Der TV-Gottesdienst der ARD am Ostersonntag kam
heute aus einer Kirche in meiner Nähe. Naja, relative Nähe, andere Alsterseite,
aber schon auch ganz zentral in Hamburg.
Normalerweise ist das irrelevant, aber da ich die
Johanniskirche von Konzerten ganz gut kenne und außerdem jemand, den ich um
zwei Ecken kenne an dem TV-Gottesdienst mitwirkte, guckte ich mir das Spektakel
an.
Jedenfalls sieht es so in einer Hamburger Kirche aus. Zu Ostern. Erstaunlich schlecht angezogene Menschen. In Harvestehude läuft man eigentlich nicht so rum. Ältliche Männer mit ausgebeulten Jeans und Schlabberjacken?
Evangeliban sind offenbar Schlampen. Nur die zum Glauben misshandelten Kinder waren herausgeputzt. Aber was tut man nicht alles für das in Harvestehude sicher besonders üppig fließende Konfirmationsgeld?
Jedenfalls sieht es so in einer Hamburger Kirche aus. Zu Ostern. Erstaunlich schlecht angezogene Menschen. In Harvestehude läuft man eigentlich nicht so rum. Ältliche Männer mit ausgebeulten Jeans und Schlabberjacken?
Evangeliban sind offenbar Schlampen. Nur die zum Glauben misshandelten Kinder waren herausgeputzt. Aber was tut man nicht alles für das in Harvestehude sicher besonders üppig fließende Konfirmationsgeld?
Bei Woelki und Marxi ist natürlich erheblich mehr
Show. Die nüchternen Protestanten inszenieren sich aber vermutlich für die
TV-Übertragung besonders bescheiden. Schlechter Chor, miserable Orgelmusik,
ungepflegte Pfaffen.
Unnötig zu erwähnen, daß ich mit jedem Gottesdienst, den ich sehe noch atheistischer werde. Was ist das nur für ein sagenhafter Unsinn, den die da reden?
In welchem Buch steht noch die Geschichte von dem Jungen, der seinen älteren Bruder fragt wieso er denn am Sonntag nicht mehr mit dem Rest der Familie zum Gottesdienst geht?
Unnötig zu erwähnen, daß ich mit jedem Gottesdienst, den ich sehe noch atheistischer werde. Was ist das nur für ein sagenhafter Unsinn, den die da reden?
In welchem Buch steht noch die Geschichte von dem Jungen, der seinen älteren Bruder fragt wieso er denn am Sonntag nicht mehr mit dem Rest der Familie zum Gottesdienst geht?
Die Antwort
lautete: Weil ich anfing dem Pfarrer
genau zuzuhören.
Als der Jüngere die Methode am nächsten Sonntag anwendete, war es ebenfalls sein letzter Kirchenbesuch.
Als der Jüngere die Methode am nächsten Sonntag anwendete, war es ebenfalls sein letzter Kirchenbesuch.
Was mich an Gottesdiensten so abstößt, ist der latent
debil entrückte Gesichtsausdruck der Geistlichen.
Ich verstehe aber, daß sie nicht wie voll
zurechnungsfähige Vernunftmenschen wirken können, da gerade ihre
Kerngeschichte, also die Osterbotschaft so extrem abstoßend ist.
Selbst ein getaufter und konfirmierter Christ wie
SPON-Kolumnist, der die Kernbotschaft des Christentums für großartig hält,
sieht das ein.
[….] Fröhliches
Foltern!
Die Ostergeschichte ist eine Horrorgeschichte, und sie lässt Gott in einem
sehr seltsamen Licht erscheinen. [….] Die
Ostergeschichte handelt davon, dass Gott angeblich einen Sohn in
Menschengestalt erzeugt hat, um den dann nach etwa 30 Lebensjahren
publikumswirksam, langsam und entsetzlich qualvoll zu Tode foltern zu lassen.
Um die Menschen "von ihren Sünden zu erlösen".[….] Gott bastelt sich gewissermaßen selbst ein
Opfertier - denn natürlich bezieht sich die ganze "Lamm
Gottes"-Geschichte primär auf die Opferriten, die zuvor jahrtausendelang
die absoluten Bestseller der organisierten Religion waren. Genauer: Gott
bastelt sich einen Opfermenschen, lässt ihn eine neue - wirklich innovative! -
religiöse Ideologie predigen und opfert ihn dann sich selbst. Uns allen
zuliebe. Auf brutalstmögliche Weise. Das Christentum, auch das verliert man
leicht aus dem Blick, ist die einzige Weltreligion mit einem grausigen
Hinrichtungswerkzeug als zentralem Symbol. [….] Ich persönlich finde heute, dass ein Gott, der das wirklich durchzieht,
ein ganz schön widerlicher Sadist sein müsste. Oder zumindest jemand mit
enormen psychischen Problemen. Dreifaltigkeit, Sie wissen schon. Ich persönlich
würde einem Gott, der so etwas macht, um den Menschen zu zeigen, dass man doch
auch mal nett zueinander sein könnte, erstmal in ein Seminar für
Mitarbeiterführung schicken. Und ihm ganz bestimmt nicht meine Kinder
anvertrauen, auch nicht, um nachmittags nur mal kurz auf sie aufzupassen. Wer
weiß, auf was für Ideen er dabei kommt.
