Mindestens
eine überregionale tägliche Qualitätszeitung sollte man abonniert haben.
Gerade
angesichts der Flut von Online-Umsonst-Medien, ist es wichtig seinen
gesellschaftspolitischen Standpunkt regelmäßig zu eichen, um nicht doch in
irgendwelche genehmen Informationsblasen zu diffundieren.
Es
braucht Profis, um aus der Falschmeldungsflut das Relevante und Richtige
herauszusuchen.
Erschwert
wird das Konsumieren der world-news durch die Tatsache, daß im Weißen Haus
jetzt pathologische Lügner sitzen und somit die einzige Supermacht des Planeten
kontinuierlich Fakenews produziert.
[….] Trump does not simply have “a running war
with the media,” as he so indecorously and disrespectfully spouted off while
standing on the hallowed ground before the C.I.A. Memorial Wall. He is in fact
having a running war with the truth itself. [….]
Donald Trump is a proven liar. He lies often and effortlessly. He lies
about the profound and the trivial. He lies to avoid guilt and invite glory. He
lies when his pride is injured and when his pomposity is challenged.
Indeed, one of the greatest threats Trump poses is that he corrupts and
corrodes the absoluteness of truth, facts and science.
It is no coincidence that the rise of Trump is concurrent with the rise
of “fake news.” It is no coincidence that his rise comes during an age of
severely damaged faith in institutions.
And now that he has been elected, Trump wants absolute control over the
flow of information, to dictate his own version of facts rather than live with
the reality of accepted facts. Trump is in a battle to bend the truth to his
benefit. [….]
Trumps
Top-Berater stehen ihm in nichts nach – sein Pressesprecher Sean Spicer lügt,
daß sich die Balken biegen. Der Nazi, Verschwörungstheroretiker, Chefstratege
und ranghöchster Präsidenten-Berater Stephen Bannon befindet sich regelrecht im
Krieg mit der Realität und „Counselor to the President“ Kellyanne Conway prägte
inzwischen sogar weltweit den Begriff „alternative facts“.
[….]
Es gab keinen Anschlag in Bowling Green
Wie also begründet man
ein so umstrittenes Gesetz? Kellyan Conway hat jetzt einen ganz besonderen Weg
gefunden.
Die Trump-Beraterin
begründete das Dekret des Präsidenten damit, dass 2011 zwei irakische
Flüchtlinge in die USA gekommen seien, sich radikalisiert hätten und dann die
"Drahtzieher des Massakers von Bowling Green waren". Diese Erklärung
ist ganz klar falsch: Denn solch ein Massaker hat nie stattgefunden. Zwar
wurden 2011 in der Stadt Bowling Green im US-Bundesstaat Kentucky zwei Iraker
festgenommen und zwei Jahre später wegen terroristischer Aktivitäten zu langen
Haftstrafen verurteilt - einen Terroranschlag in Bowling Green haben sie
allerdings weder durchgeführt noch geplant. Ihre Fingerabdrücke wurden auf
selbstgebastelten Bomben im Irak gefunden.
Falsch ist auch die
von Conway als "brandneue Information für die Leute" verkaufte
Behauptung, Barack Obama habe ein Einreiseverbot für irakische Flüchtlinge
verhängt. [….]
Das ist
alles nicht neu – Trump und seine Wahlkampfmanagerin logen schon das ganze
letzte Jahr, wenn sie den Mund aufmachten.
Dennoch
übertrugen alle Newssender ihre demagogischen Falschaussagen täglich im
Livestream.
Nun,
nachdem der Cheflügner der Welt innerhalb von nur zwei Wochen auch „Chemical
Ali“ wie einen ehrlichen Mann aussehen läßt, wagt es mit CNN immerhin erstmals
ein Newssender auf ein Conway-Interview zu verzichten, welches das Weiße Haus
für die wichtige Sonntagssendung angeboten hatte.
[…..] Vice President Mike Pence will hit the
Sunday show circuit this weekend, with stops on NBC’s “Meet the Press, ABC’s
“This Week,” CBS’s “Face the Nation,” and “Fox News Sunday.”
