Das
gewalttätigste Pulverfass der Welt dürfte Jerusalem mit den umgebenden Nationen
sein.
Da kommt
wirklich alles zusammen:
Heilige Stätten der drei großen monotheistischen Religionen, Apotheose des metaphysischen Draufhauens.
Heilige Stätten der drei großen monotheistischen Religionen, Apotheose des metaphysischen Draufhauens.
Meltingpot
des Imperialismus, der schon vor 1200 Jahren die Bösartigkeit abendländischen
Denkens als Kreuzzüge erlebte, die nichts anderes waren als Genozide. Jerusalem
steht sprichwörtlich für den Zionismus des Theodor Herzls. Schon lange bevor
man sich darauf einigte wo eigentlich ein Judenstaat entstehen könnte,
etablierte sich die zionistische Grußformel „nächstes Jahr in Jerusalem.“
Yad
Vashem, die weltweit zentrale „Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates
Israel im Holocaust“ und somit Symbol der größten Schande Deutschlands liegt in
Jerusalem. Darüber hinaus ist die Stadt auch noch Symbol für die Ost-West-Konfrontation.
Hier rangen schon NATO und Warschauer Pakt um die Vormacht, wie es heute
Russland und die USA tun.
Die
Stadt ist geteilt, mit allen Mitteln wird um Einfluss gerungen. Mit Gewalt, mit
Gebeten und mit dem Scheckbuch.
Es
erfordert die gesamten Anstrengungen der Welt, um diese brodelnde Metropole davon
abzuhalten zu explodieren.
US-Präsidenten
aller erdenklichen politischen Ausrichtungen wußten wie heikel die Lage ist und
so verhinderten George W. Bush genauso wie Barack Obama in schöner
Regelmäßigkeit alle sechs Monate mit ihrem Veto einen von fanatischen Rechtsradikalen
im US-Kongress durchgepaukten Beschluss umzusetzen, nach dem die US-Botschaft
in Israel nach Jerusalem umziehen möge.
Selbst
GWB, der ohne zu zögern den Nahen Osten in Flammen setzte, viele Hunderttausend
Tote in Kauf nahm und mehrere illegale Angriffskriege unternahm, schreckte vor
dieser Mega-Provokation der gesamten Islamischen Welt zurück.
Und dann
kam Trump, der zutiefst satanisch veranlagt einerseits den Hassfanatikern
seiner evangelikalen Basis ein Zuckerchen geben wollte und andererseits in
seinem rassistischen Wahn alles von Obama Bewirkte zu zerstören, doch das Undenkbare
veranlasste:
Amerikanisches Nitroglycerin über die Israelischen Protuberanzen auszukippen.
Amerikanisches Nitroglycerin über die Israelischen Protuberanzen auszukippen.
Mit dem
römischen Kaiser Nero wird man neben einer grandiosen schauspielerischen
Leistung Peters Ustinovs für immer den absoluten Zerstörungswahn
assoziieren. Adolf Hitlers „Nerobefehl“ vom 19. März 1945 meint die Taktik der
verbrannten Erde. Die Wehrmacht sollte auf ihrem Rückzug sowohl in besetzten
Gebieten als auch auf deutschem Boden absolut alles zerstören. Nach Hitler
sollte nichts mehr existieren und die gesamte Nation mit Maus, Mann und Gebäude
ausradiert sein.
Heute
weiß man, daß Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus (* 15. Dezember 37; † 11.
Juni 68), römischer Kaiser von 54 bis 68, vermutlich posthum Unrecht getan
wurde.
Als der
große Brand von 64 ausbrach, der Rom fast total zerstörte, war er mindestens 50
km außerhalb der Stadtmauern, hat also sicher nicht selbst den Brandt gelegt
und war auch nicht wahnsinnig.
Nero,
der noch 19 Jahrhunderte später metaphorisch für das absolute Böse herhalten
musste, war immerhin besser als Trump.
Dieser
zerstört wirklich aktiv und aus niederträchtigen Beweggründen.
Den
Nahen Osten lässt er gern in Flammen aufgehen für das wohlige Gefühl a
posteriori Barack Obama zu quälen.
In seltener
Einigkeit lehnen die Nationen von China über Russland bis zu England,
Frankreich und Deutschland Trumps Jerusalem-Plan ab. Kein anderes Land ist so
verrückt und bösartig wie Amerika.
Mal
abgesehen von ein paar ganz Kleinen, die Trump kaufen konnte.
[…..]
