Mittwoch, 25. April 2012

Nur das völlig Alltägliche....


Christen sind schon ein komisches Völkchen.

Komisch für den Betrachter von außerhalb jedenfalls. 
Wer direkt mit ihnen zu tun hat, wird weniger amüsiert sein über die Meldungen, welche von Profi-Gläubigen jeden Tag produziert werden.

Da ist zum Beispiel der Abschaum-Bischof Gerhard Ludwig Müller aus Regensburg, dessen Anwälte einen Jungen, der bei den Regensburger Domspatzen sexuell missbraucht wurde, mit interessanten Argumenten abwehrten.

Der Priester, der den Kopf des Jungen nachts zwischen seinen Beinen mit dem Mund an seinem erigierten Penis festhielt, stöhnte nicht etwa, weil er sexuell erregt gewesen wäre, sondern weil Verprügeln  - auch wenn die Prügel mit dem Penis ausgeführt wurden - eben sehr anstrengend wäre.
Logisch, oder?

Der Mann kam 1956 in die Grundschule der Regensburger Domspatzen in Etterzhausen. Dort habe ihn der damalige Präfekt nachts aus dem Schlafsaal geholt. Der Präfekt habe dann den Kopf des Knabens zwischen seine Schenkel geklemmt und diesen mit seinem angeblich erigiertes Glied geschlagen. Dabei, so der Mann, habe der Präfekt auch gestöhnt.    Der Mann habe jedoch vom Bistum Regensburg nur ein ablehnendes Schreiben erhalten: "Es tut uns sehr leid, aber wir können Ihre Aussage zur Frage eines sexuellen Missbrauchs nicht nachvollziehen. Eine Leistung in Anerkennung von erlittenem Leid erscheint vor diesem Hintergrund als nicht gerechtfertigt." Bei einem persönlichen Treffen des Opfers mit dem Anwalt des Bistums soll dieser erklärt haben, dass es sich bei dem geschilderten Handlungen 'zwar um die sexuelle Erregung des Täters, nicht jedoch um einen sexuellen Missbrauch im Sinne des Gesetzes' handle.    Das soll der Anwalt danach auch dem Bayrischen Rundfunk in einem 'informativen Gespräch' bestätigt haben: 'Objektiv liege kein sexueller Missbrauch vor. Er verstehe zwar, dass sich das Opfer missbraucht fühle, aber das reiche hier nicht aus.' Täter könne nämlich 'nicht nur aus sexueller Erregung stöhnen, sondern auch weil Verprügeln anstrengend sei'.

Welche Sitten allgemein bei den Regensburger Drecksspatzen herrschten dürfte im Vatikan nicht gerade unbekannt sein - schließlich führte der Prügel-Pater Georg Ratzinger dort lange das Kommando. Der ehemalige Schüler Alexander Probst, 51, versichert per eidesstattlicher Erklärung wie es ihm damals erging.

Er hat jahrelang geschwiegen. Er wollte nicht darüber reden, wie er von dem Präfekten regelmäßig befummelt und für dessen Lust missbraucht wurde. Und er hat keinem erzählt, dass er vom Domkapellmeister Georg Ratzinger immer wieder "verprügelt" wurde. "Ein cholerischer Sadist", sagt er heute über den Bruder von Papst Benedikt XVI. [….] Was der Bub erlebte, war "der blanke Horror". Prügel, sagt Probst, "gehörten zum Schulalltag".
 Doch damit nicht genug: "Im Zimmer des Präfekten musste man sich bis auf die Unterhose ausziehen. Er hat uns dann übers Knie oder den Stuhl gelegt und mit dem Geigenbogen das blanke Hinterteil verhauen. Es ging um Macht und diese Macht hat aus meiner heutigen Sicht auch eine sexuelle Komponente gehabt."  Als Probst nach der vierten Klasse nach Regensburg kam, ins Internat der weltbekannten Domspatzen, hoffte er auf Besserung. […] Doch es sollte noch viel schlimmer kommen.   Georg Ratzinger war zu dieser Zeit der Chef der Domspatzen. "Wir waren seiner Macht ausgeliefert. Der ist regelrecht explodiert und hat uns vermöbelt", so Probst. Wer in den Gesangsproben in den Probenräumen des altehrwürdigen Doms falsch gesungen oder auch nur kurz mit einem Kameraden geflüstert habe, sei mit Ohrfeigen bestraft worden.   Georg Ratzinger selbst hat nach Agenturberichten bereits eingeräumt, bis zum Ende der 1970er Jahre in den Chorproben hin und wieder Ohrfeigen verteilt zu haben. Doch habe er nie jemanden "grün und blau" geschlagen, erklärte er. Außerdem seien früher Ohrfeigen "einfach die Reaktionsweise auf Verfehlungen oder bewusste Leistungsverweigerung" gewesen, teilte er mit.   Von wegen "hin und wieder Ohrfeigen", sagt Probst. "Das war an der Tagesordnung. Mich hat er einmal an den Haaren gepackt und so lange geohrfeigt, bis das Büschel Haare ausgerissen ist." Alle Schüler, erzählt Probst, hatten Angst vor dem Domkapellmeister. "Wir hatten regelrechte Wachposten. Und wenn Ratzinger nahte, dann hat jeder geschaut, dass er wegkommt."