[….] Ostern
erinnert an die Wurzeln des Christentums in all ihrer grotesken Schaurigkeit,
aber auch an seine uneingeschränkt gute Kernbotschaft. Es ist sehr schade, dass
ausgerechnet die öffentlich auftretenden Vertreter der Partei, die sich
christlich-soziale Union nennt, diese Kernbotschaft augenscheinlich vergessen
haben. […..]
Auch
Stöcker kann nicht über seinen Tellerrand hinwegsehen und die Effekte der
abrahamitischen Religionen nüchtern beurteilen.
Er
beklagt wie auch so viele Liberale in den USA, daß ausgerechnet die politische
Rechte sich auf Jesus beziehe.
Liberalen
Jesuanern passt das nicht, weil sie ihr Idol nicht von Typen wie Trump und
Seehofer vereinnahmt sehen wollen.
Dabei
vergessen sie aber den biblischen Jesus, der Sklaverei
lobte und den Judenhass, den seine Jünger verbreiteten.
Jews 15 who killed the Lord Jesus and the
prophets and also drove us out. They displease God and are hostile to everyone
16 in their effort to keep us from speaking to the Gentiles so that they may be
saved. In this way they always heap up their sins to the limit. The wrath of
God has come upon them at last.
(1, Thess 2, 14-16)
14 Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer der Gemeinden Gottes geworden, die in
Judäa sind in Christus Jesus, weil auch ihr dasselbe von den eigenen
Landsleuten erlitten habt wie auch sie von den Juden, 15 die sowohl den Herrn
Jesus als auch die Propheten getötet und uns verfolgt haben und Gott nicht
gefallen und allen Menschen feindlich sind, 16 indem sie - um ihr Sündenmaß
stets voll zu machen - uns wehren, zu den Nationen zu reden, damit die gerettet
werden; aber der Zorn ist endgültig über sie gekommen.
(1, Thess 2, 14-16)
Das kann man in seinem eigenen Wort, der Bibel, der Guten Nachricht, zweifelsfrei nachlesen.
Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus
seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden
sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein.
(Mat 13,41)
18Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der
Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn
züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, 19 so sollen ihn Vater und Mutter
ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes 20und
zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und
ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und
Trunkenbold. 21So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, daß er sterbe,
und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun, daß ganz Israel aufhorche und
sich fürchte.
(5 Mose, 21)
Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf
die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
(Mat 10,34)
Kommt, versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes und eßt das Fleisch der
Könige und der Hauptleute und das Fleisch der Starken und der Pferde und derer,
die darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien und Sklaven, der Kleinen und
der Großen!
(Joh 19,17)
So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder (...) erschlage seinen
Bruder, seinen Freund, seinen Nächsten.
(2 Mose 32,27)
Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder,
Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein.
(Lukas 14,26)
Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen
sollte, bringet her und erwürgt sie vor mir!
(Lukas 19,27)
63So wie der Herr seine Freude daran hatte, auch Gutes zu tun und euch
zahlreich zu machen, so wird der Herr seine Freude daran haben, euch
auszutilgen und euch zu vernichten.
(5 Mose 28)
Der Pakt zwischen Adel und Klerus - „du hältst sie
dumm; ich halt sie arm!“ - scheint langfristig zu wirken.
Das Christentum lehrt schließlich ganz eindeutig sich nicht aufzulehnen.
Mit dem Auftauchen Jesu und dem Neuen Testament, war die Richtschnur gefunden.
Gott will, daß Sklaven und Diener und Leibeigene und andere Rechtlose willig und ohne aufzumucken ihren Besitzern dienen - und wer sich Gott widersetzt, kommt in die Hölle.
Das Christentum lehrt schließlich ganz eindeutig sich nicht aufzulehnen.
Mit dem Auftauchen Jesu und dem Neuen Testament, war die Richtschnur gefunden.
Gott will, daß Sklaven und Diener und Leibeigene und andere Rechtlose willig und ohne aufzumucken ihren Besitzern dienen - und wer sich Gott widersetzt, kommt in die Hölle.
5 Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern und mit aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus. 6 Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern erfüllt als Sklaven Christi von Herzen den Willen Gottes! 7 Dient freudig, als dientet ihr dem Herrn und nicht den Menschen. 8 Denn ihr wisst, dass jeder, der etwas Gutes tut, es vom Herrn zurückerhalten wird, ob er ein Sklave ist oder ein freier Mann. 9 Ihr Herren, handelt in gleicher Weise gegen eure Sklaven! Droht ihnen nicht! Denn ihr wisst, dass ihr im Himmel einen gemeinsamen Herrn habt. Bei ihm gibt es kein Ansehen der Person.
(Brief an die Epheser, Kapitel 6)
Kirche,
Ostern, Christentum ist nichts, das wir feiern, sondern etwas, das wir
analysieren und überkommen sollten.
