Es fällt mir schwer, mich in einen „anständigen CDUler“ hineinzuversetzen, weil ich unter keinen Umständen jemals in die CDU eingetreten wäre. Ich verstehe nicht, was liberale und humanitär denkende Menschen dort zu suchen haben.
Wie mögen die sich unter einer offenkundig rassistischen Parteiführung fühlen?
Daher halte ich mich heute mit Bewertungen zurück und sammele nur ein paar Meldungen zusammen.
[….] Nach der Wahlschlappe im September eskaliert die Situation in der Kölner CDU. Ex-Oberbürgermeister Fritz Schramma wählt drastische Worte – und zieht Konsequenzen.
Die 50-Jahr-Feier wird es nicht mehr geben: Kölns ehemaliger Oberbürgermeister Fritz Schramma hat im Alter von 78 Jahren seine CDU-Mitgliedschaft beendet. Seine Frau und Tochter zogen mit ihm die Konsequenz. Der langjährige Kommunalpolitiker wirft der Kölner Parteiführung Versagen und Machterhalt vor. [….]
Herr Merz, schämen Sie sich eigentlich gar nicht, deutschen Juden Angst zu machen und Michel Friedman aus Ihrer Partei zu treiben?
[….] Nach der gemeinsamen Abstimmung von Union und AfD im Bundestag verlässt Michel Friedman die CDU. Der Publizist jüdischen Glaubens sprach von einer "katastrophalen Zäsur" und einem "unentschuldbaren Machtspiel".
Es ist erst gute drei Monate her, da rechnete ein zorniger Michel Friedman im Landtag mit den anwesenden AfD-Abgeordneten ab. "Geistige Brandstifter" nannte er sie. Zu bestimmen, wer ein Mensch, wer Deutscher sei – das maßten sie sich als "billige Imitationen" jener Nazi-Herrenmenschen an, vor denen der Unternehmer Oskar Schindler einst 1.200 Juden gerettet habe.
Nun geht der Frankfurter Publizist jüdischen Glaubens mit einer Partei ins Gericht, deren Abgeordnete ihm damals mit anderen im Stehen applaudierten. Es ist seine eigene, die CDU. Oder besser: Es war sie. Der 69-Jährige ist am Donnerstag aus der Union ausgetreten, wie er dem hr sagte. [….] Grund ist, dass die CDU/CSU-Fraktion in Berlin mit Hilfe der AfD einen Antrag zur Verschärfungen des Asylrechts durchgebracht hat. Friedman nennt das "eine katastrophale Zäsur für die Demokratie der Bundesrepublik" und ein "unentschuldbares Machtspiel".[….] Friedman wörtlich: "Die Naivität derjenigen, die bei der CDU uns erklären wollen, dass das alles ja nicht gewollt war, dass man deren Stimmen gar nicht haben wollte, ist so unterkomplex, dass man da gar nicht mehr hinhören kann." [….]
Herr Merz, schämen Sie sich eigentlich gar nicht, daß Holocaustüberlebende so entsetzt von Ihnen sind, daß sie ihre Bundesverdienstkreuze zurück geben?
[…..] Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg will sein Bundesverdienstkreuz zurückgeben. Grund ist die gestrige Zustimmung des Bundestags zu einem Fünf-Punkte-Plan der Union für eine Verschärfung der Migrationspolitik. Ein entsprechender Antrag fand unter anderem mit den Stimmen der AfD eine Mehrheit.
Weinberg zeigte sich schockiert über das gestrige Ergebnis. Es sei eine spontane Entscheidung gewesen, das Bundesverdienstkreuz zurückzugeben, das eine hohe Ehre für ihn sei. "Es ist zu schwer geworden, es zu tragen, wenn man solche Nachrichten hat. Furchtbar", sagte der 99-Jährige der Nachrichtenagentur dpa.
Auch der Mannheimer Fotograf Luigi Toscano, der sich wie Weinberg für ein NS-Gedenken engagiert, möchte es ihm gleichtun. Er werde die ihm 2021 verliehene Ehrung zusammen mit Weinberg bald an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zurückgeben. […..]
Der stramm rechte AfD-affine Hamburger CDU-Landesverband wirkt besonders abstoßend.
