Samstag, 4. April 2020

Christliche Wahrhaftigkeit


In Billy Wilders Verfilmung des Agatha Christie-Stücks Witness for the Prosecution überführt Charles Laughton als Sir Wilfrid Robarts sehr listig und gekonnt Marlene Dietrich als Christine Helm Vole eine gewohnheitsmäßige Lügnerin zu sein – freilich ohne zu ahnen in Wahrheit von ihr überlistet worden zu sein. Eine der dramatischsten Szenen vor Gericht ist Sir Wilfrieds Ausbruch, bei dem er theatralisch erklärt sie lüge so sehr, daß er sich wundere, daß ihr bei der Vereidigung nicht die Bibel aus der Hand gesprungen wäre.


Der Film ist immer noch ein Meisterwerk. Davon mal abgesehen faszinierte mich schon als Kind die hier transportierte Vorstellung man könne mit Bibeln oder christlichen Schwüren die Wahrheit detektieren.
Was für ein sagenhafter Unsinnn es doch ist ausgerechnet für den Zweck eine Ideologie zu verwenden, die voller Lügen und historischer Falschaussagen steckt.
Eine Religion, deren materieller Reichtum weitgehend auf der „konstantinischen Schenkung“ beruht.

Diese Urkunde, die „Donatio Constantini ad Silvestrem I papam“ verwendete die Kirche, um zu belegen, daß der römische Kaiser Konstantin I. um das Jahr 314 dem Papst Silvester I. und seinen Nachfolgern bis in alle Ewigkeit die Herrschaft und der Besitz Italiens, des weströmischen Reichs und der gesamten Erde übertragen wird.
Elfhundert Jahre verwendeten Päpste diese Schenkung als Beweis für ihren Anspruch den Planeten zu beherrschen und alle Güter zu besitzen.
Tatsächlich gab es diese Schenkung nie; die Urkunde wurde im neunten Jahrhundert im Vatikan gefälscht und rückdatiert.

Keine Organisation hat jemals so dreist gefälscht und gelogen, um materielle Güter zu ergaunern wie die Kirche.
In nie dagewesener Dreistigkeit raffte sie ganze Kontinente an sich, fordert bis heute Abgaben, Beiträge und Steuern.
Die katholische Kirche perfektionierte ihre Gier nach Mammon in 2.000 Jahren so sehr, daß sie heute unbestritten der größte Grund- und Immobilienbesitzer der Welt ist.

(….) Gold und Silber lieb ich sehr, singt der Papst abends frohlockend in seinen Gemächern, während seine Diener die mit echtem Gold durchwirkten handgestickten Prunkgewänder wegräumen, die er jeweils nur einmal trägt.

Das kostet schon einiges.

 Und das sind wichtige Ausgaben, jedenfalls wichtiger als Nahrungsmittelspenden, um die 30.000 jeden Tag elendig verhungernden  Kinder vor diesem Tod zu bewahren.
Geld abgeben kann Ratzis Organisation aber nicht, da sie nur darauf konditioniert ist reicher zu werden und die Schätze zu behalten.
Zurück gegeben wird grundsätzlich nichts.
Durch Sklaverei, Betrug, Reliquien- und Ablasshandel, Simonie, Prostitution, Subventionen, Ämterkauf, Leibeigenschaft, Titel- und Segen-Verkauf, Urkundenfälschung, Erbschleicherei und den Zehnten ist so einiges auf der Haben-Seite des Vatikans gelandet.
Beispiel Deutschland:

  Die Kirchensteuer ist die Haupteinnahmequelle der katholischen Kirche in Deutschland. Aber sie stellt nur knapp 50 Prozent der Einnahmen der 27 Bistümer. Die Gesamteinnahmen sind sehr viel höher.
Fast unbekannt ist, dass die Kirche jede Menge Anteile an Versicherungen und Wohnungsbaugesellschaften hält. Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft etwa, die hauptsächlich den Bischöfen aus Köln, Münster, Paderborn und Aachen gehört, besitzt 23 000 Wohnungen. Der Vermögenswert beläuft sich nach Schätzungen auf knapp drei Milliarden Euro.
Ein zweites Beispiel: Die ehemalige Volkshilfe Lebensversicherung der Caritas. Seit sie mit der Aachener und Münchener Lebensversicherung verschmolzen ist, weiß kaum jemand, dass schätzungsweise zwei Drittel der Kapitalanlagen von AM kirchlichen Rechtsträgern zuzuordnen sind. Auch hier geht es um Milliarden Euro.
Weniger bekannt ist auch, dass die katholische Kirche nach Staat und Adel der größte Grundbesitzer in Deutschland ist; das steht schließlich nicht auf jedem Grundstück oder Waldstück drauf.
Bekannt dagegen sind zum Beispiel ihre Beteiligungen an kirchlichen Banken: Die Kölner Pax-Bank etwa hat es als Tresor des angeblich reichsten Bistums der Welt zu einiger Bekanntheit gebracht, auch die LIGA Spar- und Kreditgenossenschaft ist katholisch.

