Montag, 30. November 2015

Kampagne versus Journalismus



Für einen homo politicus wie mich sind alle Wahlabende große Ereignisse.
Groß, aber selten gut.
Meistens wird es noch schlimmer als ich es befürchtet hatte und dann muß man zu allem Übel auch noch die Menschen, die man an wenigsten leiden kann beim Jubilieren betrachten.
Gestern kam es zu der angenehmen Variante, daß ich ein schlechtes Ergebnis erwartete und es dann doch ganz prima ausging.
Das schwere, dicke Damoklesschwert, das seit Monaten so bedrohlich über meinem Kopf schwebte war schlagartig verpufft. Einfach weg. Sehr erleichternd.  
Ich kommentierte mit relativ wenig Häme und wollte das Thema „Bewerbung für die Olympischen Spiele 2024“ schnell lad acta legen, weil es wirklich Wichtigeres gibt.
Ja, die Enttäuschung der Unterlegenen wurde etwas sehr ausgewalzt, aber dabei ging es hauptsächlich um Sportler und die sind ohnehin nicht für ihre geistigen Kapazitäten bekannt.

Heute staune ich allerdings nicht schlecht über das Verhalten der Hamburger Presse.
Seitenlanges Lamento und Schuldzuweisungen.
Immer noch wird wie selbstverständlich die Position vertreten, daß man vernünftigerweise nur FÜR Olympische Spiele sein könne.
Das Aus für die Bewerbung wird ausschließlich als Schmach und Schande beschrieben. Offensichtlich wurde das 52%-Dagegen-Ergebnis in den Zeitungsredaktionen als 99%-Zustimmung uminterpretiert, die aber durch irgendeine Ungerechtigkeit des Satans nicht zählte.

Der Abendblatt-Chef Lars Haider ließ sogar wissen wie sehr man sich nun für Hamburg schämen müsse. Es sei eine Blamage.

Hamburg, Helmut Schmidts "schlafende Schöne", hat wieder kurz einmal im Scheinwerferlicht gestanden. Die Stadt war die Hoffnung des deutschen Sports, aber auch die Hoffnung der deutschen Politik. Niemand hätte es dort für möglich gehalten, dass die Hanseaten diese Herausforderung nicht annehmen würden. Jetzt, wo genau das geschehen ist, wird die Wahrnehmung und die Rolle Hamburgs in Deutschlands eine andere sein. Man wird wieder viel über die Selbstzufriedenheit der Hamburger lästern, aber auch über ihren fehlenden Mut. Die Entwicklung der Hanse- zur Sportstadt wird stoppen, weil es kein gemeinsames Ziel mehr gibt. […]  Sagen wir es, wie es ist: Von außen betrachtet hat sich Deutschland mit Hamburg in einer Form blamiert, wie man es kaum für möglich gehalten hätte. […]  In die olympische Geschichte wird Hamburg eingehen als der Bewerber, der sich selbst um eine große Chance gebracht hat.

Ich bin einigermaßen verblüfft wie wenig Haider in der Lage ist über den Tellerrand hinaus zu blicken.
Offensichtlich lebt der Abendblatt-Chef in einem speziellen Biotop und begreift gar nicht, daß die Mehrheit es eben nicht so sieht, sondern stolz darauf ist, daß sich die Majorität der Hamburger eben nicht vor den Karren hochkorrupter Multimilliarden-Lobbyisten spannen ließen.

Dabei hatte es der Kampagne nicht an Unterstützung gefehlt: Mit Ausnahme der Linken standen alle Bürgerschaftsfraktionen hinter der Bewerbung. Auch der Hamburger SV und andere Profisportvereine trommelten. Und sogar lokale Medien warfen ihre neutrale Beobachterposition über Bord und warben mit Sonderbeilagen, ganzen Olympia-Zeitungen und einseitiger Berichterstattung für Olympia 2024.
(Benjamin Knaak, SPON, 30.11.2015)

Was für eine völlig absurde Wahrnehmung Sport wäre nur in Form von mit 11,2 Milliarden Euro gepamperten IOC-Veranstaltungen möglich!
Es gibt doch täglich Sportveranstaltungen, jedes Wochenende sogar sportliche Großveranstaltungen. Das kann und wird auch weiterhin stattfinden.
Was für eine völlig absurde Wahrnehmung Stadtentwicklung wäre nur möglich, wenn man sich Termine und Art der Entwicklungen vom IOC bestimmen läßt.

Bis gestern Abend hielt ich das Referendum noch für eine normale demokratische Angelegenheit.
Heute bekommt es aber doch noch einen ganz anderen Spin:
Die geballte MACHT Hamburgs; Parteispitzen, Milliardäre, Funktionäre, ausnahmslos alle Multiplikatoren aus der Medienwelt, Stars, Promis, Unternehmer und Verbände hatten sich zusammengetan und waren ob dieser Kumulation sicher ihren Willen durchzusetzen.
Daß sie nun aber doch am Votum des Souveräns gescheitert sind, können sie offensichtlich nicht glauben.

