Vielleicht
ist das dem ein oder anderen schon mal aufgefallen; ich hatte in den letzten
zehn Jahren sehr sehr viel in Hamburger Krankenhäusern zu tun.
Einige
kenne ich wie meine Westentasche.
So Gott
will, ist das erst mal vorbei; ich werde es nicht vermissen.
Ein
kleiner Nebeneffekt davon ist, daß ich im privaten Umfeld immer mal wieder gefragt
werde welches Krankenhaus ich für welche Art Krankheit empfehlen würde.
Tatsächlich
habe ich auch in diesem Blog schon mal vom Universitätskrankenhaus Eppendorf, dem UKE
geschwärmt, das ich zumindest für einige Fachgebiete empfehlen würde.
Schwieriger
ist es mit Pflegeeinrichtungen und geriatrischen Abteilungen. Im gigantischen
UKE gibt es das gar nicht und auch sonst habe ich da keinerlei positive
Erfahrungen gemacht.
Ich
kenne keine geriatrische Klinik, die ich empfehlen würde.
Alle,
die ich bisher erlebt habe, waren bestenfalls ausreichend.
Natürlich
ist da das Angebot der kleinen privaten Häuser gewaltig.
Bei mir
in der Nähe gibt es beispielsweise ein Pflegeheim, das von zwei Schwestern
geführt wird und nur acht Plätze hat. Man wirbt da mit dem familiären Konzept
und der persönlichen Anbindung an die Pflegekräfte.
Klingt
theoretisch sehr gut. Klappt aber in der Praxis nicht.
Solche
Mini-Einrichtungen zu vergleichen traue ich mir nicht zu.
Allerdings
habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Empfehlungen der an sich sehr guten „Pflegestützpunkte“
der Hamburger Bezirke da auch nicht viel weiterhelfen, da die Bedürfnisse individuell
einfach zu unterschiedlich sind.
Grundsätzlich
gilt aber, daß man mit viel Geld besser dran ist, als derjenige, der nur mit
dem Geld der Pflegeversicherung hantieren kann.
Es gibt
eine Hamburger Firma, die hervorragende 1:1-Pflege zu Hause anbietet. Inklusive
Bettwache.
Das
klappt sehr gut und die Mitarbeiter sind immer zu erreichen und immer
hilfsbereit.
Abrechnung
erfolgt pro Stunde mit Aufschlägen für Nacht, Wochenende und Feiertage. Eine
24-Stunden-Pflege kostet dann im Monat knapp € 17.000 Euro.
Ohne
jemanden zu nahe zu treten, nehme ich doch mal an, daß es für die meisten Leute
etwas zu teuer ist für eine Dauerlösung.
Für die
armen Kassenpatienten, die von CDU- und CSU- und FDP-Politikern stets als
Menschen zweiter Klasse einsortiert werden, gibt es so eine individuelle Pflege
natürlich nicht.
Aber sie
haben ja auch selbst Schuld – SPD, Grüne und Linke haben das Konzept der
Bürgerversicherung für alle schon seit 20 Jahren im Programm – das hat nie eine
Mehrheit bekommen.
Als
Kanzler Schröder im Herbst 1998 eine rotgrüne Mehrheit in beiden Parlamentskammern
hatte, blieb keine Zeit das einzuführen, weil der Bundesrat schon im Januar
1999 wieder auf schwarzgelb kippte, nachdem die Hessen meinten, es sei nun
genug mit Rot-Grün, sie wollten lieber Roland Koch.
Über
gute Krankenhäuser und positive Erfahrungen mit Ärzten und Pflegern spreche ich
gern, aber das ist meistens mit einem „ja, aber…“ verbunden.
Einfacher
ist es Kliniken und Pflegeeinrichtungen zu nennen, die ich wirklich gar nicht mag.
Da wären
an erster Stelle die Asklepios-Häuser, und von denen insbesondere das Asklepios
St. Georg zu nennen. Lieber einen Bogen drum herum machen.
Die schlechtesten
(größeren) Pflegeeinrichtungen sind nach meiner Erfahrung zwei streng
Christliche.
Das
Albertinenhaus - Zentrum für Geriatrie und Gerontologie in Hamburg-Schnelsen.
