Donnerstag, 3. September 2015

Die wunderbare Brotvermehrung



Wunder gibt es immer wieder.
Vor 2000 Jahren bewirkte noch Jesus die Wunder.

Und als es Abend geworden, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist öde, und die Stunde ist schon vorgeschritten; entlass das Volk, damit sie in die Dörfer gehen und sich Speise kaufen! Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig hinzugehen; gebt ihr ihnen zu essen! Sie sprachen zu ihm: Wir haben nichts hier als fünf Brote und zwei Fische. Er sprach: Bringt sie mir hierher! Und er befahl dem Volk, sich in das Gras zu lagern, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf, dankte, brach und gab den Jüngern die Brote, die Jünger aber gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt; und sie hoben auf, was übrig blieb an Brocken, zwölf Körbe voll. Die aber gegessen hatten, waren etwa fünftausend Männer, ohne Frauen und Kinder.
(Mt 14,15-21)

Heute besorgt es der deutsche Staat.

Während die Kirchen rapide Mitglieder verlieren und damit jedes Jahr mehrere 100.000 Zahler ausfallen, füllen sich ihre Kassen immer praller. Da machen Katholiken oder Evangelen keinen Unterschied – alle werden mit Geld zugeschüttet.

Beispiele.

Die Kirchen in Deutschland werden im Jahr 2014 so viel Geld einnehmen wie nie zuvor. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) berichtet, wird das Kirchensteueraufkommen nach den Rekordjahren 2012 und 2013 im laufenden Jahr noch einmal kräftig steigen, voraussichtlich um vier bis fünf Prozent. Die Katholische Kirche kann nach den jüngsten Steuerschätzungen der Bundesregierung mit zusätzlichen 250 Millionen Euro rechnen. Die Evangelische Kirche erwartet gut 200 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr; sie wird erstmals mehr als fünf Milliarden Euro durch die Kirchensteuer einnehmen. Beide Kirchen zusammen kommen nach den Prognosen auf knapp elf Milliarden Euro, berichtet die F.A.S.
43 Prozent Steigerung seit 2005

[…]  Trotz einer schlagartigen Zunahme von Kirchenaustritten hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau im vergangenen Jahr mehr Kirchensteuern eingenommen als jemals zuvor. Insgesamt waren es knapp 490 Millionen Euro, 44,5 Millionen mehr als erwartet.
Das geht aus dem am Donnerstag in Darmstadt vorgelegten Jahresbericht der Landeskirche hervor. Finanzdezernent und Kirchenverwaltungschef Heinz Thomas Striegler machte dafür die gute Konjunktur verantwortlich.
[…] Damit wurde der bisherige Höchstwert der Einnahmen im Jahr 2007 um rund sechs Millionen Euro übertroffen, sagte der Leiter der Öffentlichkeits- und Medienarbeit, Stephan Krebs, dem epd. […] Insgesamt umfasste der Haushalt der hessen-nassauischen Kirche im vergangenen Jahr 596 Millionen Euro, heißt es in dem Bericht weiter. Der Überschuss betrug 30,3 Millionen Euro. […]

Das Erzbistum München und Freising verzeichnet Rekorde, im Guten wie im Schlechten. 20 552 Menschen sind hier im vergangenen Jahr aus der katholischen Kirche ausgetreten, fast so viele wie im Missbrauchsjahr 2010. Ende 2014 lebten nur noch 1,739 Millionen Katholiken auf dem Gebiet des Erzbistums, so niedrig war diese Zahl seit mehr als 50 Jahren nicht mehr. Doch finanzielle Konsequenzen für die Kirche hat der Mitgliederschwund offenbar kaum.
Am Donnerstag hat das Erzbistum seinen Etat für das Jahr 2015 veröffentlicht und einmal mehr einen Rekord präsentiert. Die Kirche rechnet mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von jeweils 735 Millionen Euro; das sind 36,5 Millionen Euro beziehungsweise 5,2 Prozent mehr als im Jahr 2014, der Haushalt ist ausgeglichen. Nie hat das Erzbistum mehr umgesetzt - und dabei ist die tatsächliche Finanzkraft der Kirche voraussichtlich noch einmal erheblich höher.
Etwa drei Viertel der Einnahmen stammen aus der Kirchensteuer - und trotz der hohen Austrittszahlen kalkuliert die Kirche hier mit deutlich mehr Geld, nämlich mit insgesamt 545,3 Millionen Euro. Das ist ein Zehntel mehr als noch im Haushalt für 2014.

