Donnerstag, 10. Januar 2013

Quot erat expectandum Teil III




Anschließend an die Kinderschändereien von gestern, will ich den deutschen Bischöfen ausdrücklich meinen Dank aussprechen.
Wieder einmal tun sie der atheistischen Agenda den Gefallen sich von ihrer schmutzigsten Seite zu zeigen. Sie offenbaren in einem Maße Selbstzufriedenheit, Mitleidslosigkeit und moralische Verkommenheit, daß man einen großen Boom der Kirchenaustrittszahlen erwarten kann.
Das Episkopat nimmt sich ein Beispiel am Frommsten der Frommen unter den deutschen Parteiführern.
Wie Fipsi, Vizekanzler und Noch-FDP-Chef, der 150%ige Katholik und Mitglied im Zentralrat der Katholiken in Deutschland (ZdK) ist, geben sich die Paedophoben große Mühe ihren Verein auf eine Zustimmungsrate von Null Prozent zu drücken.
Aber auch die Glaubwürdigkeit von deutschen Bischöfen dürfte irgendwo zwischen Fußpilz und analen Furunkeln liegen.
Die RKK in Deutschland erlebt ein PR-Desaster als hätten sie Bettina Wulff als Medienberaterin eingestellt.
Das ist ja mal schlechte Presse, die sich heute über die Eminenzen und Exzellenzen ergießt.
Sogar der stets so ecclesiophile Kirchenmann Matthias Drobinski wird in der morgigen SZ-Druckausgabe unzufrieden mit seinem Münchner Kardinal sein. 
Als die Taten an die Öffentlichkeit kamen, gab Kardinal Marx den großen Aufklärer - doch einer unabhängigen Analyse hat er sich in den Weg gestellt.

[…] Über Jahrzehnte hatte die Kirche das Thema sexuelle Gewalt verdrängt, die Täter geschützt, die Opfer alleine gelassen. Viele Akten über auffällig gewordene Priester waren verschwunden oder unvollständig geführt, einige lagerten beim ehemaligen Personalchef zu Hause.

Trotzdem fanden sich Hinweise auf sexuelle Übergriffe bei 159 Priestern und 96 Religionslehrern. Verurteilt wurde kaum einer von ihnen. Die Vertuschung und Verharmlosung hatte System, bis dahin, dass höherrangige Personen im Ordinariat erpresst wurden, weil sie schwul waren. […]

Was allerdings genau bei der Aktensichtung herausgekommen ist, wissen bis heute nur wenige, vielleicht sogar nur drei Personen: Kardinal Marx, sein Generalvikar Peter Beer und eben Marion Westpfahl. Denn das Ergebnis der Untersuchung steht in einem 250 Seiten dicken, rot eingebundenen Buch, es hat die Auflage von genau einem Exemplar und liegt im Tresor des Generalvikars. Es heißt, nicht einmal der käme alleine an das rote Buch, es bräuchte einen zweiten Schlüssel, um die Tresortür zu öffnen - so brisant ist, was in dem roten Buch geschrieben steht.
(SZ 11.01.13
Das war die größte Missbrauchs-Aufklärung, die je in einem deutschen Bistum stattfand. Kein anderer Bischof ist so weit gegangen.
Aber auch Marx gab ein „bis hierher und nicht weiter" als Parole aus.
Konsequenzen wurden keine gezogen, kein Sextäter mit Priesterkragen hatte Sanktionen zu befürchten, ihre Namen hielt der Kardinal streng geheim.

Typisch RKK.

Matthias Katsch, ehemaliger Schüler des Berliner Canisius-Kollegs und Beirat des Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten hatte nie etwas anderes erwartet. 
Mir und einem Kollegen von der Beratungsstelle Tauwetter war klar, dass die Kirche das Projekt nicht durchhalten würde, jedenfalls nicht so wie vereinbart.

[…] Es wäre, pardon, eine Offenbarung geworden, wenn man anhand der Personalakten herausgefunden hätte, wie viel sexuelle Gewalt es in der Kirche wirklich gibt. […]

Es muss eine unabhängige, von außen beauftragte Kommission geben, die die sexualisierte Gewalt in der Kirche aufklärt.

[…] Der Frosch legt den Teich nicht trocken, in dem er lebt. Mit anderen Worten: Es brauchen jene Menschen in der Institution, die aufklären wollen, unbedingt auch Hilfe von außen. […] Wir Betroffenen von sexueller Gewalt waren zu Recht immer skeptisch…..[..] Weil es für uns gar nicht auszuhalten ist, dass sich die Täterorganisation selbst den Persilschein ausstellt. Wir haben doch erlebt, oft über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg, wie man uns hinhält, vertröstet und notfalls auch einfach niedermacht, wenn wir von unserem Leid erzählen wollen.
Es ist die handlungsunfähige, ecclesiophile und Opfer-ignorierende Bunderegierung, die es erst möglich macht, daß die Täter selbst darüber bestimmen dürfen, ob sie Konsequenzen zu befürchten haben.
In anderen Ländern waren die Regierungen moralisch nicht so degeneriert Myriaden Opfern extremer psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt die kalte Schulter zu zeigen.
Die Regierung hätte längst aktiv werden können und eine Untersuchungskommission einrichten können. Sie hätte einen Bevollmächtigten oder Ermittler benennen können oder eine Enquetekommission des Bundestags einrichten können.
Andere Länder haben genau das getan. 
Dort handelten die Regierungen und ließen ermitteln - egal, ob es den Herren Bischöfen genehm war oder nicht.

