Samstag, 12. August 2017

Spaß an Sex und Religion.



Religionen sind grundsätzlich sexbesessen, da Sex einer der stärksten menschlichen Triebe ist und man nur mit einem effektiv eingeimpften schlechten Gewissen die Schäfchen bei der Stange hält.
Wären Onanie und freie Sexualität von Jesus erlaubt worden, hätten die 400.000 katholischen Priester weltweit in der Beichte kaum etwas zu tun, kaum etwas zu vergeben und die Klingelbeutel wären deutlich leerer.

Ein Thema extrem zu tabuisieren, das aber doch jeden interessiert, verleiht natürlich Macht.
Macht und Gelegenheit.
Es wäre für katholische Geistliche gar nicht möglich Myriaden kleine Jungs sexuell zu belästigen, wenn diese aufgeklärt wären und man immer offen darüber spräche.
Gelegenheit macht Diebe.

Je abgelegener, abgeschotteter, fundamentalistischer ein religiotischer Anführer agiert, desto ausschweifender kann er die ihm untergebenen Gläubigen auch sexuell ausnutzen.

[….]  Einer der Männer soll mit seinen 24 Frauen knapp 150 Kinder haben: Ein Gericht in Kanada hat zwei Anhänger einer Mormonen-Kirche verurteilt - nach einem Prozess, der seine Anfänge vor 27 Jahren hatte.
Zwei ehemalige Bischöfe einer mormonischen Glaubensgemeinschaft in Kanada sind wegen verbotener Mehrehen verurteilt worden. Winston Blackmore und der acht Jahre jüngere James Oler lebten jahrzehntelang polygam, wie es im Urteil des höchsten Gerichts im Bundesstaat British Columbia heißt.
Der frühere Mormonen-Bischof Oler war demnach gleichzeitig mit fünf Frauen verheiratet, Blackmore führte in dem 1500-Seelen-Ort Bountiful 24 Ehen parallel. Mit dem Urteil endet vorerst ein jahrelanger Rechtsstreit vor kanadischen Gerichten; Blackmore und Oler waren im Zuge von Ermittlungen der Provinzregierung angeklagt worden, die bereits Anfang der Neunzigerjahre begonnen hatten. [….] Sein Anwalt hatte angekündigt, im Fall einer Verurteilung überprüfen zu lassen, ob die kanadischen Polygamie-Gesetze verfassungsgemäß seien. Blackmore verglich den Fall mit der Situation homosexueller Paare: Auch die Homo-Ehe sei in der Vergangenheit illegal gewesen. [….] "Ich bin schuldig, meine Religion auszuleben", sagte Blackmore nach der jetzigen Gerichtsentscheidung. 27 Jahre und mehrere zehn Millionen Dollar später ist alles, was hier bewiesen wurde, etwas, das ich nie bestritten habe." […..]

Um das klar zu stellen, persönlich habe ich nichts gegen Polyamorie einzuwenden.
Es stört mich nur der Anspruch sich aus religiösen Gründen über bestehende staatliche Gesetze hinweg zu setzen.
Außerdem ist es natürlich absurd einseitig Polygynie (Vielweiberei, ein Mann und mehrere Ehefrauen) zu erlauben und zu fördern, während Polyandrie (Vielmännerei, eine Frau und mehrere Ehemänner) oder Polygynandrie (Gruppenehe) streng verboten sind. Gleiches Recht für alle!

(….) Die Ehe zu dritt, also die Lieblingsdrohkulisse der Religioten im Kampf gegen die Homoehe („Wo kämen wir da hin….“), ist das Paradebeispiel falscher Moral. Dabei wird niemand geschädigt und niemand wird dazu gezwungen.
Wenn aber zwei Männer und eine Frau sich heiraten möchten – warum zum Teufel nicht?
Das ist moralisch nicht vom Staat zu bewerten, sondern deren Angelegenheit.
Ich halte das für wesentlich unproblematischer als beispielsweise meinen Nachbarn, der gerne abends seine volle stinkende Mülltüte vor der Wohnungstür stehen läßt, weil er keinen Bock mehr hat runter zur Mülltonne zu gehen.
DAS belästigt mich! Das stinkt, das steht im Weg, das ist eine Beleidigung für die Augen aller, die durch das Treppenhaus gehen müssen, das wertet die ganze Immobilie ab (Broken Windows Theorie!).
Das sollte verboten sein, weil es andere tangiert.
Sollte mein Nachbar hingegen den dringenden Wunsch verspüren seine drei Brüder und eine Cousine zu heiraten – bitte; ich habe nichts dagegen. Das geht nur ihn was an. (….)

Das Problem der Mormonen ist also neben ihrer misogyn begründeten Inkonsequenz, daß sie etwas Illegales tun.
Kanada ist keine Theokratie, sondern ein Rechtsstaat. Die staatlichen Gesetze stehen über religiösen Regeln. Dazu gibt es keine zwei Meinungen.