"Kirche ... neigt ... dazu, einmal erworbenes Gut und erworbene Positionen zu verteidigen. Die Fähigkeit zu Selbstbescheidung und Selbstbeschneidung ist nicht in der richtigen Weise entwickelt."
(Joseph Kardinal Ratzinger in dem Buch "Salz der Erde", Stuttgart 1996, S. 185)

"Wissen Sie, was das größte Problem der Kirche in Deutschland ist? Sie hat zu viel Geld."
(Joseph Kardinal Ratzinger in einem Interview mit dem Philosophen Robert Spaemann, zit. nach Die Welt, 29.9.2011)

Indes; die deutschen Kirchenführer kennen kein Schamgefühl, denken gar nicht daran auch nur auf einen Bruchteil des Milliardensegens zu verzichten.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, es ginge uns als Konfessionslose nichts an, wenn 50 Millionen Kirchenmitglieder ihr Geld an die steinreichen Kirchen zahlen wollen.
Das ist aber falsch! Denn große Teile ihres gigantischen Vermögens beziehen die Kirchen direkt vom Steuerzahler.

Die Bundesregierung hat am 26. August 2015 den 25. Subventionsbericht beschlossen. Darin enthalten sind die Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen im Zeitraum von 2013 bis 2016. Demnach nehmen die staatlichen Subventionen an die Kirchen eine Spitzenposition ein und steigen ungebremst.
[…]  Die steuerzahlenden Kirchenmitglieder und damit die Kirchen als Institutionen profitieren mehr als jede andere gesellschaftliche Gruppe oder Branche: die staatliche Subventionierung der Kirchensteuer liegt 2016 mit knapp 4 Mrd. EUR auf dem ersten Platz der Subventionsliste aller 36 Regelungsbestände in der Rubrik Einkommen- und Körperschaftsteuer – bei wachsendem Abstand von über 2 Mrd. EUR auf den zweitgrößten Subventionsposten.
[…] Konkret, Steuermindereinnahmen durch die unbegrenzte Abzugsfähigkeit der Kirchensteuer nach § 10 Abs. 1 Nr. 4 Einkommenssteuergesetz (EStG). Der 25. Subventionsbericht weist bei den steuerlichen Sonderregelungen Mindereinnahmen als subventionsähnlichen Tatbestand aus: Die entgangenen Einnahmen der öffentlichen Haushalte lagen im Jahr 2013 bei 3.540 Mio. EUR und 2014 bei 3.650 Mio. EUR. Das Bundesfinanzministerium rechnet für 2015 mit einer Erhöhung auf 3.770 Mio. EUR und 2016 auf 3.890 Mio. EUR. […] Von den 3.890 Mio. EUR im Jahr 2016 trägt der Bund 1.653 Mio. EUR. Auf die Länder entfallen 2.237 Mio. EUR. Damit gehen 58 Prozent der Subvention zu Lasten der Länderhaushalte – von Hamburg bis Bayern, von NRW bis Sachsen.
Sogar die Bundesländer mit mehrheitlich konfessionsfreier Bevölkerung tragen in vergleichbarer Weise die Kosten der Kirchensubventionen. Dies führt teilweise dazu, dass die Länder wichtige Bildungs- und Sozialausgaben, oder auch aktuell für die Flüchtlingshilfe, nicht in einem Umfang leisten können, wie wenn das Geld in den Landeskassen wäre.
[…] Ein Kostenausgleich für kirchliche Sozialleistungen kann nicht als Begründung für Subventionen und Steuernachlass gelten. Alle öffentlich von Kirchenlobbyisten benannten sozialpolitischen Ziele der Subventionen an die Kirchen erscheinen vorgeschoben. Denn wie Frerk nachwies, bleibt angesichts der Tatsache, dass die Kirchen heutzutage die sozialen Leistungen der Caritas und Diakonie nur zu einem Bruchteil aus eigenen Mitteln wie der Kirchensteuer bezahlen. Die Kirchen bringen oft gar keinen Eurocent und in der Regel weniger als 2 Prozent an den Gesamtkosten für Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen auf.
[…] Demnach kann die folgende politische Aussage getroffen werden: Steuerpolitisch ist dem Staat die Bildung von Kindern, die Förderung demokratischer Parteien und die Unterstützung gemeinnütziger Organisationen weniger wichtig als die Begünstigung von Kirchenmitgliedern. […]

