Mittwoch, 16. Juli 2014

Haltet Euch da raus – Teil III


Hermann Gröhe, der vor einem Dreivierteljahr ohne jede erkennbare Qualifikation Gesundheitsminister wurde, hat einige Gemeinsamkeiten mit seinem Vorgänger als CDU-Generalsekretär.
Kauder und Gröhe sind beide Rechtsanwälte, ordnen sich beide bis zur totalen Selbstverleugnung Angela Merkel unter, bestechen mit abstoßender Physionomie und gelten als extrem fromm.
Diese außerordentliche Religiosität ermöglicht es beiden durch selbst für CDU-Spitzenpolitiker auffällige Unmenschlichkeit aufzufallen. Waffenexport, Promotion für Killerwerkzeug aller Art und Menschen-Diskriminierung sind ihr Steckenpferd.
Der vierfache Vater Gröhe trat schon mit 14 Jahren, zur Zeit der sozialliberalen Koalition in die CDU ein, begeisterte sich also für Kohl, Strauß und Barzel.
Drei Männer, die phänotypisch allerdings auch perfekt zu ihm passen.
Neben der Karriere als frühberufener CDU-Apparatschick stieg Gröhe auch in der Organisation einiger der dümmsten Deutschen überhaupt auf; nämlich der EKD Käßmanns und Göring-Kirchentags.
Seit 17 Jahren ist der CDU-Mann Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und war von 1997 bis 2009 Mitglied des Rates der EKD. Von 2000 bis 2009 fungierte er als Mitherausgeber des Gehirnamputierten-Magazins Chrismon.
Das wahrhaft Unangenehme der Gröhe-Persönlichkeit wird aber erst so richtig klar, seit er Minister ist.
Kranken, Bedürftigen, Bettlägerigen, Pflegeheimpatienten und anderen Maladen hilft er nicht nur nicht, sondern er maßt sich in typischer Käßmann-Selsbtüberschätzung an ALLEN ANDEREN seine privaten Sadisten-Phantasien auf zu oktroyieren. Der selbstbestimmte Suizid soll nach Gröhes Wünschen verboten werden. Diejenigen, die mutig und aus Mitleid handeln, will er kriminalisieren.
Amoralischer geht es kaum noch.
So greift auch Gröhe massiv in die intimsten Angelegenheiten der Deutschen ein.

Als Atheist will ich nicht die Kirche verbieten und auch niemanden zwangsweise von seinem Glauben abbringen. Das steht mir gar nicht zu. Wer glauben will und damit glücklich ist, soll das gerne tun.
Wenn allerdings ein Topgeistlicher wie der Kinderfickerfreund Kurienerzbischof Müller beim Lügen und Heucheln erwischt wird und daraufhin die Kirchenaustrittszahlen in seinem Bistum explodieren, gefällt mir das sehr.
Religion macht die Menschen unfrei, intolerant und denkfaul. Daher ist es grundsätzlich zu begrüßen, wenn möglichst viele Menschen diesem Verein den Rücken kehren.
Ich möchte lediglich, daß der Verfassungsauftrag erfüllt wird und somit Kirche und Staat getrennt werden. Schluß mit der Flut der Kirchenprivilegien und der demonstrativen Ächtung und Nichtberücksichtigung der Atheisten – obwohl wir bereits eine relative Mehrheit in diesem Land bilden.
Ob die Kirche aber ihren Mitglieder verbietet Sex zu haben, Kondome zu benutzen, denjenigen zu heiraten, den sie lieben oder auch nackt zu duschen, ist mir zunächst einmal egal.
Wenn das nur die Kirchenmitglieder betrifft und diese FREIWILLIG in der Kirche sind, sollen sie sich gerne danach richten.
Mir missfällt es nur, daß die Religioten dieses Landes in ihrem Wahn alleinseligmachend zu sein auch die Regeln für die Konfessionslosen bestimmen wollen.


Dabei wäre die Lösung für all die Probleme so einfach.


Jedes Mitglied der Kirche darf dann keine Schwangerschaftsunterbrechungen durchführen, darf nicht masturbieren, darf nicht in homosexuellen Partnerschaften leben, darf keine Patientenverfügungen aufsetzen, darf keinesfalls die PID nutzen und muß auch auf durch Gentechnik gewonnene Medikamente gegen Parkinson, Krebs und MS verzichten. Und jedes Kirchenmitglied soll natürlich mit allen Mitteln unter Aufbietung aller erdenklichen Qualen so lange wie nur irgend möglich am Leben gehalten werden. Jedem Mitglied der Kirche ist es streng verboten jedwede Form des Suizids in Betracht zu ziehen.


