Mittwoch, 20. Mai 2020

Die internationalen Top-Covidioten


Nein, natürlich wird in Deutschland nicht perfekt regiert.
Das ist schon deshalb gar nicht möglich, weil so viele C-Minister in der Regierung sitzen.
Das Bundesgesundheitsministerium wurde am 31. Dezember 2019 durch das internationale Frühwarnsystem ProMED vor dem neuen Virus gewarnt.
Der Pharma-Lobbyist und Yellowpress-Aktivist Spahn begriff überhaupt nicht was das bedeutet und blieb wochenlang inaktiv. Es wurden keine Pläne ausgearbeitet, keine Behörden koordiniert und schon gar nicht dachte der junge Jeck Jens daran das zu besorgen, das man bei allen Seuchen braucht: Schutzkleidung.

[….] Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagt am 23. Januar in den Tagesthemen: "Der Verlauf hier, das Infektionsgeschehen, ist deutlich milder, als wir es bei der Grippe sehen." Ende Januar treten die ersten Fälle in Deutschland auf - die meisten mit einem milden Krankheitsverlauf. Der behandelnde Arzt, Professor Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing, sagt heute im BR-Interview: "Hätten wir ganz schwer symptomatische Patienten gehabt, hätte man die Gefährlichkeit vielleicht anders eingestuft."
 Auch Berliner Regierungsbeamte kommen später zu dieser Einschätzung: Die ersten Infektionen in Deutschland hätten zu einem Trugschluss geführt: Seht, wir können es eindämmen. [….] Knapp zwei Wochen später, am 12. Februar, sagt Jens Spahn im Gesundheitsausschuss, die Gefahr einer Pandemie sei "eine zurzeit irreale Vorstellung". […..] 78 lange Tage
Am 2. März kommt der Gesundheitsausschuss zu einer Sondersitzung zusammen. Es wird auch über die Absage von Großveranstaltungen diskutiert. Gesundheitsminister Spahn macht klar, die Behörden vor Ort sollten entscheiden - "ohne dass man belehrend aus Berlin kommt", heißt es im Protokoll. Bis zu einer Empfehlung des Ministers, Großveranstaltungen abzusagen, vergeht fast eine Woche.

Kein Wunder, daß Richard Grenell und Jens Spahn privat so eng befreundet sind.
Vermutlich erinnert Spahns Leugnen und Debakulieren den amerikanischen Botschafter ein sein ganz großes Idol im Weißen Haus.


Nach fast drei sinnlos verdaddelten Monaten wurde immerhin doch noch begriffen was für ein Problem die Corona-Pandemie ist und die entsprechenden harten Maßnahmen durchgesetzt.

In einer gerechten Welt würde Jens Spahn für sein Totalversagen im Amt erst demoskopisch abgestraft und dann wegen Unfähigkeit entlassen werden.
In der Realität wird Spahn sogar von Grünen gelobt, sonnt sich den höchsten Zustimmungswerten, die er je hatte und die CDU liegt bei 40% in der Sonntagsfrage.
Vielleicht sind wir auch nur bescheiden in dem Land, das sich mit dem langsamsten Internet Europas und vollkommen vergammelten Grundschulen abfindet, das keine Handys bauen kann, nicht fähig ist einen Flughafen oder einen Bahnhof fertig zu stellen, oder gar Offshore-Windräder aufzustellen.

Ja, immerhin, irgendwann bekam die Bundesregierung die Kurve und vielleicht sollten wir froh sein, daß uns auf der Bundespressekonferenz wenigstens nicht geraten wird Domestos zu trinken oder prophylaktisch Malaria-Mittel zu lutschen.

Die Länder mit den richtig irren und lügenden Spinnern an der Spitze – GB, USA und Brasilien – sind noch viel schwerer von Corona getroffen.

