Als letzte Woche die vatikanische Ohrfeige die deutschen
Gläubigen niederstreckte, war ich ehrlich dankbar.
Ich freue mich immer, wenn Rom sich als so wichtiger Unterstützer des Atheismus‘ zeigt.
Mitleid ist nicht angebracht, denn die RKK-Mitglieder sind freiwillig
zahlende Stützen eines homophoben, misogynen absolutistischem Systems.
(……) Verschiedentlich arbeitete ich mich an der
deutschen HUK ab. Gern verwende ich den Vergleich mit einer „kommunistischen
Plattform“ in der FDP; das bringt nichts.
Bis heute hat sich an meinem
Vorurteil wenig geändert. Ich halte die Jungs und Mädels für naiv, gaga und
überflüssig.
Doch, daß sich nicht alle
Schwulen outen mögen, halte ich für absolut verständlich, wenn auch
bedauerlich.
Das mag für mich eher eine
theoretische Frage sein, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen mich für
einen Verein, wie zum Beispiel die Katholische Kirche oder die
Fußballbundesliga, zu engagieren, der mich grundsätzlich ablehnt.
Im Falle der RKK werfe ich das
auch allen Frauen vor: Wieso engagiert ihr euch ausgerechnet für einen Laden,
der euch für so minderwertig hält, daß ihr noch nicht mal niederste Ämter
selbst übernehmen dürft?
Wie erbärmlich es ist, wenn die
2000 Jahre lang Unterdrückten bei den ersten Brotkrumen, die sie zugeteilt
bekommen, gleich vor Dankbarkeit in Verzückung geraten!
Über viele Jahrhunderte haben
katholische Offizielle Schwule, Gottlose, Hexen, Ehebrecherinnen und viele
andere mehr gefoltert und umgebracht und nur weil sie das nun seltener tun, ist
alles verziehen?
Ebenso gut könnte Kenan Kolat
(Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland e. V.; TGD) auf
Knien zur NPD-Zentrale robben und sich dafür bedanken, daß heute kein von
Migranten bewohntes Haus angezündet wurde.
Die Leute von der HUK möchte ich
eigentlich zum Psychiater schicken und ihre Schizophrenie behandeln lassen.
Wir, die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (kurz:
„HuK”), wollen die volle Teilhabe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und
Queeren (LGBTQs) am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben. Als Zeuginnen und
Zeugen der befreienden Botschaft von Bibel und persönlicher Gotteserfahrung
arbeiten wir
- am Abbau von Vorurteilen gegenüber und
Diskriminierung von LGBTQs innerhalb der Kirchen,
- für die vollständige berufliche Gleichstellung
mit heterosexuellen Biomännern und -frauen,
- gegen die Diskriminierung von HIV-Positiven
und an AIDS Erkrankten,
- an der Schaffung von Räumen, um als LGBTQs
Spiritualität zu teilen, und
- an
der Erkennbarkeit von uns als Christinnen und Christen innerhalb der
LGBTQ-Gemeinschaft.
Wenn man Teilhabe und Anerkennung
möchte, sollte man sich dringend eine andere Ideologie suchen!
In der Bibel, die nur so strotzt von Strafandrohungen, dem Zorn und der Eifersucht Gottes, der Intoleranz und Brutalität ausgerechnet „die befreiende Botschaft“ zu erkennen, zeugt schon von schwerer geistiger Umnachtung.
In der Bibel, die nur so strotzt von Strafandrohungen, dem Zorn und der Eifersucht Gottes, der Intoleranz und Brutalität ausgerechnet „die befreiende Botschaft“ zu erkennen, zeugt schon von schwerer geistiger Umnachtung.
Der signature-move der Katholiken gegenüber anderen
christlichen Konfessionen ist das Papsttum und damit das Primat Roms.
An der Spitze der Kirche steht nicht einfach ein Präsident
oder Chef mit großer Macht, sondern ein Vizegott mit in vielfacher Hinsicht absoluter Macht.