Es gehört zu einem größeren Konglomerat, das dem Albertinen-Diakoniewerk gehört.
Schirmherrin ist die ehemalige CDU- Bürgermeisterin
aus der Schill-Zeit Birgit Schnieber-Jastram.
Da gibt
es viele Pfarrer, sehr viele christliche Andachten und noch viel mehr
Bibelsprüche. Was es weniger gibt, sind Hygiene, Pflegekräfte und gute
Ernährung.
(Kriege
ich jetzt Ärger, weil ich das so deutlich sage?)
Noch
weniger mag ich das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf, das EKA, das als
Lehrkrankenhaus mit dem UKE verbandelt ist, so daß man das Pech haben kann vom
UKE als Pflegefall ganz schnell rüber ins EKA gefahren zu werden.
Träger
ist seit über 150 Jahren die Evangelischen Stiftung Alsterdorf.
Es ist
immer schlecht ein ganzes Krankenhaus schlecht zu machen. Dort sitzt
beispielswiese eine hervorragende Handchirurgin, zu der ich leider nicht gehen
kann, weil ich nicht noch mal dieses Haus betreten möchte.
Aber wer
weiß, vielleicht wird es ja demnächst besser im EKA.
Nach nur
152 Jahren haben sich die Jungs und Mädels zu einem REVOLUTIONÄREN SCHRITT
durchgerungen!
Sie wollen in Zukunft das „Juden unerwünscht“-Prinzip bei den Arbeitsverträgen fallen lassen.
Sie wollen in Zukunft das „Juden unerwünscht“-Prinzip bei den Arbeitsverträgen fallen lassen.
Bisher
konnte man dort nur als Mitglied der Kirche einen Job bekommen.
Obwohl,
wie üblich in Krankenhäusern in kirchlicher Trägerschaft, das Haus von Kranken-
und Pflegekassen, sowie den Patienten und eben NICHT von der Kirche finanziert
wird, galt bisher, daß Juden, Moslems, Atheisten, Buddhisten und Co dort nicht
arbeiten dürfen.
Im
Zeitalter der extremen Personalnot in Gesundheitseinrichtungen und das auch
noch in einer Stadt, die mehrheitlich von Atheisten bevölkert wird, konnte sich
die Evangelische Stiftung Alsterdorf ihre Politik offensichtlich nicht mehr
länger leisten.
Was für
ein Treppenwitz der Geschichte.
Die
Kirchen schwimmen gerade im Geld und können doch nicht weiterhin ihre
Einrichtungen unter Ausschluss von Juden, Moslems, Atheisten, Buddhisten und Co
führen, weil ihnen die Mitarbeiter einfach zu wenig werden.
Wer bei der
Evangelischen Stiftung Alsterdorf arbeiten möchte, muss in Zukunft nicht mehr
Mitglied einer christlichen Kirche sein. [….] Bisher
hätten Konfessionslose, Muslime oder Buddhisten allenfalls Chancen auf eine
befristete Anstellung gehabt.
Ausgenommen von der
Regelung sind der Vorstand und die erste Leitungsebene. Für sie bleibt die
Kirchen-Mitgliedschaft Pflicht. Man könne das Profil einer kirchlichen
Einrichtung nicht mehr formal an der kirchlichen Zugehörigkeit festmachen,
sagte Vorstandschef Hanns-Stephan Haas im Interview mit der Zeitung.
Stattdessen müsse die
Stiftung deutlich machen, wofür sie stehe. Zudem sei es schwierig, Fachpersonal
etwa für die Pflege etwa von Epilepsiepatienten zu finden. Die bisher verlangte
Kirchenzugehörigkeit habe die Suche zusätzlich erschwert.
Wenn das
nicht lieb ist. Nach gerade mal 152 Jahren überwinden sich die evangelischen Christen
großzügig dazu auch eine Jüdin bei ihnen putzen zu lassen oder eine Muslimin die
Bettpfannen leeren zu lassen!
Dabei
haben wir gerade erst das Jahr 2015.
Sie
könnten mit solch revolutionären Schritten doch noch etwas abwarten!
Zum
Glück sind die wichtigen Jobs in der oberen Ebene weiterhin nur für zahlende
Kirchenmitglieder.
Hier
gilt weiterhin: Juden unerwünscht!