[…..]  Dass die USA, Russland, Großbritannien und Brasilien die Länder mit den meisten Corona-Infizierten sind, ist kein Zufall. Alle werden von Männern regiert, die bereit sind, die Wirklichkeit als optional zu betrachten.
Donald Trump, Wladimir Putin, Jair Bolsonaro, Boris Johnson - eine Männerriege mit vielen Gemeinsamkeiten. Es war zwar die ganze Zeit offensichtlich, aber nun ist messbar, wie wenig Interesse diese Mächtigen am Wohlergehen ihrer Bevölkerungen haben. Diese vier Männer herrschen - Stand Mitte Mai 2020 - über die vier Länder mit den meisten Corona-Infizierten weltweit. Unwahrscheinlich, dass sie um ihre Spitzenplätze so schnell fürchten müssen, aber Brasilien dürfte noch auf den zweiten Platz vorrücken. Mindestens. […..] 
Alle haben zumindest zeitweise:
    die Pandemie heruntergespielt oder sogar ignoriert
    das Leben gefährdeter, älterer, kranker Menschen als Verfügungsmasse betrachtet
    nach eigenen politischen, statt nach wissenschaftlichen Maßstäben entschieden
    wirtschaftlichen Maßnahmen den Vorrang vor gesundheitlichen gegeben
    und schließlich die Öffentlichkeit wider besseres Wissen getäuscht
Alle vier Machtmänner verbindet patriarchale Selbstgerechtigkeit und empathiearme Arroganz, und auch die Folgen ähneln sich: Eine mehr oder weniger ausgeprägte Beratungsresistenz sowie der Wille zur Manipulation des Publikums. Klar, dass ein gewalttätiger Autokrat wie Putin dabei anders vorgeht als ein demokratisch eingehegter Lügner wie Boris Johnson. […..] 
Es gibt eine direkte Kausalität: Rechts zu sein, bedeutet, bereit zu sein, die Achtung vor anderen abzulegen, damit die prinzipielle Gleichwertigkeit aller Menschen infrage zu stellen und schließlich das Existenzrecht anderer geringer zu schätzen als das eigene. Nur auf diese Weise erscheint plötzlich angemessen, zum Beispiel Risikogruppen Schutz zu verweigern oder eine Vielzahl von Toten in Kauf zu nehmen. […..] 

Ich mag es nicht so gern, wenn Putin in eine Reihe mit Trump und Bolsonaro gestellt wird.
Nicht weil mir Putin so sympathisch wäre, sondern weil er wenigstens schlau ist, strategisch vorgeht und man ihm durchaus zubilligen muss, daß er sein eigenes Volk nicht verachtet, sondern sich zufriedenere Russen wünscht.

Johnson, Bolsonaro und Trump sind zusätzlich zur Skrupellosigkeit auch noch völlig empathielos, missgünstig, bösartig, destruktiv.
Johnson ist gebildet, aber die beiden Amerikaner sind bekanntlich auch noch vollkommen verblödet, ignorant, borniert und ahnungslos.

Statt Putin sollte man in das Quartett der allergrößten Covidioten lieber noch den Präsidenten von Tansania aufnehmen.

John Magufuli, 60, ehemaliger Lehrer, seit 2015 Staatschef, ist schon fast Trumpisch debil wenn es um den Umgang mit einer Pandemie geht.

[…..] John Magufuli sagt, er habe Proben einer Papaya, einer Ziege und eines Schafes zum Testen schicken lassen und in allen seien Erreger von Covid-19 gefunden worden. "Wir sehen, dass sie nur positive, positive, positive Resultate veröffentlichen", beklagte Tansanias Präsident das Wirken des Nationalen Gesundheitslabors. Einen Tag später feuerte er dessen Chef. Seitdem veröffentlichen die Gesundheitsbehörden keine positiven Testergebnisse, es werden überhaupt keine Daten mehr gemeldet, seit Anfang Mai.
Gäbe es einen internationalen Wettbewerb zwischen den Staats- und Regierungschefs, wer der größte Corona-Leugner ist, dann wäre es wohl ein enger Dreikampf zwischen Donald Trump, Brasiliens Jair Bolsonaro und eben Magufuli.
Als es in Tansania die ersten Fälle gab, empfahl der 60-Jährige seinen Bürgern, viel und eifrig zu beten, da das Virus "nicht im Körper von Jesus überleben kann, es wird verbrennen". Sein Sohn habe sich mit einer Mischung aus Zitrone und Ingwer von der Infektion geheilt. Einen Lockdown hält Magufuli für überflüssig, in der größten Stadt Daressalam dürfen Restaurants weiter öffnen, Bars Bier verkaufen, die Menschen in die Kirche gehen. Alles kein Problem, sagt der Präsident. […..]  Man solle sich mit Schlangenöl einreiben oder heißen Dampf einatmen, schlägt der Präsident vor, dann sei die Heilung nahe. Er scheint in eine ganz eigene Welt abgedriftet zu sein. Selbst enge Freunde wie der kenianische Oppositionschef Raila Odinga berichten, sie könnten Magufuli nicht mehr telefonisch erreichen, im Nachbarland Südafrika wundert sich Präsident Cyril Ramaphosa vielleicht, dass sein guter Bekannter nicht mehr an den regionalen Koordinierungskonferenzen teilnimmt. […..]