Nicht von ungefähr ist der Ausspruch Roma locuta causa finita weltweit sprichwörtlich für die absolute Herrschaft
des Vatikans geworden.
Aber nach dem römischen Verbot der Laienleitung sind es nun
ausgerechnet höchste RKK-Funktionäre, die diesen Zentralismus beklagen – als ob
sie nicht selbst genau diesen Irrsinn stützten und finanzierten!
Nach einer endlosen Abfolge von Skandalen – darunter Massenmorde,
Genozide, Raub, myriadenfacher Kindesmissbrauch – fällt katholischen Bischöfen
ein, daß Rom auch irren könnte?
Der Vatikan, der exakt vor 150 Jahren den Kardinalfehler beging den Papst für unfehlbar zu erklären? Genau diesem Prinzip haben sich aber alle katholischen Geistlichen unterworfen.
Der Vatikan, der exakt vor 150 Jahren den Kardinalfehler beging den Papst für unfehlbar zu erklären? Genau diesem Prinzip haben sich aber alle katholischen Geistlichen unterworfen.
Jetzt ist es ein bißchen zu spät an führender Stelle der
Kleriker-Hierarchie zu stehen und den Kern des Katholizismus‘ zu bemerken.
[…..] Es muss mächtig brodeln bei einigen katholischen Bischöfen in
Deutschland. Anders ist es nicht zu erklären, dass Oberhirten aus der ganzen
Republik mitten in der Urlaubszeit die Verbalkeule auspacken - gegen ein
Dokument, das den Segen von Papst Franziskus hat. "Ich kann den Eingriff
in meine bischöfliche Hirtensorge nicht so einfach hinnehmen", sagt der
Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Von einer "starken Bremse der Motivation
und Wertschätzung" spricht der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode.
Irritiert und befremdet sei er, schreibt Franz-Josef Overbeck aus dem Bistum
Essen. Und sogar der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der Kirchenrechtler,
der sonst nicht für scharfe Wortwahl in innerkirchlichen Debatten bekannt ist,
spricht von einem "theologisch defizitären" Dokument, das so besser
nicht hätte veröffentlicht werden sollen und für die Kirche "mehr Schaden
als Nutzen" bringe.
Der Stein des Anstoßes ist ein 36-seitiges, weltweit versandtes Papier
mit einem sperrigen Titel: "Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im
Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche", verfasst von der
Kleruskongregation im Vatikan und zugelassen von Papst Franziskus. […..]
[…..] Hiltrud Schönheit […..] ist
Vorsitzende des Katholikenrats der Stadt und Region München. "Fassungslos
und erschrocken" sei sie nach der Lektüre gewesen, sagt sie. Im Erzbistum
München und Freising gibt es bereits - wie in anderen Diözesen auch - Versuche,
Pfarreien durch Teams von ehrenamtlichen Laien leiten zu lassen. "In dem
Papier steht: Jede Pfarrei soll von einem Priester geleitet werden. Gut und
schön. Wir haben aber keine mehr. Wir können darüber gar nicht mehr
diskutieren. Das ist Realität." Die Haltung der Kleruskongregation, dieses
"Leugnen der Wirklichkeit" erinnere sie an "das Verhalten eines
zweijährigen Kindes, das sich die Augen zuhält und sagt - ich bin nicht
da."
[…..] Hiltrud Schönheit hat in der vergangenen Woche viele Gespräche geführt,
mit Laien, mit Priestern. Sie fühlt sich sogar schon an den Konflikt zwischen
Rom und den deutschen Bischöfen über die Schwangerenkonfliktberatung erinnert. […..]
"Jeder fragt sich doch jetzt: Was
mache ich in dieser Kirche noch?" […..]
Tja, Hiltrud Schönheit, entweder Sie treten aus oder Sie
unterstützen all das was Sie nicht mögen.