[….] Nach Marcus Weinberg verlässt ein weiterer bekannter Politiker die Hamburger CDU: Kai Voet van Vormizeele tritt nach über 46 Jahren Mitgliedschaft aus der Partei aus. "Dieses Ende fällt mir nach einer so langen Zeit selbstverständlich schwer", schreibt van Vormizeele auf seiner Facebook-Seite. Aber eine weitere Mitgliedschaft mache in seinen Augen keinen Sinn mehr. In dem Schreiben rechnet er mit der CDU im Bund und in Hamburg ab. Er kritisiert, dass von den politischen Leitzielen der liberalen Großstadt-CDU nicht mehr viel übriggeblieben sei. CDU-Bundeschef Friedrich Merz und Generalsekretär Carsten Linnemann wirft er vor, eher die "neoliberalen Thesen der FDP" zu vertreten. Außerdem bezeichnet er ihre Verkehrspolitik als "antiquiert". Van Vormizeele saß elf Jahre lang bis 2015 für die CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft und war innenpolitischer Sprecher der Fraktion. [….]
[…..] Mit 14 Jahren kam Dirk Tangemann zur Jungen Union. Ein paar Jahre später trat er in die CDU ein, blieb dort über drei Jahrzehnte lang. Zuletzt arbeitete der Hamburger in der CDU Bezirksfraktion Eimsbüttel im Sozial- und Stadtplanungsausschuss. Am 15. Oktober 2025 ist er ausgetreten. „Nicht aus Trotz, sondern aus Verantwortung“, […..]
Der 58-Jährige wirft der CDU-Parteispitze vor, jeden sachlichen, innerparteilichen Dialog verweigert zu haben. „Ich habe geschrieben, argumentiert, appelliert. Doch geblieben ist: Schweigen. Und das ist in der Demokratie keine Tugend, sondern ein Warnsignal.“ Er beobachte eine „populistische und zunehmend realitätsferne Linie“ – sowohl auf Bundesebene als auch in Teilen der Hamburger CDU – die allem widerspreche, wofür er „als Demokrat, Unternehmer und Bürger stehe“, schreibt er. BuzzFeed New Deutschland von Ippen.Media hat nachgehakt, was er damit meint.
„Dann ist er nicht mein Kanzler“: Ex-CDU-Mitglied kritisiert Friedrich Merz
Der Partei-Austritt habe sich schon länger angebahnt, erzählt der Kommunalpolitiker und Autor. Er kritisiert, dass die Union während der Ampelregierung „destruktive“ Oppositionsarbeit gemacht habe. „Nein sagen geht immer, wo bleiben die eigenen Lösungsansätze?“ [….]
Marcus Weinberg, 2021 Spitzenkandidat der Hamburger CDU
für die Bundestagswahl, 2005-2021 Mitglied des Bundestags, ehemaliger
familienpolitischer Sprecher der CDUCSU-Bundestagsfraktion und ehemaliger
Landesvorsitzender der CDA, 38 Jahre CDU-Mitglied, trat im August 2024 aus der
Ploß-Thering-Partei aus.
Für halbwegs rationale Menschen ist in der populistischen Merz-CDU kein Platz
mehr.
[….] CDU-Größe Weinberg wirft hin – auch wegen Hamburger Parteifreunden. Er fährt mit einer hippen E-Vespa statt mit Verbrenner-SUV durch die Stadt, wohnt (ohne Trauschein) mit Frau und zwei Kindern in Ottensen, ist St. Pauli-Fan und kämpft schon sein Leben lang für die Schwachen in der Gesellschaft. Bisher war das für Marcus Weinberg (57) kein Widerspruch zu seinem Parteibuch. Doch das hat sich geändert. Der ehemalige Spitzenkandidat der CDU Hamburg tritt aus seiner Partei aus. Und alle fragen sich: Wechselt der Sozialpolitiker jetzt zu den Grünen? […..]
(MoPo, 05.08.2024)
Protofaschist Ploß wird Weinberg kaum nachweinen.
[….] Jetzt tritt Marcus Weinberg nach 38 Jahren Mitgliedschaft aus der Partei aus – ein Paukenschlag für die Hamburger CDU. Die Entscheidung habe er sich lange und reiflich überlegt, erzählte er dem Hamburger Abendblatt.
Als Grund nannte der 57 Jahre alte Lehrer im »Hamburger Abendblatt« inhaltliche Differenzen und eine fehlende Identifikation mit dem aktuellen Kurs der Partei. Der CDU-Landesverband bestätigte den Austritt.