[….]
In Wahrheit entzweit nichts so sehr die
Menschen wie Religionen. Weil jede Religion, zumindest die abrahamitischen,
ihren einzig wirklich wahren Gott hat und für dessen Vorherrschaft kämpft. Die
Geschichte der Religionen ist die Geschichte von Unterdrückung, Verfolgung,
Vertreibung, Folter, Mord und Krieg, eine Geschichte von Gewalt gegen Frauen,
Unterdrückung und Verfolgung Homosexueller sowie anders oder gar nicht
Gläubiger.
Religionen basieren
auf oben und unten, auf Befehl und Gehorsam, sie funktionieren durch den Willen
zu manipulieren und setzen auf die Bereitschaft, manipuliert zu werden.
Religionen
konservieren ein vormodernes, frauenfeindliches Weltbild, das Mose ihnen mit
dem "Sündenfall" in der Genesis ins Stammbuch geschrieben hat. [….]
Dieser abscheuliche
Jesus entspricht viel mehr den reaktionären politischen Strömungen als den
Linksgrünversifften Kirchentags-Evangelen, die eben diese Rechten so sehr
verabscheuen.
Hierbei
muss man aber ausnahmsweise die Rechten in Schutz nehmen; denn tatsächlich
passt das Christentum eher zu ihnen.
Grüne,
Linke und Sozis, die sich wie Thierse, Göring-Kirchentag, Nahles oder Griese
für Bibel und Glauben engagieren, können das nur durch partielle
Minderbegabungen ihres Gehirns. Sie blenden Teile der Realität aus (Stichwort "Inselverarmung") und kommen
daher auch in diese tranceartige Gottesdienstverzückung, die ich so abstoßend
empfinde.
[….]
Trotz diverser Unterschiede hätten [gemäß
Teidelbaum*] "christliche und
extreme Rechte auch allerhand gemeinsame Feindbilder: Antimodernismus,
Feindbild Links, Feindbild Freimaurer, Antisemitismus bzw. Antijudaismus,
Antifeminismus, das Feindbild Gender-Mainstreaming, das Feindbild Islam und
Homophobie. Besonders in Osteuropa führen diese gemeinsamen Feindbilder zu
Allianzen zwischen der christlichen und extremen Rechten auf der Straße".[….]
Wir brauchen nicht mehr Glaube, mehr
Religionen, mehr Kirche, sondern weniger. Wir brauchen eine Leitkultur,
ausgerichtet an den Allgemeinen Menschenrechten und den in der Verfassung
verbrieften Grundrechten und dabei sollten wir den Aspekt "Trennung von
Kirche und Staat" sehr ernst nehmen. Das würde uns übrigens auch die
endlosen Debatten über den Islam ersparen.
Tipp: *Teidelbaum,
Lucius, Die christliche Recht in Deutschland - Strukturen, Feindbilder,
Allianzen, Unrast Verlag, Münster, ca. 100 S. [….]
Sie 1,3
Millionen Evangelikalen in Deutschland, die unter anderem in diversen Freikirchen predigen, sind
keine abwegigen Sektierer, sondern passen bestens zum Christentum.
Der
Erfolg der Radikalen ist Folge von Gottesdiensten wie dem heute Morgen aus
Hamburg Übertragenem.
Die
Predigten, die Pfarrer, die Musik ist derartig schlecht und die Botschaft ist
so wirr, daß halbwegs vernünftige Menschen die EKD verlassen und nur die Irren
bleiben, die aber ihrerseits von Restvernunft verschreckt weiter zu den
Ultraradikalen ziehen.
[…..]
Sie strecken mit entrücktem Blick ihre
Arme gen Himmel oder halten sich mit geschlossenen Augen an den Händen – und
vor allem singen sie voller Inbrunst: Nein, hier geht es nicht um die
berauschten Fans eines Pop-Stars, sondern um die „Glaubensgeschwister“ der
„Arche“ an einem normalen Sonntagmorgen. Das ist eine von etlichen Freikirchen
in der Hansestadt. Und während die Bänke in den Landeskirchen immer leerer
werden, erleben diese Freikirchen einen massiven Zulauf. […..] Ein schier endloser Strom von Jugendlichen,
Familien und Senioren flutet das unscheinbare Gebäude am Doerriesweg mitten im Gewerbegebiet.
In dem Gotteshaus, das wie eine Messehalle aussieht, stehen die Stühle dicht an
dicht auf einem roten Teppich. Auf der riesigen mit Scheinwerfern beleuchteten
Bühne stimmen die Band und der Chor mit Pianistin und Geiger das erste Lied an.
Dahinter prangt ein riesiges beleuchtetes Kreuz an der blauen Wand.
[…..] Die meisten Freikirchen vertreten eher
konservative Positionen, etwa zu Themen wie Abtreibung, Scheidung, Sex vor der
Ehe oder Ablehnung von Homosexualität. Eine Minderheit driftet auch in
radikalen Fundamentalismus ab. […..]