Donnerstag, 27. September 2018

Extreme Heulerei


Man kann die Bedeutung eines ultrakonservativen Richters am Supreme Court of the United States (SCOTUS) gar nicht unterschätzen.
Brett Kavanaugh ist 53 Jahre alt und würde mutmaßlich noch mehr als 30 Jahre die US-Politik ganz wesentlich prägen!
Eine konservative Richtermehrheit sorgte beispielsweise dafür, daß George W. Bush überhaupt US-Präsident wurde.
Im Jahr 2018 ist die Personalie Kavanaugh noch viel wichtiger, weil:

·        Sich das Zeitfenster für eine republikanische Senatsmehrheit vermutlich bald schließt – am 06.11.2018 sind die Midterms

·        Der US-Präsident selbst schwerwiegend angeklagt wird. Sonderermittler Mueller trägt die Fakten zusammen und da könnte der SCOTUS durchaus entscheidend Trumps Zukunft bestimmen. Auch in der Frage, ob Trump privat angeklagt wird nach seinem Ausscheiden aus dem Amt, wenn er keine Immunität mehr genießt

·        Dieser Kandidat ganz im Gegensatz zu dem halbwegs moderaten Personalvorschlag Barack Obamas, nämlich Merrick Garland, der den konservativen Supreme Court Richter Antonin Scalia ersetzen sollte, keineswegs auf Ausgleich bedacht ist, sondern knallhart die rechtsextremste Position bezieht.

In Trumpmerika ist die Moral so weitgehend zerstört, daß man auch einen Serienvergewaltiger als höchsten Richter benennen will.
Der Präsident prahlt davon Pussies anzugrabschen, wurde von zwei Dutzend Frauen der sexuellen Angriffe beschuldigt und unterstützt einen mutmaßlichen Kinderschänder als Senator von Alabama.

Das Opfer wird heftig angegriffen.

[…..] Drei Frauen werfen Kavanaugh inzwischen vor, sie als Schüler oder Student sexuell belästigt, genötigt oder regelrecht attackiert zu haben. Ford war die erste dieser Frauen, und ihre Vorwürfe gegen Kavanaugh sind die am besten belegten. Die Amerikaner kennen Fords Geschichte bisher nur aus den Medien, am Donnerstag aber erzählte sie diese Geschichte der ganzen Nation live im Fernsehen. "Ich bin heute nicht hier, weil ich hier sein möchte", sagte Ford. "Ich habe Angst. Ich bin hier, weil ich es für meine Bürgerpflicht halte, zu erzählen, was mir passiert ist, als Brett Kavanaugh und ich in der Highschool waren."
[…..] Kavanaugh habe sie auf einem Bett festgehalten und versucht, sie zu vergewaltigen. Als sie schreien wollte, habe er ihr den Mund zugehalten. "Ich konnte kaum atmen, und ich dachte, dass Brett mich versehentlich töten würde." Ford konnte sich damals befreien. Doch nach eigenen Angaben leidet sie immer noch an dem Trauma, das sie erlitten hat.
Sie habe Angstzustände und Klaustrophobie, sagte sie. Und bis heute, so erzählte Ford den geschockten Senatoren, könne sie sich an das besoffene Gelächter ihrer Peiniger erinnern. Zwei Jungs, die offensichtlich "großen Spaß hatten".
Er hat versucht, mich zu vergewaltigen, und er hätte mich beinahe umgebracht - das ist der Kern dessen, was Ford den Senatoren über den präsumtiven Verfassungsrichter Brett Kavanaugh zu sagen hatte. [….]


Die gegenwärtige Senatsanhörung zeigt ganz eindeutig, daß Richter Kavanaugh gar nicht daran denkt die Senatoren respektvoll als diejenigen zu behandeln, die ihm einen Job geben, gar nicht erst so tut, als sei er neutral, sondern die demokratischen Senatoren aggressiv angreift.

Diese hochaggressive Abwehr ist ganz offensichtlich darauf gerichtet Trump zu beeindrucken und nicht etwa einen guten Eindruck vor dem US-Senat zu machen.
Der demokratische US-Senator Dick Durbin aus Illinois schlug vor, Kavanaugh möge sich zum Justiziar des Weißen Hauses Don McGahn umdrehen und um eine FBI-Untersuchung bitten, wenn er so sicher sei unschuldig zu sein. Er tat das aber nicht, redete sich raus. Er musste auch nichts tun, weil anschließend wieder ein Republikaner an der Reihe war. Diesmal Lindsey Graham aus South Carolina, der wie ein Wahnsinniger die Demokraten angriff, das sei alles CRAP und unethical sham.


Natürlich sind Vergewaltigungsvorwürfe immer extrem schwer nachzuweisen, aber in diesem Fall wird das auch gar nicht erst versucht.
Die eine Hälfte der Senatoren greift das mutmaßliche Opfer an und bepöbelt die anderen, während die so Angegriffenen sich auf den mutmaßlichen Täter konzentrieren.
Die Fakten spielen fast gar keine Rolle mehr; es findet eine rein parteipolitische Schlammschlacht statt.

Die versuchte Vergewaltigung von Prof. Ford fand durch zwei Teenager statt  - Kavanaugh und seinen Freund Mark Judge.
Daß die Republikaner Herrn Judge nicht als Zeugen vor Ort haben wollen, ihn irgendwo verstecken, spricht Bände.

Was auch immer 1982 genau vorgefallen ist – sollten sich die Republikaner wirklich über alle Vergewaltigungsvorwürfe hinwegsetzen, setzt das natürlich ein Zeichen an alle Frauen.

[…..] We’re on the front lines of the fight to keep Brett Kavanaugh off the Supreme Court because we know that if confirmed, he will not just send a message that sexual violence is rewarded with power; he will also roll back rights that women have worked for a generation to secure. [….]

Amerika ist nicht nur nicht mehr das demokratische Vorbild für die Welt, sondern eher abschreckendes Beispiel. Demokratie kaputt.
Die USA sind ganz ganz unten angekommen. Eine einzige Schande.
Anderthalb Jahre Trump haben wie rasant streuende Tumore gestreut.

Das mächtigste Land der Erde ist so eine Ausgeburt der Lächerlichkeit, daß ich mich über gar nichts mehr wundere.
Auch nicht, daß christliche Gruppen in den Vereinigten Staaten verbreiten, ein „30-Ft Demon In Senate“ verhindere die Ernennung des ultrakonservativen, christlichen Richters.

[….] Judge Brett Kavanaugh is in the battle of his professional career. And it seems every devil in hell is opposing him. Apostle Jonathan Stidham contacted me about a vision he had that I feel is important to share with the body of Christ right now. Here is his account:
On Sept. 24, 2018, while praying about this hot-button political issue, I had an open vision. In the vision, I saw a horse with the letter “K” shaved in its hair cross the finish line. I saw a Supreme Court justice robe and gavel of supreme judiciary authority being handed to Kavanaugh. The Lord told me that Judge Brett Kavanaugh lives pure and fears Him.
It is the will of the Lord for Brett Kavanaugh to judge this land, and the opposition is fierce. In the vision, I saw a demonic spirit nearly 30 feet tall standing in the Senate chambers. I asked the Lord, “What am I seeing?” The Lord replied “This is the spirit that is wrestling against Judge Kavanaugh’s purpose and destiny.” […..]