Donnerstag, 14. Dezember 2017

Wie Lindner ganz rechts absäuft.



Das Problem mit den ultrarechten Fanatikern ist, daß sie oft so unfassbar dämlich und unfreiwillig komisch daher kommen, daß man sie nicht ernst nimmt.

Roy Moore, vorgestern glücklicherweise geschlagener GOP-Fanatiker, erkennt beispielsweise das Wahlergebnis in Alabama nicht an, weil Gott schließlich keinen Demokraten zum Sieger machen würde.
Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

[….] Alabama evangelical explains why Moore won’t concede: He can’t believe ‘God would will a Democrat to win’ […..]

Niemals würde Gott so eine Schande zulassen.
Inquisition, Kolonialisierung, Kreuzzüge, Hexenverbrennung, Auto Dafés, Genozide, Religionskriege, Holocaust - OK, das schon.
Aber einen DEMOKRATEN in Alabama gewinnen zu lassen?
Niemals; das ginge nun wirklich zu weit.

[.....] “To be clear: For a candidate to say he is ‘waiting for God to speak’ viz election results is to say he is waiting for God to anoint him the rightful victor,” she explains. “It is to say that there is no world in which God would will for a Democrat to win.” [.....]

In Deutschland lachen wir darüber wie sich die semidebile AfD-Führung um Kopf um Kragen faselt.

Das bewies Storchen-Trixi insbesondere bei ihrer legendären Ansprache auf dem Hamburger Jungfernstieg.
Das ist ein bißchen so wie bei „dem irren Jimmy Hendricks des Xylophons“; einerseits fragt man sich wann endlich die Männer im weißen Kittel kommen, um ihn abzuholen; „andererseits lustig ist es schon.“

GOP und AfD sind aber eben nicht lustig. Sie sind gefährlich, weil sie Hass schüren und schon zu messbar mehr Gewalt gegen Minderheiten beitragen.

Es ist daher nicht statthaft sich zurück zu lehnen und über die doofen Rechten zu lachen.
Nein, ihnen muss immer und konsequent widersprochen werden.
In den sozialen Netzwerken und selbstverständlich auch in der realen Öffentlichkeit.

Der große AfD-Fan David Berger lobt jeden Bundestags-Redner der rechten Pest überschwänglich; so natürlich auch heute, als sich Storch selbst für ihre Verhältnisse außerordentlich blamierte, indem sie grölend einen Jutesack schwenkte.
Wie nicht anders zu erwarten, versagte meine Fraktionsvorsitzende erneut dabei die AfD verbal in die Schranken zu weisen.

Das gelang dafür einer engagierten Grünen.

[….] Darauf mussten die Abgeordneten bei Britta Haßelmann lange warten: einen harschen Auftritt. Wahrscheinlich hätte es ihn ohne die AfD nie gegeben. Doch deren Gebaren im Bundestag bringt inzwischen die freundlichsten und verbindlichsten Abgeordneten auf die Palme. Am Mittwoch war es bei der Grünen-Politikerin so weit.
Wer ihre kurze Rede im Nachgang noch einmal ansieht, der zwickt sich erst mal in den Arm - weil man so viel Zorn, Lautstärke und Entschlossenheit bei Britta Haßelmann nicht für möglich gehalten hätte. Die Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion zählt seit Jahren zu den uneitelsten Führungspersonen in der Hauptstadt. Bescheiden, nie aggressiv, in keiner Frage fundamentalistisch. Sie sucht nicht die Attacke und auch nicht die große Bühne. Am Mittwoch aber packte sie ein heiliger Zorn, weil die AfD falschspielte. [….]


Als größte Niete des Bundestags erweist sich aber FDP-Chef Christian Lindner, der vor der Regierungsverantwortung weglief nachdem er mit rechten Parolen  die CSU übertrumpft hatte und lieber in der Opposition neben Oppositionsführer Gauland sitzen möchte.

(….) Lindner, der sich mehr und mehr als Gauland 2.0 präsentierte, tat alles, um die Jamaika-Sondierungen zu torpedieren.
CSU und FDP frönten ihrer Destruktivität im Glauben den Grünen anschließend den Schwarzen Peter zuschieben zu können. (….)

Mit seiner APO-Losertruppe lässt sich Lindner nun widerstandslos von der AfD einwickeln; träumt offenbar wirklich davon eines Tages als Seppel Kurz 2.0 zusammen mit Bernd Höckes Truppen Deutschland zu regieren.

[….] Der erste große FDP-Auftritt im Parlament endet in einem Fiasko: Plötzlich kämpft die FDP Seit' an Seit' mit der AfD.
Nicht zu regieren sei besser als falsch zu regieren - so hatte FDP-Chef Christian Lindner seine Weigerung für ein Jamaika-Bündnis schönzureden versucht. Damals hatte er womöglich noch keine so konkrete Vorstellung davon, wie das Leben in der Opposition für die FDP aussehen würde. Diese Woche im Bundestag dürfte ihm auf die Sprünge geholfen haben: Eigentlich wollte die FDP ihr Comeback im Parlament mit einem Gesetzentwurf zur Stärkung der Bürgerrechte feiern und die Botschaft verbreiten: Wir gestalten wieder! Sie ging allerdings kläglich im Gedröhne der AfD unter.
Seit' an Seit' kämpften plötzlich AfD und FDP gegen Paragrafen, die Hass und Hetze im Internet eindämmen sollen. Die FDP war gegen ein Gesetz, das die AfD in der Debatte als "Schande für Deutschland" bezeichnete. Applaus bekamen FDP-Redner von den Banknachbarn der AfD. [….] Christian Lindner hätte seiner FDP dieses Fiasko ersparen können, wenn er sich Jamaika nicht verweigert hätte. Die Union hatte Korrekturen bei dem umstrittenen Gesetz in Aussicht gestellt, sogar das Ende der anlasslosen Vorratsdatenspeicherung zugesagt. [….] Andererseits machte die rhetorische Unterlegenheit der liberalen Redner im Bundestag unübersehbar, dass es sich bei der FDP auch noch um eine Truppe im Aufbau handelt. [….]