Freitag, 18. Dezember 2020

Impfe mich

Möglicherweise beginnen nächste Woche schon die Corona-Impfungen in Hamburg.

Dank des wie immer debakulierden Jens Spahn gibt es zunächst viel zu wenig Vakzin-Dosen.

Auf Hamburg entfallen 15.000 Einheiten. Jeder Geimpfte braucht zwei, so daß inklusive eines gewissen Schwundes maximal 7.000 Menschen einen Covid19-Schutz bekommen können.

Das ist bei knapp 1,9 Millionen Menschen in der Stadt wahrlich nicht viel.

Normalbürger wie ich werden noch lange warten müssen, weil, und in dem Fall bin ich mit den Gesundheitspolitikern einig, erst die besonders Vulnerablen bedacht werden. Heimbewohner über 80, medizinisches Personal und besonders gesundheitlich gefährdete Personen.

Solange es weniger Impfstoff als Impfwillige gibt, muss moralisch abgewogen werden wer Vorrang bekommt.

In den nächsten Monaten wird fleißig nachproduziert, es werden weitere Impfstoffe zugelassen.

Weltweit wird man genau beobachten und auswerten, welche Nebenwirkungen es gibt, wie zuverlässig die Vakzine vor einer Infektion schützen, ob sie auch gegen mutierte Formen des SarsCoV-II wirken und wie lange der Schutz anhält.

Es werden gewaltige Datenberge gesammelt werden und mutmaßlich noch lange über Finanzierung weltweiter Impfkampagnen, sowie die aufwändige Logistik debattiert werden.

Man wird überlegen, ob die deutschen Impfzentren wirklich so abstoßend und antiseptisch wie aus einem Endzeit-Thriller aussehen müssen, oder ob es nicht sinnvoller ist, sie wie in Italien mit Hilfe von Floristen ansprechend zu gestalten.

In einigen Monaten werden sich die Vorzeichen ändern. Die Übersterblichkeit wird zurückgehen, weil die extrem gefährdeten Schwachen und Alten bereits geimpft sind. Es wird mehr als genug der verschiedenen Vakzine zur Verfügung stehen, aber wir werden die Pandemie keineswegs überwunden haben, weil die vielbeschworene Herdenimmunität noch lange nicht erreicht ist.

Wir wissen nicht wie lange die Immunität nach einer Impfung anhält, können daher wie die Bundesregierung nur schätzen, daß mindestens 2/3 aller Menschen geimpft sein müssen, um Herdenimmunität zu erreichen.

Die US-Ikone Anthony Fauci spricht von 75%-85% Impfquote bis zur Herdenimmunität.

Das könnte schwierig werden, weil durch die elenden sozialen Medienplattformen Covidioten, Impfgegner, Maskenmuffel, Homöopathie-Jünger,  „Germanische Medizin“-Schwurbler, Aluhüte, AfDioten, Corona-Leugner, Hildmanns und Verschwörungsspinner die Impfbereitschaft in der Bevölkerung so signifikant gesenkt haben, daß die gesamte westliche Welt in Gefahr schwebt.

Deswegen sind Werbung und Impfkampagnen absolut notwendig.

Final verwirrte Hirntote wie Xavier Naidoo wird man auch damit nicht erreichen, aber ich halte es für gut möglich eine Mehrheit der Zweifler zu überzeugen, indem Prominenten und Politik coram publico gepikst werden.

Nächste Woche läßt sich der nächste US-Präsident Joe Biden impfen; schon heute legten Pelosi, McConnell und Trumps kleiner homophober Fanboy Mike Pence öffentlich vor.

 Es ist vermutlich das erste mal in seinem Leben, daß der intellektuell bestenfalls rudimentär versorgte Noch-Vizepräsident etwas Sinnvolles tat.

Nicht hilfreich ist der rechtsextreme, kriminelle brasilianische Trump, der darüber orakelt durch die Impfung zu einem Kaiman zu mutieren.

[….] Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Unternehmen Pfizer und Biontech kritisiert und mögliche Kollateralschäden ihres Impfstoffs herangezogen. »Im Vertrag ist klar geregelt, dass Pfizer nicht für Nebenwirkungen verantwortlich ist. Wenn Du Dich in einen Kaiman verwandelst, ist es Dein Problem«, sagte Bolsonaro bei einer Veranstaltung in der Stadt Porto Seguro und lachte. Auch wenn jemand Superman werde, einer Frau ein Bart wachse oder ein Mann anfange, geschliffen zu reden, hätten sie (Pfizer) nichts damit zu tun. […..]

(SPON, 18.12.20)