Montag, 26. November 2012

Es nervt!




In meinem neuen Blog Tammox-II gibt es zu rund 300 Postings schon wieder 35 mal das Label „schwul“.
Bei den 1709 Postings des Tammox-I-Blogs gibt es diesen tag sogar 135 mal.

Dabei interessiert mich das Thema überhaupt nicht! Das Adjektiv „schwul“ ist für mich genauso unspannend wie „hetero.“
Schwul oder hetero ist für mich das klassische Nichtthema. 
Ich kann mir keinen Grund vorstellen, aus dem ich von mir aus das Schwul-Fass aufmachen sollte. (Ich selbst bin bekanntlich sowieso asexuell und streng zölibatär. Was sollte es mich tangieren wer wen im Bett antörnend findet?)
Ich finde beispielsweise Helmut Kohl extrem unsympathisch.
Ob er des nächstens über seine Hannelore oder über einen Herrn vom Sicherheitsdienst gerollt ist, spielt dabei wirklich keine Rolle. 
Beide Varianten sind ekelhafte Vorstellungen, denen man besser in seinem Gehirn nie Platz schafft.

Daß ich dennoch das Thema Homosexualität immer wieder streife, hängt nur damit zusammen, daß zwei meiner Hauptinteressen - konservative Politik und Religioten - ihrerseits andauernd das Genitale Geschehen auf die Tagesordnung legen.

Ob es nun die amerikanischen Republikaner, Ratzis Verein, die CDU oder Kreuznet ist - sie alle sind regelrecht besessen vom Schwulsein.

Besonders bizarr sind dabei die Katholiken der Ära Ratzinger. 
Wann immer einer von den Röckchenträgern in einer Diskussion oder einem Interview sitzt, beklagt er früher oder später, das schlechte Image der RKK sei unter anderem dadurch bedingt, daß sie von „den Medien“ immer nur auf das Thema Sexualmoral reduziert würden.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. 
Wenn Ultrakonservative und Religioten sich nicht fortwährend gegen die Menschenechte stellten, eckten sie damit auch nicht an.

Sie sollten wie in Skandinavien und den Benelux-Ländern einfach die volle rechtliche Gleichstellung durchsetzen und das Thema „Homoehe“ könnte ab sofort aus den Schlagzeilen verschwinden.

Man würde darüber genauso viele Worte verschwenden, wie über die Minderwertigkeit von Linkshändern.

Wenn man sich aber wie die Bundesregierung, der Papst oder die US-GOPer dauerhaft darauf versteift einigen Menschen selbstverständliche Rechte vorzuenthalten, hält man das Thema unweigerlich am Kochen.

Ich kann mich nicht als Partei für die Diskriminierung von Blauäugigen einsetzen und mich dann beklagen, wenn ich dauernd gefragt werde, was ich eigentlich gegen Blauäugige habe und wie ich es rechtfertige, daß sie weniger Rechte als Braunäugige und Grünäugige haben sollen.

Wer offiziell eine diskriminierende Position vertritt, handelt aber nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch politisch-taktisch fragwürdig.

Es ist eine NoWin-Situation. 


Die meisten humanistischen Positionen, die der moderne Kirchismus hart bekämpfte, wie Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Rechtsstaat, Frauenemanzipation, Folterverbot, Abschaffung der Sklaverei, Abschaffung der Todesstrafe, Freiheit der Kunst, Abschaffung der Prügelstrafe, Tierrechte, Ächtung von Antisemitismus, Schwulenrechte, Abschaffung des Verbots gemischtrassiger Ehen, Abschaffung des Verbots gemischtkonfessioneller Ehen, Verbot von Vergewaltigungen in der Ehe, etc pp - wurden inzwischen klammheimlich akzeptiert.


Die Kirchen waren aber lange Zeit dagegen und verschwendeten damit sinnlos über Dekaden ihre Kraft.

Glücklicherweise hat sich der kirchliche Widerstand gegen Bürgerrechte meistens als Mißerfolg erwiesen, weswegen Seth Macfarlane es als Zeitverschwendung betrachtet auf Seiten der Kirche zu stehen:
It is a huge waste of time; if you look back in history every civil rights-movement; the blacks or woman, they always lose. Anyone who tries to fight the advance on any particular minority-group is going to lose - weather it is now, weather it is 20 years from now.
They are wasting their time.
Die wenigen menschenrechtsantagonistischen Vorstellungen, an denen US-Republikaner und RKK noch festhalten, werden auch in absehbarer Zeit verlassen werden. 
Der Zug geht nur in eine Richtung.

