Freitag, 19. Januar 2024

In Sturmhaube vor dem Kreuz.

So eine sommerliche Radtour, romantisch zu zweit, ist doch eine wunderbare Sache.

Dachte sich der Mittsechziger Alfons H. und trat motiviert in die Pedale.

Da kann man die Seele baumeln lassen, sich die frische Luft um den Kopf blasen lassen, ein paar Tage ausspannen, den 15-Jährigen Messdiener vergewaltigen, einfach das Leben genießen.

Und so unternahm der katholische Priester im niederbayerischen Regen 2022 gleich mehrere dieser längeren Drahtesel-Touren mit seinem Pädosex-Opfer. Ist ja auch viel billiger als ein Bumsbomber nach Thailand.

Alfons H. stammt aus Köln und erinnert damit natürlich an einen anderen berühmten NRW-H, der als Kinderf**kerpriester nach Bayern versetzt wurde und dort sofort wieder straffällig wurde; Pater H. aus Essen, der 1980 zu Erzbischof Ratzi geschickt wurde und vom späteren Papst weiteren Kinder-Opfern zugeführt wurde.

Auch der erst 2010 von Heldenkardinal Woelki zum Priester geweihte H., war lange als pädosexueller Kaplan bekannt, der Messdiener befummelte und vor ihnen masturbierte. Er sollte sich Kindern nicht nähern, eigentlich, wurde aber in Bayern und NRW von seinen Vorgesetzen beschützt, um weiter kleine Jungs molestieren zu können.

 [….] Dabei war das Ansehen des Kaplans in seiner Gemeinde schon länger ramponiert. Jungs berichteten ihren Eltern, der Pfarrer habe vor ihnen masturbiert.

Alfons H. redete sich raus, er habe sich bloß mit Salbe das Knie eingerieben. Bei einem Lagerfeuer verschwand er mit zwei Jungs – angeblich, um sie nach Hause zu fahren. Erst am 18. Januar 2023 entpflichtete Kardinal Rainer Maria Woelki den Problem-Pfarrer, verbannte ihn ins Kloster Maria Laach. Am 27. April erließ er einen Verwaltungsbefehl mit einem Aufenthaltsverbot für seine Gemeinde und ein Betretungsverbot für alle „Orte zur Betreuung, Erziehung und Beherbergung von Jugendlichen“.

Dass er unter Alkoholeinfluss seinen Ministranten zu nah auf die Pelle rückte, wollte Priester H. aber bis zur An­klage nicht wahr haben.

In einem Brief an seinen Vorge­setzten schrieb er am 3. Januar 2022, ein halbes Jahr vor dem Missbrauch im Dop­pelbett: „Mir sind die Anwei­sungen des Kardinals stets bewusst. Die Kontakte gehören aber in mein Privatleben, das doch auch einem Priester zusteht.“ [….]

(Jörg Völkerling, 19.01.2014)

Der Kirche kann man natürlich rein gar nichts vorwerfen, da es sich um rein private Priester/Messdiener-Fickfehler handelte. Wir kennen das ja von der Wannseekonferenz 2.0, an der die AfD gar nicht teilnahm, weil die Vertreter der AfD, wie zum Beispiel Ulrich Siegmund, AfD-Fraktionsvorsitzender Sachsen-Anhalt, nicht für die AfD, sondern als Privatperson anwesend war.

Halb so wild also auch für Hochwürden H., dessen Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde.

[….] Wegen fünf sexueller Übergriffe auf einen 15-jährigen Messdiener ist ein Kölner Diözesanpriester am Freitag vom Landgericht Deggendorf verurteilt worden. Der 66-Jährige erhielt eine Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren. [….] Zu den Taten war es nach Gerichtsangaben bei zwei mehrtägigen Radtouren im Sommer 2022 gekommen. Eine davon hatte demnach durch den Landkreis Regen in Niederbayern geführt, eine andere von Mainz über Straßburg nach Konstanz.  Den Straftatbestand des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen sah die Erste Jugendkammer des Landgerichts laut Mitteilung nicht als erfüllt an. Der Angeklagte habe die Radtouren mit dem Geschädigten nicht in seiner Funktion als Priester, sondern privat unternommen, hieß es zur Begründung.  [….]

(Domradio, 19.01.2024)

Justitia ist nicht nur blind, sondern leidet bedauerlicherweise auch immer noch an Beißhemmungen, wenn es um Kinderfic**r in Soutane geht, die im Gerichtssaal schwer abfrömmeln.

[….] Der 66 Jahre alte Angeklagte trat zum Prozessauftakt dunkel gekleidet und komplett vermummt in den Gerichtssaal. Mit wie zum Gebet gefalteten Händen stand er vor Beginn der Verhandlung minutenlang neben seinem Anwalt - vor dem Kreuz, das regulär in bayerischen Gerichtssälen hängt. Er trug eine Art Sturmhaube, die das Gesicht verfüllte, dazu eine große Sonnenbrille.  [….]

(SZ, 19.01.2024)

Man kennt sich aus, am Landgericht Deggendorf. 2018 wurde dort zuletzt ein Priester wegen schweren Kindesmissbrauchs zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt.