Montag, 3. Juli 2023

Die Ossis schaffen sich ab

Nun also auch noch ein Bürgermeisteramt für die AfD in Ostdeutschland.

Hannes Loth heißt der neue braune Bürgermeister des 9.000-Einwohner-Kaffs Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt, Dunkeldeutschland.

Letzte Woche gewannen die Faschisten schon eine Landratswahl in Höckestan.

Natürlich gibt es in den „sozialen Medien“ nun viel Ossi-Bashing.

Nach den rund zwei Billionen Euro, also ZWEITAUSEND MILLIARDEN EURO, zwei Millionen Millionen Euro, die seit 1990 gen Osten flossen, reagieren immer mehr Westdeutsche empfindlich auf das Gejammer der Ex-DDRler, die sich auch noch unterstehen, zu behaupten, sie hätten es nun so schwer, daß es verständlich wäre, aus Rache völkische Faschisten zu wählen.

17 Millionen DDRler, die nie in die westdeutsche Rentenkasse eingezahlt hatten, kamen in den Genuss, auf Kosten anderer eine Alterssicherung zu erhalten, die ein Vielfaches der DDR-Mark-Kaufkraft hat und beklagen sich auch noch.

[….] Als ich das letzte Mal in Zwickau war, das Büro der damaligen Firma besuchen, schwor ich mir, nie wieder einen Fuß auf Neufünfland zu setzen, so lange ich dies irgendwie vermeiden kann. Flugzeugabstürze und Bahnevakuierungen  ausgenommen. Wie einige Kommentatoren wohl zurecht anmerken: das ist von oben herab und mag zu der Stimmung beitragen. Nur habe ich die Stimmung und Ressentiments die mir als gefühlter Vertreterin der bösen „Urban Elite“ entgegengebracht wurde jahrelang erlebt. Und geschluckt. Ausgeschluckt. Mag man mich als Wessi-Bitch oder elitist bezeichnen, gerne doch. Ich bin aus Erfahrung Ostphobikerin geworden, dazu stehe ich. Und sollte der Osten mitsamt seinem widerwärtigen „wir sind das Volk“ Gegröle auch nur in die Nähe einer Machtergreifung kommen, bin ich weg. […]  im Gegensatz zu uns hatten die DDRler die Möglichkeit, über die Wiedervereinigung zu entscheiden. Hat mich irgendwer gefragt ob ich das will?

Für uns hat sich nichts verändert? Wie arrogant ist denn diese Geschichtsklitterung, wo ist denn hier die ach so oft vom Osten eingeforderte Empathie? Selbstverständlich hat sich für uns Wessis einiges geändert. Angefangen vom Soli für ein Land, das wohl den meisten meiner Generation fremder als die USA, Australien und Island war. Und zumindest mich weniger als Neufundland interessierte. Ich habe es damals angenommen, mich für die Menschen gefreut. Nicht für irgendwelche Deutsche, sondern für Menschen, die jetzt reisen konnten. Habe mich 91 durch eine DDR Tour gequält, mir das Land angeschaut. Was ich sah, war größtenteils erschreckend. Dann kam Rostock. Kohl wurde mit Ost-Stimmen zementiert. Wir zahlten weiter. Das Gejammer exponierte sich mit jeder Transferbillion. Im Westen verrottete die Infrastruktur, im Osten blühten Gewerbeparks im Nirgendwo.

Gut, dachte ich, braucht eben etwas. Die Nuller kamen, Merkel, das Geseier, die AfD, NSU, national befreite Regionen, die Bräsigkeit kam wie Mehltau übers Land.

Pegida machte mir zum ersten Mal in meinem Land wirklich Angst, zum ersten Mal war ich am überlegen, die Koffer zu packen - nicht weil ich will sondern muss.

Wir sind das Volk Geschrei vom Idioten, die keinen geraden Satz schreiben können. Thomas Brauner, der Kraft durch Freunde Kackbratzen, Björn Banane obendrauf. Passiv-aggressives Gejammer von Kolleg:innen in Sachsen, Verkäufer mit offener Swastika-Tattoo im Yormas in Zwickau. Ganze Bundesländer am Rande der faschistischen Machtübernahme, geritten von permanenter Unzufriedenheit.