In Hamburg haben sich die Politik, allen voran Bürgermeister Olaf Scholz, und ein Großteil der Medien früh auf eine nahezu rückhaltlose Unterstützung der Bewerbung festgelegt. Seit Wochen haben sie das Motto "Feuer und Flamme" durch die Stadt getragen, gerade in den Zeitungen hatte das Züge einer Kampagne. Früher hätte dies wohl Wirkung gezeigt, heute nährt so etwas eher Unbehagen.
Ein Unbehagen, das in Deutschland möglicherweise noch etwas größer ist als anderswo. Und auch dadurch gefüttert wird, dass die Erfahrungen, die man zuletzt mit Großprojekten gemacht hat, nicht wirklich ermutigend sind. Stuttgart 21, die Elbphilharmonie, der Flughafen BER in Berlin-Schönefeld - zuletzt bewiesen deutsche Planer vor allem, dass sie es nicht können.
(Peter Ahrens, SPON, 29.11.2015)

Olaf Scholz hat gestern vorbildlich reagiert, indem er sagte, das Ergebnis entspräche zwar nicht seinen Wünschen, sei aber eindeutig und zu akzeptieren.
Dazu nannte er einige objektive Gründe, die zu dem Ergebnis geführt haben könnten.
DAS hätte der Tenor sein müssen.
Stattdessen erleben wir heute aber in der Hamburger Presse wütende Beschimpfungen. Das demokratische Votum wird oftmals gar nicht akzeptiert. Die Leute hätten ohne Verstand und „aus dem Bauch heraus“ entschieden.
Es wäre dumm, provinziell, beschämend, etc.

"Ein Hamburger Desaster" nennt Diskus-Olympiasieger Robert Harting den Ausgang des Votums und fragt: "Welche Vision von sportlicher Zukunft verfolgen die Menschen in dem Land, für das ich kämpfe überhaupt noch?"
Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste kann seine Enttäuschung nicht verbergen. "Sport in Deutschland ist tot", schreibt er und zeigt sich enttäuscht von dem kurzsichtigen Denken seiner Heimatstadt.
Die Olympia-Gegner bekommen nun Wind von allen Seiten. Die verpasste Chance auf Olympia bringt die Stimmung vielerorts zum Kochen. In den sozialen Netzwerken lassen die Nutzer ihrem Frust freien Lauf. Harte Worte bleiben aber auch von den deutschen Sport-Prominenten nicht aus.
Der Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes Thomas Krone vergleicht den Ausgang des Referendums mit einem „Dolchstoß für die Entwicklung des Hochleistungs- und Breitensports unterhalb des Fußballs in Deutschland.“

Geht es noch?
Das Desaster haben die Hamburger verhindert.
Angerichtet haben das Desaster eben jene Sportfunktionäre, die jetzt am lautesten pöbeln.

Es sind die im Akkord produzierten Sportfunktionärsskandale, die abschrecken.
DOSB, Fifa, DFB, IAAF stehen symbolisch für Intransparenz und Korruption bei allen Sportverbänden.
Davon haben die Menschen nun – verständlicherweise – die Nase voll.
Das ist übrigens mitnichten ein Hamburger Phänomen, wie der irrlichternde Abendblatt-Chef Haider orakelt.

Solche Megaveranstaltungen wie zum Beispiel die Winterspiele 2022 kann man nur per order di mufti durchführen. Das Volk will das eben nicht mehr.

·        St. Moritz/Schweiz 52,66 % Nein-Stimmen
·        München 52,1 % Nein-Stimmen
·        Stockholm/SWE zu wenig öffentliche Unterstützung
·        Krakau/Polen 69,7 % Nein-Stimmen
·        Oslo/Norwegen zu wenig öffentliche Unterstützung

Die Herren Funktionäre Vesper, Hörmann und Rauball sollten also lieber mal in die Spiegel gucken, statt öffentlich rumzunörgeln.

Wenn eine Allparteien- und Allmedienkoalition statt einer Diskussion und Argumentation nur noch auf Kampagnen setzt, in der andere Meinungen völlig totgeschwiegen werden, macht das misstrauisch.
Damit haben sich Bürgerschaft, Zeitungen und Verbände einen Bärendienst erwiesen.
A posteriori machen sie es noch viel schlimmer, indem jetzt munter nachgetreten wird, weil man ein Wahlergebnis einfach nicht akzeptieren will.

Die Vespers und Hörmanns sollten ihre kapitale Selbsttäuschung und völlige Entkopplung von der Realität mal lieber zum Anlass nehmen zurück zu treten und nicht die Wähler beleidigen.

