Blöd
irgendwie, Trittin gibt ein ZDF-Interview, in dem er erklärt, die
Jamaika-Koalitionsverhandlungen wären fast in trockenen Tüchern. Der Soli für
75% der Menschen komplett abgeschafft, anlassbezogene Vorratsdatenspeicherung
im Sinne der FDP geändert, elf Millionen Euro zusätzlich für die Bildung, die FDP
sollte zehn Milliarden Euro für ihre Digitalisierung bekommen, sogar beim Thema
Migration hatten sich Grüne und CSU geeinigt und dann haut die FDP aus Angst
vor einer Einigung ab.
Anschließend
wird Wolfgang Kubicki interviewt, gibt sich verbiestert, weil er nicht den Schwarzen
Peter überreicht bekommen will. Trittin operiere wie so oft am Rande der
Wahrheit; eigentlich hätte man weit auseinander gelegen.
Um 20.15
Uhr befragt Tina Hassel im ARD-Brennpunkt Frau Merkel nach dem Tathergang und sie
bestätigt 100%ig die Darstellung Trittins; kann die FDP nicht verstehen.
Lindner
wollte die Sondierungen von vorn herein gegen die Wand fahren lassen; suchte
nur nach einem Vorwand.
[….]
So wirkte es in der Tat. Christian
Lindner hatte ein vorgeschriebenes Statement parat, es gab Sharetags im
Internet, die quasi zeitgleich mit dem Abbruch der Gespräche verbreitet wurden.
Aber es ist jetzt auch egal, ob die FDP am Sonntagabend oder schon vor drei
Wochen entschieden hat, Jamaika scheitern zu lassen. [….]
32% der
Bundesbürger geben laut ARD-Umfrage Christian Lindner die Schuld.
Noch
mehr sind es laut SPON-Umfrage.
Eine eigentümliche
Koalition aus CSU, Grünen und CDU, die mit wütend bebenden Fingern auf die FDP
zeigt.
Das sei
eine gut vorbereitete Spontanität,
mit der die FDP sich vom Acker gemacht habe, merkte CDU-Vizin Klöckner an.
Linders
Flucht vor der Verantwortung wächst sich zu seinem Hauptcharaktermerkmal aus. Schon
im Jahr 2000 nach seiner Moomax-Pleite
lief Lindner weg und stand nicht für sein finanzielles Desaster gerade.
[….]
Unter dem Motto „Leistung muss sich wieder lohnen“ hatte der blutjunge Lindner
nach seinem Landtagseinzug 2000 mit seinem Bekannten Hartmut Knüppel am 29.Mai 2000 die Internet-Firma „Moomax“
gegründet.
Das
Internet boomte und der schlaue Lindner wollte ein großes Stück vom
Kuchen.
Er
brachte 30.000 Euro Eigenkapital auf und holte sich weitere 1,2
Millionen Euro von der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Der
Erfolg war rekordverdächtig.
In
nur 18 Monaten hatte Lindi das gesamte Kapital verbrannt.
[….]
Das ganz dolle Team "von Informatikern, Drehbuchautoren, Psychologen,
Linguisten, Journalisten und Betriebswirten" wird sich jetzt wohl was
anderes suchen müssen, weil der Markt für Avatare, offen gesagt, ziemlich tot
ist. [….]
Knüppel
und Lindner wurden gefeuert. Der Staat blieb auf den 1,2 Millionen
Linder-Miesen sitzen, für seine Eselei blecht nun der Steuerzahler und
Lindner machte Karriere in der Marktwirtschaftspartei FDP.
[….]
Lindner gründete noch die zunächst als knüppel lindner communications gmbh
firmierende Unternehmensberatung Königsmacher GmbH, die er auch sofort in den
Sand setzte.
[….]
Was Parteichef Andreas Pinkwart als "Achterbahnfahrt der New
Economy" beschrieb, ist für Lindner peinlich. Seine Internet-Firma Moomax
GmbH ging nach 17 Monaten mit dem Neuen Markt unter. Dabei verflüchtigten sich
weit über eine Million Euro öffentlicher Fördergelder. Andere Lindner-Firmen,
wie die Unternehmensberatung "die Königsmacher GmbH", kamen erst gar
nicht gut genug in Gang, um so viel Geld verbrennen zu können.
Immerhin
brachte es der
Porsche-fahrende Zivildienstleistende durch
seine politischen Verbindungen bis zum Luftwaffen-Hauptmann der Reserve!
Freunde
muß man haben.
Politisch war Lindner bekanntlich ähnlich erfolgreich! Unter seiner inhaltlichen Führung als FDP-Generalsekretär surrte die FDP von 15% auf 4% zurück. [….]
Politisch war Lindner bekanntlich ähnlich erfolgreich! Unter seiner inhaltlichen Führung als FDP-Generalsekretär surrte die FDP von 15% auf 4% zurück. [….]
2011,
als die schwarzgelbe Bundesregierung strauchelte, die er 2009 mitorganisiert
hatte, lief er weg, warf sein
Generalsekretäramt hin.
Als die
FDP bei der Nordrheinwestfälischen Landtagswahl am 14.05.2017 in Lindners
Heimatbundesland sagenhafte 12,6% errang und sich zur allgemeinen Überraschung
eine komplette Ablösung von RotGrün ergab, lief
Lindner wieder weg, wollte als Landtagsfraktionsvorsitzender keinesfalls
ein Ministeramt übernehmen oder der Regierung angehören.