Und wir mussten nichts ändern? Doch, mehr als genug. Wir hatten ein Land, das durchaus ok war, sicher nicht ohne Fehler, ich hatte genügend Grund auf die Straße zu gehen und ich tats das auch. Aber haben wir den Anschluss gesucht? Haben wir uns ungefragt an den großen Bruder gehängt, nachdem wir unser eigenes Land verkackt haben?

Nein haben wir nicht.

Und ja, schon damals wurden alle über einen Kamm geschert. Leider. Ob mit der lächerlichen Währungsunion und surrealen Kursen für Aluchips. Wer hat das wohl gezahlt? Wessen Renten hängen im Limbo wegen Rentnern die keinen Cent eingezahlt haben?

Der Osten hat Solidarität gefordert und bekommen. War aber wohl nicht genug. Die Ossis haben die DDR verkackt und jetzt wollen sie wohl auch die BRD verkacken. Brauchst nur mal die Kommentare zum grandiosen Durchmarsch und Anfang der Zeitenwende in dem gottverlassenen Kaff Sonneberg lesen.

Aber für uns hat sich nichts geändert, gell?

Genau wegen solchen Positionen wäre eine Spendenaktion zum Wiederaufbau der Zonengrenze ein umwerfender Erfolg.  [….]

(Sarah J., 25.06.2023)

Online habe ich schon viel Ost-Kritik gelesen; eins ist immer gleich: Auch die „guten Ossis“, die nie AfD gewählt haben, fühlen sich kollektiv angegriffen und nehmen ihre braunen Brüder in Schutz.

Dieser sprungbereite „ich bin beleidigt“-Modus ist mir vollkommen fremd.

Erstens sind öffentliche Social-Media-Diskussionen generell der Platz für Pauschalisierungen, auf dem eben nicht jeder einzelne mit seinen Befindlichkeiten persönlich angesprochen wird und zweitens ist es grundsätzlich absurd, sich betroffen zu fühlen, wenn über 17 Millionen gesprochen wird.

Ich bewege mich seit ich die entsprechenden Accounts habe immer in höchst USA-kritischen Gruppen. Die stärkste Kritik an den US-Verhältnissen kommt von Amerikanern selbst. Ich habe seit meiner Geburt einen US-Pass und käme nie auf die Idee, mich persönlich verletzt zu fühlen, wenn „die“ US-Außenpolitik oder „die“ US-Wähler beschimpft werden.  Ich nehme keine Trumpwähler in Schutz und suche keine Ausreden für DeSantis-Fans.
Merken „die“ Ossis auch nach 30 Jahren nicht, wie unsympathisch es ist, wenn sie sich jeden Schuh sofort anziehen und öffentlich jammern?

Glauben sie, die Bayern oder die Ostfriesen oder die Fischköppe erleben nie Social-Media-Bashing?

(….)  Die PEGIDA-Stadt Dresden, Hochburg des Rechtsextremismus und der AfD, vormals „Tal der Ahnungslosen“ sorgt beinahe täglich für negative Schlagzeilen. Die bizarre Beziehung der Dresdner zu den britischen Bombenangriffen vor 72 Jahren ist legendär.

[….] Antonie Rietzschel: Ein zentraler Punkt des Mythos Dresden sind die Opferzahlen - als 2008 eine Historikerkommission zu dem Ergebnis kommt, dass durch die Bombardierung 25 000 Menschen getötet wurden, gibt es unter den Dresdnern einen Aufschrei. Warum?

Prof Malte Thießen: Die hohe Opferzahl war lange der Beweis der Einzigartigkeit dieses Angriffs und somit der Beweis für die Einzigartigkeit dieses Orts. In keiner anderen Stadt gab und gibt es einen solchen Wettlauf um die höchsten Opferzahlen. 25 000 Tote sind viel. Aber bei der Bombardierung von Hamburg starben 34 000 Menschen, das spielt dort nicht so eine starke Rolle. In Dresden dagegen läuft man durch die Stadt und plötzlich ist die Zahl an die Wand gesprüht und jeder Dresdner weiß, was damit gemeint ist. [….]

