Samstag, 18. Januar 2020

Böses Omen Hamburg.


Die neuneinhalb Jahre Beust-Regierung in der Freien und Hansestadt Hamburg haben den Irrglauben erweckt, es handele sich um einen erfolgreichen liberalen CDU-Landesverband.
Nichts könnte falscher sein. Ole von Beust war nicht liberal, sondern bloß zufällig schwul und darüber hinaus ein ostentativ fauler Bürgermeister, der oftmals nur von Dienstag bis Donnerstag in der Stadt war, weil er sehr lange Wochenenden auf Sylt verbrachte.
Er kümmerte sich nicht persönlich um Projekte, so daß man nahezu alles in ihn hereininterpretieren konnte.
Daß er 2001 mit gerade mal 26% (Die SPD kam auf 36%) überhaupt Bürgermeister wurde war nur Glück. Die geifernde Springerpresse hatte den rechtsradikalen Kokser Schill auf 19% hochgeschrieben und Beust hatte keinerlei Hemmungen den grotesken Wüterich zwei Jahre als seinen Stellvertreter berserken zu lassen bis dieser ihn mit einem Outing erpresste.
In der Folge kam es zu einem Solidaritäts-Wahlsieg der Beust-CDU und schließlich zu einer weiteren Amtszeitverlängerung durch die CDU-affinen Hamburger Grünen. Als Beust keine Lust mehr hatte und wieder ein üblich stramm rechter CDUler – Ahlhaus – übernahm, vollbrachte die CDU bei der Landtagswahl von 2011 ein 21-Prozentpunkte-Minus und die Scholz-SPD errang mit 48,4% die absolute Mehrheit der Sitze.

Tatsächlich ist das aber der Normalzustand der CDU in Hamburg. Rechtslastig, zerstritten, erfolglos.
Meine Generation erinnert sich noch schaudernd an die stramm konservativen CDU-Bürgermeisterkandidaten Jürgen Echternach, Walter Leister Kiep und Hartmut Perschau.

Auch zu den Beust-Zeiten dominierten noch die tiefschwarzen Typen mit Hang zum Braunen: Roger Kusch, Christoph Ahlhaus, Andreas Wankum, Wolfgang Peiner – allesamt Spitzen-CDUler in ständigem Konflikt mit Staatsanwaltschaften.

Der windige Pleitier Andreas Wankum!
Wankum, mit dem kein Mensch ein zweites mal geschäftlich zu tun haben wollte - davon können insbesondere die geprellten Käufer von Wohnungen seiner Firma Deuteron ein Lied singen.
Der Mann mit den Freunden in der Hamburger CDU.
So schob er immer wieder Großprojekte wie den Bau der HSH Nordbank Arena und der Color Line Arena an. Natürlich ging auch dabei nicht alles mit rechten Dingen zu - Wankum betrog, manipulierte und mauschelte soviel es ging.
Unbezahlte Handwerker-Rechnungen in Höhe von mehr als 10 Millionen DM und erhebliche Baumängel führten zu Verzögerungen beim Bau und zu Mehrkosten.
Im Streit mit den schäumenden Abnehmern ging Wankum auch privat pleite.
Im Dezember 2000 hatte Andreas C. Wankum für seine Firma, die Wankum- Deuteron-Gruppe, Insolvenz angemeldet. Ein Gläubiger wollte Geld sehen - regelrecht genötigt gefühlt habe er sich, so Wankum. Der Mann erstattete Anzeige, als Wankum der Forderung nicht nachkam. Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelte in zwei Fällen gegen Wankum.
Die Verfahren wurden im Jahr 2007 gemäß §170 II StPO (mangels hinreichenden Tatverdachts) endgültig eingestellt.