Man möchte Unionsparteien, Katholiban und GOPern einen in Blick in den Brockhaus empfehlen – das immerhin anerkannteste Lexikon-Werk der Welt – in dem es dazu heißt:
In der Sexualforschung geht man davon aus, dass die HOMOSEXUELLE ORIENTIERUNG EBENSO WIE DIE HETEROSEXUELLE tief und UNABÄNDERLICH mit der Persönlichkeit verknüpft ist. Die Homosexualität wird inzwischen VON ALLEN MIT IHR BEFASSTEN WISSENSCHAFTLICHEN DISZIPLINEN als ein häufig vorkommendes sexuelles NORMALPHÄNOMEN angesehen.
 Sich heute noch auf die Homosexualität als politisches Thema zu kaprizieren, kann man nur psychologisch erklären.
Homophobe sind ängstlich, sich ihrer eigenen Sexualität nicht sicher, notorische Misanthropen oder eben Klemmschwestern, die ihre heimliche Homosexualität mit besonders stark zur Schau gestellter Schwulenfeindlichkeit überkompensieren wollen.

Oder kann es ein Zufall sein, daß derart viele anti-gay-Aktivisten der US-Republikaner irgendwann beim Sex mit Männern ertappt werden?
Caleb Douglas Hesse - longtime anti-gay activist and even donated to Prop 8 in California to ban gay marriage. In August 2012, he confessed to sexually abusing "numerous underage boys," usually during overnight trips with the Evangelical Free Church youth group in Yucca Valley, CA.

George Rekers, a man who helped start one of the most powerful anti-gay lobbying groups in the US during the 80s and has written published papers such as "Growing Up Straight [….] He hired a male prostitute.

Georgia Pastor Eddie Long, a Baptist and famed televangelist in his area. In 2004, he led a march to Dr. Martin Luther King's grave in the name of defining marriage as between a man and a woman. He has also been quoted as saying that his church can "deliver" people from homosexuality.

He is currently being sued by four young men (ages 21, 20, 23 and 22) for using his fame and influence to coerce them into sexual relationships.

Alabama Attorney General Troy King - Known for his vocal opposition to gay rights and for his attempt to outlaw sex toys, King was caught by his wife while having sex with a local homecoming King.

Richard Curtis, Washington State Representative has an anti-gay rights voting record…… resigned from the House due to reports of his sexual encounter with a male escort.

Ted Haggard, Pastor Ted to his congregation at New Life Church in Colorado Springs, Colorado, Ted Haggard was outed by prostitute, and professional masseur, Mike Jones in November 2006 for paying him to engage in sex with him for three years.

Glenn Murphy Jr., former head of the Young Republicans and one of the (former) leading Republicans of Indiana, always advocated "straight" family values and straight forward sexual orientation views.  He was caught (finally, the second time he did it) performing fellatio on another Young Republican while that man slept, without that man's consent.

David Dreier is a Republican member of the U.S. House of Representatives who has voted against gay marriage rights, gay legal rights and gay adoption rights. He's been accused of having sex with members of his staff and even paying his alleged boyfriend a high salary.

Bruce Barclay, the Republican commissioner of Cumberland County, Pennsylvania, is practically the gay porn star of politics. Due to an allegation of rape by 20-year-old male Marshall McCurdy, police obtained a warrant to search Barclay's home on

Roy Ashburn On March 3, 2010, this conservative California State Senator, who always votes against any gay-rights bills….. left a gay bar with an unidentified man. Since then, Ashburn has admitted that he's gay to KERN radio host Inga Barks, but that his voting record reflects his "responsibility to [his] constituents"

 Oder kann es ein Zufall sein, daß derart viele katholische Kleriker schwul sind?

Weswegen nun Angela Merkel, die angeblich so Flexible, derart hartnäckig auf der falschen Seite der Geschichte steht, läßt sich zwar mit kurzfristigen parteipolitischen Überlegungen erklären (ein Bonbon für die Konservativen), ist aber grundsätzlich so dumm, daß man nur den Kopf über diese Kanzlerin schütteln kann.

