Montag, 8. Juli 2013

Die Regelbestätigung



Sollte ich die rechte politische Gruppe nennen, die mir an unsympathischsten ist, schwanke ich zwischen Vertriebenenverbänden und Burschenschaftlern.

Die gleiche Frage bezüglich der religiösen Gruppen würde ich wohl mit „Missionare“ beantworten. Dicht gefolgt von Inquisitoren und Exorzisten.

Aber in der „Mission“ liegt das Grundübel des Christentums. Der Glaube des Alleinseligmachenden. Die Überzeugung eine überlegene Moral zu vertreten und daraus nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht abzuleiten dem Rest der Welt auch diese Religion überzustülpen.

Christen missionierten weitüberwiegend – bis weit ins 20. Jahrhundert hinein – auf gewalttätige Weise. 
Wer kein Christ werden wollte, wurde abgeschlachtet.
 Das war im 10. Jahrhundert bei den Kreuzzügen genauso wie im 16. Jahrhundert in Amerika und im 19. Jahrhundert in Afrika.
Der soeben vom Einlunger Franzi zur Heiligsprechung vorgesehene Kinderfickerschützer Johannes Paul II. verstieg sich gar zu der Aussage, der Tod von 100 Millionen „Indianern“ in Nord- und Südamerika durch christliche Conquistadores sei eine „glückliche Schuld“!
Na schön, man habe da den größten Massenmord aller Zeiten angestellt und locker noch Hitler in den Schatten gestellt, aber die Südamerikaner sollten mal nicht so zimperlich sein; schließlich wurden sie dafür zu Christen gemacht.
Diese Aussage des bald Heiligen ist an Zynismus und Sadismus und Überheblichkeit und Geringschätzung anderer Kulturen wohl kaum noch zu überbieten.
Eine angemessene Reaktion wäre es, seine Leiche zu exhumieren und ihm auf den Kopf zu koten!
Franzi spricht ihn lieber heilig.

Auch wenn heutige Missionare nicht mehr jeden umbringen, der kein Christ werden will und erfreulicherweise gelegentlich selbst mit Macheten zerhackt werden, ist die unerträgliche Anmaßung dieselbe geblieben. 

Missionare haben eine generelle Intoleranz gegenüber anderen Kulturen und gehen so selbstverständlich davon aus über die Superior-Kultur zu verfügen, daß sie diese jedem anderen überstülpen möchten.

In diesem Zusammenhang noch mal ein Lob an die Juden – sie stellen die einzige abrahamitische Religion, die nicht missioniert.

Missionare sind oft so fanatisch, daß sie ihre ganze Familie mit in den kulturzerstörenden Feldzug zerren. 

Die kleine Christina Krüsi erlebte das als Tochter von Wycliffe-Missionaren in Bolivien.
Im Alter zwischen vier und elf Jahren mußte sie zusammen mit anderen christlichen Irren in einem Dschungellager leben.
Wycliffe ist eine 1934 gegründete evangelikale Organisation, die mit „missionarischem Eifer“ Bibeln in alle erdenkliche Sprachen übersetzt und dann „Gottes Wort“ in die entlegensten Punkte der Erde bringt, damit buchstäblich auch im Busch die Menschen zu Christen werden.
Auf der Erde werden beinahe 6'900 Sprachen gesprochen. In etlichen davon gibt es brauchbare Bibelübersetzungen, und zwar:

    Ganze Bibeln in 518 Sprachen,

    Neue Testamente in 1275 Sprachen,

    wenigstens ein Buch der Bibel in 1005 Sprachen.

830 Bibeln und Neue Testamente konnten mit Hilfe von Wycliffe bereits veröffentlicht werden.

Zurzeit wird von verschiedenen Missionen, Bibelgesellschaften und Kirchen weltweit an rund 2000 Übersetzungsprojekten gearbeitet. An 1537 dieser Übersetzungsprojekte sind Wycliffe-Mitarbeiter beteiligt. Es handelt sich um Sprachen aller Erdteile.

Über 7'000 Mitarbeiter aus 60 Ländern sind im Einsatz. 118 von ihnen sind Schweizer.

Zurzeit rechnet man damit, dass noch 1967 Sprachen eine Bibelübersetzung brauchen. Diese 1967 Sprachen werden von rund 209 Millionen Menschen gesprochen.
Wie alle Missionare, glauben auch die Wycliffe-Eiferer, daß Hungernde in Elendsgebieten nur auf Gottes Wort gewartet hätten.
Guten Tag!