Der Vatikan ist von allen Kirchengliedern das Reichste.

 Der Vatikan hortet den zweitgrößten Goldschatz auf Erden
    In der italienischen Zeitschrift Oggi wurde der Goldschatz des Vatikans aufgrund »außerordentlicher Informationen« hinter demjenigen der USA als der zweitgrößte der Welt beziffert: 7000 Milliarden Lire = 3.500.000.000 Euro. Im Vergleich dagegen beträgt der Wert des Goldschatzes des Staates Italien »nur« 400 Milliarden Lire. Dies war 1952. 1)  Wie groß mag der Goldschatz des Vatikans heute sein? Rechnen wir die Wert-Steigerung dazu, so wäre der Wert des Goldes heute 63 % höher. Bei Verkauf könnte der Goldschatz des Vatikans, je nach Zeitpunkt eines eventuellen Abstoßes, bis 650 % Gewinn gebracht haben. Da fragt man sich:

Wie ist der Vatikan zu diesem immensen Gold-Besitz gekommen?

Aktien
Der Vatikan pokert mit enormen Finanzreserven an der Wallstreet

    »Die auswärtigen Finanzreserven des Vatikans sind vornehmlich an der Wallstreet konzentriert. Insgesamt dürfte sich der Gesamtbesitz der Kirchenzentrale an Aktien und anderen Kapitalbeteiligungen bereits im Jahr 1958 auf etwa 50 Milliarden DM belaufen haben.« 4) S. 153
    Diese Zahl dürfte inzwischen vermutlich auf weit über Hundert Milliarden Euro angewachsen sein.

Wie ist der Vatikan zu diesem immensen Aktien-Besitz gekommen?

Konzerne
Der Vatikan ist »größter religiöser Wirtschaftskonzern«

    »Der Vatikan ist heute der größte religiöse Wirtschaftskonzern der Welt und fest engagiert in zahllosen Unternehmen in den Bereichen Immobilien, Plastik, Elektronik, Stahl, Zement, Textilien, Chemie, Nahrungsmittel und Bauwirtschaft.« 3) S. 244
    Die dem Vatikan gehörende Firma Italgas hat Tochter-Gesellschaften in 36 italienischen Städten. Der Vatikan mischt mit bei Teer, Eisen, Destillaten, Trinkwasser, Gasherden, Industrieöfen usw. Von den etwa 180 italienischen Kreditinstituten verfügt mindestens ein Drittel über vatikanisches Geld. 3) S. 244 

    Der Vatikan besitzt viele einflussreichste römische Banken und ist in Europa, in Nord- und in Südamerika an einer überwältigenden Fülle mächtiger Industrieunternehmen beteiligt, einige gehören sogar weitgehend dem Vatikan, wie z.B. Alitalia oder Fiat. 2) S. 53

Wie ist der Vatikan zu diesem immensen Besitz gekommen?

Ländereien
Die Kirche - der größte Grundbesitzer der westlichen Welt

Einige Beispiele:

    Deutschland: Mit 8,25 Milliarden qm größter privater Grundbesitzer 34) S.208 (entspricht gut der Hälfte des Bundeslandes Schleswig-Holstein 34) S.208 oder der Größe von Bremen, Hamburg, Berlin und München zusammen)
    Italien: über 500.000 ha Ackerland
    Spanien: ca. 20 % aller Felder
    Portugal: ca. 20 % aller Felder
    Argentinien: ca. 20 % aller Felder
    England: ca. 100.000 ha
    USA: über 1.100.000 ha Ackerland;

Weiden und Wälder sind nicht mitgerechnet. 26) S. 429

Wie ist die Kirche zu diesem immensen Land-Besitz gekommen?