Landtagswahl
in Niedersachsen am 15.10.17, die SPD schneidet überraschend gut ab, aber ganz
knapp reicht es nicht für Rotgrün. Um die verhasste Groko zu vermeiden, möchte
die amtierende rotgrüne Minderheitsregierung eine Ampel mit der FDP bilden. Lindners Jungs laufen wieder weg,
entziehen sich der Verantwortung, wollen um keinen Preis in eine Regierung
eintreten.
Und nun,
am 19.11.17 kurz vor Mitternacht, man hatte sich fast mit Union und Grünen geeignet, steht Lindner wortlos auf und läuft weg.
Der
Hepatitisgelben mutieren von der Partei der Besserverdienenden über den Status der Null-Themenpartei zur
Eskapismuspartei.
FDP-Chef Christian
Lindner hat sich aus der Verantwortung gestohlen und leichtfertig mit
Grundsätzen deutscher Politik gebrochen. […..]
Lindner,
der sich mehr und mehr als Gauland 2.0
präsentierte, tat alles, um die Jamaika-Sondierungen zu torpedieren.
CSU und
FDP frönten ihrer Destruktivität im Glauben den Grünen anschließend den
Schwarzen Peter zuschieben zu können.
Das
wird, wie erste Umfragen zeigen, schwer.
Denn die
Grünen hatten alles abgeräumt. Kohleausstieg, Elektroautos waren nicht mehr so
wichtig und sogar die 200.000-Obergrenze wollten sie akzeptieren.
Derart
geschmeidige Krötenschlucker taugen nicht als Sondierungs-Buhmann.
Von
derartigem Kontorsionskünstlertum der Ökopartei bekommt die Grünenbasis zwar Magenkrämpfe, aber Lindners
Eskapisten sind kunstvoll ausmanövriert und stehen nun allein im Du-bist-schuld-Shitstorm.
[….]
Aus dem Staub gemacht
Christian Lindner hat
mit seinem abrupten Abbruch der Sondierungsgespräche Union und Grüne vor den
Kopf gestoßen. Der Verdacht liegt nahe, dass er die Jamaika-Regierung nie
ernsthaft wollte. [….]
[…..]
Die FDP hat Jamaika nicht zufällig
ruiniert, sondern mit strategischer Absicht. Lindner hat die Verhandlungen beendet
– nicht weil diese komplett festgefahren waren, sondern weil den Liberalen das
Schlimmste drohte: das Gelingen. […..] Die
Chuzpe, mit der die FDP diese Verhandlungen hat scheitern lassen, ist
bemerkenswert. Lindner hat die FDP jetzt
dorthin gesteuert, wo er sie von Beginn an haben wollte: als markige Opposition
gegen die sogenannten Weiter-so-Parteien, gegen die Merkel-CDU und die
Realo-Grünen. Mit welcher konkreten Forderung die FDP denn auf Granit gebissen hat,
können Lindner & Co kurioserweise gar nicht angeben. Die FDP stürzt die
Republik in eine Krise, ohne das triftig erklären zu können. Viel Pose, – „wir
gegen die grün-christdemokratische Einheitsfront“ – und wenig Substanz. Wer da
vage an Trump denkt, liegt nicht falsch. […..]
[….]
"Lindner wollte offensichtlich nicht
regieren" […..]
[….]
Es ist, Helmut Schmidt hat Genscher
seinen Verrat 1982 nie verziehen, nicht das erste Mal, dass die Liberalen mit
einem umstrittenen Manöver eine Koalition sprengen. Ob es sich für Christian Lindner gelohnt hat,
bei den Jamaika-Verhandlungen die CSU in Sachen Migration und Klimaschutz
rechts zu überholen und seine Partei in trübe AfD-Gewässer zu steuern, wird
sich zeigen, wenn es zu Neuwahlen kommt. […..]
[….]
Ego-Politiker Christian Lindner - Der
Wirtschafts-Flüchtling [….]
[….]
Zuwarten und zugucken - das war ja immer
Merkels Rezept. Dieses Mal ist es nicht aufgegangen. Der unberechenbare Herr
Lindner von der FDP hat die Kanzlerin in die Ecke gespielt. Nun steckt sie in
der Klemme. Und mit ihr das ganze Land. Es ist sehr fraglich, ob das Lindner
nützen wird. Aber es ist sicher, dass es Merkel schadet. Sie wird nur darum
nicht vom Thron gestoßen, weil niemand sich in ihren Scherbenhaufen legen will.
[….] Man tut Christian Lindner sicher
nicht Unrecht, wenn man annimmt, dass es nicht Prinzipientreue war, die ihn
dazu veranlasste, die Gespräche für die sogenannte Jamaikakoalition scheitern
zu lassen.
Lindner entpuppt sich
als Spieler, der den Einsatz erhöht, weil er nach dem Hauptgewinn schielt. Es
sollte zu denken geben, dass dieser Ehrgeizige mit dem Abbruch des
Jamaika-Projekts der Mitte, in der doch hierzulande angeblich alle Wahlen
gewonnen werden, die kalte Schulter zeigt.[.....] Er sucht sein politisches Heil darin, die FDP auf
nationalliberalen Kurs zu drehen. Sein gefährliches Vorbild ist klar: der
Erfolg des noch jüngeren Österreichers Kurz. In einer gar nicht so fernen
Post-Parteien-Zukunft, in der endgültig das Primat des Persönlichen obsiegt
hat, könnte er, Christian Lindner, der erste gleichsam überkonfessionelle
Kanzler der Republik werden. Was für eine grauenhafte Vorstellung. [….]
Die
FDP-Spindoktoren, die Lindner als prinzipientreuen Macher jenseits persönlicher
Interessen darstellen sollten, müssen noch lange nachsitzen.
Das
Gegenteil wurde erreicht. Die FDP steht als reine Ego-Partei ohne Sinn für das
Allgemeinwohl da.