Wenn selbsternannte religiöse Anführer – und aus atheistischer Sicht sind alle Kleriker selbsternannt – gegen die Staatsmacht opponieren, indem sie wie verrückt vögeln, handelt es sich aber vermutlich meistens gar nicht um einen Akt der religiösen Durchsetzung, sondern um eine Form von schwerem Egoismus.
Wer hunderte Kinder mit Dutzenden Frauen zeugt, leidet nicht nur an gewöhnlicher Religiotie, sondern auch unter einem Gottkomplex.
Für dessen Anhänger, die wie bei Sekten üblich gehirngewaschen sind und daher kaum opponieren, wird so ein Chef auch zu einem genetischen Problem.

Das erleben gerade einige amerikanische Mormonen-Kollegen von Blackmore und Oler in Utah.
Im abgelegenen Short Creek heiratete der seit 2006 in einem texanischen Knast schmorende Obermormone Warren Jeffs 78 Frauen, ein Drittel davon minderjährig.
Der Genpool ist inzwischen so verarmt, daß Krankheiten deutlich gehäuft auftreten.

[…..]  Die Nachbarstädte Colorado City in Arizona und Hildale in Utah—eine Grenzsiedlung, die früher als Short Creek bekannt war und in der die Fundamentalist Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints (FLDS) zu Hause ist—sind Orte, an denen unfassbare Schönheit und unaussprechlicher Schmerz Seite an Seite existieren.   1913 von mormonischen Fundamentalisten gegründet, […..]  lebt diese Gemeinde geografisch isoliert durch die Vermillion Cliffs und das Colorado Plateau. Wer durch das Gebiet fährt, fühlt sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Hier tragen Frauen knöchellange, langärmelige Prärie-Kleider und kein Makeup. Weil es zu dem Glauben der Gemeinde gehört, dass die Frauen im Himmel ihren Ehemännern die Füße mit ihrem Haar waschen werden, tragen sie es lang und aufwändig geflochten.
[…..] In der heutigen FLDS kann eine Frau nur von einem der 15 „seed bearers" geschwängert werden, die Warren ausgewählt hat, um die Stammbäume fortzuführen. Laut den Gerichtsdokumenten, die von Lyle Jeffs' Exfrau beim Scheidungsprozess eingereicht wurden, ist es „die Verantwortung des Ehemanns, seinen Frauen die Hand zu halten, während der Seed Bearer seinen Samen ausbringt. Für Laien heißt das, dass der Ehemann im Zimmer sitzen muss, während der auserwählte Seed Bearer, oder mehrere, seine Ehefrau oder Ehefrauen vergewaltigt oder vergewaltigen." […..] Eine der Folgen der strengen Kleidungs- und Frisurenvorschriften, die allen FLDS-Frauen aufgezwungen werden, ist, dass sie ihre Individualität verlieren und aussehen wie Tausende Versionen desselben Ideals. Außenstehenden könnten es leichtfallen, sich diese Frauen alle als dumme Drohnen vorzustellen, die selbstvergessen ihre Ehepflichten erfüllen. [….]


[….]  In den Reihen der "Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" (FLDS) […..], häufen sich Fälle eines genetischen Defekts, der mit schweren Missbildungen und massiver geistiger Behinderung einhergeht. Ursache der unheilbaren Erkrankung ist nach Überzeugung des Kinderarztes Dr. Theodore Tarby […..] Inzucht. In […..] Short Creek […..] , wo Vielehe und Zwangsverheiratungen von Minderjährigen das gesellschaftliche Leben bestimmen, ist unter den 7500 Einwohnern blutsverwandtschaftlich nahezu jeder auf die Sektengründer Joseph Smith Jessop und John Yates Barlow zurückzuverfolgen.
[…..] Zwar ist Polygamie in den USA seit 1890 verboten. Doch gerade in den abgelegenen Gegenden in Utah, dem Hauptsiedlungsgebiet der Mormonen, sehen die Behörden oft weg.
[…..] Jessop und Barlow hatten Archiven zufolge zusammen über 100 Ehefrauen und Hunderte Kinder und Enkelkinder. Weil einer der Gründer das rezessive Gen mitbrachte, wurde der Defekt immer weiter vererbt.
In Short Creek, davon geht Dr. Tarby aus, besitzen heute Tausende Eltern gleichermaßen die fehlerhafte DNA-Sequenz. Zeugen sie ein Kind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Stoffwechselkrankheit Fumarazidurie ausbricht. "Ohne frisches Blut von außen", sagt Dr. Tarby, "wird der Gen-Pool immer kleiner und die Zahl der Kranken steigt." Zumal das wichtigste Gebot der FLDS lautet: "Jeder Mann muss mindestens drei Ehefrauen haben, um in den Himmel zu kommen."  […..]