Städte / Immobilien
Der Vatikan ist »größter Immobilienbesitzer«

    Man kann in Bezug auf die immensen Besitztümer des Vatikans nicht mehr nur von Immobilien sprechen, sondern eher von Städten oder Stadtteilen.
    Rom z. B. ist bereits zu 1/4 in den Händen des Vatikans, recherchierte Paolo Ojetti in der Zeitschrift L’ Europeo am 7.1.1977. Sein Artikel war wie ein Telefonbuch zu lesen. Seitenweise listete er Tausende von Palästen auf, die z. T. den 325 katholischen Nonnen- und 87 Mönchsorden gehören. 5)
    Der Journalist Ojetti recherchierte auch in der italienischen Stadt Verona. Er druckte einen Stadtplan ab, auf dem ungefähr die Hälfte der Häuser schwarz markiert waren = Eigentum der katholischen Kirche. Er wies darauf hin, dass die Besitzverhältnisse in anderen Städten ähnlich sein dürften.

Nicht nur in Italien ist die Katholische Kirche der größte Grundbesitzer. Auch in Spanien.

Sie gibt diese erschlichenen Ländereien aber nicht nur nicht zurück, sondern hat sich durch ihren immensen politischen Einfluß auch fast überall von der Grundsteuerpflicht befreien können.

Während also Griechenland, Portugal, Spanien und Italien über explodierende Schulden stöhnen und sich täglich neue Milliarden leihen müssen, stehen die Kirchen als steinreiche Staatsschmarotzer am Rand und zahlen keine Steuern. (….)

Offensichtlich springen religiöse Symbole einem Lügner oder Heuchler eben nicht aus der Hand, sondern fühlen sich dort besonders wohl.

 Ratzis Nachfolger Franzi heuchelt sogar noch mehr als der Prunk- und Protz-affine Bayer.
Bergoglio gibt sich äußerlich  bescheiden, sitzt aber auf einem unermesslichen Vermögen von Millionen Hektar Land, Milliarden Quadratmeter Immobilien und Myriaden Palästen weltweit.

Für Arme und Obdachlose betet er zu Corona-Zeiten.
Denn Gebete kosten nichts.

[…..] Papst betet für Wohnungslose, statt Obdach zu geben
In den letzten Monaten war die katholische Kirche mehrfach wegen verschwenderischer und menschenfeindlicher Immobilien-Deals in die Kritik geraten. Dass es in der Corona-Krise beim Papst kaum für mehr als ein paar Gebete für diejenigen reicht, die sich nicht in die Sicherheit einer eigenen Wohnung zurückziehen können, ist unerträglich.
Am 31. März begann Papst Franziskus seine Predigt mit einem Gebet für alle wohnungslosen Menschen weltweit und einem Appell an die Gesellschaft, ihre Mitmenschen nicht zu vergessen.
Betrachten wir nicht nur die Misswirtschaft mit Vatikan-Immoblien, sondern allein die Immobilienskandale in der die katholische Kirche in den vergangen Monaten verwickelt war, klingt dies nach absolutem Hohn. Ende 2019 versenkte der Vatikan Gelder in dreistelliger Millionenhöhe in den Kauf einer Londoner Luxusimmobilie. Dabei sollen auch Gelder aus dem für päpstliche karitative Zwecke von Gläubigen weltweit gespendeten Peterspfennig verwendet worden sein. Im Februar dieses Jahres folgte in Spanien der nächste Deal in zweistelliger Millionenhöhe. Dass dabei ein Altenheim und zahlreiche Wohnungen auf der Strecke blieben, war bei dem Blick auf einen schicken Bürobau egal.
Wenig verwunderlich also, dass für die etwa 8.000 Menschen ohne eigenes Zuhause in Rom nicht mehr als ein paar Essensrationen und eine Dusche drin sind. […..]

Wäre irgendetwas wahr an der Sir Wilfrid-Metapher, müsste ein Papst mit seine Insignien, der für Obdachlose bloß Gebete hat und im Vatikan Kardinäle wie Bertone in 700 qm-Luxusapartments wohnen lässt, sofort in einer Materie-Antimaterie-Implosion verpuffen.