Wie die Kirchen sozial und moralisch positioniert sind, kann man in diesen Wochen eindrucksvoll feststellen.

Obwohl sie für die von ihr betriebenen KITAs, Krankenhäuser und Pflegeheime lediglich 0-2% der Kosten tragen und somit so gut wie gar keine soziale Funktion erfüllen, mischen sie sich kräftig in die Debatte um die Hunderttausenden Heimatvertriebenen ein, die völlig verzweifelt in Deutschland ankommen – wenn sie nicht vorher im Mittelmeer ersoffen oder in LKWs erstickt sind.
Die Armen und Vertriebenen sollen nach Meinung der deutschen Top-Kleriker einen Tritt in den Hintern bekommen und schnell abgeschoben werden. Beharrlich weigert sich der größte Immobilienbesitzer Deutschlands auch nur ein einziges leerstehendes Kloster für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.
In Sachsen mischt sich sogar der Pfarrer vor Ort in Großröhrsdorf ein, als ein Unternehmer eine große Halle als Unterkunft anbietet. Der Pfaff protestiert und will keine Asylanten in seinem Umfeld.

So auch Sachsens Bischof Bohl, der sich nicht etwa dem Abschaum in den Weg schützend vor Flüchtlingsheime stellt, sondern die Positionen von PEGIDA und AfD nachplappert.

[….] Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche plädiert für eine harte Linie in der Flüchtlingspolitik. Asylverfahren von Balkanflüchtlingen müssen für Jochen Bohl dringend verkürzt und beschleunigt werden. Probleme in Montenegro, Serbien oder Bosnien-Herzegowina könnten nicht dadurch gelöst werden, dass ihre Bewohner nach Deutschland kommen. »Das ist einfach undenkbar«, sagte der Bischof der dpa.   [….]  Für Zuwanderer, die nach Deutschland kämen, weil sie keine Zukunft sehen, sei das Asylrecht nicht vorgesehen.
Bohl befürwortet, in Verfahren von Balkanflüchtlingen das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten anzuwenden. »Wenn man weiß, dass in einem Land (...) keine systematische politische Verfolgung stattfindet, können die Anträge auch in verkürzten Verfahren behandelt werden.« Angezeigt seien auch rasche Abschiebungen. Es könne »nicht so sein, dass jeder, dem es gelingt, deutschen Boden zu betreten, auch das Recht hat, hier dauerhaft zu bleiben.«
Indirekt deutete Bohl sogar Verständnis für Mobilisierungen gegen Flüchtlingsunterkünfte an: Es führe »bei vielen Menschen zu einem gewissen Verdruss«, dass »offenkundige Probleme sehr schwer und mühselig geregelt werden und es nicht zeitnah zu einer Lösung kommt.«

Die Kombination aus „Sachsen“ und „Kirche“ ist eben genauso übel, wie man es erwarten konnte.

Köln ist die nach Rom reichste Diözese Europas. Der Metropolit, Rainer Maria Kardinal Woelki, herrscht als Erzbischof der römisch-katholischen Erz-Diözese auch über die Suffraganbistümern Aachen, Essen, Limburg, Münster und Trier.

Allein Woelkis Kern-Bistum verfügt über Vermögen von vielen Milliarden Euro.