Der Sadist Ratzinger prügelte zwar derart brutal auf die Kleinen ein, daß ihm schon mal das Gebiss aus dem Maul flog, aber vergewaltigt wurde Alexander Probst abends vom Präfekten persönlich.

Natürlich ist Pater Ratzinger heute hochgeschätzt. 
Kinder zu quälen ist nun wirklich kein Grund, um die behäbige Kirche in Wallung zu bringen.

Es gibt aber erschreckende weltliche Vorgänge, die so verstörend sind, daß selbst der Dinosaurier RKK hektisch aktiv wird.

Zum Beispiel diese kirchenfeindliche gesetzliche Neuerung, die bereits in der Schweiz eingeführt wurde und nun auch in Deutschland diskutiert wird.

Schwere sexuelle Straftaten an bis zu 12-jährigen Kindern sollen nicht mehr verjähren. Das hat der Nationalrat als Erstrat in der Debatte zur Umsetzung der Unverjährbarkeitsinitiative entschieden. [….]  Seither steht in der Bundesverfassung, dass die Verfolgung sexueller oder pornografischer Straftaten an Kindern vor der Pubertät und die Strafe für solche Taten unverjährbar sind.

Solche Regelungen sind der RKK zu heikel:

Die katholische Kirche will auf die Einrede der Verjährung bei sexuellen Gewalttaten an Kindern und Jugendlichen nicht verzichten. Dies lässt sich aus einem Brief der Deutschen Bischofskonferenz schließen, der der Giordano-Bruno-Stiftung vorliegt.
Dem Schreiben war ein Offener Brief des Opferanwalts Christian Sailer vorangegangen, der die Bischöfe dazu aufgefordert hatte, auf die Verjährungseinrede zu verzichten, um die von kirchlicher Seite immer wieder versprochene „restlose Aufklärung und Entschädigung aller Missbrauchsfälle“ zu ermöglichen.
[…] Im Brief heißt es, dass der für Missbrauchsfälle zuständige Bischof Ackermann die Forderung nach einer Verlängerung der Verjährungsfrist für sexuellen Kindesmissbrauch ausdrücklich unterstütze. Solange allerdings die bisherige Rechtslage Bestand habe, sei die Regelung der Kirche, die Opfer freiwillig zu entschädigen, für die Betroffenen „fairer und unbürokratischer“ als der Gerichtsweg. „Das klingt menschenfreundlich, ist aber in puncto Heuchelei kaum zu übertreffen!“, meint dazu der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon. „Denn die Kirche müsste keineswegs auf die Verjährung sexueller Straftaten bestehen, da dies bei Zivilgerichtsprozessen in ihrem eigenen Ermessen liegt.“
Umso ungeheuerlicher sei die Argumentation im vorliegenden Brief: „Im Kern behauptet die Deutsche Bischofskonferenz, dass sie sich deshalb auf die Verjährung beruft, um den Opfern der Straftaten den mühseligen Weg vor Gericht zu ersparen! Ein Akt der selbstlosen Fürsorge sozusagen! Sogar dafür, dass die Kirche die Opfer sexueller Gewalt mit Almosen abspeist, findet sich im Brief eine originelle Erklärung: Die Bischöfe meinen nämlich, dass das entstandene Leid ohnehin durch finanzielle Entschädigungen nicht auszugleichen sei, weshalb sie ihren Beitrag als ‚symbolische Leistung‘ verstanden wissen wollen. Man kann gut verstehen, dass vergewaltigten, missbrauchten Heimkindern wie Alexa Whiteman beim Lesen solch zynischer Zeilen speiübel wurde.“
Das Schreiben der Deutschen Bischofskonferenz sei ein „Dokument der Scheinheiligkeit, das das fehlende Unrechtsbewusstsein der Verantwortlichen in aller Klarheit zum Vorschein bringt“, sagt Schmidt-Salomon.

Eine tolle Sache, dieses katholische Christentum.

 Kein Wunder, daß der Bundestagsvizepräsident so begeistert davon ist.

Die frohe Botschaft des Evangeliums von der Gotteskindschaft, ja der Gottesebenbildlichkeit des Menschen, sie bietet den unhintergehbaren Maßstab, ist die tiefste Begründung für eine Gerechtigkeitspolitik, die sich aus der gleichenWürde jedes Menschen ableitet, denn jeder Mensch ist Kind Gottes. Diese frohe Botschaft ist der störrische und leidenschaftliche Einspruch gegen die Reduktion des Menschen auf seine beiden Rollen, die er auf dem Markt spielt: nämlich Arbeitskraft und Konsument zu sein.
Für das Evangelium bemißt sichWert undWürde von Menschen nicht an Leistung, Erfolg,  Geldbeutel, Schönheit, Cleverness. Das Evangelium handelt von derWürde der Leidenden, der Scheiternden, der Behinderten, der Kranken, der Sterbenden, der Armen. Es ist ein befreiender Einspruch gegen die Entmoralisierung der sozialen Beziehungen, weil es ein entschiedener Einspruch ist gegen die Dominanz des Ökonomischen wie auch gegen die Absolutsetzung des Politischen.