Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe
Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.
Vorrede:
Offenbar bin ich jetzt auch in dem Alter angekommen, in dem „meine
Mutter sagte immer….“ argumentiere und
daran anschließend versichere was für eine kluge Frau sie war.
Altern ist nun einmal die einzige Möglichkeit länger zu
leben; also muss ich mich wohl damit anfinden wie jeder andere Geront auf die
schlauen Sätze aus meiner Kindheit zurück zu fallen.
Schon vor gut 20 Jahren erging es mir so, als ich aufhörte
zu rauchen. Da tauchte meine alte Musik- und Deutschlehrerin vor meinem inneren
Auge auf, die uns immer mit erhobenem Zeigefinger belehrte, wenn wir qualmend
vor dem Musikraum rumlungerten „das sind alles Sargnägel!“
Wie ich das gehasst habe; rumschlauende mittelalterliche
Jungfern, die einem die coolen Zigaretten vermiesen wollten.
Nicht eine Mikrosekunde ließ ich den Gedanken an mich heran.
Ich konnte ja nicht ahnen, daß sich 10, 15 Jahre später
einmal herausstellen würde „sie hatte RECHT!“ Rauchen ist tatsächlich ungesund
und ekelhaft.
Aber zurück zu meiner Mutter, die angesprochen auf die
Todesstrafe in der von ihr so geliebten USA zu sagen pflegte: „Kein Mensch hat
das Recht einen anderen Menschen umzubringen. Punkt.“
Im Gegensatz zu der blöden Sargnagel-Analogie folgte ich
dieser simplen Sichtweise schon damals, staunte aber einige Jahre später wie
locker sich selbst in meiner engeren Umgebung Menschen über dieses Verdikt
hinwegsetzten; Umstände konstruierten, unter denen man durchaus das Recht hätte
Menschen zu töten.
Die Frage war schließlich ein wesentlicher Bestandteil der
sogenannten „Gewissensprüfung“, der sich meine armen deutschen Altersgenossen
unterziehen mussten, wenn sie den Wehrdienst verweigerten.
Ich war damals in meiner Johan Galtung-Phase und fest
überzeugt alle erdenklichen Szenarien als Pazifist durchzustehe, egal was man mir
oder anderen androhen würde.
Etwas erschreckt war ich aber, als bei späterer Stunde zu
Wein insbesondere FreundINNEN das „in dubio pro reo“-Prinzip ändern wollten.
Sonst stünde es bei Vergewaltigungs-Vorwürfen immer „Aussage gegen Aussage“ und
der Täter käme immer davon.
Das sei schließlich der Kern des Rechtssystem dozierte ich
voller Emphase – lieber 100 schuldige Vergewaltiger freilassen, als einen
Unschuldigen wegzusperren.
-
„das sagst du auch nur, weil du ein Mann bist
und dir keine Vergewaltigung droht! 100 sind mehr als einer, lieber einmal
Unrecht als 100 mal Unrecht!
Als Antwort auf die Volte giftete ich üblicherweise „das
siehst du vermutlich anders, wenn du oder dein Sohn oder dein Mann eines Tages
völlig unschuldig für immer in den Knast gesperrt wirst!“
Anschließend wurde es häßlich. Natürlich kam das Thema „Todesstrafe“
auf den Tisch. Ich lehnte sie nicht nur aus grundsätzlich ethischen Überlegungen
ab, sondern begründete das auch mit der Praxis.
Dafür hatte ich stets einige aktuelle Fälle im Kopf (man
kannte das Wort „googeln“ noch nicht), in denen tatsächlich post mortem die
Unschuld eines Hingerichteten bewiesen wurde.
Das ist schon eine gewaltiger moralischer Unterscheid, ob
man einen Unschuldigen nach Jahren des ungerechtfertigten Gefängnisaufenthalts
freilässt und finanziell entschädigt, oder ob das nicht mehr geht, weil er
zwischenzeitlich die Nadel bekam.
Zeitsprung ins Jahr 2019; das ist auch heute noch meine
Meinung: Selbst diejenigen, die prinzipiell mit der Todesstrafe liebäugeln,
müssten eigentlich einsehen, daß sie praktisch nicht umsetzbar ist, da immer
die Gefahr droht einen Unschuldigen zu töten.
Damit zur Impudenz des Monats März; den Titel erhalten die frommen Christen der USA, die eiserner denn
je zu Trump halten und jede noch so abartige moralische Sauerei des Megalügners
lobpreisen.