Die CDU-Führung lehnt die steuerliche Gleichstellung der Homo-Ehe weiter ab.
 Damit garantiert Merkel eine Flanke immer offen zu haben.
Und nebenbei sind die paar „Modernen“ in der CDU düpiert. Jene angeblichen Hoffnungsträger, auf die so verzweifelt gesetzt wird, nachdem die Union in fast allen Großstädten Deutschlands aus der Regierung flog.
Nun wird also doch nichts aus dem Vorstoß der "Wilden 13". Im August hatten 13 CDU-Bundestagsabgeordnete ihre Partei aufgefordert, homosexuelle Lebenspartnerschaften endlich auch steuerlich mit Ehen gleichzustellen. Elf Jahre nach der Einführung der Lebenspartnerschaften schien die CDU ihren Frieden mit der Homo-Ehe machen zu wollen. Doch die Hoffnung währte nur einen Sommer.
Die CDU-Antragskommission hat jetzt entschieden, dem Parteitag sogar eine klare Ablehnung der Gleichstellung zu empfehlen - und kaum einer zweifelt daran, dass sich die Delegierten an dieses Votum halten werden.
Jens Spahn, der noch im vorletzten SPIEGEL in einem mehrseitigen Interview über seine Homosexualität sprach und als Politstar der Post-Merkel-CDU gilt, ist blamiert.
Aber seine ewig-gestrige Peinlich-Partei sägt lieber den Ast ab, auf dem sie sitzt. 
Neue Polittalente nicht willkommen.
CDU-Chefin Merkel weigert sich beharrlich, die Homo-Ehe endgültig mit der Ehe gleichzustellen. Sie traut sich nicht - aus Angst vor der Rache ihrer verbliebenen stramm konservativen Wähler - und wartet lieber auf das Verfassungsgerichtsurteil. Ein schwuler CDU-Abgeordneter macht jetzt vor dem Parteitag Druck. Zu Recht.
Zwei Menschen lieben sich, kommen zusammen, wollen heiraten. Vielleicht eines Tages Kinder großziehen, vielleicht hat einer schon Kinder. Sie suchen den Schutz des Staates. Wollen abgesichert sein. Verständlich. Es ist Aufgabe des Staates, solche Verantwortungsgemeinschaften zu fördern und zu unterstützen. Das steht ja auch so im Grundgesetz. Gilt nur nicht für jeden.
Allein Eheleute genießen alle steuerlichen Privilegien, eingetragene Lebenspartner nicht. Und das, obwohl sie nicht weniger füreinander einstehen. Das ist erkennbar ungerecht. […]
Allein durch die vielen Urteile ergibt sich für die Politik Handlungsbedarf. Gleichgestellt wurde die Homo-Ehe durch Gerichtsentscheide bereits bei der Hinterbliebenenrente für Beamte im öffentlichen Dienst, der Erbschaft- und Schenkungsteuer, beim beamtenrechtlichen Familienzuschlag und bei der Grunderwerbsteuer.
Die Gleichstellung im Ehegattensplitting ist nur die logische Folge. Davor einfach die Augen zu verschließen und im Zweifel darauf zu hoffen, dass nach der Bundestagswahl andere sich damit herumplagen müssen, ist eine nicht akzeptable Verweigerungshaltung. Die CDU erkennt mal wieder nicht, dass sich die Erde weiterdreht.
Zumal sich die CDU damit jeden Gestaltungsspielraum nimmt. […]
Merkel bewegt sich keinen Millimeter
 Und so werde ich wohl noch einige „schwul“-tags ansammeln müssen.

Merkel, tuntige Kuriale und GOPer Klemmschwestern werden das Thema immer und immer wieder auf die Tagesordnung setzten.

 Sie verlangen es jedem anständig denkenden Menschen ab, ihnen in die Parade zu springen und homosexuelle Position zu beziehen. 
Und wenn man noch so sehr davon ermüdet ist.

Ich wünschte wirklich, ich könnte das Thema Homosexualität ausklammern und mich in diesem Blog mit anderen Dingen beschäftigen. 

Aber man zwingt mich….