(SZ 12.02.2015)

Obwohl Berlin und Hamburg viel mehr zerstört wurden, halten die Dresdner eisern nicht nur an der Vorstellung fest, daß sie am meisten abbekommen hätten, sondern daß sie auch noch völlig unschuldig gewesen wären.

Eine durch und durch absurde Idee. Der tiefsitzende Judenhass der Dresdner ist durch Victor Klemperers „Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten“ dokumentiert. Alle 5.000 Dresdner Juden wurden in der Nazizeit umgebracht. Bei der Reichstagswahl von 1933 errang die NSdAP in Dresden-Bautzen 43,6 %. (Zum Vergleich: Berlin 31%, Hamburg 38%, Köln 30%)

Während der Kriegsjahre gab es tausende KZ-Häftlinge in Dresdner Außenlagern, zB in der Schandauer Straße 68 in Dresden-Striesen. Darunter hunderte Kinder, die vor den Augen der Dresdner Zwangsarbeit leisten mußten.

[….] Im Oktober 1944 werden in Dresden insgesamt drei Außenlager für weibliche Häftlinge errichtet: zwei für die Zeiss Ikon AG (im Goehle-Werk und in Dresden-Reick), eines in der Universelle Maschinenfabrik. Alle Häftlinge kommen aus dem KZ Ravensbrück. Ein erster Transport mit 500 Frauen im Oktober 1944, weitere 200 im Februar 1945. Deutsche politische Häftlinge, »Asoziale« und »Zigeunerinnen« sind in der Mehrheit, daneben lettische, russische, serbische und tschechische Frauen. 685 Häftlinge werden in den Firmenunterlagen am 26. März 1945 als »entlassen« verzeichnet. […..]

(KZ Gedenkstelle Flossenbrück)

Ein anderes direkt in Dresden gelegenes KZ war die sogenannte „SS Pionierkaserne“

Außenlager Dresden (SS-Pionier-Kaserne)  Juni 1942 bis 15. April 1945. Das am längsten bestehende Flossenbürger Außenlager und das erste in Dresden. Die ersten Gefangenen sind Bauhandwerker – vor allem Deutsche, daneben wenige polnische, russische und tschechische Häftlinge. Später kommen Slowenen, Italiener, Franzosen sowie Häftlinge aus vier weiteren Ländern hinzu. Häufig werden Gefangene nach Flossenbürg rücküberstellt. Im Dezember 1943 sind 198 Männer in der SS-Pionierkaserne, Ende Februar 1945 noch 120.

(Gedenkstätte Flossenbrück)

Schon 1933 wurden in Sachsen insgesamt 20 frühe KZs errichtet. In der Jugendburg Hohnstein bei Dresden wurden schon März 1933 etwa 400 Kinder inhaftiert.

Selbstverständlich gab es solche Verbrechen auch in vielen anderen deutschen Städten, aber keine andere deutsche Großstadt betrachtet sich im Jahr 2017 immer noch so hartnäckig als unschuldiges Opfer.