Diese Freude hätten Sie sehen sollen! Eine Frau aus Westafrika, die seit Jahren zu einer christlichen Gemeinde in ihrem Dorf gehört: Plötzlich versteht sie, was aus der Bibel vorgelesen wird. Sie hört es in der Sprache, in der sie auch träumt. Und sie begreift und wird von der frohen Botschaft selber ergriffen!

Auch diese Freude in einer Bergregion Asiens hätten Sie miterleben sollen! In der Hand seine Lesefibel, tasten die Augen und Finger des Knaben den Buchstaben in seiner Lesefibel entlang, und es geht ihm ein Licht auf: Dieses Papier erzählt ja eine Geschichte, genauso wie es sein Grossvater tut.

Gibt es etwas Schöneres, als Menschen zu erfreuen? Dazu noch mit etwas Sinnvollem und etwas Beständigem?
Frau Krüsi, geb. 1968, fand ihre Kindheit in einem Wycliffe-Basislager allerdings nicht so toll.
«In der Sonntagsschule vergewaltigten sie mich»

Ihre Eltern lebten als Missionare in Bolivien. Für Christina Krüsi erwiesen sich die Bibelmänner als Teufel.

Sie ist sechs Jahre alt, als ihr die Kindheit geraubt wird. Christina Krüsi geht fünf Jahre lang durch die Hölle – als Sexsklavin von Missionaren im bolivianischen Urwald. Die Schweizerin ist heute 45, schrieb ein Buch über ihr Martyrium: «Mein Paradies war die Hölle».

Es begann an Halloween: Mit vier Schulkameraden tappt Christina im Wald in eine Falle. Mehrere Männer lauern ihnen auf, vergewaltigen sie. Christina erinnert sich: «Ein unbeschreiblicher Schmerz fuhr mir zwischen die Beine, und etwas drohte mich innerlich zu zerreissen. Mir wurde schwarz vor den Augen.»

Die Vergewaltiger markieren ihre Opfer mit Schnitten an beiden Knien. «Wir wurden so als Freiwild deklariert. Ich war ihre Sexsklavin.» Immer wieder vergehen sich die pädophilen Missionare an Christina und 16 weiteren Kindern: vor der Klavierstunde, auf dem Heimweg, nach der Schule. «Selbst während der Sonntagsschule vergewaltigten sie mich. Es gab kein Entkommen. Egal wie ich ihnen auswich – sie fanden mich.»

Christina Krüsi kam zwar in der Schweiz zur Welt, aber ihre Eltern lebten für die christliche Missionarsgesellschaft Wycliffe in Bolivien. Für die Chiquitano-Indianer übersetzten die beiden Sprachforscher die Bibel. Sie wollen ihnen die «Verheissungen der Bibel» näherbringen. Aber ­einige der bibelfesten Männer erwiesen sich als Teufel!

Nach fünf Jahren Marty­rium kehrt Christina mit ihrer Familie in die Schweiz zurück – Schock und Erleichterung zugleich. […]

 Die Fähigkeit zu riechen hat Christina schon im Urwald verloren – zu oft vergingen sich Männer in den stinkenden öffentlichen Toiletten des Missionarsdorfs an ihr und betäubten sie mit Äther. […]
Wycliffe läßt sich unterdessen für die Großzügigkeit feiern, nicht versucht zu haben Frau Krüsis Buch zu verbieten!
Wir haben Christina Krüsi auch unser tiefstes Bedauern ausgedrückt.   Dann war es bei uns lange Zeit still um diese Angelegenheit, bis wir anfangs Jahr von einem Freund hörten, dass Christina Krüsi dabei ist, dieses Buch zu schreiben. Ich meldete mich umgehend bei ihr und sagte, dass dieses Buch auch uns betrifft und ich froh wäre, wenn wir miteinander reden könnten. Wir trafen uns bald darauf. Ich sagte von Anfang an: «Ich will an der Öffentlichkeit nicht über den Inhalt des Buches diskutieren.» Mir war wichtig auszudrücken, dass wir beim Kinderschutz auf der gleichen Seite des Problems stehen. Und sie betonte, dass sie mit diesem Buch nicht Wycliffe schaden wolle.  [….] Wir erhielten tatsächlich von jemandem den Rat – nicht von einem Mitarbeiter –, das Buch zu verhindern. Das war für uns aber zu keiner Zeit ein Thema! Hätten wir das versucht, hätten alle nur verloren.
Erstaunlich nur, daß Christen kleine Mädchen vergewaltigen.
Vielleicht waren da keine kleinen Jungs im Basislager.
Naja, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Außerdem waren es in diesem Fall Evangelikale und die sind im Gegensatz zu Katholiken nicht alle schwul.