Religionen
sind grundsätzlich sexbesessen, da Sex einer der stärksten menschlichen Triebe
ist und man nur mit einem effektiv eingeimpften schlechten Gewissen die
Schäfchen bei der Stange hält.
Wären
Onanie und freie Sexualität von Jesus erlaubt worden, hätten die 400.000
katholischen Priester weltweit in der Beichte kaum etwas zu tun, kaum etwas zu
vergeben und die Klingelbeutel wären deutlich leerer.
Ein
Thema extrem zu tabuisieren, das aber doch jeden interessiert, verleiht
natürlich Macht.
Macht
und Gelegenheit.
Es wäre
für katholische Geistliche gar nicht möglich Myriaden kleine Jungs sexuell zu
belästigen, wenn diese aufgeklärt wären und man immer offen darüber spräche.
Gelegenheit
macht Diebe.
Je
abgelegener, abgeschotteter, fundamentalistischer ein religiotischer Anführer
agiert, desto ausschweifender kann er die ihm untergebenen Gläubigen auch
sexuell ausnutzen.
[….] Einer
der Männer soll mit seinen 24 Frauen knapp 150 Kinder haben: Ein Gericht in
Kanada hat zwei Anhänger einer Mormonen-Kirche verurteilt - nach einem Prozess,
der seine Anfänge vor 27 Jahren hatte.
Zwei ehemalige
Bischöfe einer mormonischen Glaubensgemeinschaft in Kanada sind wegen
verbotener Mehrehen verurteilt worden. Winston Blackmore und der acht Jahre
jüngere James Oler lebten jahrzehntelang polygam, wie es im Urteil des höchsten
Gerichts im Bundesstaat British Columbia heißt.
Der frühere
Mormonen-Bischof Oler war demnach gleichzeitig mit fünf Frauen verheiratet,
Blackmore führte in dem 1500-Seelen-Ort Bountiful 24 Ehen parallel. Mit dem
Urteil endet vorerst ein jahrelanger Rechtsstreit vor kanadischen Gerichten;
Blackmore und Oler waren im Zuge von Ermittlungen der Provinzregierung
angeklagt worden, die bereits Anfang der Neunzigerjahre begonnen hatten. [….] Sein Anwalt hatte angekündigt, im Fall einer Verurteilung überprüfen zu
lassen, ob die kanadischen Polygamie-Gesetze verfassungsgemäß seien. Blackmore
verglich den Fall mit der Situation homosexueller Paare: Auch die Homo-Ehe sei
in der Vergangenheit illegal gewesen. [….] "Ich bin schuldig, meine Religion auszuleben", sagte
Blackmore nach der jetzigen Gerichtsentscheidung. 27 Jahre und mehrere zehn
Millionen Dollar später ist alles, was hier bewiesen wurde, etwas, das ich nie
bestritten habe." […..]
Um das
klar zu stellen, persönlich habe ich nichts gegen Polyamorie einzuwenden.
Es stört
mich nur der Anspruch sich aus religiösen Gründen über bestehende staatliche Gesetze
hinweg zu setzen.
Außerdem
ist es natürlich absurd einseitig Polygynie (Vielweiberei, ein Mann und mehrere
Ehefrauen) zu erlauben und zu fördern, während Polyandrie (Vielmännerei, eine
Frau und mehrere Ehemänner) oder Polygynandrie (Gruppenehe) streng verboten
sind. Gleiches Recht für alle!
(….)
Die Ehe zu dritt, also die Lieblingsdrohkulisse der Religioten im Kampf gegen
die Homoehe („Wo kämen wir da hin….“), ist das Paradebeispiel falscher Moral.
Dabei wird niemand geschädigt und niemand wird dazu gezwungen.
Wenn
aber zwei Männer und eine Frau sich heiraten möchten – warum zum Teufel nicht?
Das
ist moralisch nicht vom Staat zu bewerten, sondern deren Angelegenheit.
Ich
halte das für wesentlich unproblematischer als beispielsweise meinen Nachbarn,
der gerne abends seine volle stinkende Mülltüte vor der Wohnungstür stehen
läßt, weil er keinen Bock mehr hat runter zur Mülltonne zu gehen.
DAS
belästigt mich! Das stinkt, das steht im Weg, das ist eine Beleidigung für die
Augen aller, die durch das Treppenhaus gehen müssen, das wertet die ganze
Immobilie ab (Broken Windows Theorie!).
Das
sollte verboten sein, weil es andere tangiert.
Sollte
mein Nachbar hingegen den dringenden Wunsch verspüren seine drei Brüder und
eine Cousine zu heiraten – bitte; ich habe nichts dagegen. Das geht nur ihn was
an. (….)
Das
Problem der Mormonen ist also neben ihrer misogyn begründeten Inkonsequenz, daß
sie etwas Illegales tun.
Kanada
ist keine Theokratie, sondern ein Rechtsstaat. Die staatlichen Gesetze stehen
über religiösen Regeln. Dazu gibt es keine zwei Meinungen.