 [….]  Dresden ist eine traumzauberhaft schöne Stadt und ein Sehnsuchtsort selbst für jene, die hier schon immer lebten. Dresden hat aber auch, das muss man so sagen: heftig einen an der Waffel; eine manifeste narzisstische Störung. Dazu gehört der Wahn, in der zweifellos schönsten aller Städte zu leben, jener mit der höchsten Hochkultur und dem meisten Prunk der Geschichte. Diese Sehnsucht nach Superlativen hört leider nicht auf beim Gedenken an die Zerstörung durch Briten und Amerikaner am 13. Februar 1945. Die Erinnerung in der maßgeschneiderten und bei Weitem nicht geschichtsklitterfreien Dresdner Spezialversion ist längst als Opfermythos bekannt: Kein zweiter Ort sei so sinnlos zerbombt worden wie das angeblich unschuldige Dresden, nirgendwo sei das Leid so groß gewesen.  Diese verdrehte und verkürzte Sicht ist das Ergebnis von Missbrauch, der teilweise Jahrzehnte überdauerte. Noch die Nazis gingen mit der Zerstörung Dresdens lieber Mitleid heischen, als den von deutschem Boden ausgehenden Krieg endlich zu beenden, zum kleinen Restwohl des eigenen Volkes. Der sonst bis zur Lächerlichkeit bemüht antifaschistischen DDR schien der Untergang Dresdens als Narrativ gegen die Anglo-Amerikaner brauchbar zu sein, deutsche Schuld hin oder her. Und nach der Wiedervereinigung witterten Rechtsextreme neue Zugriffsmöglichkeiten auf den Jahrestag. Es begannen zersetzende Jahre mit Aufmärschen, zankenden Politikern, kopfloser Bürgerschaft. [….]

 (Cornelius Pollmer, SZ vom 14.02.2017)

Anlässlich der grandiosen und beeindruckenden Bus-Installation des Dresdner Syrers Manaf Halbouni zeigen Dresdner wieder wie verkommen und verstockt sie sind. Nein, nicht alle Dresdner sind so, aber die PEGIDA nicht zustimmenden Bürger lassen es desinteressiert geschehen, wehren sich nicht gegen Neonazis, wie es in anderen Städten der Fall ist.

Die Skulptur stößt in gewissen Teilen der Dresdner Bevölkerung auf Kritik. Mit "Schande, Schande" und "Der Schrott muss weg"- Rufen störten rechte Demonstranten am Dienstag die Einweihung des Kunstwerks. Die AfD und die Pegida-Bewegung, die seit Oktober 2014 in Dresden fast wöchentlich auf die Straße geht und Stimmung gegen Muslime, Flüchtlinge, Politiker und Medien macht, hatten die Kunstaktion bereits im Vorfeld kritisiert und unter anderem als "Missbrauch der Kunstfreiheit", "Schrottplatz" und "Schande" bezeichnet.

(dpa 07. Februar 2017)

Wie so oft zeigt sich Dresden noch fieser und noch rechter als andere ostdeutsche Städte. (….)

(Dumpf und Dunkel, 23.02.2017)

Es ist auch keine taugliche Ausrede, auf die nicht AfD-wählende Mehrheit in Ossistan zu verweisen, wenn diese Mehrheit wie in Sonneberg zu indolent ist, überhaupt wählen zu gehen, weil es ihr schlicht egal ist, ob sie von einem Nazi regiert werden.

Ja, es gibt auch in Westdeutschland Pegida und AfD, aber die völkischen „Merkel muss weg“-Demos verschwanden auch schnell wieder, weil sofort Gegendemonstrationen in vielfacher Stärke stattfinden. Die Hamburger Zivilgesellschaft schämt sich für solche Ausrutscher (Schill 2001). Das passiert dann nicht noch einmal und wird nie als Normalität akzeptiert.

Die Ossis mit ihrer enormen Ausländerfeindlichkeit und dem verfestigten rechtsextremen Gedankengut sind schon deswegen so gefährlich, weil natürlich westliche Populisten wie Markus Söder, Christoph Ploß, Tilman Kuban, Alexander Dobrindt, Friedrich Merz, Jens Spahn, Andreas Scheuer, Julia Klöckner gern damit spielen und das Nazi-Gift immer mehr verbreitet wird.