Gesetze würden natürlich weiterhin für ALLE Deutschen gelten - lediglich die angesprochenen gesetzlichen Einschränkungen der Freiheit, die ausschließlich religiös begründet sind, würden in ihrem Geltungsbereich auf die Kirchenmitglieder beschränkt.

Immerhin gibt es heute schon solche Zonen eingeschränkten Rechts, wenn es um die Arbeitnehmerrechte der kirchlichen Angestellten geht.
Ein Chirurg in einem katholischen Krankenhaus kann gefeuert werden, wenn er sich scheiden läßt und mit einer anderen Frau zusammen lebt.
Als Kirchenmitglied hat er also eingeschränkte Rechte.
Diese Einschränkung sollte konsequent ausgeweitet werden auf Verhütung, Homoehe, PID und Co.

Christen und Atheisten kämen sich nicht mehr in die Quere und vor allem wäre endlich der Gesetzgeber aus der Schusslinie!

Wenn ein Atheist gegen passive Sterbehilfe oder Stammzellenforschung ist, könnte er in eine Kirche eintreten.
Umgekehrt könnte eine christliche Schwangere, die sich das Recht zur Abtreibung nehmen will, aus der Kirche austreten.

Die Rechte wären individualisiert, Kirchen und Parteien und Politik müßten keine Stellvertreterkriege mehr führen.

Die augenblickliche Situation ist hingegen höchst unbefriedigend.

 Die Hauptkampflinien des Jahres 2013 sind immer noch die rechtlich gleichgestellte Homo-Ehe, die steuerliche Gleichstellung, die sogenannte Homo-Adoption und die Lust am straffreien Verstümmeln von Kinderpenissen.
Aber auch an anderen Stellschrauben versuchen die organisierten Christen immer noch den Ungläubigen Vorschriften zu machen.
Eine der widerlichsten kirchlich-staatlichen Bevormundungen betrifft das Intimste, das es überhaupt gibt – nämlich das eigene Leben!
Selbstbestimmt über das Ende desselben zu entscheiden, verhindern die von Religionen beeinflussten Parlamentarier. Man ist in den meisten Fällen zur Todesfolter unter grausamen Schmerzen und entwürdigenden Bedingungen gezwungen. Die Kirchen wollen es so. Über 90% der Menschen sterben in Krankenhäusern, ohne daß man dem Leiden selbst ein Ende setzen darf.

Gröhe ist ein Musterexemplar des anmaßenden Sadismus‘.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die organisierte Beihilfe zur Selbsttötung schwer kranker Menschen unter Strafe zu stellen. "Ich sehe die große Gefahr, dass die organisierte Sterbehilfe als Behandlungsvariante neben andere tritt", sagte er am Montagabend bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Hannover. Ein entsprechendes Gesetzesverfahren soll nach Angaben der CDU-nahen Stiftung nach der Sommerpause beginnen. Ein erster Anlauf war in der vergangenen Wahlperiode gescheitert, weil sich die schwarz-gelbe Koalition nicht einigen konnte.
In Deutschland sind die aktive Sterbehilfe und Töten auf Verlangen verboten, die Beihilfe zur Selbsttötung ist aber bisher straffrei.
[…..]  Der Minister lehnte auch den Vorschlag ab, die Beihilfe zur Selbsttötung in streng umgrenzten Fällen in ärztliche Hände zu legen. Auf diese Weise würden Grundsätze des Lebensschutzes aufgeweicht. […]

Selten erlebt man so penetrantes Ignorieren des alltäglichen menschlichen Leids.
Gröhe illustriert mustergütig seine eigene Heuchelei, seine Unwissenheit, seine Gewissenlosigkeit, seine Anmaßung, seine schlicht unmenschliche Bosheit.
Jeder Christ kann sein Leiden, seine bestialischen Schmerzen, sein Ersticken, seine Unselbstständigkeit, seine Lähmungen, seine Perikardergüsse, seine Magensonden, seine Tracheotomien, seine Intubationen, seine Katheter, seine verschleimenden Lungen, seine Inkontinenz, seine Dekompensation, sein Organversagen, seine Hämodialyse, seine Klistiere, seinen künstlichen Darmausgang, seine Desorientierung, seine Panikattacken, seine Ängste, Phobien und Depressionen, seine Verzweiflung, seine Paresen, seine Dekubiti, seine Ekzeme, seinen Pruritus, seine Exsikkose, seine Infusionen, seine Transfusionen, seine OPs, seine Beatmungsmaschinen und die Verzweiflung der Angehörigen so lange genießen wie er will.

Wenn jemand anders das nicht möchte und mit seinem EIGENEN Leben selbstbestimmt umgehen will, geht das den Christen nichts an.