Obwohl der stellvertretender Ortsvorsitzender des CDU-Ortsverbands Winterhude, inzwischen schon so viele Prozesse und halbseidene Finanzaffären hinter sich hat, daß man als Wähler glatt den Überblick verliert, ist Wankum nach 2004 im Jahr 2008 erneut in die Hamburger Bürgerschaft gewählt worden.
An dem Teflon-Mann bleibt einfach nichts kleben. Die CDU und Beust halten verbissen an Wankum fest; dabei dürfte nicht gerade unerheblich die Tatsache helfen, daß er seit 1992 Schatzmeister der CDU-Nord ist und in den Jahren 1999 bis 2000 parallel Landesschatzmeister der Hamburger Christdemokraten war.

CDU-Finanzen sind bekanntlich immer ein heikles Thema und daß die Hanse-CDU sich für diesen Zweck einen in unzählige Finanzaffären verstrickten Pleitier sucht, spricht Bände.

Andere Stimmen munkeln, daß der halbseidene CDU-Mann nicht nur wegen seines Insiderwissens über die Beust-Partei sakrosankt ist, sondern auch durch sein Engagement in der jüdischen Gemeinde Beißhemmungen auslöst.

Wenn die schwarzen Kassen der CDU getarnt werden, hat man schon vorher mit dem Hinweis auf "Gelder aus jüdischen Vermächtnissen" versucht Staatsanwälten den Eifer zu nehmen.

Von Juni 2003 bis August 2007 war Andreas C. Wankum Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Hamburg KdöR sowie Mitglied im Direktorium des Zentralrates der Juden in Deutschland.

Die anderen Juden seiner Gemeinde waren es schließlich, die ihn als Chef absetzten, weil er auch in der Funktion großzügig die ihm anvertrauten Gelder in die eigene Tasche wirtschaftete und sich alle weigerten noch einmal mit ihm zusammen zu arbeiten, die ihn kennen gelernt haben.


Wankums Nachfolger wurde der ebenfalls dem ultrarechten Rand der CDU angehörende Christoph Ploß.
Wankums Homunculus Ploß zeigt sich aber auch gern mit CDU-Ganz-rechts-außen Nikolaus Haufler.

Bei der morialogischen BI „Unsere Uhlenhorst“ ist Ploß besonders aktiv und bepöbelt den SPD-Senat dafür, daß Hamburgs berühmte „XXL-Busse“ frühzeitig zusammenbrechen und ausgetauscht werden müssen.

Er vergisst allerdings zu sagen, daß seine heißgeliebte CDU regierte, als die offenbar nicht besonders haltbaren Doppelgelenkbusse angeschafft wurden und somit das Steuergeld der Hamburger aus dem Fenster geworfen wurde.

Ploß ist inkompetent und bemüht sich einzig und allein darum, ein Aufregerthema zu seinen Zwecken zu nutzen.

Ploß, der es mittlerweile zum Bundestagsabgeordneten gebracht hat, werkelt auch in Berlin daran seine Partei noch weiter nach rechts zu rücken, weg von Koalitionen à la Merkel, die auch mit SPD und Grünen arbeiten kann.

Ploß ist einer der Merz-Claqueure.

[….] Bei mir im Wahlkreis sind 80% für Merz [….]

Merz, der seine unsägliche Rolle auch in den zehn Jahren als Vorsitzender der in Hamburg gegründeten Atlantik-Brücke spielte und nun als der größte politische Feigling Deutschlands gilt, weil er immer nur aus sicherer Deckung und großer Entfernung gegen die CDU-Frontfrauen wettert, sich aber im direkten Aufeinandertreffen mit von der Leyen, Merkel oder Kramp-Karrenbauer sofort einnässt und in ein schnurrendes Kätzchen verwandelt.

Ploß umgarnt auch nachdem AKK Parteivorsitzende wurde, den feigen Bierdeckelmann.

Zur gegenwärtig in Hamburg stattfindenden CDU-Außenpolitik- und Strategie-Klausur meldet er sich auch lieber nur aus dem sicheren Bayern.