 „Das ist eine Schmach für den Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland Alfons Hörmann. Noch vergangene Woche hat er auf den entscheidenden Elan des deutschen Sports auf allen Ebenen beharrt.“
(„Le Figaro.fr“)

Stattdessen kleben die Herren Funktionäre aller Ebenen förmlich auf ihren Sitzen und nehmen noch nicht mal wahr, daß niemand ihnen noch vertraut.

Wahrlich beschämend ist etwas anderes in Hamburg:
Während man in den überregionalen Zeitungen aus München, Berlin und Frankfurt abgewogene Berichterstattung über die Olympiabewerbung findet, in der auch gute Argumente der Gegner aufgelistet sind, gibt es an der Elbe leider keine gute und seriöse Presse.
Die taz erscheint zwar mit einem Hamburg-Regionalteil, aber die Zeitung findet man ob der homöopathischen Auflage kaum.
Daneben gibt es die stramm rechten Springer-Postillen „WELT“ und „BILD“, das stramm konservative und zunehmend personell ausgeblutete „Abendblatt“ aus der FUNKE-Mediengruppe und schließlich noch das Boulevardblättchen „Hamburger Morgenpost“ (MoPo) von der Mediengruppe M. DuMont Schauberg.

Die Mopo gilt als etwas liberaler, hat sich in der causa Olympiabewerbung allerdings von der schlechtesten Seite gezeigt.

Soll das objektive Berichterstattung sein?
 
Daß jemand auch zufrieden mit dem 52%-Ergebnis sein kann, wird von der Mopo noch nicht einmal als Möglichkeit in Erwägung gezogen.
Auch nach der Abstimmung werden quasi nur Olympia-Befürworter zitiert.

Ich habe keinerlei Anlass Mopo, Abla oder gar die Welt zu verteidigen.
Aber generell ist es ein riesiges Problem, wenn sich die ohnehin auf dem absteigenden Ast befindliche Printpresse durch Schlampigkeit und Lobbyistenhörigkeit ohne Not noch unglaubwürdiger macht.

Andere Zeitungen beweisen ja, daß man auch ausgewogen und hintergründig über die Probleme einer Olympiabewerbung berichten kann.
Es sind aber leider ausgerechnet alle Hamburger Blätter, die mit ihren aufgesetzten Scheuklappen versagen.
Wenn immer mehr Menschen pauschal (und falsch) behaupten, man könne „der Presse“ generell nicht trauen, tragen Bild-HH, Welt-HH, Mopo und Abla Mitschuld durch ihre Unterperformance.

Da passt es, daß einer der blödsinnigsten Kommentare zum Thema auch von einem Hamburger Erzeugnis kommt; nämlich dem STERN:

Mit dem "Nein" zu Olympia zeigen die vermeintlich vorausschauenden Gegner, dass ihr Horizont kurz hinter dem eigenen Gartenzaun aufhört. Natürlich hätte ein "Ja" nicht bedeutet, dass die Spiele anschließend auch an die Elbe gegangen wären. Garantiert ist in diesen unsicheren Zeiten nämlich wenig. Aber wer nicht lebt, wird nichts erleben.
Hamburg sei das Tor zur Welt, heißt es, aber die Bürger haben dieses Tor verriegelt und den Schlüssel weggeworfen. Die traurigste Erkenntnis daran ist nicht, dass sie den Schlüssel womöglich nicht wiederfinden werden. Sondern dass sie ihn überhaupt nicht wiederfinden wollen.
(Tim Sohr, STERN, 30.11.15)

Genau umgekehrt wird ein Schuh draus.
Die Hamburger haben entschieden sich lieber den 50.000 Flüchtlingen in der Stadt zu widmen; ihnen die Türen und Herzen zu öffnen. Nach wie vor ist die Unterstützung für die Heimatvertriebenen enorm in Hamburg.
Da ist das Geld besser eingesetzt, als bei ohnehin steinreichen Sportvermarktern.


Sohr, setzen, sechs.

Nachtrag:

Jetzt erst entdecke ich einen sehr schönen Kommentar von Guido Pauling, den ich dringend noch empfehlen möchte; bitte lesen!
Darin heißt es unter anderem:

[….] Ganz gleich ob man nun für oder gegen Olympische Spiele im Norden ist; man muss feststellen: Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hat sich nicht beeinflussen lassen von dem Dauergetrommel der lokalen und überregionalen Medien, von nahezu überall prangenden Olympia-JA-Wahlplakaten, von einer Dauerberieselung pro Olympia, die selbst vor Feuer-und-Flamme-Parolen auf dem Kassenzettel des Supermarkts nicht halt gemacht hat.
[….] Und das ist die zweite überraschende Erkenntnis: Dass die Eliten in der Stadt, der Hamburger Senat, die Politiker nahezu aller Parteien, viele herausragende Köpfe der hanseatischen Gesellschaft die Wähler so falsch eingeschätzt haben.
Von gewaltiger Enttäuschung, sogar von einem Scherbenhaufen ist die Rede, als ob die Hamburger etwas kaputt gemacht haben. Hier zeigt sich eine Kluft zwischen den Meinungsführern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und der "normalen" Bevölkerung, die nachdenklich stimmen sollte. [….]