»Meine gesellschaftliche Haltung, die auf Zusammenhalt und Solidarität statt auf Populismus und Polarisierung setzt, mein Politikverständnis, das auf Ausgleich und eine politische Gesamtverantwortung allen Menschen gegenüber statt auf eine verengte Wählerklientelpolitik setzt, waren immer unverzichtbare Voraussetzungen zur Bindung an die CDU«, sagte Weinberg dem Abendblatt. »Diese Bindungselemente als Identifikation sind nicht mehr mit der heutigen CDU so, dass sie für mich tragfähig sind.« […..] Heute erkenne er bei der gesellschaftspolitischen Haltung und beim Auftreten der CDU »Linien und Ausrichtungen, die nicht meine sind.« Empört sei er über den Generalsekretär Carsten Linnemann, der mehr als 100.000 Menschen das Bürgergeld streichen will, weil sie angeblich nicht bereit seien, eine Arbeit anzunehmen. In Hamburg bemängelt er unter anderem, dass das Konzept der liberalen Großstadtpartei beerdigt wurde. Die Unterstützung für ein Gender-Verbot hält er auch für einen Fehler, so Weinberg gegenüber dem Abendblatt. […..]
[….] In Dortmund verlassen zwei prominente CDU-Mitglieder die Partei. Grund ist der Kurs in der Migrationspolitik von Friedrich Merz, schreiben sie.
Der Kurs von Friedrich Merz und der Union in der Migrationspolitik hat auch Konsequenzen für die CDU in Dortmund. Zwei prominente Dortmunder haben die Partei verlassen. Dirk Rutenhofer und Klaus Wegener sind mit sofortiger Wirkung aus der CDU ausgetreten. Wegener ist mehrfach für die CDU zur Europawahl und ein Mal zur Bundestagswahl angetreten. Außerdem ist er Präsident der Auslandsgesellschaft. Die schleichende Legitimierung der AfD sei mit seinem Gewissen nicht vereinbar, begründete Wegener seinen CDU-Austritt. Dirk Rutenhofer war Vorsitzender des Cityrings. Er sei fassungslos über die Entwicklung der CDU. Er tritt nach 27 Jahren Mitgliedschaft aus der CDU aus. […..]
Herr Merz, schämen Sie sich eigentlich gar nicht, evangelische Geistliche aus Ihrer Partei zu treiben?
[….] Pfarrer Jörg Niesner hatte bereits Mittwochabend mit einem Video auf dem Social Media Kanal Instagram auf die Geschehnisse am Mittwoch im Bundestag reagiert und seinen Austritt aus der CDU am Mittwoch erklärt: "Ich bin raus nach 25 Jahren. Ich verdanke der Partei viel, aber das was ihr heute abgezogen habt, macht es mir unmöglich zu bleiben. Ausdrücklich würdige ich alle Kräfte der Mitte, die mit teilweise extrem viel Engagement Politik vor Ort machen. Für mich ist der Weg mit der Union aber nun leider endgültig zu Ende." Jörg Niesner ist Pfarrer in Laubach und unterwegs auf Instagram und tellonym.me. Dort nimmt er sich als @wasistdermensch Zeit für die Lebens- und Sinnfragen, aber auch politische Fragen werden von ihm angegangen. Dass sich Kirche in Politik einmischen sollte, dieser Meinung ist auch Bischöfin Christiane Tietz. In einem Interview mit hessenschau.de hatte die neue Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bereits am Montag gesagt: "Das Evangelium, also die Überzeugung, dass für Gott alle Menschen gleich wertvoll sind, hat politische Auswirkungen. Man könne nicht ausblenden, was das für Auswirkungen auf den Umgang miteinander hat. Insofern müsse Kirche politisch sein. Dieser Ansicht schließt sich auch Christian Spangenberg vom evangelischen Magazin indeon.de an, der in einem Kommentar die CDU auffordert, das "C" zu streichen. [….]
Herr Merz, schämen Sie ich eigentlich gar nicht dafür, katholische Laien aus Ihrer Partei zu treiben?
