Das halte ich für vollkommen natürlich, da deutlich über 80% der Haushalte in Hamburg kinderlos sind.
[…..] In 18,0 Prozent aller Hamburger Haushalte lebten Ende 2019 Kinder unter 18 Jahren. Dabei bestanden zwischen den Stadtteilen starke Unterschiede: Die anteilig meisten Haushalte mit Kindern gab es in Billwerder (33,5 Prozent) und Neuallermöhe (31,7 Prozent). Verhältnismäßig wenige Haushalte mit Kindern gab es dagegen in den innerstädtischen Gebieten. So lagen in Kleiner Grasbrook/Steinwerder, St. Georg, Barmbek-Nord, Barmbek-Süd und Dulsberg die Anteile der Haushalte mit Kindern jeweils bei unter elf Prozent. Das geht aus einer Auswertung des Melderegisters zum Stichtag 31.12.2019 hervor, die das Statistikamt Nord durchgeführt hat. […..]Kinder werden zudem überdurchschnittlich oft in bildungsfernen Haushalten und Gegenden außerhalb der Innenstadt geboren; zwei weitere Faktoren, die gegen Kinder in meiner Lebenswelt sprechen.
Zudem gibt es eine natürliche Separation zwischen Kinderlosen und Eltern, die durch die extreme Verengung auf Kinderthemen in der Schwangerschaft bedingt ist.
Jeder kennt das aus seinem Freundeskreis; sobald man in das Alter kommt, wenn die ersten Bekannten Kinder bekommen, kapseln sich diese ab, weil sie über ihre Vorbereitungskurse und Hebammen andere Schwangere kennenlernen.
Tun sie das nicht und bleiben in ihrem alten kinderlosen Freundeskreis, fangen sie üblicherweise an die anderen entsetzlich zu nerven, weil sie nur noch über die Darmtätigkeit und Sprachversuche ihrer Leibesfrüchte reden.
Sie werden bald nicht mehr eingeladen, weil die anderen die monothematische Windelwelt nicht ertragen.
Nur einigen wenigen Menschen gelingt es Kinder zu bekommen und dennoch so „normal“ zu bleiben, daß sie weiterhin interessante Gesprächspartner sind und ein Gefühl dafür entwickeln wie uninteressant die Flut von Baby-Bildern für die meisten ist.
Dieser Planet ist hoffnungslos durch Menschen überbevölkert. Menschen, die das Klima zerstören, viel zu viele Ressourcen verbrauchen und sich derartig ausbreiten, daß sie ein Massensterben der restlichen Fauna und Flora verursachen. Menschen sind die erste Spezies in 4,6 Milliarden Jahren der Erdgeschichte, die mit dem Anthropozän durch ihre toxische Existenz eine eigene geochronologische Epoche geschaffen haben.
[……] Noch nie wurde eine geochronologischen Epoche durch menschlichen Einfluss eingeläutet. Dies ist jetzt aber offensichtlich der Fall.
Seit etwa zwei Jahrhunderten betreibt der Mensch die Produktion von Treibhausgasen, verändert viel mehr als frühere Sedimentationsprozesse die Landschaft, übersäuert die Ozeane, vernichtet rasend schnell die natürliche Vegetation und erreicht durch Lebensraumvernichtung und Monokulturen ein drastisches Artensterben.
Das radikal destruktive Anthropozän hat das Holozän abgelöst und schreitet auf seinem Weg der generellen Vernichtung allen Lebens immer schneller voran.