Sonntag, 29. November 2015

Lügenpresse?

Olympische Spiele sind eine groteske Pharma-Leistungsschau zum Preis einer zehnstelligen Dollar-Summe, die für die betroffene Stadt mit rasantem Mietenanstieg endet und Myriaden korrupten Funktionären die Taschen füllt.

Will man sowas in seiner Stadt haben?

Natürlich nicht.
Dazu kam noch die „Hilfe“ durch den Da’esh, der hauptursächlich für die 50.000 Flüchtlinge in Hamburg ist und am 13.11. in Paris zuschlug. Das führte heute zu dem durchaus überraschenden Ergebnis des „Olympia-Referendums:
Eine heftige Klatsche mit fast 52% Nein-Stimmen.
Es wird keine Olympischen Spiele in Hamburg geben.
Damit wird immer klarer, daß die milliardenschweren Diktatoren-Liebchen von IOC und FIFA zukünftig noch mehr auf autoritäre Staaten setzen müssen.

Hamburgs gescheiterte Bewerbung ist der sechste erfolglose Bewerbungsversuch des deutschen Sports in Serie. Berchtesgaden (Winterspiele 1992), Berlin (Sommerspiele 2000) und München (Winterspiele 2018) waren jeweils bei der IOC-Wahl durchgefallen. Leipzig (Sommerspiele 2012) wurde vom IOC nicht einmal für die Wahl zugelassen. München scheiterte mit einer Bewerbung für 2022 wurde ebenfalls von Bürgerentscheiden gestoppt.
Die Zeichensetzung des IOCs war unmissverständlich:
Für die Olympischen Spielen von Peking 2008 verlangte man der chinesischen Führung die Einhaltung der Menschenrechte ab.
China kümmerte sich nicht drum, läßt mehr Journalisten denn je einsperren, führt exzessiv die Todesstrafe durch, drangsaliert Oppositionelle.
Daraufhin vergab der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach dieses Jahr die Winterspiele 2022 an PEKING!
Die Entscheidung fiel kurz nach den Putin-Spielen in Sochi.
Deutlicher kann das IOC eigentlich nicht ausdrücken, was ihm Freiheit, Transparenz, Menschenrechte – also auch weite Teile der Olympischen Charta wert sind: Gar nichts.

2.  Ziel des Olympismus ist es, den Sport in den Dienst der harmonischen Entwickung der Menschheit zu stellen, um eine friedliche Gesellschaft zu fördern, die der Wahrung der Menschenwürde verpflichtet ist.  (…….)
4.  Die Ausübung von Sport ist ein Menschenrecht. Jeder Mensch muß die Möglichkeit zur Ausübung von Sport ohne Diskriminierung jeglicher Art und im olympischen Geist haben; dies erfordert gegenseitiges Verstehen im Geist von Freundschaft, Solidarität und Fairplay.
5.  Eingedenk dessen, dass Sport im Rahmen der Gesellschaft ausgeübt wird, müssen die Sportorganisationen der Olympischen Bewegung die Rechte und Pflichten der Autonomie haben, insbesondere die Regeln des Sports frei aufzustellen und zu überwachen, die Form und Leitung seiner Organisationen zu bestimmen, das Recht zu haben, Wahlen frei von äußerer Beeinflussung abzuhalten und die Aufgabe wahrzunehmen, dafür zu sorgen, dass die Grundsätze guter Verwaltungsführung eingehalten werden.
6.  Jede Form von Diskriminierung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen Gründen ist mit der Zugehörigkeit zur Olympischen Bewegung  unvereinbar.

Diese offensichtliche Heuchelei der Megafunktionäre bedeutet in der Konsequenz, daß man in „freien Ländern“ die Menschen vor solchen Bewerbungen nicht mehr fragen darf – denn dann schallt einem ein „NEIN“ entgegen:

 München sagte klar Nein im Jahr 2013, Oslo sagte 2014 Nein zu der Bewerbung für die Winderspiele 2022, Im Juli 2015 schließlich gab Boston bekannt die Bewerbung für die Spiele 2024 wegen der mehrheitlichen Ablehnung in der Bevölkerung zurück zu ziehen. In diese Reihe passt auch das Hamburger Nein von heute: Kein Deal mit den Funktionären!

Das zeichnet sich seit Jahren ab, aber die Bachs, Rogges, Blatters und Vespers denken gar nicht daran sich zu bessern.
Dabei waren die Signale schon 2013 ganz klar.

