Daran
werden CSU und auch die meisten anderen Deutschen nicht so gern erinnert:
Nach
1945 nahm Westdeutschland 12-14 Millionen Heimatvertriebene auf.
Die
Partei für die Neuankömmlinge war die CSU, deren Vertreter auch 70 Jahre später
noch zu den Veranstaltungen der Vertriebenenverbände pilgern.
Die
Länder, aus denen sie damals kamen – Ungarn, Polen, Rumänien – sind seit knapp
30 Jahren frei und (quasi) demokratisch.
Aber
kein Söder oder Seehofer fordert Rückführungen dieser Menschen dahin wo sie
hergekommen sind.
Migrantophoben
Impulsen von Orban, Kurz, Söder und Trump liegt nämlich ein dumpfer Rassismus
zu Grunde.
Der
amerikanische Präsident hatte es klar ausgedrückt:
'Why do we want these people from all these shithole countries here? We should have more people from places like Norway."
Die
Millionen Migranten von 1945/1946 hatten eine konvenierende Hautfarbe.
Nicht so
dunkel, wie die Typen aus Eritrea.
Es gibt
einen zweiten wesentlichen Unterschied zwischen 1945 und 2015:
Vor 70 Jahren waren die Deutschen weitgehend verarmt, hatten nichts zu verlieren. Das junge Ehepaar Loki und Helmut Schmidt dachte bekanntlich zukünftig würden die Deutschen in Erdhöhlen auf primitivstem Ackerbau-Niveau hausen.
Vor 70 Jahren waren die Deutschen weitgehend verarmt, hatten nichts zu verlieren. Das junge Ehepaar Loki und Helmut Schmidt dachte bekanntlich zukünftig würden die Deutschen in Erdhöhlen auf primitivstem Ackerbau-Niveau hausen.
Heute
sind die Deutschen steinreich und leben in einer extremen
Überflussgesellschaft.
Das weiß
jeder, der schon mal eine Haushaltsauflösung veranstalten musste und versuchte
gebrauchte Möbel/Mäntel/Küchenutensilien/Waschmaschinen zu verkaufen.
Noch
nicht mal geschenkt will das jemand haben, weil alle alles in rauen Mengen
haben und ständig neu kaufen.
Wer sehr
viel hat, hat auch viel zu verlieren und sorgt sich um seinen zusammengerafften
Wohlstand.
Länder
mit sehr viel ärmerer Bevölkerung verhalten sich großzügiger gegenüber
Flüchtlingen. Der schwer kriegsgebeutelte Libanon beherbergt bei rund 5
Millionen Libanesen eine Million Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien, sowie
dauerhaft eine halbe Million Palästinenser.
Die
Flüchtlingsrouten vom Nahen Osten durch Südosteuropa zeigen ein ähnliches Bild:
Je reicher die Länder, desto massiver die Abwehr.
Im
verglichen mit Bayern bettelarmen Bosnien ist die Solidarität mit den
Flüchtlingen groß.
[….]
Man sieht das in der Lagerhalle der
Hilfsorganisation Pomozi, die auch das Geld gibt für die Suppenspeisung am
Bahnhof. Pomozi heißt übersetzt "helft", und diesem Imperativ sind
viele nachgekommen. Bis zum Wellblechdach stapelt sich in Kisten und Plastiksäcken
all das, was die oft armen Bosnier für die noch Bedürftigeren abgegeben haben:
Schlafsäcke und Decken, Kleidung und Spielzeug, Taschenlampen und auch mehrere
Krückenpaare.
"Das ist anders
hier als in den meisten Ländern", sagt Adnan Tatarević, der Präsident von
Pomozi. "Es gibt bei uns keinen Druck von der Polizei auf die Flüchtlinge,
viele Menschen helfen, weil sie in derselben Situation waren, nur unsere
Regierung ist eine Katastrophe", meint er. Hilfsgelder, die aus der EU
kämen, würden in den korrupten Strukturen versickern. Aber die EU gebe sowieso
nur Geld, damit die Flüchtlinge in Bosnien blieben und nicht weiterzögen.
"Das wird ein humanitäres Desaster", warnt er, "wir sind zu
klein, um viele Flüchtlinge aufzunehmen". [….]
Ein
anderer Unterschied zu der Situation vor 70 Jahren, ist der, daß Deutschland
heute dringend Arbeitskräfte benötigt und schon bisher ökonomisch sehr von
Migranten profitiert.
Viele
Branchen sind schon jetzt nicht überlebensfähig ohne ausländische Mitarbeiter.
Das betrifft immer noch die wenig attraktiven Berufe in Restaurantküchen, im Reinigungswesen oder den Bauern, die auch dieses Jahr wieder Zehntausende Tonnen Erdbeeren und Spargel auf dem Feld verrotten lassen mussten, weil sie nicht genügend Erntehelfer auftreiben konnten, sondern nahezu alle Handwerksbranchen und die medizinisch-sozialen Berufe.
Das betrifft immer noch die wenig attraktiven Berufe in Restaurantküchen, im Reinigungswesen oder den Bauern, die auch dieses Jahr wieder Zehntausende Tonnen Erdbeeren und Spargel auf dem Feld verrotten lassen mussten, weil sie nicht genügend Erntehelfer auftreiben konnten, sondern nahezu alle Handwerksbranchen und die medizinisch-sozialen Berufe.