[…..] Der Ausdruck Anthropozän (zu altgriechisch ἄνθρωπος ánthropos, deutsch ‚Mensch‘ und καινός ‚neu‘) ist ein Vorschlag zur Benennung einer neuen geochronologischen Epoche: nämlich des Zeitalters, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Der Begriff wurde 2000 vom niederländischen Chemiker und Atmosphärenforscher Paul Crutzen gemeinsam mit Eugene Stoermer ins Spiel gebracht: Die beiden Wissenschaftler wollen damit ausdrücken, dass die Menschheit zu einem geologischen Faktor geworden sei. 2002 präzisierte Crutzen in einem Artikel in der renommierten Fachzeitschrift Nature den Begriff als eine „Geologie der Menschheit“. […..] 2008 fand die stratigraphische Kommission der Geological Society of London, der weltweit ältesten geowissenschaftlichen Vereinigung, überzeugende Argumente für die These, dass das als Holozän bezeichnete zwischeneiszeitliche Zeitalter mit stabilen Klimaverhältnissen an sein Ende gelangt und in einen stratigraphischen Abschnitt eingetreten sei, für den „in den letzten Millionen Jahren keine Entsprechung zu finden sei“. […..]In einem 200 Jahre währenden Kampf gegen die Umwelt, gegen Fauna und Flora, aber auch gegen sich selbst, scheint es Homo Sapiens endlich geschafft zu haben: Die Ausrottung der Zivilisation ist kaum noch aufzuhalten.
Insbesondere die Chemiker spielten eine unrühmliche Rolle.
Nach der Schaffung von chemischen Giftgasen als Waffen im ersten Weltkrieg, Plutonium für das Manhattan-Projekt, Zyklon B im zweiten Weltkrieg, Agent Orange im Vietnamkrieg, folgten Kunststoffe, Pestizide, Herbizide, Fungizide und immer mehr Toxine für den Planeten.
[…..] Nachdem er seinen Wissenschaftsgeist mobilisiert hat, um seine Feinde zu töten, hat der Mensch gelernt jegliches Leben zu töten. […..]
Die Erdzerstörung schreitet immer schneller voran. [……]
Wer das Bedürfnis spürt ein anderes menschliches Wesen zu lieben, zu umsorgen, zu versorgen, sich zu kümmern, hat dafür alle Möglichkeiten, ohne neue Menschen zu produzieren.
In dieser dramatisch überbevölkerten Welt gibt es mehr als genug einsame, verlassene, hilflose Menschen, die Paten/Eltern/Kümmerer/Freunde brauchen.Es ist wie mit Haustieren: Wieso zum Hundezüchter gehen und neue Welpen produzieren lassen, wenn andererseits die Tierheime hoffnungslos überfüllt sind, weil die angeblichen Tierfreunde Millionen Haustriere aussetzen?
Da ist es doch sinnvoller und liebevoller sich eine Katze oder einen Hund aus dem Tierheim zu holen, statt immer mehr heranzuzüchten, während die Tierheime aus Platznot weggeworfene Tiere einschläfern müssen.
Wieso also tatsächlich selbst ein Kind zeugen und neun Monate ausbrüten? Das ist sehr umständlich, risikoreich und überflüssig angesichts all der Kinder, um die sich niemand kümmern will.
Im Laufe der Jahrzehnte habe ich von Freunden und Bekannten die unterschiedlichsten Antworten auf die Frage ‚warum willst du Vater/Mutter werden?‘ bekommen.
Es gibt den „weiblichen“ Begründungskanon; da geht es um Gefühle, die biologische Erfahrung des Mutter-Werdens, das Liebhaben, kümmern, umsorgen, immer jemand zu haben, der für einen da ist.
Die eher „männlichen“ Antworten sind eher dynastisch. Der eigene Name, die Gene, die eigene Person soll in den Kindern weiterleben, man sieht sich als Erzieher und Lehrer, der in das „Gefäß Kind“ alles einbringen will, um einen Menschen so zu formen, wie man ihn gern hätte.
Alle Begründungen, die ich kenne, wirken auf mich egoistisch. Kinder sollen immer irgendeinen Zweck erfüllen, dafür sorgen, daß die Eltern irgendeine Leere kompensieren, dem sozialen Status dienlich sein, einem Lebensplan dienen.
Es geht dabei nie um Altruismus, sondern immer erst in zweiter Linie, um das Kind selbst.
Kinder sollen mal Erben sein, die Firma weiter führen, einen versorgen, wenn man im Altersheim sitzt, den Ehemann an einen binden, die Großeltern zufrieden stellen, soziale Transferleistungen generieren, eine Ehe kitten und in vielen Fällen auch dem trostlosen Leben einen Sinn geben.
Mit „ich bin Mama“ werden überall in der Realität und in den sozialen Medien die existenziellen Fragen beantwortet.
