Samstag, 1. April 2017

Impudenz des Monats März 2017



Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Die größten Idioten der Welt sind diesmal die Trump-Fans, die ihm immer noch frenetisch zujubeln. 35 % Approvalrating genießt der Mann immer noch.


Warum?

Aus Sicht eines Amerikaners mit einem IQ über Zimmertemperatur könnte man sich eigentlich freuen, weil Trump wenigstens genauso stinkend faul ist, wie man es erwartet hatte.
 Von 60 Amtstagen verbrachte er 15 beim Golfspielen. Die Wochenenden verbringt er chillend in Florida und auf Aktenstudium hat er sowieso schon mal keine Lust.

Gesetzgebung ist ihm zu kompliziert. Er verwendet lieber Anordnungen und selbst die vergisst er neuerdings zu unterschreiben.

[…..] President Donald Trump abruptly walked out of the Oval Office Friday without signing executive orders on trade, as he dodged questions about whether he wants the Department of Justice to grant immunity to Michael Flynn, his former national security adviser.
Mr. Trump didn’t acknowledge questions from CBS News’ chief White House correspondent Major Garrett as he stepped out of the Oval Office and into the next room, leaving a folder with the orders on his desk. Vice President Mike Pence snatched the folder and followed him out the door. […..]

Befände sich Trump in der Opposition, wäre eine möglichst große Faulheit natürlich zu begrüßen; so wie beim Hamburger AfD-Fraktionschef Kruse.

Der beste aktive AfD-Politiker ist zweifellos der Hamburger Fraktionschef Jörn Kruse, der während seiner Amtszeit für mehrere Monate in die USA zog und einfach von Kalifornien aus seine dreifachen Abgeordnetenbezüge (als Fraktionsvorsitzender) kassierte, ohne sich auch nur auf demselben Kontinent des Parlaments zu befinden, für das er als Volksvertreter gewählt und bezahlt wurde.

(……) Ich weiß nicht was CDU und SPD zu meckern haben wegen der 24.000 Euro, die Kruse kassiert.
Mir ist es lieber, wenn die AfD abkassiert und nicht im Parlament erscheint, als wenn sie das Geld nimmt und auch noch zu den Sitzungen erscheint; da womöglich sogar redet.

„Die Arbeit leidet nicht“, sagt Bernd Baumann, der als stellvertretender Vorsitzender zusammen mit Ex-Schill-Innensenator Dirk Nockemann nun die Fraktion leitet. „Wir sind täglich in Kontakt.“ Auf telefonische Anfragen der taz antwortete der 67-Jährige indes nicht.
Aus Sicht der Bürgerschaftskanzlei gibt es formal kein Problem: „Die Abgeordneten verfügen über ein freies Mandat“, sagt Ulfert Kaphengst, Sprecher von Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD). Sie seien „nur ihrem Gewissen und ihren Wählern verantwortlich“. Insofern bestehe für Volksvertreter auch keine Anwesenheitspflicht in Plenarsitzungen und Ausschüssen. Ihre vollen Diäten erhielten sie weiterhin. Bei Kruse sind dies gut 8.000 Euro monatlich, da er als Fraktionsvorsitzender die dreifache Diät eines einfachen Parlamentariers erhält. Begründet wird die Höhe dieser Vergütung im Abgeordnetengesetz damit, dass der Posten des Fraktionschefs ein „Vollzeitjob“ sei – zumindest in der Theorie.
Kruse hat Parlamentspräsidentin Veit am 12. November 2015 über seine Auszeit informiert. Die habe das „zur Kenntnis genommen“, sagt ihr Sprecher Kaphengst, zu erlauben oder zu untersagen habe sie nichts. Kruse habe bislang keinen bleibenden Eindruck im Parlament hinterlassen, spottet FDP-Fraktionschefin Katja Suding: „Sein dreimonatiger Auslandsaufenthalt dürfte deshalb wohl kaum auffallen.“ Ähnlich sieht das auch der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Dirk Kienscherf.

Ich wünschte, Höcke, Gauland und Petry nähmen sich ein Beispiel an dem Hamburger Kollegen und verschwänden für Monate aus Deutschland.
Ach was für Monate.
Wenn sie nie wieder kommen, ist das immer noch früh genug.
Das sollte dem Steuerzahler einiges wert sein! (…..)

Die Hamburger AfD-Fraktionen schwänzt entweder – fast nie sind AfD-Abgeordnete in den  Bürgerschaftssitzungen oder Ausschüssen anwesend. Sie betreiben weitgehend Arbeitsverweigerung.
Oder sie talibanisieren den Parlamentsbetrieb mit Gaga-Anfragen, um ihre politische Untauglichkeit zu demonstrieren. (……)

Trump agiert allerdings nicht für eine winzige Oppositionsfraktion eines Regionalparlaments, sondern ist der Kopf der Exekutive einer Supermacht.

Wenn der Chef ausspannt, drücken Bannon, Conway und Miller die Knöpfe. Das ist womöglich sogar noch schlimmer als No45 persönlich.


