when pressed on leaks convinced the President he was far
less concerned about the leaks than Trump thought he should be.
[….]
Dumm wie
Bohnenstroh und "white hot stewed over Comey's fate“ – wer würde sich so einen
nicht als Hüter der Atomcodes und Oberbefehlshaber der größten Militärmacht der
Welt wünschen?
Für jeden
auch nur halbwegs anständigen Politiker wäre
nun Schadensbegrenzung angesagt.
Nicht so
bei Trump. Er gibt sich Mühe durch Zetern und Pöbeln den miserablen Eindruck
seiner Performance noch deutlich zu verschlechtern.
Kann man
sich nicht ausdenken.
[….] Trump
tritt nach
Das Echo auf den
Rauswurf des FBI-Chefs James Comey ist verheerend für US-Präsident Donald
Trump. Der attackiert den Geschassten nun persönlich. US-Präsident Donald
Trump hat sich in einem Interview nochmals zur Entlassung des FBI-Direktors
James Comey geäußert. Trump beschimpfte Comey: "Er ist ein Blender, ein
Angeber, das FBI war unter ihm in Aufruhr. Jeder weiß das."
[….]
Außerdem soll Comey vorige Woche um eine
"bedeutende Aufstockung von Geld und Personal" gebeten haben, um das
Russland-Verfahren auszuweiten. Der Adressat war Vizejustizminister Rod
Rosenstein - ausgerechnet der Mann, der Trump am Dienstag Comeys Entlassung
empfahl. [….]