Was machst du beruflich? Was tust du den ganzen Tag? Wie geht es dir? Wozu lebst du eigentlich? – ‚Ich bin Mutter/Ich bin Vater!‘
Das ist das Todschlag-Argument, mit dem jeder Depp seinen Platz in der Welt findet.
Ich bin für diese Egoismen nicht empfänglich und finde darüber hinaus rein zufällig Babys und kleine Kinder keineswegs niedlich. Für mich sabbern, schreien und stinken sie nur. Das Gen, welches Passanten auf der Straße dazu bringt auf Kinderwagen fremder Leute zuzulaufen und unaufgefordert in Pseudo-Babysprache zu bekunden wie süß er/sie/es wäre, fehlt mir offenbar.
Gleichzeitig übertreibe ich meine Fürsorge immer so sehr, daß ich nur staunen kann wie desinteressiert viele Eltern irgendwann an ihren Kindern sind.
Die Spielplatzmütter von gegenüber sehen eben nicht auf ihre umherrasenden Blagen, sondern ausschließlich auf ihre Handys. Kinder werden vor Computern und TVs geparkt, gehen ohne Frühstück in die Schule, verwahrlosen.
Mein Verantwortungsgefühl ließe es gar nicht zu Vater zu sein, weil ich immer befürchten müsste dem Kind nicht gerecht zu werden, ihm zu wenig zu bieten.
Mein theoretisches Kind sollte mit allen Möglichkeiten aufwachsen. Erstklassiger Privatkrankenversicherung, der besten Nahrung, einem riesigen Garten und jede Hilfe und Förderung bekommen, der es möglicherweise bedarf.
Das bedeutet unter anderem Eltern, die sich ganz und gar ihrem Nachwuchs annehmen und zudem physisch, mental und finanziell gar keine eigenen Sorgen haben. Voraussetzungen also, die ich nicht bieten kann.
Ich habe es nie bedauert keine Kinder zu haben und empfinde als Antinatalist sogar eine gewisse Befriedigung bei dem Gedanken, daß mein sehr seltener Familienname mit mir in Deutschland aussterben wird.Natürlich; ich kenne einige wenige Menschen meines Alters, deren inzwischen erwachsenen Kinder ausgesprochen wohlgeraten sind. Kinder, die zu selbstständig denkenden, interessierten und interessanten Erwachsenen wurden.
Kinder, die ich als Erwachsene auch gern hätte. Unglücklicherweise kann man sie sich aber nicht erst mit 25 ausliefern lassen, sondern muss sich schon ein Vierteljahrhundert ständig um sie gekümmert haben, bis sie so geworden sind.
Und da ist diese Sache mit dem #Neuland. Immer noch fremdele ich mit den Endgeräten, die ich für das Internet brauche und beneide meine Bekannten, die bei einem kaputten Smartphone oder einem zickenden Tablet sagen ‚ach, das macht mein Sohn für mich!‘
Aber wer kann schon sagen, ob man so einen guten Sohn oder eine gute Tochter bekäme?
Nicht nur daß Kinder krank und problematisch sein können, daß sie vielleicht früh sterben. Nein, zu allem Unglück ist noch nicht mal sicher, daß man sich überhaupt ein Leben lang mit ihnen versteht.
Vielleicht suchen sie sich einen grauenvollen Partner oder interessieren sich für nichts, das man selbst für relevant hält.
Immer wieder gibt es Horrorgeschichten von rechtsradikalen gewalttätigen Jugendlichen, deren Eltern fürsorgliche, liebe Menschen sind, denen das eigene Kind aber dennoch irgendwie entglitt, auf die schiefe Bahn geriet, schlechten Umgang hatte.
Was tun mit einem Blag, das sich als Teenager die Rübe rasiert und antisemitisch daher redet? Man kann es ja schlecht wie einen unerwünschten Golden Retriever vor den Sommerferien an der Autobahnraststätte anbinden.
Wenn ich mir ein Kind wünschen dürfte, hätte ich gern eins wie Armin Laschets Junior.
Ich wünschte, ich hätte auch so einen
supersympathischen Sohn! Joe Laschet ist der Traum eines jeden Vaters.