Die Unfähigkeit der Trumpschen Chaostruppe und ihre mangelnde Arbeitsmoral führen zu erstaunlicher Sprachlosigkeit.
Bei der Münchner Sicherheitskonferenz dieses Februars bettelten Diplomaten um die Visitenkarten der amerikanischen Delegation, weil sie immer noch keinerlei Ansprechpartner in der neuen US-Regierung hatten.
Die deutsche Regierung wartet immer noch.

[….] Die Bundesregierung hat Trumps Handelspolitik scharf kritisiert. Wenn er durch Zölle deutsche Maschinen in den USA teurer mache, schade er vor allem der dortigen Industrie, so Ministerin Zypries. [….] " Ein großes Problem sei derzeit aber auch, dass es noch immer keinen US-Handelsbeauftragten gebe, auch auf Arbeitsebene seien Hunderte Stellen nicht besetzt. "Wir haben also oft schlicht noch keine Ansprechpartner." [….]

Trump scheitert also schon an den absoluten Basics. Dem formalen Regieren an sich. Er ist noch nicht mal in der Lage ein personelles Gerüst zu errichten, um den amerikanischen Regierungsapparat überhaupt in Gang zu setzen.

Wie wir inzwischen alle wissen hält Nummer 45 regieren für faktenfreies Geplapper.
Natürlich funktioniert das in der echten Realität nicht.

[….] Donald Trump’s Ignorance Extends to Foreign Affairs. That’s A Big Problem.
The president’s meeting with Germany’s Angela Merkel offers a window into the foreign policy perils of a fact-free presidency.
Germany’s chancellor stood just a few feet away as President Donald Trump said her country’s trade negotiators had done a much better job than their American counterparts, but he would change that.
“Hopefully we can even it out,” Trump said. “We don’t want victory, we want fairness. All I want is fairness.”
If Angela Merkel appeared confused, she had good reason to be. A line that had worked brilliantly for Trump on the campaign trail was not working so well on the world stage.
Germany has no trade deal with the United States.
Nor does it owe the U.S. “vast sums of money,” as Trump reportedly insisted during his March 17 meeting with Merkel and then claimed in a tweet the following day.
And while Trump’s apologists last year explained how Americans needed to take his words seriously but not literally, the rest of the world could be on the verge of taking him neither literally nor seriously ― alarming foreign policy experts on both sides of the Atlantic.
“The fact that our president didn’t know we didn’t have a trade deal with Germany is mind-boggling,” said Yael Eisenstat, a former national security aide to Vice President Joe Biden.
“He doesn’t know anything about American trade. Let alone German trade,” said Thomas Mann, a political scientist with the liberal-leaning Brookings Institution. “His knowledge comes from his own experience in his businesses and a few anecdotes. And then he picks up things from what he sees on cable news.” […..]

 Den gemeinen Trump-wählenden Hinterwäldler wird der Fakt, daß es gar keine Handelsabkommen zwischen Deutschland und der USA gibt sicher nie erreichen. Sie glauben eher Trumps Pöbeleien wider die fürchterlichen Trade-Deals.
Während der Rest der Welt also immer noch darauf wartet, daß Washington arbeitsfähig wird und die vakanten Stellen besetzt, können die Amerikaner schon deutlich erkennen verarscht worden zu sein.

On his first day in office, Trump broke 34 promises
The new president made 36 promises about his first day, but kept only two of them. […..] [….]

Keine der wolkigen Ankündigungen Trumps wurde umgesetzt. Der Mann bricht alle seine Versprechen, respektive er scheitert bei deren Umsetzung.

Fully repeal and replace Obamacare
Status:   Promise broken

Defeat ISIS within 30 days.
Status: Promise broken

Make two- and four-year college more affordable
Status: Promise broken

Expand vocational and technical education
Status:  Stuck

Suspend immigration from terror-prone regions where vetting cannot safely occur
Status: Stuck

Prosecuting Hillary Clinton
Status: Promise broken

Deporting every single undocumented and illegal immigrants
Status: Stuck

Approve waterboarding "immediately" and "make it also much worse" because "torture works".
Status: Promise broken

Get rid of the Iran-Deal at the first day.
Status: Promise broken

Impose a five-year ban on White House and congressional officials becoming lobbyists after they leave government service
Status: Promise broken

Er lügt wie gedruckt. Ignoriert alle Wahlversprechen.

Faszinierenderweise stört es das Drittel der Amerikaner, die Trump immer noch bejubeln gar nicht, nach Strich und Faden verarscht zu werden.

Hartnäckig bejubeln sie Trumps totales Desaster.

(60 Sekunden Zusammenfassung)

(Sieben Minuten Clip)

Es gibt Umfragen, die belegen, daß große Teile der republikanischen Wähler selbst bei Beweisen für eine Kooperation zwischen Trump und Putin zu Manipulation der US-Wahl darin keinen Rücktrittsgrund für ihn sehen.
Legal, illegal, scheißegal.