Freitag, 27. Juni 2014

Üble kleinere Übel.


Also das geht ja schon viele Jahre so, daß sich die US-Republikaner kontinuierlich radikalisieren und von Comedy nicht mehr zu unterscheiden sind.


Von blankem Hass auf den schwarzen Präsidenten getrieben, besteht GOP-Politik nur noch aus bösartiger Obstruktion. Ohne zu zögern nehmen sie den Zusammenbruch der US-Wirtschaft oder das Ausbrechen von Kriegen in Kauf – wenn es Obama schadet.


Die letzte Umdrehung in der GOP-Spirale des Irrsinns ist nun John Boehners Absicht den Präsidenten mit allen juristischen Mitteln zu verklagen, da er mit präsidentiellen Erlassen regiere.


Der Potus hatte nämlich unter anderem die Deportationen von Kindern, die illegal in die USA gekommen sind, per Erlass stoppen lassen.
Ein regierender Präsident der Demokraten? Das ist zu viel für den Chef-GOPer im „House“.


Diese gewaltverherrlichenden intellektuellen Untermenschen der Bachmann-Ausprägung treiben inzwischen sogar gelegentlich Moderatoren des stramm rechten Anti-Obama-Sender „FOX“ Zornesfalten auf die Stirn.


Neil Patrick Cavuto, 55, Gastgeber der Sendungen Your World with Neil Cavuto und Cavuto on Business im Programm von Fox News hatte diese Woche in seiner werktäglichen Sendung eine Schalte zur Ikone der Dummheit im US-Kongress und verlor  - verständlicherweise - die Nerven.


Die Vorstellung, daß Fanatiker des Schlages Bachmann eines Tages US-Außenpolitik und damit Weltpolitik betreiben, ist angesichts der Megakrisen in Afrika, im Nahen Osten und Osteuropa so erschreckend, daß jeder halbwegs denkende Amerikaner demokratisch wählen wird.
Selbst wenn statt Hillary Clinton ein Hydrant als Präsidentschaftskandidat aufgestellt würde.


Verglichen mit den bellizistisch-irrsinnigen Ausfällen des GOP-Außenpolitik-„Experten“ John McCain ist das Wirken des US-State Departments brillant.


Objektiv betrachtet ist es hingegen überhaupt nicht überzeugend was Drohnenkrieger Obama anstellt.
Es ist zwar verständlich, daß er nach den mehrfachen Welt-Debakeln, die sein Vorgänger anzettelte aus dem Billionen- und Soldatengrab Irak und Afghanistan raus will. Aber nachdem das Desaster nun mal angerichtet ist, trägt man Verantwortung.
Obamas Putin-Bashing ist genauso wie sein erbärmliches Einknicken vor Ministerpräsident Netanjahu ein albernes Anbiedern an den Fox-Geist in Amerika.
Aber wozu tut er das?
Die Leute, die außenpolitisch wie FOX und McCain denken, hassen Obama sowieso und würden ihn niemals wählen. Es gibt also keinen Grund außenpolitischen Schaden anzurichten, um einigen Rechten zu Hause zu gefallen.


Drei Jahre zuzusehen wie Syrien auseinanderfällt und Hunderttausende massakriert werden ist keine Politik.
Die USA hätte sich schon vor Jahren mit dem Iran und Russland verständigen müssen, um gemeinsam auf Syrien einzuwirken.
 Stattdessen hockte Obama beleidigt zu Hause, ließ crazy Bibi machen und beschränkte sich darauf NICHT mit Teheran und Moskau zu reden, weil die doof sind.


Jetzt fliegt ihm die ganze Gegend um die Ohren, weil ISIS den halben Irak und Syrien unter Kontrolle hat.
(Möglich wurde das natürlich in erster Linie durch die katastrophale Irak-Politik von Obamas Vorgänger. Aber daß Obama tumb zusah, wie Maliki Kurden und Sunniten gegen die Irakische Regierung aufbrachte, ist ebenso fahrlässig.)

Obamas neuestes Nichthandeln, das wie entschlossenes Handeln aussieht, ist die 500 Mio-Dollar-Spritze an die gemäßigten Anti-Assad-Kräfte in Syrien.
Ein Placebo, das mit richtiger Politik nichts zu tun hat.
Ich frage mich, wie die USA überhaupt Adressaten für das Geld finden wollen.
Es gibt keine Anti-Assad-Koalition mit Geschäftsstelle und einem Direktor für „gemäßigten Bürgerkrieg“.

