Das ist
auch so eine Frage, die man sich jeden Tag stellt. Wieso ist jeder zweite
Amerikaner komplett verblödet?
Denn es
ist sind ja keine überwältigende Mehrheiten wie in Ungarn oder Russland, die
ihren autoritären Regierungschef anhimmeln.
Die
politische Besonderheit Amerikas ist die extreme Heterogenität der Wahlbevölkerung, die durch ausgefeiltes Gerrymandering in
zwei sich zutiefst gegenseitig verachtende Blöcke unterteilt ist.
Das
amerikanische Wahlrecht begünstigt ohnehin die Republikaner, weil ländliche,
dünn besiedelte Staaten mehr Senatoren und Abgeordnete pro Bürger stellen.
Durch
Gerrymandering kommen durchschnittlich weitere zehn republikanische Sitze, als
es den tatsächlichen Mehrheitsverhältnissen entspricht hinzu.
Bei den
Vorwahlen von vorgestern bewiesen die Demokraten außerdem mal wieder ihre
atemberaubende strategische Verblödung.
In
Californien gilt ein von Arnold Schwarzenegger erlassenes Wahlgesetz, das nur
die beiden bestplatzierten Kandidaten der Vorwahl zu den Kongresswahlen zulässt.
Das
können also auch zwei GOPer oder zwei Dems sein, so daß die jeweils andere
große Partei bei den Kongresswahlen gar nicht gewählt werden kann.
In
Californien gibt es sieben Kongresswahlbezirke, in denen Hillary Clinton 2016
die Mehrheit bekam, aber dennoch ein Republikaner in den Kongress gewählt
wurde. Im Zuge der erhofften Blue Wave gilt es nun als oberstes Ziel diese
sieben Wahlkreise zu flippen, also im Herbst sieben Demokraten mehr in den
US-Kongress zu schicken.
Das
sollte ein Leichtes sein, da dies ohnehin blaue Wahlkreise sind und Californien
sich zur Anti-Trump-Hochburg entwickelte.
Die Begeisterung
bei den Demokraten war so groß, daß sie teilweise mit sechs oder neun Kandidaten
antraten, auf die alle Stimmen so gleichmäßig verteilt wurden, daß am Ende nur
die beiden Republikaner zu den Kongresswahlen antreten werden.
Noch
wird ausgezählt, aber es ist wahrscheinlich, daß die Linke mal wieder durch
ihre geisteskranke Zersplitterung und Desorganisation trotz Mehrheiten das Nachsehen haben wird.
Demokratisches
Missmanagement und Stimmensplitting bis die Rechten am Ende lachen.
Amerikanisches System, in dem Donald Trump Präsident wurde, obwohl Hillary Clinton
drei Millionen Stimmen mehr als er bekam.
[…..] In California, Democrats are hopeful they've
avoided the potential nightmare of being locked out of winnable House races due
to the state's unique primary system that allows the top two candidates of any
party to advance. […..]
Es gibt
republikanische Mehrheiten in Kongress, Senat und unter den Gouverneuren, sowie
einen republikanischen Präsidenten, weil:
·
Das
Wahlsystem erstens die GOPer bevorzugt,
·
Große
Teile der Bevölkerung durch Homeschooling, rechte Massenmedien und religiöse Indoktrinierung
verblödet sind,
·
Das
Bildungssystem in den Staaten sehr schlecht ist,
·
Das
amerikanische Selbstverständnis und der Nationalstolz dazu einlädt nicht zu viel nachzudenken und
·
Superreiche
rechte Profiteure des von unten-nach-oben-Verteilungs-Steuersystems jedes Jahr
Milliarden ausgeben, um gezielt durch Kampagnen, Werbung und Medien Stimmung
für die Republikaner zu machen.
Zu den einflussreichsten
und aktivsten „Multimilliardären gegen das Volk“ gehören:
1.