[…] Das Erzbistum Köln legt sein Vermögen offen: 3,35 Milliarden Euro - angelegt in Immobilien und Wertpapieren. Das ist schlicht zu viel. Die Kirche sollte mehr Geld an die geben, die es nötig haben.
[…]Braucht ein Bistum wirklich ein 2,3 Milliarden Euro schweres Wertpapierdepot? Braucht es mehrere Immobilienfirmen, von denen eine auch noch in den Niederlanden sitzt, um Steuern zu sparen? Braucht es 1,6 Milliarden Euro hohe Rücklagen für eventuelle Verpflichtungen in der Zukunft?
[…] Das Bistum Köln hat im Jahr 2013 fast 60 Millionen Euro Gewinn ausgewiesen - und gleich in die Rücklagen geschoben. Hinzu kamen noch einmal rund 30 Millionen Euro Erträge aus dem Wertpapierdepot, die direkt wieder angelegt wurden.
Insgesamt also etwa 90 Millionen Euro - mit denen man zum Beispiel dafür hätte sorgen können, dass Flüchtlinge rund um Köln menschenwürdig untergebracht und betreut werden. […]

Während wir heute sehen wie kleine Kinder durstend und hungernd mitten in der EU verzweifelt auf der Straße liegen, oder auch als Leiche des dreijährigen Aylan Kurdi an die Strände des reichen Westeuropas angespült werden, hat der Milliarden-Kleriker Woelki eine klare Meinung zu den Hilfesuchenden:
Sie müssen abgeschoben werden. Raus aus Deutschland.

Und dieser widerliche Kardinal Woelki, der Michael Schmidt-Salomons Diktum von dem FERNSTENHASS, der mit Nächstenliebe einhergehe, bestätigt indem er konsequente Abschiebungen fordert. […]

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (59), ist wegen eines Interviews mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zur Flüchtlingspolitik in die Kritik geraten. Woelki hat sich dafür ausgesprochen, Flüchtlinge aus „sicheren“ Herkunftsländern wie Albanien schneller abzuschieben.
 „Man kann den Westbalkan nicht als sicher bezeichnen, wenn dort Roma keinen Zugang zu Bildung und Gesundheit haben oder Schwule diskriminiert werden“, sagte Sven Lehmann (35), Landeschef der Grünen in NRW, dem EXPRESS. Niemand verlasse seine Heimat ohne Grund, auch Armut sei ein Fluchtgrund: „Wir brauchen bessere Möglichkeiten der Einwanderung nach Deutschland, auch für Menschen aus dem Kosovo oder Albanien.“

Tatsächlich ist es eine fatale Illusion man könne sich durch Abschieben, Mauern, Zäune und Militär von Migration freihalten.
[….] Richtig wäre das diametrale Gegenteil.
Die Grenzen müssen aufgemacht werden!

Was sind wir nur für ein erbärmliches Land, in dem die Bundesregierung 2013 binnen Tagen 10 Milliarden für Hochwasserschäden in Passau aufbringen kann, in dem sie 2008 von eben auf jetzt 30 Milliarden Euro für die Sicherung der Sparguthaben zur Verfügung stellt und nach Monaten des Flüchtlingselendes gerade mal eine Milliarde ausgibt?

Was sind wir nur für ein erbärmliches Land, in dem steinreiche Bischöfe und Kardinäle sich für Abschiebungen aussprechen, gleichzeitig aber als „moralische Instanzen“ unsere Ethikkommissionen und TV-Talkshows bevölkern?

"Heute fließt mit der vom Staat eingezogenen Kirchensteuer noch viel mehr Geld nach Rom als damals zur Zeit Luthers, was die Deutschen inzwischen widerspruchslos ertragen. Gegen die vom deutschen Staat eingezogene Kirchensteuer und die hohe Bezahlung der Bischöfe und Kardinäle seitens des Staates wehren sie sich nicht."
 (Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann, zit. nach debattiersalon.de, 21.10.2013; siehe auch ihr Beitrag zur bischöflichen Privatkapelle in Limburg)