Der Mann ist maligner Narzisst, geht auf die 80 zu, hat einen stressigen Job, ist adipös, zeigt drastischen physischen Zerfall (auch wenn man sein wahres Gesicht unter seiner dicken orangen Clown-Schminke nicht erkennen kann). Für den mentalen Zustand lassen sich kaum noch Worte finden; sein Hirn scheint Matsch zu sein.
Man muss also nicht bösartig oder missgünstig, sondern einfach nur Realist sein, um sein mögliches Lebensende zu antizipieren. Da der soziopathische Egomane unglücklicherweise der mächtigste Mann der Welt ist, wäre sein Tod während der Amtszeit, weltpolitisch hochrelevant.
Nun hegten viele schon zwischen Januar 2017 und Januar 2021 eben diese Hoffnung – verbunden mit der Annahme, daß sein Vize zwar ein homophober Religiot, ohne Rückgrat ist, aber bei einem Aufrücken ins höchste Amt, ein Schritt in die Normalität vollzogen würde. Pence wäre nicht ganz so irre, nicht so korrupt, würde sich innerhalb der Verfassung bewegen. In der GOP würden sich nach den orangen Exzessen, die Jünger des kriminellen Rassisten wieder abregen, zurück ins Glied rücken. Etwas Vernunft könnte wieder einkehren.
Dachte man. Aber da sich die Republikaner, selbst nach der Insurrection, dem zweiten Impeachment verweigerten und damit die Chance verschenkten, ihrem furzenden Messias eine weitere Kandidatur unmöglich zu machen, wird klar, wie illusorisch schon im Januar 2021 jegliche Hoffnung auf rudimentäre Vernunft in dieser Partei war.
Gäbe Putins Pudel während seiner zweiten Amtszeit den
Löffel ab, sähe die Sache anders aus. Inzwischen besteht keinerlei Hoffnung auf
eine Rückkehr zur Vernunft in der GOP (Guardians Of Pedophiles), da sie
gründlich gesäubert wurde. Es sitzen nur noch 100%iger Fanatiker in den
Schaltstellen, das Project 2025 wird generalstabsmäßig umgesetzt. Der mutmaßliche
Nachfolger, EriKKKa-Kirk-Bumser JD, wäre zwar mental zurechnungsfähig, würde
nicht mit einem Demenztest prahlen und weniger erratisch lügen, aber das würde ihn
nur noch gefährlicher machen. Er würde den gleichen verschwörungstheoretischen
rassistischen aggressiven Unsinn vertreten, wie sein jetziger Chef. Etwas
anderes wäre von seiner Parteibasis, die offen rassistisch Gaga-Ideologien
anhängt, gar nicht akzeptiert.
Die stemmen sich eisern überzeugt wider die Realität.
Die US-dominierte Welt würde unter JD Vance mindestens genauso schnell in den Abgrund geschoben, auch wenn sich der neue Amtsinhaber dabei möglicherweise persönlich weniger lächerlich machen würde.
[….] There’s a 92 Percent Chance Trump Is Making It Up
When riffing, the president exhibits an unusual tell.
President Donald Trump likes to use a big number to anchor his point, especially when he wanders off on a tangent. Often it seems that a specific figure is on the tip of his tongue.
At this year’s ceremonial turkey pardon, Trump praised a farmer from Wayne County, North Carolina, for raising two “record-setting” birds, but then pivoted to his own electoral margin of victory: “I won that county by 92 percent.” (In fact, he won it by 16 percentage points.) At a McDonald’s corporate event last month, Trump claimed that the United States controls 92 percent of the shoreline of the Gulf of Mexico (the Gulf of America, as he calls it). It’s really about 46 percent. Trump won the veterans’ vote, he said on Veterans Day, with “about 92 percent or something,” and in July, he said he won farmers—well, “by 92 percent.” (More accurate estimates of the portion of the electorate he won would be 65 percent of veterans and 78 percent of voters in farming counties, according to exit polls and election data.)
His fixation on the number between 91 and 93 has been a feature for a while. In April, Trump claimed that egg prices had fallen by 92 percent. (The Bureau of Labor Statistics said 12.7 percent.) And at a rally shortly before last November’s election, while railing against journalists and the media, he allowed that “not all of them” are “sick people.” Just “about 92 percent.” That one, admittedly, is difficult to fact-check. […..]
(Marie-Rose Sheinerman, The Atlantic, December 25, 2025)
Der Diktatoren-typische Personenkult könnte, anders als in der Kim-Erbdiktatur, nicht ohne weiteres auf Vance übergehen.
[…] Mao, Stalin und Walt Disney – aus welchen Fantasien der Messias Trump schöpft[…] Donald Trump hat innerhalb sehr kurzer Zeit ein Kulturphänomen in die amerikanische Wirklichkeit transportiert, das man bislang nur aus bizarr ausgestalteten Diktaturen kannte: den Personenkult. Der US-Präsident benötigte nicht einmal ein Jahr, um die Republikanische Partei komplett zum willenlosen Wirtsträger seiner disneyhaften Herrscherfantasien zu machen.
