Montag, 17. Februar 2014

Neues von TVE – Teil VIII

Zuverlässig wie ein Uhrwerk schaufelt er  das Loch, in dem er sitzt kontinuierlich immer tiefer.
Nach einer Kaskade von Lügen und Unverschämtheiten hat er immer noch nicht auch nur ansatzweise verstanden was er angerichtet hat.
Vielleicht wird er zur Kenntnis genommen haben, daß er sich weltweit zum Witzbischof gemacht hat, der rund um den Globus für seine Prunksucht ausgelacht wird.


Ich bin ja so gespannt, ich bin ja so gespannt was wohl alles in dem Tebartz-van-Elst-Bericht steht, der übermorgen nun endlich fertig werden soll. Franzi und Zollitsch werden ihn am gleichen Tag vorgelegt bekommen und dann wird entschieden.

Im Bistum Limburg ist man entsprechend nervös. Zwar befürchtet man wohl eher nicht, daß der Papst den unbeliebtesten Bischof Europas zurück an die Lahn schickt, weil er damit seine Glaubwürdigkeit endgültig ruiniert hätte, aber ob Transparenz hergestellt wird, ist sehr fraglich. In Limburg fordert man schon mal vorsorglich die Veröffentlichung des vollständigen Ergebnisses im Internet.

Heutzutage klappt Geheimhaltung allerdings immer schlechter, wie die causa Edathy beweist.
 So haben schon vor Fertigstellung des TVE-Berichts viele Journalisten Hinweise auf die Ergebnisse. Ergebnisse, welche es in sich haben.
Die Bude soll eher 40 Millionen Euro gekostet haben und nicht nur die Verschleierung der durch des Bischofs unablässigen Extrawünsche explodierenden Kosten ist ein Untreue-Skandalon. Noch schlimmer ist das moralische Desaster, denn Tebartz-van-Elst hatte seine millionenschweren Luxuswünsche ausgerechnet aus einer gemeinnützigen Stiftung zu Gunsten von Armen und Bedürftigen abgegriffen.

Millionen Euro soll der beurlaubte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst einem Medienbericht zufolge für den Bau seines Bischofssitzes zweckentfremdet haben. […]  Tebartz-van Elst und sein Generalvikar Franz Kaspar [hätten laut Zeitungsberichten] Rechnungen für den Bau mit Stiftungsgeld des St. Georgswerkes bezahlt, das für arme, kinderreiche Familien bestimmt sei. Hintergrund sei gewesen, dass außerhalb eines Kreises von Eingeweihten niemand habe erfahren sollen, dass das Vorhaben viel teurer wurde als geplant.
Die Erträge des 1949 gegründeten St. Georgswerkes sollen dem Bericht zufolge eigentlich für bedürftige Familien mit vielen Kindern verwendet werden. Jeder katholische Arbeitnehmer des Bistums war damals aufgerufen, den Lohn einer Arbeitsstunde für das Georgswerk zu spenden.

Ähnlich wie Edathy ahnt wohl sogar der selbstverliebteste Bischof Deutschlands, daß es nach dem Strafbefehl über 20.000 Euro, den er wegen der Falschaussagen über seinen First-Class-Flug berappen mußte, nun so dicke kommen wird, daß er wirklich gute Anwälte braucht.

Informationen aus dem Staatssekretariat des Vatikans zufolge werde der Papst die Angelegenheit nicht lange liegen lassen, sondern möglichst rasch über die weitere Zukunft des Bischofs entscheiden, schreibt der "Spiegel". Tebartz-van Elst habe mit seinem Anwalt umfangreiche Stellungnahmen zu den Vorwürfen ausgearbeitet.

Man fragt sich wirklich wie solche Gottesmänner ticken.
Nimmt er etwa ausgerechnet das katholische Suizidverbot so ernst? Bei den Todsünden der Völlerei/Prasserei, des Hochmuts und der Habgier geht TVE es offensichtlich ähnlich locker an wie bei dem göttlichen Gebot nicht falsch Zeugnis abzulegen.

Gefangen im System der Lüge
[….]  Limburgs Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst [….]  hat ein Problem mit seinem Hirtenamt, wenn die Angst vor den Gläubigen im Bistum so groß ist, dass er ein System der Vertuschung und Einschüchterung errichten lässt und mitträgt, statt sich der Diskussion und auch kritischen Fragen der ihm anvertrauten Menschen zu stellen. [….]  Hier ist jemand, auch tragisch, in einem System aus Täuschung, Selbsttäuschung und Lüge gefangen, das Glaube, Hoffnung und Menschenliebe zerstört. Mit dem Amt des Bischofs ist das unvereinbar.
(Matthias Drobinski, SZ vom 17.02.2014)

TVE sitzt aber immer noch auf so hohem Ross, daß er gar nicht daran denkt seine Gläubigen durch seinen Rückzug zu schonen. Er hört noch nicht mal auf seine frommen Mitbrüder. Die Unterstützung der ultrakonservativen Kurien-Erzbischöfen Müller und Gänswein, die beide an den Schlüsselstellen der Macht sitzen, ist mehr wert, als Ehrlichkeit und Anstand.

Zu Weihnachten hatte der Münsteraner Bischof Felix Genn Tebartz-van Elst in seinem Rückzugsort im bayerischen Kloster Metten besucht und vergebens versucht, ihn zum freiwilligen Amtsverzicht zu bewegen. Tebartz stammt aus dem Bistum Münster; Genn ist Mitglied der Bischofskongregation in Rom, die den Papst in seinen Personalentscheidungen berät, und gut mit dem Vorsitzenden bekannt, dem kanadischen Kurienkardinal Marc Ouellet. Von den deutschen Bischöfen heißt es, sie gingen davon aus, dass ihr Mitbruder nicht mehr nach Limburg zurückkehren kann.