[….] Das Nein in München zu den Winterspielen richtet sich nicht gegen Olympia generell. Vielmehr dürfte es die Quittung sein für eine Sportpolitik, die sich lieber auf Kungelei verlässt als auf offene Diskussionen [….]
Die Politik, der treueste Bündnispartner der Sportverbände, ist schlicht schockiert darüber, dass ihr jetzt ein wesentliches Instrument für landesweites Entertainment und nationale Identitätsstiftung wegzubrechen droht. Die Verstörung über ein eindeutiges Bürgervotum ist bezeichnend - im Sport selbst herrscht nun anhaltendes Entsetzen.
Denn das Nein zu München richtete sich ausdrücklich nicht gegen den Sport oder Olympia generell, wie die Gegner vor und nach der Abstimmung darlegten. Sondern im Kern gegen das IOC und die Art, wie der globale Spitzensport heute geführt und vermarktet wird. Ein Spitzensport, der just vor zwei Monaten einen neuen Präsidenten gekürt hat. Der kommt aus Deutschland, heißt Thomas Bach und hat den nationalen Sport über die letzten 15 Jahre dominiert, von 2006 an war er Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Wenig Vorzeigbares oder Sinnstiftendes ist aus diesen Jahren überliefert.
[….] Das Glaubwürdigkeitsdefizit reicht tief in die nationale Sportpolitik hinein. Das dürfte zur größten Hypothek für den organisierten Sport aus dem München-Desaster werden. Unter dem Wirtschaftsberater Bach war die DOSB-Politik stark auf Lobbyismus ausgerichtet; in Michael Vesper gelangte ein Generaldirektor an die Verbandsspitze, dem wenig Fachkenntnis, aber rustikales Durchsetzungsvermögen auf der politischen Bühne nachgesagt wurde. Wie in der großen Sportpolitik üblich, wurden wichtige Prozesse auch hierzulande gern im Hinterzimmer verhandelt.
Der groteske Höhepunkt dieser Führungskultur war im August 2012 zu erleben, als während der Londoner Sommerspiele das Innenministerium von Journalisten per Gerichtsurteil gezwungen wurde, die Medaillen-Zielvereinbarungen mit dem DOSB offenzulegen. [….] Ein Sport im Schmollwinkel wird das Vertrauen der Bevölkerung kaum zurückgewinnen können. [….] "Das Land Bayern hat eine große Chance vertan, sich der Weltöffentlichkeit zu präsentieren", befand Franz Beckenbauer nach dem Olympia-Aus. Tage zuvor hatte er die globale Kritik an einem anderen Großereignis zurückgewiesen, der Fußball-WM in Katar. Er selbst habe dort, so lautete Beckenbauers Expertise, "noch nie einen Sklaven gesehen".

Als Hamburger bin ich allerdings heute doch überrascht über das klare „Nein“, denn „die Presse“ war seit Wochen komplett gleichgeschaltet.
Alle Parteien (bis auf die Linken), die gesamte Tagespresse, alle Radiostationen, sämtliche Regional-Fernsehsendungen, alle Prominenten, jeder Sportverein (außer dem FC St Pauli) und natürlich auch alle Wirtschaftsverbände jubelten die Olympischen Spiele herbei. Kritische Stimmen wurden einfach totgeschwiegen.
In Abendblatt gab es 12-Seiten Sonderbeilagen, die reine Olympia-Jubelarien waren. Zudem gab es repräsentative Meinungsumfragen, die eindeutige Ergebnisse von rund 60% FÜR die Spiele ergaben.

Wie sicher sich die Eliten der Stadt waren ein deutliches „Ja“ beim heutigen Referendum zu bekommen, zeigen die extrem wütenden Reaktionen in den sozialen Netzwerken.
Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

„Enttäuschung und Tränen nach Hamburgs Olympia-Nein“ meldet die BILD heute Abend  und der eigentlich neutrale Deutschlandfunk titelt: „Aus der Traum“.

Objektiv ist das nicht.
Offensichtlich ist ja nur eine Minderheit enttäuscht.
Die Mehrheit kommt auch nach dem Votum noch nicht richtig vor in der Presse.

Die Befürworter der Lobbyisten-Gigantomanie präsentieren sich als sehr schlechte Verlierer.

«Ich bin überzeugt, dass die Spiele für Hamburg eine Jahrhundert-Chance gewesen wären. Die über lange Zeit sehr hohen Zustimmungsquoten haben gezeigt, dass viele Menschen die Spiele im Grundsatz befürworten.»
(Alexander Otto, ECE-Chef und Olympia-Botschafter Hamburgs)

Ich bin total enttäuscht, weil ich damit nicht gerechnet habe. Denn die Bewerbung war hundertprozentig in Ordnung. Das war keine rationale Entscheidung, sondern eine aus dem Bauch heraus.»
(Der Hamburger Sportbund-Chef Jürgen Mantell)

«Ich bin sehr enttäuscht und traurig, es wäre ein große Möglichkeit für die Stadt und die Bürger gewesen, so ein Projekt für die Zukunft zu gestalten. Das muss man erstmal verdauen.»
(Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsvorsitzender des Hamburger SV.)