Dort ist die katholische Kirche eine der letzten und wichtigsten Stützen des Assad-Regimes. Daß Hunderttausende gekillt werden, teilweise sogar vergast wurden, stört nicht weiter.

Oberin Agnes-Mariam vom Kreuz erhebt ihre Stimme, sie will versöhnen in einem Krieg, 'der Syrien ausbluten lässt'. Und doch klingt sie nur wie der Lautsprecher des Regimes. Für die Rebellen ist die Ordensfrau denn auch 'Assads Nonne'. Sie behauptet etwa, die Opferzahlen beim Damaszener Giftgasangriff seien übertrieben gewesen - Russlands Außenminister Sergej Lawrow zitierte sie sogar als Kronzeugin. Sie erklärt, die Rebellen töteten Babys, um ihre Leichen als Kriegsopfer auf der Internetplattform YouTube zu zeigen: Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch nannte den Vorwurf 'bizarr'.
Die Gegner des Aufstands hingegen sehen in der 61-Jährigen eine Stimme der Wahrheit. [….]  Als Christin steht Agnes-Mariam Präsident Baschar al-Assad zwangsläufig näher als den Aufständischen. […]  Sie sagt, unter den Assads sei Syrien ein 'liberaler, säkularer Staat' gewesen, in dem die Frauen Rechte hatten.


Im Syrischen Bürgerkrieg  kämpfen lauter Gruppen, die untereinander verhasst sind und laufend Alliierte wechseln. Mittendrin die ISIS, die mit vielen dieser Anti-Assad-Gruppen verquickt ist, einige davon sogar komplett aufsaugt.
Ziemlich fest verortet sind eigentlich nur die Syrischen Christen, die auf der Seite des Alawiten Baschar Hafiz al-Assad stehen. Toller Plan.
Dagegen will Obama nun also die Sunniten aufrüsten und so zusätzlich den Iran verärgern.

US-Präsident Barack Obama will Aufständische im syrischen Bürgerkrieg finanziell unterstützen und ausbilden lassen. Er hat den Kongress um 500 Millionen Dollar (367 Millionen Euro) für Ausstattung und Training der "gemäßigten Rebellen" in Syrien gebeten. "Diese Mittel würden helfen, das syrische Volk zu verteidigen", sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Caitlin Hayden. [….]
Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin sagte, er halte Obamas Entscheidung für ein "extrem großes Risiko und, offen gesagt, eine Verschwendung". Waffen und Geld würden letztendlich in die Hände von Isis fallen. Tschurkin begründete Russlands Unterstützung für Assad mit dem Vormarsch der radikalislamischen Gruppe. Es bestehe die Gefahr, dass von Aleppo in Nordsyrien bis Bagdad ein terroristischer Staat entstehe.

Tja, sorry, Obama, aber Tschurkin hat natürlich Recht.
Du solltest auf die Russen hören.

Beim Thema Ukraine scheint der US-Administration auch der Durchblick zu fehlen. Obama verlangt von den Europäischen NATO-Staaten erheblich mehr Geld in die Aufrüstung zu stecken, alle Wirtschaftsbeziehungen mit Russland abzubrechen, neue  Militärbasen an der NATO-Ostgrenze aufzubauen und die Ukraine in die EU aufzunehmen.
Der US-Präsident tut also alles, um Öl ins Feuer zu gießen und Russland vor den Kopf zu stoßen.
Das Motto seiner wichtigsten Europa-politischen Beraterin Victoria Nuland, FUCK THE EU!“ scheint der Mann, der durch grotesken Abhörwahn  ohnehin schon den europäischen Antiamerikanismus angekurbelt hat, sehr ernst zu nehmen.

Lustig auch, was die Regierung in Oslo gerade für eine Behandlung aus dem Weißen Haus erfährt.
Obama teilt Norwegen mit, daß er es für irrelevant hält und daher auch einen Volldeppen auf den Botschafterposten schicken kann.