Wenn
selbsternannte religiöse Anführer – und aus atheistischer Sicht sind alle Kleriker
selbsternannt – gegen die Staatsmacht
opponieren, indem sie wie verrückt vögeln, handelt es sich aber vermutlich
meistens gar nicht um einen Akt der religiösen Durchsetzung, sondern um eine
Form von schwerem Egoismus.
Wer
hunderte Kinder mit Dutzenden Frauen zeugt, leidet nicht nur an gewöhnlicher
Religiotie, sondern auch unter einem Gottkomplex.
Für
dessen Anhänger, die wie bei Sekten üblich gehirngewaschen sind und daher kaum
opponieren, wird so ein Chef auch zu einem genetischen Problem.
Das
erleben gerade einige amerikanische Mormonen-Kollegen von Blackmore und Oler in
Utah.
Im
abgelegenen Short Creek heiratete der seit 2006 in einem texanischen Knast
schmorende Obermormone Warren Jeffs 78 Frauen, ein Drittel davon minderjährig.
Der
Genpool ist inzwischen so verarmt, daß Krankheiten deutlich gehäuft auftreten.
[…..] Die
Nachbarstädte Colorado City in Arizona und Hildale in Utah—eine Grenzsiedlung,
die früher als Short Creek bekannt war und in der die Fundamentalist Church of
Jesus Christ of Latter-Day Saints (FLDS) zu Hause ist—sind Orte, an denen
unfassbare Schönheit und unaussprechlicher Schmerz Seite an Seite existieren. 1913 von mormonischen Fundamentalisten
gegründet, […..] lebt diese Gemeinde geografisch isoliert durch
die Vermillion Cliffs und das Colorado Plateau. Wer durch das Gebiet fährt,
fühlt sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Hier tragen Frauen knöchellange,
langärmelige Prärie-Kleider und kein Makeup. Weil es zu dem Glauben der
Gemeinde gehört, dass die Frauen im Himmel ihren Ehemännern die Füße mit ihrem
Haar waschen werden, tragen sie es lang und aufwändig geflochten.
[…..] In der heutigen FLDS kann eine Frau nur von
einem der 15 „seed bearers" geschwängert werden, die Warren ausgewählt
hat, um die Stammbäume fortzuführen. Laut den Gerichtsdokumenten, die von Lyle
Jeffs' Exfrau beim Scheidungsprozess eingereicht wurden, ist es „die
Verantwortung des Ehemanns, seinen Frauen die Hand zu halten, während der Seed
Bearer seinen Samen ausbringt. Für Laien heißt das, dass der Ehemann im Zimmer
sitzen muss, während der auserwählte Seed Bearer, oder mehrere, seine Ehefrau
oder Ehefrauen vergewaltigt oder vergewaltigen." […..] Eine der Folgen der strengen Kleidungs- und
Frisurenvorschriften, die allen FLDS-Frauen aufgezwungen werden, ist, dass sie
ihre Individualität verlieren und aussehen wie Tausende Versionen desselben
Ideals. Außenstehenden könnten es leichtfallen, sich diese Frauen alle als
dumme Drohnen vorzustellen, die selbstvergessen ihre Ehepflichten erfüllen. [….]
[….] In
den Reihen der "Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der
Letzten Tage" (FLDS) […..],
häufen sich Fälle eines genetischen Defekts, der mit schweren Missbildungen und
massiver geistiger Behinderung einhergeht. Ursache der unheilbaren Erkrankung
ist nach Überzeugung des Kinderarztes Dr. Theodore Tarby […..] Inzucht. In […..] Short Creek […..] , wo Vielehe
und Zwangsverheiratungen von Minderjährigen das gesellschaftliche Leben
bestimmen, ist unter den 7500 Einwohnern blutsverwandtschaftlich nahezu jeder
auf die Sektengründer Joseph Smith Jessop und John Yates Barlow
zurückzuverfolgen.
[…..] Zwar ist Polygamie in den USA seit 1890
verboten. Doch gerade in den abgelegenen Gegenden in Utah, dem
Hauptsiedlungsgebiet der Mormonen, sehen die Behörden oft weg.
[…..] Jessop und Barlow hatten Archiven zufolge
zusammen über 100 Ehefrauen und Hunderte Kinder und Enkelkinder. Weil einer der
Gründer das rezessive Gen mitbrachte, wurde der Defekt immer weiter vererbt.
In Short Creek, davon
geht Dr. Tarby aus, besitzen heute Tausende Eltern gleichermaßen die
fehlerhafte DNA-Sequenz. Zeugen sie ein Kind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr
hoch, dass die Stoffwechselkrankheit Fumarazidurie ausbricht. "Ohne
frisches Blut von außen", sagt Dr. Tarby, "wird der Gen-Pool immer
kleiner und die Zahl der Kranken steigt." Zumal das wichtigste Gebot der
FLDS lautet: "Jeder Mann muss mindestens drei Ehefrauen haben, um in den
Himmel zu kommen." […..]
( )