«Es enttäuscht mich, dass die Menschen nicht sehen, dass es um den Sport geht.»
(Paralympics-Siegerin Kirsten Bruhn)

NACHTRAG VOM 30.11.2015:


Ich bin fasziniert davon, wie auch heute noch die VERöffentlichte Meinung strikt auf Olympiakurs ist und wütend gegen die "Neinsager" polemisiert.
Die Mopo beispielsweise hat NEUN Sonderseiten (s.1 bis s.9), auf denen immer noch so getan wird, als ob ALLE Hamburger jetzt total enttäuscht wären, weil irgendeine kleine dubiose Minderheit ihnen Olympia verdorben hätte.
Enttäuschung total.
Daß es richtig sein könnte NEIN zu sagen, wird gar nicht erst als Gedanke zugelassen.
Sehr fragwürdig erscheint mir zudem jetzt von Scholz' "größter Niederlage" zu sprechen.
Klar war er OFFIZIELL für die Bewerbung. Aber ich nehme stark an, daß er insgeheim froh ist sich jetzt nicht mehr tagtäglich um diese megateure Monsterprojekt kümmern zu müssen. Der hat genug anderes zu tun.


Presseecho:




Samstag, 28. November 2015

Barmherzigkeit und Vergebung


Als West-Gewächs, das die DDR vor allem vom Durchfahren her kannte – und das war super: Nirgendwo konnte man so günstig legal Zigaretten und Alkohol kaufen, wie in den Transitshops – habe ich 26 Jahren nach Maueröffnung den Eindruck, daß es sich eben auch um ein heterogenes Willkür-Regime handelte.
Die Freiheiten, die sich Person A in der Gemeinde B durchaus nehmen konnte, hatten für Person C in der Gemeinde D schwerwiegende Konsequenzen.

Angela Merkel engagierte sich in der FDJ, um studieren zu dürfen – so die offizielle Lesart. So wurde sie Dr. rer. nat.

Regine Hildebrandt hingegen war von Anfang an oppositionell und verweigerte der FDJ beizutreten.
Dennoch gelang es ihr sogar in der Hauptstadt des Regimes, an der Berliner Humboldt-Uni Biologie zu studieren. Auch sie wurde Dr. rer. nat. und bekam einen guten Job beim VEB Berlin-Chemie.
Über Jahrzehnte engagierte sie sich in oppositionellen Gruppen, sang eifrig im von der SED nicht akzeptierten Kirchenchor.

Ebenso wie Regine Hildebrandt und anders als die angepasste Angela Merkel verweigerte auch Sahra Wagenknecht die Mitgliedschaft in der FDJ.
In ihrem Fall hatte das allerdings Konsequenzen. Ihr wurde verboten zu studieren. Sie fand keine Arbeit.

Joachim Gauck, der Altersgenosse Hildebrandts, hielt es wie Merkel. Auch er eckte nicht mit dem SED-Regime an, durfte studieren und Karriere machen.

Über Gauck darf rechtskräftig behauptet werden, er sei "Begünstigter der Stasi" entsprechend der Verhandlung vom 22. September 2000 vor dem Landgericht Rostock (AZ 3 O 245/00). Vgl. "Der Verfügungskläger (Gauck) hat gegen den Verfügungsbeklagten (Diestel) auch keinen Anspruch auf Unterlassung der Äußerung, er sei 'Begünstigter' i.S.d. Stasi-Unterlagengesetzes."
(Wikipedia)

Die letzte „DDR-Biographie“, die ich in diesem Puzzle erwähnen möchte ist die von Günter Schabowski, dem Mann der als derjenige bekannt wurde, der aus Versehen die Mauer öffnete.

Schabowski (1929-2015) war am Ende des 2. Weltkrieges 16 Jahre alt und trat ob seiner Erfahrung mit der Nazi-Diktatur 1952 der SED bei.
Er studierte Journalismus, leitete das „Neue Deutschland“ und stieg im SED-Apparat bis ins Politbüro auf. 1990 wurde er aus der SED-PDS ausgeschlossen und schließlich bei den Politbüroprozessen im Zusammenhang mit den Mauertoten zu drei Jahren Haft verurteilt, die er 1999 antrat. Anders als seine ehemaligen Kollegen erkannte er seine moralische Schuld an und legte keine Rechtsmittel ein.

Er machte sich ehrlich und schonte sich nicht. Er tat genau das, was Myriaden Apparatschiks aus den anderen Blockparteien nicht taten.