Er war noch nie in Norwegen und weiß nicht, dass das Land eine Monarchie ist - trotzdem soll George Tsunis US-Botschafter in Oslo werden. […]
Bei einer Anhörung vor dem Rat für Auswärtige Beziehungen im US-Kongress blamierte sich Tsunis nach Kräften. Er sprach unter anderem von Norwegens Präsidenten - ihm war offenbar entgangen, dass das skandinavische Land eine konstitutionelle Monarchie ist. Zudem brachte er die norwegischen Parteien durcheinander und bezeichnete eine der Regierungsparteien als "Randgruppe, die Hass sät". Er konnte außerdem nicht die Wirtschaftsbereiche benennen, in denen Washington und Oslo besonders eng kooperieren.
Tsunis ist Chef der Chartwells-Hotelgruppe und seit Jahren ein Großspender für die Demokraten von US-Präsident Obama - war aber selbst noch nie in Norwegen. Für sein Engagement soll er nun mit einem Botschafterposten belohnt werden - ein in den Vereinigten Staaten durchaus üblicher Vorgang. Doch offenbar fehlen Tsunis selbst Grundkenntnisse über sein künftiges Betätigungsfeld. […]

Obama goes GWB?
Das ist nicht zu entschuldigen. Da kann man ja gleich Palin oder Cruz als Botschafter in die Welt schicken!


Ein ehrlicher Politiker – Teil I


Der Sommer, in dem ich 15 Jahre alt war, begann mit den großen Schulferien, in denen ich verkündigte nicht mehr an einem Familienurlaub teilnehmen zu wollen, sondern vielmehr plane allein mit meiner Freundin zu verreisen.

Das Internet war noch nicht erfunden, also gingen wir in ein Reisebüro, um uns nach Ferienhäuschen zu erkundigen; wir wollten ja schließlich allein sein und nicht in einem Hotel hocken.

Es wurde schließlich ein wirklich ganz niedliches Mini-Häuschen in Egense am Limfjord, also Nord-Dänemark.
Viel los war da nicht; es gab diesen Tivoli-Vergnügungspark und eine Dorfdisko in Ålborg, in der wir zwei, drei Abende waren.
Landschaftlich sind die Fjorde, in die man kilometerweit reingehen kann und dennoch nur bis zu den Knien im Wasser steht, sehr schön.
Hauptsächlich waren wir aber natürlich damit beschäftigt was man eben so tut, wenn zwei Teenager sturmfreie Bude haben.

Als ich zurückkam, war gerade Charles, ein alter Freund aus New York bei meiner Mutter zu Besuch und grinste mich an.
Während ich noch mein Gepäck wegschleppte, strahlte er über das ganze Gesicht und verkündete wie viel besser wir es doch heutzutage hätten. In meinem Alter habe er damals noch Kühe ficken müssen.

Nicht, daß ich besonders prüde erzogen worden wäre, aber ich mochte mir wirklich nicht die Sexualabenteuer von Erwachsenen anhören und fand auch nicht, daß ich meine eigenen Taten mit meiner Elterngeneration diskutieren sollte.

Später fragte ich meine Mutter was Charlie eigentlich mit den „cows“ gemeint hätte. Nun, da war meine Mutter auch überrascht und hatte nachgefragt.
Der gute Mann lebte in den 1950er Jahren als Teenager in Georgia.
Da war Sex gewissermaßen unmöglich. Man hatte noch nicht einmal ein eigenes Zimmer, in dem man sich zur Masturbation zurückziehen konnte. Es wäre zu schockierend gewesen dabei erwischt zu werden. Die Highschool-Jungs waren praktisch immer unter sich; wenn sie ein Mädchen trafen, dann ging das tatsächlich nur mit einer sogenannten Anstandsdame. Anders als in heutigen seichten US-Kinofilmen, konnte man auch nicht nach einem Highschoolball einfach ein Hotelzimmer mieten und dort mit seiner Ballbegeleitung zum Geschlechtsverkehr verschwinden.

Was es aber reichlich gab, waren Wiesen mit Kühen und so traf sich die Dorfjugend in der Dämmerung am Gatter und begattete.
Die Kühe störte das scheinbar nicht weiter. Sie stellten sich sogar oft so an den Zaun, daß die US-Boys auf den untersten Holmen steigen konnten.
Das war nett, denn so eine Kuh ist groß und man mußte anderenfalls vermutlich einen Schemel mitnehmen. Oder konnte man auch zu Werke gehen, wenn die Kuh lag? Ich weiß es nicht. Offenbar hatte meine Mutter da nicht so genau nachgefragt.
Ihr taten zunächst einmal die Kühe leid, aber als Charlie sie daran erinnerte, daß ein Tierarzt problemlos seinen ganzen Arm hinten in eine Kuh einführen konnte und sie doch mal an die relative Größe eines Teenager-Penis‘ denken sollte, war sie irgendwie beruhigt.
Meine Mutter schien sich auch in erster Linie darüber zu wundern wie freizügig und locker Charles darüber sprach. Nein, das wäre nun wirklich nichts Besonderes, das hätten alle gemacht, denn es gab ja keine andere Möglichkeit.
Natürlich, denn außer Mädchen waren auch pornographische Schriften oder womöglich Sextoys auf dem Lande völlig undenkbar.
Man wuchs damals total prüde in einer frigiden und frommen Welt auf, in der es einfach nicht vorgesehen war, daß Heranwachsende auch Triebe entwickeln.
Das konnte nicht sein und durfte nicht sein. Es herrschte das große Schweigen.