[….] Ulrich Richartz, lange Jahre einer der wichtigsten Mitglieder der Weseler CDU-Ratsfraktion und Personalchef des Bistums Münster, hat sein Parteibuch zurückgegeben. Das sind seine Gründe. [….] 15 Jahre lang, von 1999 bis 2014, gehörte Ulrich Richartz zu den bekanntesten und streitbarsten CDU-Ratsmitgliedern Wesels. Unter anderem hat der Bislicher als Vorsitzender des Schulausschusses Spuren hinterlassen und gehörte bis Ende Januar zu den 260 CDU-Mitgliedern in Wesel. Doch nun hat der 60-Jährige, der als Personalchef des größten deutschen Bistums in Münster tätig ist, nach 37 Jahren sein Parteibuch zurückgegeben – und hat die Gründe dafür in einem Brief an den umstrittenen Kanzlerkandidaten Friedrich Merz offengelegt. Das Schreiben an den CDU-Bundesvorsitzenden liegt unserer Redaktion vor. [….]
[….] Die Bürgermeisterin und frühere Generalsekretärin der Brandenburger CDU, Anja Heinrich, hat angekündigt, aus ihrer Partei auszutreten. Entsprechende Medienberichte, zuerst von der "Potsdamer Neueste Nachrichten", bestätigte Heinrich dem rbb am Dienstag. Demnach will sie zum 1. Januar 2026 aus der CDU ausscheiden. Die 54-Jährige ist seit 2017 Bürgermeisterin von Elsterwerda (Elbe-Elster) und wurde am Wochenende deutlich für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. [….]
[…] Bereits im September habe Thomalla den Austritt aus der CDU angekündigt. Jetzt geht sie damit an die Öffentlichkeit, weil sie von Politikerinnen der Partei ignoriert worden sei. [….]
[….] „Das ist nicht mehr meine Partei“
Der ehemalige Ahlener Bürgermeister Benedikt Ruhmöller ist nach der Migrationsdebatte im Bundestag aus der CDU ausgetreten. Zwei weitere Parteimitglieder im Kreis sind ihm gefolgt, weil Kanzlerkandidat Merz die Zustimmung der AfD in Kauf genommen hat.
„Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird es niemals geben“, betont der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum in einer aktuellen Stellungnahme. Dazu sah sich Rehbaum, der sich erneut um das Direktmandat im Wahlkreis bewirbt, veranlasst, nachdem ihn mehrere Fragen besorgter Bürgerinnen und Bürgern nach der Abstimmung im Deutschen Bundestag am Mittwoch erreicht haben. In Ahlen reagierten der ehemalige Bürgermeister Benedikt Ruhmöller (1999 bis 2015) und der frühere Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtrat, Ralf Kiowsky, mit Austritt aus der Partei. [….]
(Westfälische Nachrichten, 30.01.2025)
[…] Die Meißner Kreis-CDU verliert zwei prominente Mitglieder. Der ehemalige Landrat von Riesa-Großenhain Rainer Kutschke sowie der Ex-Oberbürgermeister von Großenhain Burkhard Müller haben mit Schreiben an den Kreis- bzw. Ortsvorstand ihren Austritt aus der Partei erklärt. Beide seien mit dem aktuellen CDU-Kurs nicht mehr einverstanden und enttäuscht über die Parteiführung. […] Nach solchen Austritten ist es üblich, dass bekannte Parteimitglieder beim Besuch zu Hause sogenannte Rettungsversuche unternehmen, um den Parteiflüchtling wieder umzustimmen. Während sich Burkhard Müller so etwas generell verbeten hat, wird es wohl mit Rainer Kutschke ein solches Gespräch noch geben. Kutschke bestätigte in einem Schreiben an Sächsische.de seinen Austritt. Die Wahl Fischers sei aber nur ein Mosaikstein für seinen Entschluss gewesen.
„Herr Fischer hat den Wahlkreis verloren, als die AfD noch nicht solche Umfragewerte hatte“, so Kutschke. "Es wird ja wohl nicht besser werden. Man hat sich einfach nicht bemüht, geeignete Personen in diesen drei Jahren für eine solche Funktion heranzuziehen.“ Im Grunde sei es aber die Gesamtsituation der CDU, „die weder mit Inhalten noch mit Personen die Menschen in unserem Land erreicht". Nur den politischen Kontrahenten zu beschimpfen, reiche nicht aus. Der Anspruch, eine Volkspartei zu sein, sei wohl nicht mehr real. [….]
[….] Armin König, der Bürgermeister der Stadt Illingen im Saarland. Dort ist er seit 1996 als CDU*-Bürgermeister im Amt. Nun nimmt seine politische Laufbahn aber eine überraschende Wende: Nach 47 Jahren tritt er aus der CDU aus.