Einer, der sich ganz auf das SOHN-SEIN konzentriert, mit
seinem Reichtum prahlt, sich in Luxus präsentiert und Beziehungen spielen
lässt!
Joe, first son of NRW, zeigt seinen 93.000 Instagram-Followern wie die haute volée lebt.
Der 31-Jährige „Student“ hat zwar keine Ausbildung und übt keinen Erwerbsberuf aus, aber dank Papa verfügt er über so viel Vitamin B, daß er auch nicht wie der gewöhnliche Plebs arbeiten muss. Joe Laschet ist qua Geburt wichtig und damit sollten sich auch mal die pingeligen Sozis abfinden.
Es grenzt doch an Majestätsbeleidigung, daß die SPD dem Sohn des Landesvaters nicht gönnen will einen Millionenauftrag aus Landesmitteln eingefädelt zu haben. Prinz Joe ist immerhin INFLUENCER. Das ist die höchste Form der bürgerlichen Existenz; davor soll man Respekt zeigen und dankbar sein, wenn er am Parlament vorbei für einige zig Millionen NRW-Aufträge an seine van Laack-Partner besorgt.
[….] Joe Laschet trägt gern Trenchcoat, Tweedanzug und Hut, und wenn er auf Fotos besonders lässig rüberkommen will, lehnt er sich gegen eine Fassade oder eine Straßenlaterne, steckt eine Hand in die Hosentasche und blickt in die Ferne. Manchmal hat er ein Glas Whisky in der Hand oder raucht Pfeife. Laschet wirkt, als wäre er aus einem Edgar-Wallace-Krimi herausgeplumpst, Inspector Joe von Scotland Yard.
Joe heißt eigentlich Johannes, er ist auch kein britischer Gentleman, sondern stammt aus Aachen-Burtscheid. [….] Als Influencer erlangte er in den vergangenen Jahren vor allem Bekanntheit, weil sein Vater Armin Laschet (CDU) Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen ist. [….] Zum Problem wird nun ein Deal, den Nordrhein-Westfalen mit dem Textilhersteller van Laack geschlossen hat, für den Laschet junior seit zwei Jahren wirbt, der Firma zufolge im Schnitt für 530 Euro pro Monat. Zugleich hat die Regierung seines Vaters van Laack mehrmals Corona-Schutzausrüstungen abgekauft, im April Kittel im Wert von 38,5 Millionen Euro, später orderte die Polizei von NRW Masken für 4 Millionen Euro. Der Mönchengladbacher Hersteller wird seinen Umsatz in diesem Jahr verdoppeln.
Über all das plauderte Van-Laack-Chef Christian von Daniels in einem Interview mit der »Rheinischen Post«, das am vergangenen Wochenende erschien. Nebenbei erwähnte er auch, wer den Kontakt zur Regierung hergestellt hatte: Influencer Joe. Die Randbemerkung wurde rasch zum Politikum. [….] Im nordrhein-westfälischen Landtag hört man jetzt öfter das Wort »Klüngel«. SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty spricht von einem »dilettantischen Vorgehen.« Bei einem Auftragswert in dieser Höhe sollte ein Ministerpräsident »nicht einfach mal beim Auftraggeber seines Sohnes anrufen, um Vergabegespräche zu führen. Da muss er sich selbst fragen: Bin ich da eventuell befangen?«, sagt Kutschaty. [….]
[Armin Laschets] Bruder, Carsten, gehört dem Präsidium des Fußballvereins Alemannia Aachen an. Vor einigen Wochen hat die Landesregierung für die Viertligisten im Sport, die während des Shutdowns unter fehlenden Zuschauereinnahmen leiden, ein 15-Millionen-Euro-Notprogramm geschaffen. Besonders Fußballvereine sollten davon profitieren, auch die Alemannia. Die Opposition witterte einen Interessenkonflikt, die Staatskanzlei äußert sich auf Anfrage nicht dazu. [….]
So einen Sohn wie Johannes, äh
Joe, hätte ich auch gern.
Bei ihm merkt man richtig deutlich das kaiserliche Blut
der Laschets, auf das sich der NRW-Ministerpräsident beruft.
Karl, der Große, Armin und Joe - so stelle ich mir auch die göttliche Dreifaltigkeit vor!