Montag, 19. August 2013

Katholischer Nachholbedarf


Bei einer Million Euro Kirchensteuer, die die Kirchen stündlich in Deutschland kassieren, den Einkünften aus ihrem 700 Milliarden- Euro-Vermögen (zahlreiche Vermietungen, Weltbildverlag, ..) und weiteren 480 Millionen Euro, welche die Bundesländer jedes Jahr an die Kirchen zahlen, sind die Damen und Herren im Talar chronisch knapp bei Kasse. Dabei genießen sie Steuerfreiheit.
Pro Tag werden wird in Deutschland 25 Millionen Euro in „Kirchensteuer“ bezahlt. In Wahrheit ist das natürlich keine Steuer, sondern Mitgliedsbeiträge, die der  Staat als Inkassounternehmen für Katholen und Evangelen eintreibt.
Eine feine Sache. 
Damit werden aber nicht etwa die „sozialen Leistungen“ finanziert. [….]
 Von den allein in Deutschland über eine MILLION EURO PRO STUNDE an die Kirchen gezahlten Mittel werden aber auch nicht Bischofsgehälter oder Theologenausbildung bezahlt.
Zum Glück müssen sie ihre armen Bischöfe (die darben bei einem Monatslohn von lediglich 10.000 – 14.000 Euro) und deren geliebte Phaetons und 7ner BMWs nicht auch noch zahlen. Dafür kommt ebenfalls der Staat auf.
Es ist ja nicht so, daß die Kirchen etwas zu verschenken hätten.
Kirchlichen Taufen und Hochzeiten sind zwar kostenlos, aber ein paar Gebühren fallen schon an.

Als Eheleute spenden Sie sich das Sakrament der Ehe „im Angesicht Gottes und vor seiner Kirche”. Deshalb ist die kirchliche Trauung kostenlos. Je nachdem können jedoch Gebühren beispielsweise für den Organisten oder Kosten für einen besonderen Blumenschmuck anfallen. Dies müssten Sie mit dem zuständigen Pfarrer klären.
(Kirchlichehochzeitinfo)

Nur weil es nichts kostet, bedeutet das noch lange nicht, daß man der Kirche nicht trotzdem Geld dafür geben muß.
Ähnlich verhält es sich bei den christlichen Beerdigungen. Die Kirchisten beeilen sich stets damit zu versichern, daß auch dieser Dienst am Menschen selbstverständlich kostenlos erbracht wird.
Bezahlen muß man aber dennoch.

Für die kirchliche Bestattung selbst sind keine Gebühren fällig. Anders ist dies im Hinblick auf die Friedhofsgebühren, die auch bei kirchlichen Friedhöfen anfallen.

Tja, für so ein einfaches Grab auf einem kirchlichen Friedhofwerden schon mal zwischen 2.000 und 10.000 Euro verlangt. Oder wie es ein Theologieprofessor ausdrückt:

Die kirchliche Bestattung ist nach protestantischer Lehre ein Adiaphoron, also ethisch neutral und mithin nicht heilsnotwendig. Was aber ist sie dann? "Sie ist ein Werk der Barmherzigkeit", sagt der Professor für Praktische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Reinhard Schmidt-Rost (62), im Gespräch mit evangelisch.de

Da sage noch mal jemand, das staatliche finanzierte Dialektik-Training (vulgo „Theologiestudium“) zahle sich nicht aus.
Es muß wohl daran liegen, daß die Katholiken tendenziell eher im reichen Süden beheimatet sind, daß sie ihre Gläubigen überhaupt noch umsonst in die Kirchen lassen.
Die Evangelen im gottlosen Nordosten Deutschlands sind schon weiter und kassieren gleich am Eingang die Besucher ab.
Wohlgemerkt jene Steuerzahler, die ohnehin schon über die Bundesländer für den Erhalt der Kirchen aufkommen!
Zur Kasse, bitte!
Touristen, die eine Kirche besichtigen möchten, werden nicht selten zur Kasse gebeten. »Unverschämt« finden das die einen. Für alternativlos halten es die anderen.
7 Euro kostet der Eintritt in den Berliner Dom. Bundesweit verlangen mittlerweile eine ganze Reihe protestantischer Gotteshäuser Eintritt. […]
Wer am Eingang der evangelischen Lübecker Marienkirche hinter der Kasse sitzt, braucht ein dickes Fell. Diskussionen gibt es regelmäßig, seit die Stadtkirche, die als Mutterkirche der norddeutschen Backsteingotik gilt, 2010 den »Marientaler« einführte. Zwei Euro »Erhaltungsgebühr« sind pro erwachsenen Besucher fällig. Nicht jeder ist dazu bereit, der Besucheransturm auf die Kirche hat nachgelassen.
[…]   Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts legte der letzte sächsische König August III. per Erlass fest, dass für die Besichtigung des Meißner Doms Eintritt zu entrichten ist. Heute öffnet der imposante Dom für 3,50 Euro seine schwere Tür. Auch nach rund hundert Jahren hagelt es für den obligatorischen Obolus an der Kirchenpforte noch Kritik.
[…]   Der katholischen Kirche in Deutschland sind Eintrittsgelder fremd. Die Deutsche Bischofskonferenz verweist auf einen allgemeinen Passus im Kirchenrecht, wonach Kirchen, in denen »die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, täglich wenigstens einige Stunden für die Gläubigen offen zu halten« seien, damit dort Gebete stattfinden können. Von den Besuchern Geld zu verlangen, stehe dieser Vorgabe entgegen.

Ich danke den Evangelischen, daß sie nicht mehr die armen Schlucker reinlassen. Sollen die doch ohne Gott auskommen.
Als Atheist kann man zufrieden sein. Offenbar stört es die Masse der Religiösen nicht, daß insbesondere katholische Geistliche systematisch Kinder missbrauchen und misshandeln; daß diese Untaten von den Kirchenchefs vertuscht wurden.
Aber Geld bezahlen die Deutschen nur höchst ungern.
Kircheneintrittsgebühren mögen den ein oder anderen Zweifler aufwecken.