Der
37 Milliarden Dollar schwere Casinomogul Sheldon Gary Adelson, 85, der allein
2012 satte 100 Millionen Dollar investierte, um die Wiederwahl des verhassten
Barack Obamas zu verhindern, später Gingrich, den Molch unterstützte und auch
nach der Wahl Trumps noch einmal fünf Millionen Dollar für dessen Amtseinführungsparty
spendierte.
2.
Der
Hedgefonds-Multimilliardär Robert Leroy „Bob“ Mercer, 61, der als glühender
Trump-Fan weitgehend allein den faschistischen Sender Breitbart sowie Steve
Bannon finanzierte, 25 Millionen US-Dollar im Jahr 2016 an Trumps Super-PAC, 35
Millionen für Cambridge Analytica, 11 Mio. $ an das erzkonservative Media
Research Center, sowie 25 Millionen Dollar an den superkonservativen Fonds der
Kochs zahlte.
3.
Charles
Koch, 82 und sein Bruder David Koch, 78, besitzen jeweils 60 Milliarden Dollar und
setzen ihre zusammen 120 Milliarden Dollar seit Jahren zur Finanzierung der
ultrarechten, white Supremacy und Teaparty-Bewegung ein.
Ja, es
ist möglich sich gegen die vereinigte Macht des ganz großen Geldes in Amerika
durchzusetzen. Das zeigte Barack Obama.
Aber
dann braucht man eine ideale Ausgangslage (grenzenlose Wut auf GWB im Jahr
2008), einen hochintelligenten, frischen, jungen Bewerber (Obama) und einen
ausgesprochen tölpelhaften Gegner (McCain/Palin).
Sind die
Voraussetzungen weniger ideal, weil beispielsweise die Kandidatin wie Frau
Clinton für viele wie ein rotes Tuch wirkt, können sich die Milliarden der oben
Genannten und deren vielen weiteren Milliardäre für die GOP fatal auswirken.
Allerdings,
eins der widerlichsten Individuen aus dem Olymp der weltweit reichsten reaktionären
Geronten, nämlich David Koch, scheint ein wenig genervt von Trumps Chaos zu
sein.
Er
wünscht sich offenbar einen devoteren Erfüllungsgehilfen im Weißen Haus, der stiller
das tut, was Koch, Mercer und Adelson verlangen.
[…..] David Koch, Multimilliardär, konservativer
Strippenzieher und Geschäftsmann, ist 78 Jahre alt und krank. Jetzt zieht er
sich aus dem Unternehmen und der politischen Organisation der Koch-Brüder
zurück. Dies teilte sein Bruder Charles in einem Brief an die Belegschaft des
mächtigen Konglomerats Koch Industries mit. Dieser Abschied könnte Amerika
verändern.
Viele Millionen,
wahrscheinlich Milliarden haben die Koch-Brüder für konservative Zwecke
gespendet. Ihr Netzwerk ist so legendär wie geheim. Sie stammen aus einer Welt,
in der Donald Trump erst als Witzfigur galt und nun als Gefahr, schließlich
stehen sie für freien Handel, beinahe um jeden Preis. Trumps
America-First-Ideologie passt ihnen gar nicht. Sie unterstützen zum Beispiel
das Bleiberecht von Menschen, die als Kinder illegal in die USA gebracht
wurden. Trotz Trump setzen sie aber viele ihrer Ziele um, sie gelten als
treibende Kraft hinter der jüngsten Steuerreform und werben für die Abschaffung
von Umweltschutzgesetzen. Von den Koch-Brüdern war David bislang der
sichtbarere, politisch aktivere. Dass er sich nun zurückzieht, ist ein Schlag
für die Republikaner, die Unterstützung brauchen für Politik jenseits des
Trump-Lagers. Das größtes Feindbild der Kochs war Barack Obama, den sie für
einen Sozialisten hielten, der ihre Ziele bedrohte mit einem starken Staat. [….]