Mittwoch, 8. April 2020

Bergoglios Mittelfinger


George Kardinal Pell ist als ehemalige Nr. 3 der 1,3 Milliarden Katholiken nicht nur der ranghöchste Geistliche, der je wegen sexuellen Missbrauchs an kleinen Jungs ins Gefängnis kam, sondern fand auch die abartigste Ausrede!

Dabei hatten seine Brüder im Bischofsamt schon mit denkbar grotesken Erklärungen vorgelegt -  wie „wußte nicht, daß das illegal ist“, „habe eine päpstliche Erlaubnis um den schmerzhaften Samenstau in den Hoden durch die Penetration 12-Jähriger Jungs zu beheben“, „musste die Priesteranwärter dem Schwulentest unterziehen und dem Klassiker „Gott hat mir verziehen.“

Pells Anwalt erklärte die Unschuld seines Mandanten mit der Dauer des Analverkehrs. Der habe nur sechs Minuten angehalten und sei damit juristisch nahezu irrelevant: „plain and vanilla penetration sex“!

Ein paar Messdienern mal seinen Penis in den Mund zu schieben, konnte er sich da wohl erlauben – so glaubte Pell.
 Gleich mehrere erzkonservative Ex-Premierminister standen in seiner Gerichtsverhandlung als Leumundszeigen da und der mächtige Papst beließ ihm demonstrativ sein rotes Kardinalshütchen – als Ausweis seiner allerhöchsten Würde derjenigen, die den Stellvertreter Gottes auswählen und durch die der Heilige Geist spricht.
So einer kann ja schlecht in den Knast kommen, befand Pell selbst, zumal er ja gar keine Kinder missbraucht hatte und unschuldig ist.
Außerdem hat er die Kinder, die er gar nicht missbraucht hat, laut seines Anwaltes nur sechs Minuten missbraucht.

(….) Nein, nein, nein, George Pell AC, 77, Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche, ehemaliger Erzbischof von Melbourne, ehemaliger Erzbischof von Sydney, ehemaliges Mitglied des Päpstlichen Kardinalsrats, Kardinalpriester der Titelkirche Santa Maria Domenica Mazzarello, langjähriger Großprior der Ordensprovinz Australien-New South Wales des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Generalkaplan im Großpriorat Australiens, Träger des Lazarusordens und des kirchlichen Großkreuzes des Verdienstordens des Heiligen Lazarus, der hochrangigste australische Katholik aller Zeiten, ist unschuldig, hat keine Kinder vergewaltigt und ist nur Opfer einer linken Hetzjagd!
So tönen heute seine Fans – darunter der allmächtige Rupert Murdoch, Executive Chairman der News Corp (Fox News) und gleich mehrere australische ehemalige Premierminister.


Gottes Top-Mann beharrt vehement auf seiner völligen Unschuld und von „sexuellem Missbrauch“ oder „Vergewaltigung“ kann gar nicht die Rede sein, weil es nämlich nur „plain and vanilla penetration sex“ mit einem 12-Jährigen und einem 13-Jährigen war. Nur sechs Minuten lang erzwang Pell den Analverkehr, wie sein Verteidiger Robert Richter beschwichtigend erklärte.

Wo ist also das Problem?
Und dafür sechs Jahre Haft? Für sechs Minuten? Ist ja unverschämt, tobt die gesamte austro-amerikanische konservative Medien- und Politlandschaft.

[….]  Der frühere Finanzchef des Vatikans, Kardinal George Pell, ist wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt worden. Richter Peter Kidd verkündete in Melbourne das Strafmaß gegen den 77-jährigen Australier. Der Kardinal muss mindestens drei Jahre und acht Monate der Strafe absitzen, bevor er einen Antrag auf Bewährung stellen darf.
Der Fall Pell bewegt die Australier sehr: Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen hatte es hier zehntausendfach gegeben. Eine königliche Kommission hatte sich in den vergangenen Jahren an eine Aufarbeitung gemacht, aber niemand hatte so polarisiert wie Pell. [….]

Gestern, nach 405 Tagen hinter Gittern wurde Pell entlassen. Das oberste australische Gericht hatte begründete Zweifel an dem Urteil gegen ihn festgestellt.


Pells Bischofskollegen sind begeistert wie seine ultrakonservativen Freunde in den Medien – allen voran Newscorp-Eigner Rupert Murdoch (FOX News).

Ganz vom Haken ist der mutmaßlich pädophile Kardinal damit nicht, da nun die Zivilprozesse folgen können, bei denen die Opfer ihn auf Schmerzensgeld verklagen können.
Besonders unangenehm könnte für ihn dabei werden, daß die 60 Seiten der Royal commission, die über George Pell erstellt wurden, nun eingesehen werden können.
Zuvor lagen die Ergebnisse der Regierungskommission im Giftschrank, um Pell ein faires Strafverfahren zu ermöglichen.
Das Strafverfahren ist nun aber zu Ende.