Beispiel Holland:
[…] Der Report, veröffentlicht von einer unabhängigen Kommission unter Leitung des ehemaligen Bildungsministers Wim Deetman, kommt zu dem Ergebnis, dass von 1945 bis 1985 zwischen 10.000 und 20.000 Minderjährige Opfer sexuellen Missbrauchs wurden. Diese Fälle ereigneten sich in katholischen Internaten und Schulen, Kinder- und Waisenhäusern. Bei einigen tausend dieser Kinder soll es sich um schweren Missbrauch gehandelt haben.

Die Kirchenleitung hätte diese Problematik wissentlich verschwiegen. Interne Maßnahmen seien nicht ergriffen worden, um mögliche Skandale zu verhindern. Zudem habe es für die Betroffenen keine angemessene Hilfe gegeben. Trotz entsprechender Hinweise hatten Kirchenvertreter in den Niederlanden wiederholt beteuert, sie seien über diese Vorfälle nicht unterrichtet gewesen. Kardinal Ad Simonis, ehemaliger Erzbischof von Utrecht, erklärte letztes Jahr in einer TV- Sendung, er habe "von nichts gewusst". Später stellte sich heraus, dass er in seiner Amtszeit einen als pädophil bekannten Priester einstellen ließ. […]
Beispiel Belgien: 
Zahlreiche neue Missbrauchsfälle in der Kirche kamen ans Licht - zumeist schon lange verjährt. Die belgische Justiz ermittelte mit teils brachialen Methoden, ob es seitens der kirchlich Verantwortlichen Vertuschung gegeben habe. Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss arbeitete monatelang die Vorgänge auf; erst vor wenigen Wochen legte er seinen Abschlussbericht vor.

Verhalten übten Bischöfe Kritik am Vatikan, der sich lange Zeit ließ, um Konsequenzen aus dem Missbrauchsfall Vangheluwe zu ziehen. Antwerpens Bischof Johan Bonny ließ öffentlich wissen, er vermisse in der Mitteilung zu den ersten gegen den Ex-Bischof ergriffenen Maßnahmen ein Wort zur Schwere der Tat und eine Entschuldigung an die Opfer. Bischof Guy Harpigny von Tournai äußerte jetzt die Hoffnung, der Vatikan werde reagieren, "wie es sich gehört".
Beispiel Irland:
Die katholische Kirche in Irland vertuschte jahrzehntelang Kindesmissbrauchsvorwürfe gegen Priester. Zu diesem Ergebnis kommt der Untersuchungsbericht einer Regierungskommission, der am Donnerstag in Dublin veröffentlicht wurde.

Vier frühere Erzbischöfe von Dublin schützten demnach routinemäßig katholische Geistliche, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht hatten. Die irische Regierung entschuldigte sich bei den Opfern.

In dem in dreijähriger Arbeit zusammengestellten Bericht geht es konkret um den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch Hunderter Kinder in Dublin, der größten Erzdiözese des Landes. Die Kommission um die Juristin Yvonne Murphy förderte unter anderem zutage, dass die vier früheren Erzbischöfe mindestens bis in die neunziger Jahre Priester schützten und diese nicht der Polizei meldeten.

In dem Bericht heißt es, der Erzdiözese sei es beim Umgang mit den Fällen um Geheimhaltung gegangen und darum, einen Skandal zu verhindern und den Ruf der Kirche zu schützen. "Alle anderen Erwägungen, darunter das Wohl von Kindern und Gerechtigkeit für Opfer, wurden diesen Prioritäten untergeordnet." Wenn sich Kinder beklagten, hätten Kirchenvertreter die Taten oft geleugnet und vertuscht.

Für viele wurde das letzte Stückchen Vertrauen in die Kirche zerstört, als im Juli jener Untersuchungsbericht erschien, den das Justizministerium über die ländliche Diözese Cloyne im Süden der Insel erstellen ließ. Fast zwei Jahre lang hatte eine staatliche Kommission überprüft, ob diese Diözese, wie sie immerzu beteuerte, ausreichend Maßnahmen ergriff, um Kinder vor pädophilen Priestern zu schützen.

Das Ergebnis: Bis ins Jahr 2008 taten die Kirchenoberen "wenig bis nichts". Bischof John Magee ließ zu, dass verdächtige Priester weiterhin Kontakt mit Heranwachsenden hatten, 9 von 15 Beschwerden leitete die Diözese nicht weiter an die Polizei.

Der Bericht stellte zudem fest, dass der Vatikan nicht willens war, bei der Aufarbeitung der Geschehnisse mitzuwirken - so wenig wie bei den drei großen früheren staatlichen Untersuchungen.

