Das
Problem mit den ultrarechten Fanatikern ist, daß sie oft so unfassbar dämlich
und unfreiwillig komisch daher kommen, daß man sie nicht ernst nimmt.
Roy
Moore, vorgestern glücklicherweise geschlagener GOP-Fanatiker, erkennt
beispielsweise das Wahlergebnis in Alabama nicht an, weil Gott schließlich
keinen Demokraten zum Sieger machen würde.
Es kann nicht
sein, was nicht sein darf.
[….] Alabama evangelical explains why Moore won’t
concede: He can’t believe ‘God would will a Democrat to win’ […..]
Niemals
würde Gott so eine Schande zulassen.
Inquisition,
Kolonialisierung, Kreuzzüge, Hexenverbrennung, Auto Dafés, Genozide,
Religionskriege, Holocaust - OK, das schon.
Aber
einen DEMOKRATEN in Alabama gewinnen zu lassen?
Niemals;
das ginge nun wirklich zu weit.
[.....] “To be clear: For a candidate to say he is
‘waiting for God to speak’ viz election results is to say he is waiting for God
to anoint him the rightful victor,” she explains. “It is to say that there is
no world in which God would will for a Democrat to win.” [.....]
In
Deutschland lachen wir darüber wie sich die semidebile
AfD-Führung um Kopf um Kragen faselt.
Das
bewies Storchen-Trixi insbesondere bei ihrer legendären Ansprache auf dem Hamburger Jungfernstieg.
Das ist
ein bißchen so wie bei „dem
irren Jimmy Hendricks des Xylophons“; einerseits fragt man
sich wann endlich die Männer im weißen Kittel kommen, um ihn abzuholen; „andererseits
lustig ist es schon.“
GOP und
AfD sind aber eben nicht lustig. Sie sind gefährlich, weil sie Hass schüren und
schon zu messbar mehr Gewalt gegen Minderheiten beitragen.
Es ist
daher nicht statthaft sich zurück zu lehnen und über die doofen Rechten zu
lachen.
Nein,
ihnen muss immer und konsequent widersprochen werden.
In den
sozialen Netzwerken und selbstverständlich auch in der realen Öffentlichkeit.
Der große AfD-Fan David Berger lobt jeden Bundestags-Redner
der rechten Pest überschwänglich; so natürlich auch heute, als sich Storch
selbst für ihre Verhältnisse außerordentlich blamierte, indem sie grölend einen Jutesack schwenkte.
Wie
nicht anders zu erwarten, versagte meine Fraktionsvorsitzende erneut dabei die
AfD verbal in die Schranken zu weisen.
Das
gelang dafür einer engagierten Grünen.
[….]
Darauf mussten die Abgeordneten bei
Britta Haßelmann lange warten: einen harschen Auftritt. Wahrscheinlich hätte es
ihn ohne die AfD nie gegeben. Doch deren Gebaren im Bundestag bringt inzwischen
die freundlichsten und verbindlichsten Abgeordneten auf die Palme. Am Mittwoch
war es bei der Grünen-Politikerin so weit.
Wer ihre kurze Rede im
Nachgang noch einmal ansieht, der zwickt sich erst mal in den Arm - weil man so
viel Zorn, Lautstärke und Entschlossenheit bei Britta Haßelmann nicht für
möglich gehalten hätte. Die Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion zählt seit
Jahren zu den uneitelsten Führungspersonen in der Hauptstadt. Bescheiden, nie
aggressiv, in keiner Frage fundamentalistisch. Sie sucht nicht die Attacke und
auch nicht die große Bühne. Am Mittwoch aber packte sie ein heiliger Zorn, weil
die AfD falschspielte.
[….]
Als
größte Niete des Bundestags erweist sich aber FDP-Chef Christian Lindner, der
vor der Regierungsverantwortung weglief nachdem er mit rechten Parolen die CSU übertrumpft hatte und lieber in der
Opposition neben Oppositionsführer Gauland sitzen möchte.
(….)
Lindner, der sich mehr und mehr als Gauland 2.0
präsentierte, tat alles, um die Jamaika-Sondierungen zu torpedieren.
CSU
und FDP frönten ihrer Destruktivität im Glauben den Grünen anschließend den
Schwarzen Peter zuschieben zu können. (….)
Mit
seiner APO-Losertruppe lässt sich Lindner nun widerstandslos von der AfD
einwickeln; träumt offenbar wirklich davon eines Tages als Seppel Kurz 2.0
zusammen mit Bernd Höckes Truppen Deutschland zu regieren.
[….] Der erste große FDP-Auftritt im Parlament
endet in einem Fiasko: Plötzlich kämpft die FDP Seit' an Seit' mit der AfD.
Nicht zu regieren sei
besser als falsch zu regieren - so hatte FDP-Chef Christian Lindner seine Weigerung
für ein Jamaika-Bündnis schönzureden versucht. Damals hatte er womöglich noch
keine so konkrete Vorstellung davon, wie das Leben in der Opposition für die
FDP aussehen würde. Diese Woche im Bundestag dürfte ihm auf die Sprünge
geholfen haben: Eigentlich wollte die FDP ihr Comeback im Parlament mit einem
Gesetzentwurf zur Stärkung der Bürgerrechte feiern und die Botschaft
verbreiten: Wir gestalten wieder! Sie ging allerdings kläglich im Gedröhne der
AfD unter.
Seit' an Seit'
kämpften plötzlich AfD und FDP gegen Paragrafen, die Hass und Hetze im Internet
eindämmen sollen. Die FDP war gegen ein Gesetz, das die AfD in der Debatte als
"Schande für Deutschland" bezeichnete. Applaus bekamen FDP-Redner von
den Banknachbarn der AfD. [….]
Christian Lindner hätte seiner FDP dieses
Fiasko ersparen können, wenn er sich Jamaika nicht verweigert hätte. Die Union
hatte Korrekturen bei dem umstrittenen Gesetz in Aussicht gestellt, sogar das
Ende der anlasslosen Vorratsdatenspeicherung zugesagt. [….] Andererseits machte die rhetorische
Unterlegenheit der liberalen Redner im Bundestag unübersehbar, dass es sich bei
der FDP auch noch um eine Truppe im Aufbau handelt. [….]