Sehr
willkommen sind gerade die überdurchschnittlich gebildeten Syrer auch deswegen,
weil die Deutschen offensichtlich zu blöd für MINT-Fächer sind.
Söderseehoferdobrindts
Plan bedeutet im Moment sich maximal aufzuplustern und Merkel zu schaden. Sie
handeln ausschließlich destruktiv; wie ihr Vorbild Donald Trump, der auch
danach trachtet alle Strukturen zu zerstören und dabei gerne maximal
menschenfeindlich vorgeht.
[….]
Alle zurückschicken, sofort, ohne
Anhörung
US-Präsident Trump hat
seine Forderungen nach Abschiebung illegal eingereister Personen noch einmal
verschärft. Sie sollten umgehend zurückgeschickt werden - ohne
Gerichtsverfahren und Richter.
[….]
So auch
die CSU, die amoralisch agiert, etwas praktisch absolut Undurchführbares fordert und
das auch noch in einer Situation, in der das angebliche Problem gar nicht mehr
besteht.
Die deutliche Mehrheit der Deutschen ist für einen radikalen migrantophoben Kurst, weil AfD, CSU, Talkshows und Hassblogger in den sozialen Medien einen „Flüchtlingsansturm“ vorgaukeln.
Die deutliche Mehrheit der Deutschen ist für einen radikalen migrantophoben Kurst, weil AfD, CSU, Talkshows und Hassblogger in den sozialen Medien einen „Flüchtlingsansturm“ vorgaukeln.
In
Wahrheit hat Merkel alle Flüchtlingsrouten schließen lassen, setzt auf Abwehr
und man freut sich an den Tausenden Hilfesuchenden, die jedes Jahr auf der Flucht
nach Europa elendig krepieren und es nicht lebend
schaffen.
Im Jahr
2018 kamen von Januar bis Juni insgesamt 18.000 Migranten in Griechenland an.
Vor drei
Jahren waren es 20.000 pro Woche!
Die
Grenzschließungen, von denen der Bundesinnenminister ständig spricht, sind eine
einzige Farce, um die Rechtsradikalen zu triggern.
Die
verstoßen gegen das Schengenabkommen, weil im Moment eben keine außergewöhnliche
Notlage herrscht.
Die
deutschen Binnengrenzen sind 3.800 km lang. Kontrollpunkte gibt es nur an der
bayerisch-österreichischen Grenze und zwar genau drei - Pocking, Freilassing und Kiefersfelden –
auf einer Länge von 815 Kilometern.
Im
Bayerischen Breitenberg, nördlich von Pocking nahe dem Dreiländereck mit
Tschechien, kamen vor drei Jahren fast 20.000 Flüchtlinge innerhalb eines
Monats zu Fuß aus Österreich.
Heute so
gut wie keiner mehr.
Die CSU
betreibt reine Symbolpolitik, die keinerlei reale Entsprechung hat.
Außer
der bayerischen Landtagswahl und der puren tiefsitzenden Bosheit der
Protagonisten gibt es keinen Grund ausgerechnet jetzt so einen Druck
aufzubauen. In Wahrheit herrscht an der bayerisch-Österreichischen Grenze „a
himmlische Ruah“, wie ein ansässiger Bauer dem SPIEGEL
erzählt. Fast 4.000 Kilometer grüne Grenze um Deutschland sind nicht
abzuriegeln.
[….]
Kein Bundesinnenminister kann die
hermetisch abriegeln, um Flüchtlinge zurückzuweisen. Nicht mal, wenn er aus der
kraftstrotzenden CSU kommt. Doch auf das "Wir schaffen das" soll
unbedingt ein "Wir tun was" folgen. Die Frage ist nur: was? Und wie
sinnvoll ist es?
Der vergangene
Dienstag war wieder so ein Tag, an dem die Politik ihren unbedingten Willen zum
Handeln dokumentieren wollte. Bundespolizeipräsident Dieter Romann schickte auf
Weisung von Innenminister Horst Seehofer (CSU) eine Anordnung an alle
Direktionen. "Ab sofort", heißt es in dem zweiseitigen Schreiben,
erfolgen an allen Binnengrenzen "Zurückweisungen von Personen, gegen die
ein Einreise- und Aufenthaltsverbot" bestehe. Harte Kante also an den
Grenzen. Endlich soll durchgesetzt werden, wovon die Mehrheit der deutschen
Bevölkerung wohl ausging, dass es längst geschehe: Wer nicht ins Land darf,
kommt auch nicht rein.
Es dauerte ein paar
Stunden, bis sich die Maßnahme als Placebo entpuppte. Denn die neue Linie gilt
einzig für die deutsch-österreichische Grenze. Nur hier sind bislang
vorübergehende Kontrollen erlaubt. An den anderen Übergängen nach Deutschland
herrscht weiter freie Fahrt.
Derzeit gibt es in Bayern einige wenige Stellen
mit einem Grenzregime, das auf Beobachter streng wirkt. [….]
Da sind
die CSU-Herren ganz bei Trump, sie echauffieren sich über ein Problem, das sie
selbst herbeilügen.