Am Mittwoch habe er mit sofortiger Wirkung seinen Parteiaustritt erklärt, berichtete die Welt. In dem achtseitigen Schreiben begründete der 64-jährige seine harte Entscheidung. Er könne sich mit der CDU und ihren Entscheidungen nicht mehr identifizieren, hieß es: „Wir verstehen einander nicht mehr.“ [….] Die Wahl von Thomas Kemmerich in Thüringen sei für ihn ein „Grenzübertritt“ gewesen. „Eigentlich hätte ich damals schon gehen müssen“, führte der prominente Kommunalpolitiker an. [….] Ein weiterer Auslöser für Königs Entscheidung sei die Art und Weise gewesen, „wie man versucht, nun eine konservativere Linie zulasten der sozialeren durchzusetzen“. In seinem Brief an seinen Gemeindeverband beklagte er, die CDU habe die „christliche Soziallehre“ und die „normalen Leute“ aus dem Auge verloren. [….] Daneben habe auch die Maskenaffäre in der CDU zu seinem Entschluss beigetragen: „Hier vor Ort haben die Menschen Masken genäht und die Abgeordneten in Berlin machten Millionengeschäfte.“ [….]
[…] Warum der Mitbegründer der Klimaunion jetzt aus der CDU austritt[…] An harter Kritik spart Heinrich Strößenreuther nicht: "Die CDU negiert bewusst die Dramatik des Klimakollapses und seine wirtschaftlichen Folgen", schreibt er auf der sozialen Plattform X (vormals Twitter). Die Parteiführung der CDU zeige "zu wenig Bereitschaft, sich mit wissenschaftlichen Fakten auseinanderzusetzen". Stattdessen höre man "zunehmend Trump’sche populistische und klimaschutzfeindliche Töne".
Es ist die Partei, in der er zuletzt selbst Mitglied war, über die Strößenreuther spricht. Anfang des Jahres 2021 trat der bekannte, zuweilen polemisch auftretende, Fahrrad- und Klimaaktivist in die CDU ein. Nur kurze Zeit darauf gründete er die sogenannte Klimaunion mit. Der Verein, dessen Vorsitzender Strößenreuther von der Gründung bis Anfang 2022 war, setzt sich eigenen Angaben zufolge dafür ein, dass die "CDU/CSU Vorreiter für pragmatische Klimapolitik wird". […..]
[…] Der Kritiker: Karl-Josef Laumann, Urgestein, @CDA-Kumpeltyp, der letzte Soziale in einer Partei, die schon lange lieber Aktienkurse als Arbeitsverträge im Blick hat – der Mann, der nach 51 Jahren Mitgliedschaft mehr CDU erlebt hat als Friedrich Merz vermutlich Steuertricks, musste mal eben die Notbremse ziehen.
Und der Auslöser? Eine Frau Herrmann, die nüchtern wie eine Wahlkampfstrategin das Offensichtliche in den Raum wirft: „Mitte-Rechts-Mehrheit“ in Deutschland. Ein politischer Euphemismus, der so klingt, als hätte man die @AfD ins Schlaraffenland der „bürgerlichen Mitte“ eingemeindet.
Ein Satz, der jedem alten Christdemokraten die Illusion von „Nie wieder!“ in die Mottenkiste stopft. Laumann jedenfalls soll – so Bild – den Kragen endgültig gesprengt haben: „Wenn wir mit der AfD koalieren, dann bin ich weg!“ – Zack, Basta, Ende Gelände. 51 Jahre CDU-Mitgliedschaft, und dann verlässt der Mann die Bühne mit einem finalen „Finger weg vom braunen Giftbecher“.
Man möchte fast lachen, wenn’s nicht so bitter wäre: Da sitzt also der Kanzler Merz, der sich gerne als eiserner Demokrat geriert, aber jede seiner Reden klingt wie der Versuch, die AfD von rechts zu überholen.
Da droht Laumann mit Parteiaustritt, während die Hälfte des Saals vermutlich denkt: „Na dann, Glück auf und Tschüss.“ [….]
(Kritiker und Praktiker, 10.09.2025)
[…] Stadtbild-Debatte: Bochumerin verlässt CDU – „Habe seit Monaten
Pamela Schmidt (44) tritt nach 17 Jahren Mitgliedschaft aus der Union aus – wegen Merz und der Stadtbild-Äußerung. [….]