Die fünf Parteien des „Demokratischen Blocks“, die zuvor alle Pfründe untereinander aufteilten, zerfielen in Rekordtempo.

    SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
    CDU Christlich-Demokratische Union Deutschlands
    LDPD Liberal-Demokratische Partei Deutschlands
    DBD Demokratische Bauernpartei Deutschlands
    NDPD National-Demokratische Partei Deutschlands

CDU und DBD wurden von der West-CDU wegfusioniert; LDPD und NDPD riss sich die FDP unter den Nagel.
Vier von fünf tragenden Säulen ersparten sich also jede Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Die Namen verschwanden, das Parteivermögen kassierten West-CDU und West-FDP.

Der schwarze Peter verblieb allein bei der SED, die sich die nächsten 25 Jahre Vorwürfe anhören mußte.
Eine der größten Witze der Vereinigungsgeschichte ist die Kritik an der Umbenennung in „SED-PDS“, bzw später „PDS“, sie würde sich darum drücken die Vergangenheit anzuerkennen. Ihr ginge es nur darum, das Vermögen zu behalten.
Das Geschrei kam ausgerechnet von den „Bürgerlichen“, die selbst das komplette Parteivermögen von vier Blockparteien abgegriffen hatten und überhaupt gar keine Vergangenheit vor 1989 anerkannten.
Die einzige Partei, die sich nicht aus der DDR-Konkursmasse bediente, die keine Immobilien, Bankkonten und Parteimitglieder an sich raffte, war die SPD. Und diese SPD wurde von der CDU über 20 Jahre mit einer Rote-Socken-Kampagne überzogen.

Schabowski ist das Paradebeispiel eines „reumütigen Sünders“, der sich seiner Verantwortung stellte und dazu lernte. Er wurde extrem selbstkritisch.

[…] Schon fünf Tage [vor der Maueröffnung] war es Günter Schabowski, der als Mitglied des Politbüros auf der Großdemonstration am 4. November auf dem Alexanderplatz vor die Mikrofone trat und mit dröhnender Stimme die „Kultur des Dialogs“ beschwört. […] Mit dem Fall der Mauer und dem Ende der DDR war auch Günter Schabowskis politische Laufbahn an ihr Ende gekommen. Doch anders als alle anderen Mitglieder durchlebt Schabowski eine Wandlung, eine Läuterung gar, die ihn von allen anderen Mitgliedern des Politbüros unterscheidet. Schabowski setzt sich kritisch mit seiner Verantwortung im DDR-Regime auseinander. […]
Schabowski war […] der Einzige aus der ehemaligen SED-Führungsriege, der sich zu seiner moralischen Verantwortung bekannte: „Als einstiger Anhänger und Protagonist dieser Weltanschauung empfinde ich Schuld und Schmach bei dem Gedanken an die an der Mauer Getöteten. Ich bitte die Angehörigen der Opfer um Verzeihung.“
[…]  Mit der gewendeten Staatspartei PDS ging Schabowski hart ins Gericht. Er habe kein Vertrauen, dass es in der PDS eine wirkliche Abkehr von den Dogmen der Vergangenheit gebe und riet Klaus Wowereit von einer Koalition mit der PDS ab. Vergebens.
[…] Im Rückblick schien das Ende der SED-Herrschaft für Schabowski eine Selbstbefreiung gewesen zu sein. Nicht die Ausführung, nein, die ganze Idee des Sozialismus hielt er später für falsch. Schabowski hat sich immer wieder eingemischt, wenn es um das Erbe der SED-Diktatur ging. Bemerkenswert ist seine Mitarbeit am „Braunbuch DDR“, dem er in der zweiten Auflage 2009 ein umfangreiches Vorwort voranstellt. […]

Joachim Gauck, der ehemalige „Begünstigte der Stasi“, seit 50 Jahren Pfarrer und damit Fachmann für Barmherzigkeit, Vergebung und Nächstenliebe, fungiert heute als Bundespräsident und demonstrierte nach dem Tode Schabowskis was seine christlichen Überzeugungen wert sind:
Gar nichts.
Selbstverliebt und rachelüstern trat Gauck dem Toten nach, briet dessen Witwe mit dem Kondolenzschreiben eins über!

"Meine Erinnerungen an Günter Schabowski sind, wie Sie wissen, zwiespältig. Lange Jahrzehnte war er eine Führungsfigur im Kreis meiner Unterdrücker.

König Gauck hält nur sich selbst für relevant. Abgesehen davon, daß so eine Beleidigung nicht in ein Kondolenzschreiben gehört, gibt es auch keine Sippenhaft in Deutschland, die 26 Jahre nach dem Mauerfall noch Ehefrauen von SED-Mitgliedern trifft.
Und schon gar nicht sind Gaucks persönliche Empfindungen dazu maßstabgebend.
Und schon mal überhaupt gar nicht ist dies der Anlass für Gauck sich selbst als SED-Opfer zu stilisieren, das er nicht war.

