Wenn man
als organisierter Atheist in den sozialen Netzwerken unterwegs ist hat man
immer eine Menge schwuler Freunde.
Das
liegt in der Natur der Sache, da man in der Kirche einen gemeinsamen Feind hat.
Man kann
es auch positiv formulieren:
Als Anhänger eines evolutionären Humanismus schließt man sich mit denen zusammen, die ebenfalls für Toleranz und Menschlichkeit eintreten.
Als Anhänger eines evolutionären Humanismus schließt man sich mit denen zusammen, die ebenfalls für Toleranz und Menschlichkeit eintreten.
Religionen
mit ihrer „wir sind besser als die“-Attitüde sind prinzipiell anders, weil sie
immer ausgrenzen.
Sie überhöhen
sich und setzen die anderen herab. Noch besser kann man es in Amerikanisch
ausdrücken: „we do things right!“
Das
impliziert natürlich, daß die anderen alles falsch machen.
Ein evolutionärer
Humanist stellt diese Wertungen eben gar nicht erst an.
2000
Jahre Christentum sind eine endlose Geschichte der Ausgrenzung und
Herabwürdigung.
Frauen,
Ketzer, Wissenschaftler, Geozentristen, Juden, Ungläubige, Demokraten,
Sozialisten, Schwarze, Gelbe, Rote – all das wurde verdammt.
Dabei
kann einem die heutige kirchliche Verachtung herzlich egal sein, wenn man nicht
gerade in einem Pflegeberuf arbeitet.
Aber in
der längsten Zeit der Geschichte war kirchliche Macht gleichzeitig weltliche
Macht. Wer damals nicht ins Bild passte, wurde geköpft, gefoltert, verbrannt,
verbannt, massakriert, bekriegt und genozidiert.
Die
westlichen Christen des 21. Jahrhunderts geben sich weitüberwiegend
weichgespült.
Zwar
plappern die notorisch Doofen TV-Bischöfe wie Käßmann von der wundervollen Bibel,
die viel mehr berücksichtigt werden sollte, aber stillschweigend wird Jesus nur
dann zitiert, wenn er gerade in die augenblickliche politische Agenda passt.
Daß der
HERR Religionszwang und Sippenhaft schon in
den zehn Geboten fordert, Sklaverei befiehlt, Frauen als minderwertige Wesen
erachtet, die in der Gemeinde zu schweigen hätten und Juden einfach nur hasst, erwähnen
Bedford-Strunzdoof oder Marx nicht.
Ich
zitiere nur das NEUE Testament und lasse den richtig blutrünstigen Scheiß der
Alten Testaments mal weg:
Das sind die Juden,
die unseren Herrn Jesus getötet und das Gleiche schon mit den Propheten gemacht
haben und auch uns verfolgen. Sie missfallen Gott und sind mit allen Menschen
verfeindet, weil sie uns hindern wollen, den anderen Völkern die rettende
Botschaft zu verkündigen. So machen sie das Maß ihrer Sünden endgültig voll,
und der Zorn Gottes wird unweigerlich über sie hereinbrechen.
(1,
Thes 2,14-16)
Ihr Sklaven, gehorcht
den Herren nach Fleisch mit Furcht und Zittern in Einfalt eures Herzens wie
Christus, nicht in Augendienerei wie Menschen zu gefallen Suchende, sondern als
Sklaven Christi, tuend den Willen Gottes von Herzen, mit Willigkeit dienend,
als dem Herrn und nicht Menschen, wissend, daß jeder, wenn etwas er tut Gutes,
dies empfangen wird vom Herrn, sei er Sklave, sei er Freier!
(Epheser
6, 5-8)
Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die
Frauen in den Gemeindeversammlungen schweigen; denn es ist ihnen nicht
gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz
sagt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie zu Hause ihre Männer
befragen. Schändlich ist es nämlich für [die] Frau, in [der]
Gemeindeversammlung zu reden.
(1
Kor 14,33-35)
Muslime
würden für solche Ansichten heftig angegriffen werden.
Bei
Christen ist es aber breit akzeptiert.
So weit,
so heuchlerisch.
Im
Gegensatz zu Rassismus und Antisemitismus, wird Homophobie durchaus noch von
vielen Kirchlichen praktiziert. Das geht bis weit ins Spektrum der
demokratischen Parteien. Bis heute weigert sich die Mehrheit der CDU und CSU Schwulen
und Lesben die vollen Rechte zuzusprechen. Wer im Bett nicht auf Linie ist, soll
diskriminiert werden.
