In der katholischen Kirche gibt es natürlich Regeln. Und zwar nicht solche Laschen, wie in der US-Verfassung, die nur für Arme und Schwarze gelten, aber von weißen Millionären nach Belieben gedehnt werden dürfen.
Bei den Katholiken handelt es sich gelegentlich auch um Dogmen oder Dinge, die Gott/Jesus/HeiGei persönlich den Evangelisten diktiert hatten. Deshalb kann auch ein Papst solche Dogmen nicht einfach wieder abschaffen. Außer natürlich, wenn es um viel Geld geht. Jesus hatte ja mal die Geldwechsler aus dem Tempel geprügelt und ein Zinsverbot erlassen.
(….) Während es im Islam heute noch Zakat und Zinsverbot gibt, ist völlig in Vergessenheit geraten, daß die Katholische Kirche die längste Zeit ihrer Existenz kein Herz für Kredithaie und Wuchergeschäfte hatte.
Im Gegenteil; die Bibel verbietet dies.
35 Wenn dein Bruder verarmt und sich neben dir
nicht halten kann, sollst du ihn, auch einen Fremden oder Halbbürger,
unterstützen, damit er neben dir leben kann. 36 Nimm von ihm keinen Zins und
Wucher! Fürchte deinen Gott und dein Bruder soll neben dir leben können. 37
Du sollst ihm weder dein Geld noch deine Nahrung gegen Zins und Wucher
geben.
(Levitikus 25) (……)
24
Leihst du einem aus meinem Volk, einem Armen, der neben dir wohnt, Geld,
dann sollst du dich gegen ihn nicht wie ein Wucherer benehmen. Ihr sollt von
ihm keinen Wucherzins fordern.
(Exodus 22)
(…..) Insbesondere ab dem 12. Jahrhundert hat eine Vielzahl unfehlbarer Päpste das Zinsverbot als „unveränderliches kirchliches Gebot“ bestätigt.
[…] Noch 1745 wandte sich
Papst Benedikt XIV. in der an die hohe Geistlichkeit Italiens adressierte
Enzyklika Vix pervenit entschieden gegen den Zins. In § 3, Absatz I heißt es:
Die Sünde, die usura heißt und im Darlehensvertrag ihren eigentlichen Sitz und
Ursprung hat, beruht darin, dass jemand aus dem Darlehen selbst für sich mehr
zurückverlangt, als der andere von ihm empfangen hat […] Jeder Gewinn,
der die geliehene Summe übersteigt, ist deshalb unerlaubt und wucherisch.
(Wiki)
In den nächsten Jahrhunderten fand man allerdings auch im Vatikan heraus wie
wunderbar einfach man sich mit Geldverleih eine goldene Nase verdienen kann.
Insbesondere katholische Ritterorden waren extrem kreativ dabei die biblischen
und Vatikanischen Regeln zu umgehen.
Im 19. Jahrhundert waren Zinsen dann inzwischen so alltäglich geworden, daß es
überhaupt keinem mehr auffiel als Papst Pius VIII. am 18. August 1830 alle
vorherigen Zins-Gesetze aufhob. (……)
(Wie sich die Zeiten ändern – Teil II, 06.10.2013)
Heute betreibt der Vatikan selbst eine Bank.
Die Regeln für eine Beichte und die Sündenvergebung gelten aber noch. Also muss man immer noch die bekannten fünf Voraussetzungen aus dem Katholischen Erwachsenenkatechismus erfüllen, sonst läßt sich Jesus auf keinen Deal ein:Gewissenserforschung, Reue, guter Vorsatz, Bekenntnis und Wiedergutmachung
Im Falle der rund 150.000 indigenen Kinder, die von der kanadischen katholischen Kirche bis vor wenigen Jahren sadistisch gequält; zu Tausenden todgefoltert und anonym hinter Kirchen verscharrt wurden, scheint Jorge Bergoglio aber Fünfe gerade zu lassen.
(….) Ein Abscheulichkeits-Maximum erreichte die kirchliche Kinderfolter im 19. und 20. Jahrhundert in Kanada. Dort wurden in 139. katholischen Einrichtungen rund 150.000 indigene Kinder gefoltert und tausende davon umgebracht.
Im Mai 2021 entdeckte man in der westkanadischen katholischen „Residential School“ bei Kamloops (British Columbia), die bis 1978 betrieben wurde, 215 Kinderleichen, die die Geistlichen einfach heimlich verscharrt hatten.
Wenige Wochen später, der nächste Fund. Diesmal waren es 751 anonyme Kindergräber bei einem katholischen Kinderheim in der Provinz Saskatchewan. (….)