But CNN’s “State of the Union” is noticeably missing from what would
otherwise be a “full Ginsberg,” a term for when a newsmaker appears on all five
major public affairs programs.
A White House spokesman told The Huffington Post the administration
“offered multiple guests for State of the Union and they declined.”
But Pence wasn’t one of them, according to a CNN spokeswoman. Instead,
the White House offered presidential counselor Kellyanne Conway, CNN said. The
network declined that offer.
The Trump White House has notoriously bad relations with CNN already.
And the decision to make Pence available to CNN’s Sunday show rivals, but not
CNN itself, is likely an extension of what Politico recently reported as a
“freezing out” of the network. The White House hasn’t provided any
administration officials for “State of the Union” since Jan. 8, an absence the
show’s host, Jake Tapper, has noted on the air. [….]
Wir
stehen als Nachrichtenkonsumenten vor wahrlich neuen Herausforderungen, wenn
der wichtigste international Newssender entscheidet seine Zuschauer wären
besser über die US-Politik informiert, wenn man die Sprecher des Präsidenten
stummschaltet.
Das
empörende Verhalten der US-Regierung generiert Widerspruch und umso leichter
findet man sich in Facebook-Blasen, die zu 100% aus scharfen Trump-Gegnern
bestehen.
Es gibt auch ganz andere Realitäten.
Es gibt auch ganz andere Realitäten.
Um nicht
völlig in inzestuösen Infoblasen zu versinken sollte man in seinen sozialen
Netzwerken immer auch einige Medien und Multiplikatoren abonnieren, die der
eigenen Weltanschauung möglichst widersprechen.
Das ist
zwar ziemlich ekelig, aber notwendig, um zu verstehen, wie die Welt tickt.
Einige
hinreichend seriöse Zeitungen wie die taz
bieten für die Menschen mit schwachem Magen einen Feindbeobachtungsservice.
Rein in die rechte
Blase.
„Nafris“, Trump und
Höcke: Worüber haben rechte Medien im Januar diskutiert? [….] Leben Journalist*innen in einer liberalen Filterblase? Bekommen sie nur
Nachrichten, die ihren Meinungen entsprechen und haben sie deshalb
Entwicklungen wie den Brexit oder den Aufstieg von Donald Trump nicht
vorhersehen können? Um das herauszufinden, fassen wir nun monatlich die
Diskussionen in rechten Medien zusammen – auch damit unsere Leser*innen es
nicht selbst tun müssen.
Die Medien der
„besorgten“ bis neurechten und rechtsextremen Szene sind ein wenig
überschaubares System von persönlichen Blogs, thematischen Blogs bis hin zu
mehrmals täglich aktualisierten Sammelblogs wie „PI-News“ oder Zeitschriften
und Zeitungen wie Compact oder Junge Freiheit. Die vorliegende Zusammenfassung
basiert auf den Onlineauftritten der drei letztgenannten. [….]
Noch ein paar Tipps:
Man sehe
sich wöchentlich das
grandiose NDR-Medienmagazin „ZAPP“ an. Dort wird über die
Medienszene aufgeklärt.
Man
werfe regelmäßig einen Blick auf die „hoaxmap“,
um zu verfolgen wie Fakenews widerlegt werden. Hunderte
Gerüchte werden demaskiert.
Man
unterstütze das wissenschaftliche Projekt Perspective daily.
Hier wird nicht nur über Probleme berichtet, hier werden von neutralen
Wissenschaftlern konstruktive Lösungen angeboten.
[….]
Seit Juni 2016 erscheint auf der Website
"Perspective Daily" an jedem Werktag ein neuer Artikel für die Leser,
die dafür einen Jahres-Mitgliedsbeitrag von 60 Euro zahlen. Die Inhalte reichen
vom Klimawandel über Trump bis zur Nahostpolitik. Themen, wie man sie durchaus
auch in großen Wochenzeitungen oder Nachrichtenmagazinen verfolgen kann. Aber
die Macher von "Perspective Daily" verfolgen einen anderen Ansatz:
Sie wollen konstruktiv berichten. Konstruktiver Journalismus soll ihnen zufolge
nicht nur Probleme beschreiben, sondern vor allem Lösungen anbieten bzw.
diskutieren. [….]