Wie man
anhand von Joachim Herrmanns Sprüchen dieses Monats klar erkennt, sind bei den
C-Politikern rassistische und antisemitische Gedanken durchaus noch vorhanden, aber
sie werden üblicherweise verschwiegen; rutschen nur denjenigen raus, die wie der bayerische Innenminister
ausschließlich Stroh hinter der Stirn gesammelt haben.
Es ist
glücklicherweise Konsens, daß man nicht von „Negern“ (CSU-Minister Herrmann)
spricht oder orakelt, die Juden hätten selbst Schuld an den KZs (CDU-MdB Martin
Hohmann).
Antisemitismus,
Befürwortung von Sklaverei, also Rassismus und krasse Misogynie sind im
deutschen Fernsehen nicht gern gesehen.
Das ist
too much.
Eine Eva
Herman ist zudem für ihre Relativierungen der Hitlerzeit schon aus einer
laufenden TV-Sendung geworfen worden.
Natürlich
jammerte sie sich anschließend durch alle rechten Medienportale und beklagte
die Abschaffung der Meinungsfreiheit.
Die
Komikerin. Die Komikerin spricht unablässig. War rund um die Uhr gebucht, um
bei jeder obskuren Christenveranstaltung zu referieren, veröffentlichte ein Dutzend
Bücher, ist bis heute Darling diverser neokonservativer Netzwerke und beklagt
sie dürfe nicht sprechen.
Herrmann
darf ihre Meinung äußern und tut das auch dauernd.
Lediglich
in einem Fall, als sie von der angeblich so guten Familienpolitik Hitlers
losfaselte, befand Herr Kerner das müsse nun nicht in einer öffentlich finanzierten Sendung passieren.
Nein,
wie gesagt, das sind die Dinge, die im öffentlichen TV nicht akzeptiert werden:
NS-Verherrlichung, Rassismus, Antisemitismus.
Bei
Schwulen vollziehen die öffentlich-rechtlichen Redaktionen diesen Schritt jedoch
inkonsequenterweise nicht.
Dabei
haben die öffentlichen Auftritte homophober Personen durchaus negative Effekte.
Wozu
katholische Schwulenhetze führt, haben wir 2013 in Frankreich erlebt.
In
unserem traditionell eher homophilen Nachbarland hatten sich die homophoben
Übergriffe verdreifacht, seit die liebe RKK des allseits
so geschätzten Papst Franz sich so massiv in die französische Gesetzgebung
einmischte.
Und
auch in Hamburg geschah letzte Woche das Unvorstellbare: Mehrere gewalttätige Übergriffe auf
Schwule im Zuge des CSDs. Zwei Opfer liegen immer
noch im Krankenhaus.
Es
ist also angezeigt, daß sich der Staatsschutz mit diesen
radikal-christlichen Menschenfeinden beschäftigt.
Vom
deutschen BND und seinen Schwesterorganisationen ist diesbezüglich allerdings
rein gar nichts zu erwarten. Ihre Blindheit auf den rechten Augen stellten sie
eindrucksvoll unter Beweis.
Maischberger,
Will, Illner, Lanz, Jauch und Plasberg sind auf einer Linie mit Saud-Arabien,
dem Vatikan und Jeb Bush, wenn sie öffentlich das Äußern homophober Ansichten
als Teil der Meinungsfreiheit fordern oder fördern.
Meinungsfreiheit
ist nämlich dann zu Ende, wenn dadurch Menschen zu Schaden kommen und genau das
passiert sehr konkret nachts auf den Straßen, nachdem Christenfundis im TV
schwulenfeindlich palavern.
Ich
denke, ich muß an dieser Stelle nicht mehr erklären wie ich die intellektuellen
Fähigkeiten der Dauertalkshowgästin Käßmann einschätze.
Ich habe
mich damit abgefunden solche Menschen zu ertragen. Sie ist wie so viele andere
Pfaffen intellektuell und geistig klar minderbemittelt.
Es ist
völlig absurd, daß ein Pastor Fliege im vom Steuerzahler finanzierten ZDF hockt
und über
seine esoterisch-bebeteten Wässerchen sprechen darf.
Diese
üblichen TV-Pfarrer sind zwar lästig und können durchaus Unheil anrichten,
indem sie beispielsweise suggerieren ihre Eso-Produkte und Gebete könnten
medizinische Behandlungen ersetzen.