(Wenn das Mitleid aufgebraucht ist, 05.07.2021)
Wenige Tage nach dem dritten entdeckten Kinder-Massengrab auf dem Gelände Katholischer Einrichtungen, fand man gestern das Vierte.
[….] In Kanada sind erneut dutzende anonyme Gräber auf dem Gelände eines ehemaligen Internats für Kinder von Ureinwohnern gefunden worden. Mehr als 160 Gräber seien auf dem früheren Schulgelände auf Penelakut Island entdeckt worden, teilte der Chef des Stammes der Penelakut, Joan Brown, mit. In dem Internat auf der Insel westlich von Vancouver waren vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1975 Kinder von Ureinwohnern unterrichtet worden. "Es bricht mir das Herz", sagte Kanadas Regierungschef Justin Trudeau zu dem neuen Fund. "Wir können diejenigen, die umgekommen sind, nicht zurückbringen, aber wir können und werden die Wahrheit ans Licht bringen und weiterhin mit den indigenen Gemeinschaften zusammenarbeiten, um Diskriminierung und strukturellen Rassismus zu bekämpfen." In den vergangenen Wochen waren in Kanada mehr als tausend anonyme Massengräber indigener Kinder nahe vier verschiedenen Internaten entdeckt worden. Die Funde sorgten landesweit für Entsetzen. In Kanada waren seit 1874 rund 150.000 Kinder von Ureinwohnern und gemischten Paaren von ihren Familien und ihrer Kultur getrennt und in kirchliche Heime gesteckt worden, um sie so zur Anpassung an die weiße Mehrheitsgesellschaft zu zwingen. Viele von ihnen wurden in den Heimen misshandelt oder sexuell missbraucht. [….]
Bis hierhin ist alles - leider – überhaupt nicht verblüffend. Das passiert eben, wenn Christen-Institutionen zu Macht kommen. Insbesondere mit Schwachen, wie Kindern, gehen sie sagenhaft grausam um. (…)
(Verblüffend wenig Verblüffung, 15.07.2021)
In diesem Fall meint der Papst, es sei mit etwas öffentlicher Zerknirschung getan.
Die päpstliche Buße besteht darin, ein Regierungsflugzeug zu chartern, um in allem Luxus ausgeruht in Kanada anzukommen, sich auf einen bequemen Sessel zu setzen und ein paar Dutzend traditionell kostümierte Ureinwohner an ihm vorbei defilieren zu lassen.
[….] Papst Franziskus hat die Ureinwohner Kanadas um Vergebung für die einst von Kirchenvertretern begangenen Vergehen an indigenen Kindern gebeten. "Ich bitte demütig um Vergebung für das Böse, das von so vielen Christen an den indigenen Bevölkerungen begangen wurde", sagte er vor Überlebenden früherer Residential Schools auf dem Gelände einer ehemaligen Internatsschule in dem Ort Maskwacis. Mitglieder der katholischen Kirche und der Ordensgemeinschaften hätten an "Projekten der kulturellen Zerstörung und der erzwungenen Assimilierung" der Ureinwohner teilgenommen, so Franziskus weiter. […]
Gewissenserforschung, Reue, guter Vorsatz, Bekenntnis und Wiedergutmachung braucht es also, um Bergoglios Schuld zu vergeben.
Ob der Papst sein Gewissen erforscht hat, weiß ich nicht. Die Reue ist unglaubwürdig, wenn sie erst nach Jahrzehnten des öffentlichen Drucks und massiven Austrittswellen erfolgt. Einen guten Vorsatz gibt es sicher nicht, da auch Bergoglio persönlich Missbrauchstäter schützt und ausdrücklich die Strukturen, die zu massenhaften Kindesmissbrauch durch Geistliche führen (Zölibat, kein Frauenpriestertum, Sexuallehre) aufrecht erhält.
Von einem Schuldbekenntnis kann auch keine Rede sein, weil Bergoglio die Schuld an „viele Mitglieder der Kirche und von religiösen Gemeinschaften“ outsourct und nicht daran denkt, die Verantwortung persönlich als Oberhaupt des Vatikans zu übernehmen. „Wiedergutmachung“ ist bei diesem Umfang eines über Jahrhunderte stattfindenden Massenmordes ohnehin unmöglich. Christliche Missionare hatten schließlich schon im Rest der beiden Amerikas wahrscheinlich mehr als 100 Millionen Ureinwohner massakriert. Papst Woytila, tat das lapidar mit dem Begriff „Glückliche Schuld“ ab und wurde am 27. April 2014 von Bergoglio heiliggesprochen. Der Argentinier im Rollstuhl hat es also offensichtlich wirklich nicht mit „Wiedergutmachung“. Unnötig zu erwähnen, daß der Vatikan erst Recht nicht an finanzielle „Wiedergutmachung“ denkt.