[…] Bundespräsident Joachim Gauck hat eine ganz neue Form der Ehrung eingeführt: Der verstorbene frühere SED-Funktionär Günter Schabowski gehört jetzt ganz offiziell zum "Kreis seiner Unterdrücker".
[…] Seine Majestät Joachim Gauck hat nun eine neue Form der Ehrung eingeführt, eine, die allerdings nicht gerade zur Ehre gereicht: die Aufnahme Verstorbener in den "Kreis seiner Unterdrücker", eine Art Un-Ehrenlegion also. Dem früheren SED-Funktionär Günter Schabowski wurde als erstem diese bislang unbekannte Form der Herabwürdigung zuteil, postum.
Joachim Gauck hat Schabowskis Witwe dies schriftlich wissen lassen. […]

Man muß offensichtlich Pfaff sein, um eine derartige Herzlosigkeit und Selbstverliebtheit an den Tag zu legen.

Ein anderer prominenter Geistlicher demonstrierte ebenfalls posthume Charakterlosigkeit.
Auch der Passauer Bischof Stefan Oster schert sich einen Dreck um Barmherzigkeit, Vergebung und Takt.
Es geht um den Fall des Passauer Pfarrers Josef S., der durch den kirchlichen Zölibat, den sein Bischof Oster von ihm forderte, so verzweifelt auf der Suche nach physischer Erotik war, daß er im Internet Pornos guckte.
Eine Sünde nach kirchlicher Auffassung, aber auch eine tragische seelische Bredouille, die durch die Kirchenobrigkeit, die nach unnatürlicher Sexlosigkeit verlangt, erst entsteht.
Man wird schon mal fragen dürfen, welcher erwachsene Mann nie Sex mit anderen Menschen hat, nie onaniert und auch nie Pornos ansieht.
Pfarrer Josef S. war also „ganz normal“ veranlagt, jedoch durch seinen Job und seine Vorgesetzten in so unhaltbare Situation geraten, daß er sich schließlich aus Verzweiflung den Zölibat nicht einzuhalten, umbrachte.
Bischof Oster sollte angesichts dieses Suizids erhebliche Schuldgefühle entwickeln und falls er dazu nicht in der Lage ist, wenigstens im Angesicht dieses durchaus tragischen Todes still sein.
Aber weit gefehlt. Wie Joachim Gauck trat Oster in seiner Trauerrede kräftig nach, ruinierte noch a posteriori das Ansehen Josef S.s und lieferte ihn zum Ausgelacht werden der BILD-Zeitung aus.

[…] Wenn sich ein Pfarrer Pornofilme anschaut, schafft er es nach Vorstellung der Katholischen Kirche möglicherweise nicht in den Himmel, dafür aber in die Bild-Zeitung. Das […] beschreibt […] worum es im Fall Josef S. geht. Vor acht Tagen hat der Passauer Pfarrer Suizid begangen, aber Schlagzeilen hat der Fall erst gemacht, als […] öffentlich wurde, was Josef S. so verzweifeln ließ.
Die Details hat ausgerechnet der Passauer Bischof Stefan Oster bei der Trauerfeier […] verraten. In Briefen habe Josef S. geschrieben, "im Internet immer intensiver Bilder und Filme gesucht zu haben, die seinem priesterlichen Gelübde der Keuschheit deutlich widersprechen", sagte Oster laut Redemanuskript und sprach in diesem Zusammenhang von einer "sehr großen moralischen Schuld", der sich der Pfarrer bewusst gewesen sei. Die Bild-Zeitung titelte daraufhin: "Suizid im Bistum Passau - Pfarrer verzweifelte an Verlangen nach Pornos."
[…] Es hat für Aufsehen gesorgt, dass der Bischof in aller Öffentlichkeit über intime Details aus dem Privatleben eines toten Pfarrers spricht - und das auch noch bei der Trauerfeier. […]
 Den Ärger über Bischof Oster, der in Bezug auf den Pornokonsum nicht nur von moralischer Schuld des toten Pfarrers gesprochen hat, sondern auch davon, "dass wir trotz allem nicht von der Hoffnung lassen wollen, dass auch er von unserem barmherzigen Gott in sein Reich geholt wird".
[…] Diese Aussage sei "absolut nicht nachvollziehbar", sagt der Passauer Pfarrer. Es sei zwar "kein Geheimnis, dass unser Bischof ein besonders konservativer ist", aber darüber zu spekulieren, dass einer nicht in den Himmel komme, weil er Pornos geschaut habe - "das ist eine Haltung, die ich überhaupt nicht verstehen kann" und die "in keiner Weise" der Lehre der katholischen Kirche entspreche. […]