Aber sie
betreiben keine direkte antihumanistische Hetze – auch wenn Pfarrer Gauck
wieder einmal auf unangenehmste Weise wider die Flüchtlinge agiert, indem er anmahnt das Boot sei bald voll.
Gauck
ist und bleibt ein rechtslastiger und herzloser Egomane, dem man aufgrund
seines derzeitigen Jobs bedauerlicherweise nicht den Mund verbieten kann.
Es gibt
aber eine ganze Reihe rechts-konservativer Christen aus dem evangelikalen und
katholischen Tradi-Milieu, die wirkliche Hetze betreiben.
Gabriele
Kuby, Birgit Kelle, Andreas Laun, Hedwig Freifrau v. Beverfoerde, Klaus Kelle,
Jürgen Limiski, Martin Lohmann, Christa Meves, Beatrix von Storch, Johanna
Gräfin von Westphalen, Gloria Fürstin von Thurn und Taxis, Hedwig
Gräfin von Buquoy, Wolfgang Ockenfels, Roger Köppel, Sophia Kuby, Hubert Hüppe,
Mechthild Löhr, ..
Da ist
ein ganzer Haufen, gerne auch mal Adeliger, der um seine vergangene Bedeutung
trauert versammelt.
Lustig
sind sie aber nicht, diese verbitterten Gestalten, die sich gerne zu Märschen
und anderen obskuren Aktionen treffen.
Gabriele Kuby – die auf dem Flyer für die Demo für Alle als einzige mit Namen genannt wird – ist nicht
allein und hat eine ganze Reihe obskurster Kombattanten: Mitglieder von mehr
als einem Dutzend Organisationen, die behaupten, sich dem Kinderschutz zu
widmen.
Darunter findet sich die drollige Vereinigung Kinder in Gefahr, die gegen Sexualaufklärung, Popmusik und
ähnlich Jugendgefährdendes kämpft. Der Leiter der Aktion, Mathias von
Gersdorff, führte einen peinlichen Feldzug gegen die „Bravo“, so wie einmal
Tugendwächter zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Romankonsum von Frauen
bekämpfen wollten.
Adel ist überhaupt des Öfteren bei den Unterstützern der Demo für Alle vertreten: da ist
Hedwig von Beverfoerde von der Initiative
Familienschutz, die sich einmal gegen die Betreuungspflicht von Kindern
in der Grundschule gewehrt hat, damit die Mütter was zu tun haben und an
anderer Stelle vehement gegen Abtreibung und Stammzellenforschung kämpft, also
gegen die Selbstbestimmung der Frau und der Eltern über ihre eigenen Körper.
Wir wollen auch nicht das Bündnis
– Rettet die Familie vergessen, das wiederum aus zahlreichen
Unterorganisationen rechtskatholischer Provenienz besteht. Und siehe da, man
kratzt ein wenig an der verkalkt-frommen Schale und findet darunter
unverdaulich schimmlige Nüsse z.B. das Elternkolleg
der einstmals führenden Homophoben Deutschlands, Christa Mewes, die den Stab ja
an Kuby weiterreichte.
Die
Kelles und Kubys, die von emotional
minderwertigen Menschen hetzen, sind gefährlich und es
erschreckt mich, daß man Meldungen über die Bennung Kelles zur Homo-Expertin durch die Sachsen-CDU wieder
nur in den kleinen Portalen der usual suspects (Schwule und Atheisten) liest.
Ich
wünsche mir eine Gegenreaktion.
Wir
sollten eine Liste mit Homophoben und den entsprechenden Zitaten
zusammenstellen, so daß man schnell und klar belegen kann, wie diese Typen wirklich
denken.
Immer
wenn einer von ihnen in eine öffentliche Talkshows geladen wird, sollte die
Redaktion mit einer Flut von Zuschriften bombardiert werden, in denen a) auf
die früheren extremistischen Äußerungen dieser Personen verwiesen wird und b)
die Redaktion gefragt wird, ob man auch Gäste einladen würde, die sich
entsprechend abfällig über Schwarze oder Juden äußern.
Wenn für
Menschenhetze in Form von Rassismus und Antisemitismus kein Platz im deutschen
Fernsehen ist, müssen sich die Plasbergs und Maischbergers fragen lassen, wieso
sie bei Menschenhetze, die sich „nur“ gegen Schwule und Lesben richtet, alle
Augen, inklusive Hühneraugen zudrücken.