(…..) Die Mission war ein gewaltiger globaler Genozid an hunderten Völkern, der bis heute anhält. In Südamerika handelte es sich überwiegend um die Conquista, also die Schwertmission, bei der im päpstlichen Auftrag jeder vor die Wahl „Taufe oder Tod“ gestellt wurde. Wer seiner Kultur, seinem Glauben, seiner Philosophie, seinen Gewohnheiten, seinen Sitten treu bleiben wollte, wurde sofort getötet. Nicht nur wurden durch Conquistadores 70 bis 100 Millionen Menschen in Süd- und Mittelamerika - das entspricht über 90% der indigenen Bevölkerung - getötet, nein die Kirche raubte dabei beide Teilkontinente vollständig aus, raffte alles an sich was ihr wertvoll erschien.
Der spanische Dominikanermönch Bartolomé de Las Casas berichtete 1552 wie seine christlichen Brüder vorgingen:
[….] Sie wetteten miteinander, wer von ihnen einen Menschen auf einen Schwertstreich mitten von einander hauen, ihm mit einer Pike den Kopf spalten, oder das Eingeweide aus dem Leib reißen könne. Neugeborene Geschöpfe rissen sie bei den Füßen von den Brüsten ihrer Mütter und schleuderten sie mit den Köpfen wider die Felsen. (…) Große und Edle brachten sie gewöhnlich folgendergestalt um: sie machten Roste von Stäben, die sie auf Gabeln legten, darauf banden sie die Unglücklichen fest, und machten ein gelindes Feuer darunter, bis sie nach und nach ein jämmerliches Geschrei erhoben, und unter unsäglichen Schmerzen den Geist aufgaben. [….] Nachdem nun alle diese ungerechten und satanischen Kriege nebst den dabei verübten Mordtaten vorüber waren, verbreitete [der katholische spanische Gouverneur Nuno des Guzman], wie gewöhnlich, die unerträglichste und abscheulichste Sklaverei über das ganze Land. Denn alle christlichen Barbaren, die sich in Indien befinden, behaupten, dies Recht über die dortigen Völker zu haben und es ausüben zu dürfen. Bei dieser Gelegenheit erlaubte er seinem eigenen Hofmeistern, so wie allen übrigen, den Indianern die schrecklichsten Qualen und Martern antun zu dürfen, damit sie Gold und Tribut von ihnen erpressten. Einer von seinen Haushofmeistern ließ eine Menge Indianer hängen, lebendig verbrennen, den Hunden vorwerfen, ihnen die Köpfe, Hände und Füße abhauen oder die Zungen ausreißen, da doch die guten Leute in Frieden lebten und er keine andere Ursache angeben konnte, als dass er sie in Schrecken setzen und sie zwingen wollte, sich ihm zu unterwerfen und Gold und Tribut zu bezahlen. [….]
Der unfehlbare und heiliggesprochene Papst Woytila sprach über 400 Jahre später von einer „glücklichen Schuld“ seiner Kirche.
Nun ja, man habe zwar 100 Millionen Menschen massakriert, aber dafür könnten die Überlebenden das Glück genießen nun Christen zu sein.
[….] Der Anlass für die Konferenz war die 500-Jahr-Feier der "Evangelisierung" Lateinamerikas. Johannes Paul II. gab in seiner Eröffnungsansprache die diesbezügliche Sprachregelung vor: Die Christianisierung Lateinamerikas durch die spanischen Eroberer weise zwar gewaltsame Züge auf und sei insofern zu verurteilen. Weil aber die "bewundernswerte Evangelisierung" zu einer "Ausweitung der Heilsgeschichte" beigetragen habe, handle es sich letztlich um "glückliche Schuld". Während die brasilianischen Bischöfe in ihren "Richtlinien für Santo Domingo" vorsahen, die Kirche müsse für die Teilnahme an der Conquista Indianer und Afroamerikaner um Vergebung bitten, enthielt das Schlussdokument der Konferenz kein Wort kirchlicher Selbstkritik. [….]
JP-II und Ratzinger luden in
den gut drei Dekaden ihrer brutalen Herrschaft schwere Schuld auf sich, indem
sie die südamerikanische Befreiungstheologie niederschlugen, die „Kirche der
Armen“ erfolgreich verhinderten und ihre RKK weiterhin fest an der Seite der
rechtsradikalen und faschistischen Diktaturen des
Subkontinents aufstellten. (….)
(Das größte Verbrechen der Christen, 30.06.2020)