[…..] Es ist eine gezielte Botschaft aus den bayerischen Bergen in den hanseatischen Norden.
«Wir müssen mit der bestmöglichen Formation in die nächste Bundestagswahl gehen. Das ist nicht nur eine Person an der Spitze, das ist eine Mannschaft, und ich möchte auch in einer Mannschaft dabei sein», spricht Friedrich Merz auf einer Wirtschaftskonferenz am Tegernsee ins Mikrofon. […..]
(dpa, 17.01.2020)

Der junge Ploß mauschelt derweil im Hintergrund beim neuen LKK Berlin, der neuen antigrünen C-Gang. Wieder einmal ein rechter „Berliner Kreis“ der CDU.

[…..] In Berlin hat sich der "Liberal-konservative Kreis" (LKK) gegründet. Als Sprecher fungieren die Bundestagsabgeordneten Axel E. Fischer (CDU), Torsten Herbst (FDP) und Silke Launert (CSU). Ihm gehören neben Ramsauer auch Unionsfraktionsvize Arnold Vaatz sowie die CDU-Bundestagsabgeordneten Olav Gutting, Klaus-Peter Willsch und Christoph Ploß an. Etwa ein Dutzend weiterer Abgeordneter aus Union und FDP soll bereits Interesse an einer Mitarbeit signalisiert haben.
Am Dienstag hat der Kreis nun - mit Ramsauers Hilfe - zum ersten Mal seine Positionen vorgestellt. "10-Punkte-Plan für Deutschland" steht über dem Papier. Und wer den Plan liest, merkt schnell, dass die Abgeordneten vor allem von der Sorge getragen sind, dass die Politik in Deutschland zu stark von den Grünen getrieben werden könnte. Eine schwarz-grüne Regierung wäre "der maximale politische GAU", sagt Ramsauer. Man wolle "einen ganz klaren Gegenpol" gegen "schwarz-grüne Fantasien" bilden. [….]

Wohin der schwarzbraune Ploß-Kurs der Hamburger CDU, der Fraktion vom ultrarechten Ploß-Freund André Trepoll geleitet wird, führt zeigen die Wahlumfragen: 13-15% nachdem Beust noch vor 15 Jahren die absolute Mehrheit geholt hatte.

Hamburg ist einfach kein gutes Pflaster für die Christenunion.

[…..]  CDU-Vorstandsklausur Hamburg, keine Perle
 […..] Anfang 2019 schien ihr – erst wenige Wochen zuvor auf dem Hamburger Bundesparteitag zur Vorsitzenden gewählt - die Zukunft der CDU zu gehören. Doch von der Aufbruchstimmung und ihrer Strahlkraft ist zwölf Monate später nicht mehr viel übrig. Kramp-Karrenbauer machte Fehler, sie unterschätzte aber vor allem die ungewohnte Konstellation als Parteichefin, die nicht gleichzeitig Kanzlerin ist. Während die Ex-Vorsitzende Angela Merkel als Nur-noch-Regierungschefin wieder zu alter Beliebtheit aufstieg, sanken die Werte Kramp-Karrenbauers. Und die CDU liegt in Umfragen ziemlich genau da, wo sie stand, als Merkel im Herbst 2018 - auch unter dem Druck der Partei - den Rückzug vom Vorsitz bekannt gab. […..] Aber "Hamburg, meine Perle", wie der Sänger Lotto King Karl seine Heimatstadt viele Jahre lang vor den HSV-Fans im Stadion besang, entpuppt sich für Kramp-Karrenbauer an diesem Wochenende eher als das Gegenteil.
Die Hansestadt hat sich die CDU ja vor allem als Ort ihrer Klausur ausgesucht, um die dortige Partei mit Blick auf die Bürgerschaftswahl in einem Monat zu unterstützen. Zum Abschluss verabschiedet der Vorstand sogar einen Wahlaufruf für die Parteifreunde. Aber Spitzenkandidat Marcus Weinberg und seine Hamburger CDU sind abgeschlagen in den Umfragen, das historisch schlechteste Ergebnis von 15,9 Prozent von 2015 könnte noch mal unterboten werden. […..]