[….] Wer geht Populisten auf den Leim? Ganz normale Menschen in der Mitte der Gesellschaft. Das ist das für viele wohl überraschende Ergebnis einer neuen Studie. Laut dem Forschungsinstitut Sinus sind Ansichten, die zum Beispiel von der AfD verbreitet werden, in Deutschland mittlerweile mehrheitsfähig. Wie das Institut schreibt, ist der Populismus „in der Mitte der Bevölkerung angekommen“. Das hat eine Onlineumfrage ergeben, die repräsentativ für die deutsche Bevölkerung von 18 bis 69 Jahren ist. Die Zahl der Menschen, die populistischen Aussagen zustimmt, hat sich in den vergangenen zwei Jahren enorm erhöht: 2021 waren es noch 43 Prozent, ein Jahr später 50 Prozent. Heute sind es mehr als die Hälfte, nämlich 56 Prozent. Sinus-Geschäftsführerin Silke Borgstedt erläutert dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Die Milieus der Mitte definieren in hohem Maß, was in einer Gesellschaft als normal gilt.“  [….]

(MoPo, 30.06.2023)

Natürlich bleiben westliche Großstädte liberalere Enklaven, in denen sich Migranten wohler fühlen.

Migranten, die unseren Wohlstand sichern. Denn ohne Ausländer, viele Ausländer, kann Deutschland nicht überleben und geht ökonomisch ganz schnell in Knie.

[….] Deutschland braucht 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr, wenn wir abzüglich der beträchtlichen Abwanderung jedes Jahr 400 000 neue Bürger haben und so die Zahl der Arbeitskräfte halten wollen. Ist das zu schaffen? Ich bin eher skeptisch. Bemühen wir uns genug? Das neue Fachkräftegesetz geht in die richtige Richtung. Allerdings braucht es noch mehr. Etwa Ausländerämter, die Einwanderer nicht abschrecken, sondern Service bieten. Wir sollten nicht für jeden Job fordern, dass die ausländischen Fachkräfte Deutsch können. Sondern dafür sorgen, dass die Mitarbeiter der Ausländerbehörde Englisch können.  Wir brauchen dringend eine Willkommenskultur. Wenn Intel eine Fabrik in Magdeburg baut und dafür auch ausländische Fachkräfte gewinnen will, müssen die sich dort willkommen fühlen. [….]

(Prof. Monika Schnitzer, 02.07.2023)

Die Ossis, in ihrer völkischen Verblendung, begreifen das aber nicht. Dadurch schaufeln sie sich ihr eigenes Grab.

[….] Wirtschaft und die AfD: Wie Rassismus zum Standortrisiko wird. [….] Es gibt klare Hinweise, dass die Wirtschaft in Ostdeutschland besser laufen könnte, wenn große Teile der Bevölkerung dort nicht so weit rechts stehen würden. Das hat vor allen Dingen mit einem Problem zu tun, das für viele Firmen bereits heute virulent ist, in den kommenden Jahren aber noch drängender werden könnte: dem Mangel an Arbeitskräften. [….] Heute ist die Zahl potenzieller ausländischer Arbeitskräfte im Osten geringer als im Westen: Deutschlandweit lag der Anteil von Ausländern an der Bevölkerung im Jahr 2020 bei 12,7 Prozent, in den neuen Bundesländern sind es um die fünf Prozent. In absoluten Zahlen heißt das: In den fünf ostdeutschen Flächenländern lebten zusammengenommen weniger Menschen aus dem Ausland als in Berlin.

Das Reservoir für die Rekrutierung neuer Arbeitskräfte ist in Sachsen oder Thüringen also deutlich geringer als etwa in Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz. [….]. In der Forschung gilt die Eingliederung von Migranten in den Arbeitsmarkt als ein wichtiger Indikator für die Integration. Und dort schneidet Ostdeutschland schlechter ab als der Westen.  [….] Auf den Rassismus angesprochen, schob Sachsens Ministerpräsident Kretschmer im Gespräch mit dem DLF kürzlich noch die Schuld den Medien zu. »Die Berichterstattung entspricht in weiten Teilen nicht der Realität«, sagte der CDU-Politiker. Die Statistiken sprechen eine andere Sprache: Die Zahl der Gewalttaten mit rechtsextremem Hintergrund liegt – gerechnet im Verhältnis zur Bevölkerung – in Sachsen oder Thüringen im Osten noch immer um ein Vielfaches höher als in Schleswig-Holstein oder Baden-Württemberg.  [….]

(Benjamin Bidder, 03.07.2023)