Einige Jahre später wurde ich an diese Geschichte erinnert, als ich den weltberühmten KINSEY-Report über „das sexuelle Verhalten des Mannes“ las, in dem Alfred C. Kinsey über 12.000 Personen befragt hatte.
Das Buch wurde 1948 veröffentlicht und erschien 1964 in deutsch.
Inzwischen liegt das Buch also ein halbes Jahrhundert auf deutschen Bücherschränken, aber man wundert sich schon noch. Zum einen, daß in frühen Altersstufen die homosexuellen Kontakte sogar häufiger als heterosexuelle sind und zum anderen über die zoophilen Aktionen.




Daß mir diese Aspekte als Teenager etwas befremdlich erschienen, liegt an zwei Ursachen. Erstens wurde ich liberaler erzogen, so daß „normale“ Sexualkontakte durchaus möglich waren und Triebbefriedigung nicht an Ausweichobjekten stattfinden mußte (Stichwort „knastschwul“). Und zweitens wuchs ich zufälligerweise in Großstädten auf. Da gab es schlicht und ergreifend keine größeren Tiere.




Mit den Meerschweinchen und mongolischen Wüstenspringmäusen, sowie den kleinen Wasserschildkröten, die ich als Haustiere hatte war eine Penetration technisch trotz des weniger als Arm-großen Gemächts nicht möglich.

Wenn man aber in den 50er Jahren im prüdesten Amerika aufwächst…..und um einen herum nichts als Kühe sind, mag man da in andere Fahrwasser geraten. So wie der ehrliche Politiker des Tages Nr.1. Dabei handelt es sich um den 76-jährigen GOP-Senator Thad Cochran aus Mississippi, der den Vorwahlkampf mit 51%:49% denkbar knapp gegen den Teebeutel-Fundi Chris McDaniel gewann. Einige Teabaggers waren zuvor geschnappt worden, als sie in das Pflegeheim einbrachen, in dem die demente Ehefrau Cochran lag, um sie dort als „kompromittierendes Material“ zu photographieren.
Die Moral Majority!
Nachdem die Ultrafrommen geschlagen waren, kam der US-Senator ins plaudern.

Die Vereinigten Staaten sind für ihre Prüderie bekannt. Wer dort Politik machen will, muss das Thema Sex meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Doch auch im liberalen Europa würde wohl kaum jemand politisch überleben, was der republikanische Senator Thad Cochran vor einigen Tagen auf einer Wahlkampfveranstaltung von sich gab. Er erzählte freimütig aus seinen Kindheitstagen auf der Farm und kam dabei ins Schwärmen: "Es war ein Abenteuer. Wir haben Pekannüsse aufgesammelt und alle Arten von unzüchtigen Sachen mit Tieren gemacht." Im Publikum brachen daraufhin nervöse Lacher aus, doch Cochran fuhr mit bierernster Miene fort: "Ich weiß, einige Leute hier wissen, was das heißt." […]
Cochrans Sprecher bemühte sich anschließend um Schadensbegrenzung, doch es war bereits zu spät. Angeekelte Kommentare folgten auf Twitter, hämische Artikel erschienen in den Lokalzeitungen und sein Konkurrent nutzte die Steilvorlage für einen deftigen Radiospot: "Letzte Woche sagte Thad Cochran, als er aufwuchs war es spaßig, alle möglichen …" Einspieler Cochran: "… unzüchtigen Sachen mit Tieren zu machen." Dann blökt ein Schaf. "Sagen Sie Thad Cochran, dass Sie kein Tier sind! Und dass Sie nicht länger dafür herhalten wollen, dass er seinen sogenannten Spaß hat." […]