Geradezu explosiv aber war, was die Ermittler über die Geheimkorrespondenz des Vatikans zutage förderten. Der Nuntius, Roms Vertreter in Dublin, hatte die Richtlinien der irischen Kirche zum Schutz von Kindern gegenüber den Bischöfen als "nicht bindenden Entwurf" bezeichnet - er stehe im Widerspruch zum Kirchenrecht. Damit gab er ihnen freie Hand, alles zu ignorieren, was von der eigenen Kirche beschlossen worden war.

[…] Auch Premierminister Enda Kenny, 60, verdammt den Vatikan inzwischen in Grund und Boden. Das will viel heißen auf der gottgefälligen Insel, auf der sich Politiker früher vor allem als Katholiken und erst danach als Iren verstanden. Jahrzehntelang gehörte es zum politischen Alltag, dass Bischöfe das Parlament zurechtwiesen, wenn ihnen ein Gesetzentwurf nicht gefiel.

In ebendiesem Parlament geißelte Kenny nun "die kaputte, weltfremde, elitäre Kultur" des Vatikans. Die Kirchenzentrale schwelge im "Narzissmus", sie spiele "die Vergewaltigung und Folter von Kindern" herunter und sei in all ihrem Tun einzig bemüht, den schönen Schein aufrechtzuerhalten. Die Mehrheit der Iren bejubelte ihren Premier für diese Worte. Und der Vatikan zog erschrocken seinen Nuntius ab - wohl auch, um einer formellen Ausweisung zu entgehen.

Justizminister Alan Shatter arbeitet bereits an einem Gesetz, das den Schutz von Kindern "über interne Regeln von religiösen Gruppierungen" stellen soll: Wer von Kindesmissbrauch erfährt, muss die Polizei einschalten. Tut er das nicht, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft. Die Kirche läuft Sturm gegen dieses Projekt, denn dieses Gesetz würde auch das Beichtgeheimnis beschneiden.
In Deutschland kriechen die Minister immer noch vor der Kirche und lassen die Pädophilen gewähren.

Die Grenzen zwischen Satire und Realität verschwimmen wieder einmal.

Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Missbrauchsfälle ist vorerst gescheitert, da sich die katholische Kirche missbraucht fühlte. Anfangs habe der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN), Christian Pfeiffer, die Bischofskonferenz damit gelockt, dass die Erstellung einer solchen Studie etwas ganz Natürliches sei und überhaupt nicht weh täte – ein folgenschwerer Irrtum.
(Postillon 10.01.13)
Die Opfer werden im Stich gelassen, die Bundesregierung trampelt damit noch einmal auf ihren Seelen herum. 
Wenn die deutschen Justizminister ein wenig Mumm in den Knochen hätten, dann würden sie jetzt ihre Ermittlungsbeamten losschicken. Sie würden in den Kirchenämtern der Republik die Personalakten jener Pfarrer konfiszieren, die sexuelle Gewalt gegen Kinder begangen haben.

Die Justiz müsste das tun, um die Strafvereitelung zu unterbinden, welche die Täterorganisation Kirche gerade im großen Stil plant. Denn die Bischöfe haben bei diesem drängenden Thema erneut auf stur geschaltet – wiewohl sie umfassende Kooperation zur Aufklärung der Macht-Missbräuche an Kindern und Schutzbefohlenen in ihren Reihen versprochen hatten. Ja, sie hatten es sogar vertraglich vereinbart mit einem Forscher. Aus, vorbei, die Kirche macht, was sie will.
Es ist allerdings nicht sicher, ob die Katholo-Fanatiker in Parlamenten und Regierungen - Thierse, Nahles, Schavan, Rösler, Lammert, Maria Böhmer, Maria Flachsbarth, Julia Klöckner, Ministerpräsident Reiner Haseloff, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsident Winfried Kretschmann den kinderbefummelnden Klerikern überhaupt einen Gefallen tun, indem sie ihnen jegliche Strafverfolgung ersparen und den Opfern täglich weiter in den Hintern treten.

Die RKK bekommt dadurch die Gelegenheit sich jeden Tag mehr in den Abgrund zu reiten.
Sie sitzt zwar schon im tiefsten Loch, gräbt aber unablässig weiter.
Offensichtlich sind die Demokratie-, Rechtsstaat- und Menschenrechts-antagonistischen Katholiken nicht lernfähig.
 Man denke an die Peinlichkeit der Papst-Klage gegen die Titanic.
In ähnlicher Weise zerren die deutschen Bischöfe nun den Kriminologen Prof Christian Pfeiffer vor Gericht, um ihn zum Schweigen zu bringen.
Zu BLÖD, daß es keine Scheiterhaufen mehr gibt. Früher war alles besser. 
Nachdem die wissenschaftliche Aufarbeitung des Missbrauchsskandals vorerst gescheitert ist, geht die katholische Kirche nun juristisch gegen den Kriminologen Christian Pfeiffer vor. Er habe von der Kirche eine Unterlassungserklärung erhalten, sagte der Direktor des ursprünglich mit der Studie beauftragten Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) in Hannover.
(TS 10.01.13)