Guatemala wird
seinem Land nach Jerusalem folgen. Paraguay und Honduras sind grundsätzlich
dazu bereit, und auch Mikronesien, die Marshallinseln, Togo, Palau
und Nauru haben zusammen mit den USA und Israel in der Uno-Vollversammlung
gegen die Beschwerde gestimmt, die die Welt zum Botschaftsumzug aufgesetzt
hatte. Nauru liegt im Pazifischen Ozean und ist mit etwa 10 000 Einwohnern
die kleinste Republik der Erde. […..]
(Alexander Osang, DER SPIEGEL,
12.05.2018)
Bei
der heutigen Botschaftseinweihung waren neben Vertretern der nepotistischen
Kakistokratie USA (Jared Kushner und Ivanka Trump) keine Vertreter der Welt
eingeladen. Niemand wäre gekommen, nachdem 128 Nationen die Botschaftsverlegung
in der UNO als kriegstreibend kritisierten.
Die
diplomatischen Beziehungen der USA zu Palästina wurden de facto eingestellt.
Trump
redet nicht mit anderen.
Und
Trump bekam was er wollte:
Viele Tote, viele Verletzte, viel Gewalt. Die Palästinenser melden 52 Tote, rund 2400 Verletzte.
Viele Tote, viele Verletzte, viel Gewalt. Die Palästinenser melden 52 Tote, rund 2400 Verletzte.
[….]
Der zu dieser Zeit am besten geschützte
Ort der Stadt befindet sich weiter südlich: Tausende Polizisten riegeln die
neue US-Botschaft ab, die im Beisein von 800 Gästen eröffnet wird. Präsident
Donald Trump, der seine Tochter Ivanka und seinen Schwiegersohn Jared Kushner
geschickt hat, spricht per Videobotschaft: "Israel ist eine souveräne
Nation mit dem Recht, seine Hauptstadt selbst zu bestimmen", verkündet er.
73 Kilometer davon entfernt im Gazastreifen wird zu diesem Moment der 45. Tote
des Tages gezählt. [….]
[….] Dass
die USA 70 Jahre nach Israels Gründung endlich Jerusalem als Israels Hauptstadt
anerkannt hätten, sei "dem Mut einer Person" zu verdanken, so Premier
Benjamin Netanyahu. Trump habe, indem er die Geschichte anerkannt habe, Geschichte
geschrieben. Ein großer Tag für Israel, ein großer Tag für die Partnerschaft
mit den USA sei das, aber er glaube auch "ein großartiger Tag für den
Frieden", sagte Netanyahu. Denn Frieden könne nicht auf einer Lüge
basieren. Und die Wahrheit sei, dass Jerusalem schon immer die Hauptstadt Israels
war und immer sein werde.
Als Netanyahu diese
Worte sagt, sind bei Massenprotesten im Gazastreifen bereits viele Tote zu
zählen, Tausende Verletzte. Israelische Soldaten haben nach palästinensischen
Angaben mehr als 50 Menschen erschossen, die sich - trotz Warnungen der
Israelis - der Grenze näherten.
[….] Bei der Botschaftseröffnung
kommentierte Trumps Chefberater und Schwiegersohn Jared Kushner die Ereignisse
in Gaza: "Diejenigen, die Gewalt provozieren, sind Teil des Problems,
nicht Teil der Lösung." Israels Minister für Öffentliche Sicherheit, Gilad
Erdan, sagte nach Angaben der Zeitung "Haaretz" zu der hohen Zahl der
Toten: Diese besage gar nichts - "genauso wenig wie die Zahl der im
Weltkrieg getöteten Nazis den Nationalsozialismus zu etwas gemacht hätte, was
man erklären oder verstehen kann. Es gibt eine Wahrheit" - die Hamas sei
schuld am Blutvergießen. […..]
Wie man
hört ist Trump dieser Tage hochzufrieden mit sich selbst.
[….] Vor Trump kamen sämtliche US-Präsidenten zu ähnlichen Schlüssen:
Freihandel ist gut für Amerika, im Großen und Ganzen nutzt uns Einwanderung,
und reife, selbstbewusste Verbündete machen uns stärker. Jetzt ist da jemand,
der Immigranten als Bedrohung und Verbündete als Last empfindet, und gegen
Freihandel kämpft. Das stellt Amerika, wie wir es seit 75 Jahren kennen, auf
den Kopf. Wer eine beliebige Position des Präsidenten verstehen will, muss
Barack Obamas Haltung dazu kennen - Trump macht das Gegenteil. Im
Gesundheitswesen, beim Pariser Klimaschutzabkommen, beim Transpazifischen
Freihandelsabkommen, Syrien, und jetzt Iran. […..] Trump feiert gerade, dass er Großbritannien, Frankreich und
Deutschland seinen Willen aufgezwungen hat. […..]