Natürlich denkt man zuerst an den schweren Schlag, den Pells Entlassung seinen Opfern und den Myriaden anderen Vergewaltigungsopfern katholischer Priester zufügt.

[…..] Der Freispruch für Pell zeige wieder mal exemplarisch die Grenzen der menschlichen Gerichtsbarkeit auf, erklärt Jacques Nuoffer, Präsident der Westschweizer Opferhilfe-Gruppe Sapec. Auch sehe man den Einfluss, den eine Persönlichkeit wie der Angeklagte im Vergleich zu den Opfern haben könne.
Und schliesslich zeige es, «wie schwierig es ist, wenn man als Kind missbraucht wurde, 20 Jahre später die Beweise dazu zu erbringen», so der Psychologe auf Anfrage von Nau.ch.
Für die Opfer sei das Urteil ein grosser Schock, ist Nuoffer überzeugt. Nachdem die Opfer endlich den Mut hatten zu sprechen, und nachdem sie auch als Opfer anerkannt wurden, erklärten nun die obersten Richter, dass es berechtigte Zweifel gäbe. «Es ist ein Urteil, das diejenigen, die sich noch nicht zu sprechen getraut haben, noch mehr zum Schweigen bringt!» [….]

Es gibt aber einen Mann, dem immer noch die Opfer vollkommen egal sind, der sich mit seiner gesamten Autorität hinter den Täter stellt, den greisen Kinderficker sogar mit Jesus vergleicht: Jorge Bergoglio!

[….] Papst Franziskus hätte am Dienstag schweigen können, nachdem in der Nacht der Freispruch für Kardinal George Pell bekannt geworden war. Das Presseamt des Heiligen Stuhls hätte es bei der knappen Mitteilung belassen können, in der der Freispruch „mit Wohlwollen“ aufgenommen wurde. Aber Papst Franziskus wurde deutlicher. Den Prozess gegen seinen früheren Berater und Finanzchef im Vatikan erwähnte er bei seiner Frühmesse im Vatikan zwar mit keinem Wort. Wen Franziskus meinte, war hingegen eindeutig, als er ausgerechnet am Dienstag von der Verfolgung Jesu predigte und sagte: „Ich möchte heute für alle Menschen beten, die unter einem ungerechten Urteil leiden.“ […..]
(Kölnische Rundschau, 09.04.2020)

Was für eine miese verkommene mitleidslose Sadisten-freundliche amoralische Gestalt doch dieser Papst ist! An so einem Tag findet er kein einziges freundliches Wort für die abertausenden Kinder, die von seinen Priestern vergewaltigt, gequält, geschlagen, ausgebeutet wurden, sondern betet für die Täter.

Falls noch irgendwelche Zweifel bestanden – auch wenn das kaum vorstellbar ist – spätestens heute dürften alle Katholiken wissen wofür ihre Organisation steht.
Das Signal, das die Kirche heute in die Welt hinaussendet lautet:
„Kinderficken? Na klar! Wer es wagt deswegen zu klagen, soll sich warm anziehen! Wir kämpfen für unsere Priester-Päderasten! Missbrauchte Kinder, die sich anschließend aus Gram umbringen sind schwächliche Loser, die wir nur verachten. Für die beten wir nicht!“

[….] Papst Franziskus betete nach dem Freispruch für ungerecht Verurteilte, ohne direkt auf Pell einzugehen: "In diesen Tagen der Fastenzeit haben wir gesehen, welche Verfolgung Jesus erdulden musste", sagte der Papst. "Er wurde von Menschen voller Hass verurteilt, obwohl er unschuldig war. Ich möchte heute für alle Menschen beten, die unter einem ungerechten Urteil leiden."
[….] Anthony Fischer, Pells Nachfolger als Erzbischof von Sydney, der 2003 die Bischofsweihe von Pell erhielt, wertete das Urteil als Sieg für die Kirche. "Das war nicht nur ein Prozess gegen Kardinal Pell, sondern auch gegen unser Rechtssystem und unsere Kultur", sagte er. [….]  Der Prozess gegen Pell sei eine "Verfolgungsjagd" gewesen.
Die Anwälte des Vaters eines inzwischen verstorbenen früheren Chorknaben sagten, dieser sei fassungslos über das Urteil. Ein Netzwerk von Opfern von Missbrauch durch katholische Geistliche teilte mit, es sei wegen des Urteils "entsetzt und untröstlich". [….]