Niemand setzt sich ihm entgegen, wenn er das Washingtoner Friedensinstitut in Donald J. Trump Institute of Peace umbenennt. Er muss keinen ernsthaften Widerstand befürchten, wenn er das John F. Kennedy Memorial Center in das Trump Kennedy Center of Performing Arts verwandeln lässt. Und demnächst will er eine neue Kriegsschiff-Flotte als Trump-Klasse in die Weltmeere schicken – die Partei ist Trump, Amerika ist Trump, und eigentlich müsste die ganze Welt Trump sein, sieht er sich doch als Messias des unerlösten weißen Mannes. […] Donald Trump hatte von Anfang an genügend Leute um sich versammelt, die in ihm eine charismatische Heilsfigur sehen, eine sagenhafte Rettergestalt, von Gott gesandt, um Amerika vor dem Untergang zu retten. Diesen religiösen Monsterkitsch hat sich Trump auch von den fundamentalistisch gestimmten Evangelikalen zurechtschustern lassen, die sich nach seiner Vereidigung jüngerhaft um ihn versammelten, ihre Hände auf verschiedene Stellen von Trumps Jackett legten, um mit geschlossenen Augen die göttliche Kraft des mehrfach verurteilten Gesetzesbrechers einzusaugen. Die beste Nahrung für den Personenkult. […]
Sollte der egomane Sadist im Amte verscheiden, blieben das dysfunktionale Bildungssystem der USA, die inzwischen nahezu vollständig von Nazi-Maga-Milliardären kontrollierte Presse und die sagenhafte Verblödung der Hälfte der US-Bevölkerung.
Schwer vorstellbar aus heutiger Sicht aber, daß ein neuer MAGA-Messias ebenso kultisch verehrt würde und damit so eine enorme innerparteiliche Macht ausüben könnte. Vielleicht würden einzelne rechte Abgeordnete in der ein oder anderen Frage Widerspruch einlegen, nicht mehr jeden noch so geistesgestörten Irrsinn absegnen. Aber das Deprogrammieren der Sektenmitglieder wird schwierig.
[….] „Die Maga-Bewegung wird ohne Trump zerfallen“
Rich Logis war fanatischer Anhänger des US-Präsidenten, dann brach er öffentlich mit ihm. Jetzt hilft er anderen Menschen, aus der Maga-Bewegung auszusteigen – und hat Sorge, was auf diese folgen könnte.
Er war nicht nur privat ein großer Unterstützer von Donald Trump, sondern auch Influencer der Maga-Bewegung. Inzwischen schämt sich Rich Logis, 48, dafür. Er verließ die Gemeinschaft und gründete die Aussteiger-Organisation „Leaving MAGA“. Man erreicht Logis per Video-Call zu Hause in Florida. Er arbeitet tagsüber als Vertreter und sagt, was er nachts mache, sei im Grunde „ein zweiter Full-Time-Job“: Mitstreiter für eine Gegenbewegung suchen.
SZ: Herr Logis, warum ist es so schwer, aus der Maga-Bewegung auszusteigen?
Rich Logis: In meinem Fall waren es zwei Gründe, warum es so schwerfiel zu gehen. Erstens war mir klar, dass ich mit meinem Weggang eine zweite Familie zurücklassen würde, die ich mir aufgebaut hatte.
Maga ist eine Familie?
Es ist ein Ort, an dem Menschen ein Gefühl der Zugehörigkeit, des Zusammenhalts und der Kameradschaft erleben. Dadurch entstehen enge Beziehungen. Ich hatte mich mit einigen Leuten, die ebenfalls bei Maga aktiv waren, angefreundet. Wir gingen zusammen zu Weihnachtsfeiern, Kinderveranstaltungen und Geburtstagsfesten. Manchmal war diese zweite Familie mir sogar wichtiger als meine eigene leibliche Familie. Wenn man so etwas hat, läuft man nicht einfach so davon.
Und der zweite Grund?
Ich musste erst zu der befreienden, aber auch schmerzhaften Erkenntnis gelangen, dass ich jahrelang Lügen und Unwahrheiten aufgesessen bin. Darüber hinaus war ich ein Maga-Influencer. Ich hatte meinen eigenen Podcast. Ich schrieb Artikel. Meine Texte erschienen unter anderem bei Fox News und The Federalist. Ich hatte eine ganze Identität geschaffen, die auf Lügen und Verschwörungstheorien basierte. Es ist für unsere Spezies, den Homo sapiens, ein sehr unnatürlicher Akt, sich das einzugestehen. Und sich dann auch noch öffentlich dafür zu entschuldigen. […]