[…..] Pastor
Paula White believes that God directly told her to “show [President Trump] who
I am."
Pastor Paula White and President Donald Trump have been friends for years,
and the “prosperity gospel” preacher believes she was directed by God to
introduce Trump to the Almighty, according to Newsweek.
White, who is the president’s spiritual adviser, said during an interview
with The Guardian that God explicitly told her to “show him who I am,”
referring to Trump.
“I encounter thousands of people, millions of people, over the course of
ministry, but there’s been a handful of people that I knew was like, this was
direct assignment,” she told The Guardian, adding that God's instruction was
“directly regarding Trump.” [….]
[….] Largest
U.S. Christian Charity Reportedly Donated $56.1 Million to Hate Groups. [….]
[…..]But
these are some of the very notions underlying this particular brand of American
Christianity — one that is bathed in American exceptionalism, stained by
racism, and born not of love but of fear and hate.
It is why a Southern Baptist Trump supporter in
Alabama can say Jesus meant “love thy
American neighbor” and welcome the “legal immigrant” stranger — not those pesky
brown people from other lands.
As for doing unto the least of
these? Those are Americans, too.
When Tony Perkins of the Family
Research Council said Trump gets a “mulligan” for his alleged affair
with porn star Stormy Daniels and subsequent hush payment, the most disturbing
aspect was not his blatant hypocrisy but his reasoning:
“I think the president is providing
the leadership we need at this time, in our country and in our culture.”
The president is willing to serve
Perkins’ agenda — not God’s supposed will or plan, but the plan that Perkins
and his ilk believe to include enriching the wealthy, demonizing the poor,
keeping the population white, and so on.
Trump could personify every type of
evil, and it would matter not to the likes of Perkins.
Or Liberty University’s Jerry
Falwell Jr., who said, “Jesus said love our neighbors as ourselves but never told Caesar how
to run Rome—he never said Roman soldiers should turn the other cheek in battle
or that Caesar should allow all the barbarians to be Roman citizens or that
Caesar should tax the rich to help poor.” […..]
Franklin Graham: Trump stopped sinning when he became President. pic.twitter.com/5zpT4lu4ou— Josh Marshall (@joshtpm) 24. Januar 2018
[…..] Dave Kubal Prays Against the Witches and
‘Diabolical Power’ Operating in Alexandria Ocasio-Cortez’s District
On Friday, the
Religious Right group Intercessors for America held its monthly prayer call,
during which its president, Dave Kubal, led the callers in a prayer against the
demonic forces that are clustered in southern New York City and operating
through the likes of billionaire philanthropist George Soros, federal judge
Kimba Wood, and Rep. Alexandria Ocasio-Cortez.
After conducting an
interview with Republican Rep. Jody Hice of Georgia, Kubal spent a good portion
of the remainder of the call laying out the case that an “evil thread” is
running through the southern part of New York City and manifesting itself
through the actions of judges and members of Congress.
“The good news about
the midterm elections is that there is a great opportunity for evil to be
exposed in the days and weeks to come,” he said. “It’s been widely publicized
that there is a coven of witches that cast spells on President Trump 24 hours a
day, seven days a week. This particular coven is found in the southern portion
of New York City.” [….]
Um auf meine Eingangs-Geschichte zurückzukommen; glücklicherweise
haben Trumps Pastoren auch eine Lösung für das Todesstrafen-Dilemma.
Wenn der ein oder andere Unschuldige auf den Elektrischen
Stuhl gesetzt, niedergespritzt oder vergast wird, wäre das halb so wild,
erklärt FOX-Pastor Dr. Robert Jeffress, schließlich sei es Jesus selbst auch so
ergangen.
Auch die Henker hätten moralisch nichts zu befürchten, da
Gott alles vergebe.
Problem gelöst!
Fox News contributor Robert Jeffress expresses support for the death penalty: Innocent people are executed but so "was Jesus Christ himself" https://t.co/NBrI3zLxKy pic.twitter.com/HQShpASEEt— Media Matters (@mmfa) March 31, 2019
[….] Jeffress
continued, “And contrary to what people think, capital punishment is not a
violation of the sanctity of life, it is an affirmation of it. God is saying
human life is so sacred, whoever takes it has to pay the ultimate price.”
When asked how he
could tell the difference between those who had really found God and those who
were lying, Jeffress said, “I remind people, the greatest example of an
innocent person being executed was Jesus Christ himself.” Although Christ was
innocent, Jeffress says, the Bible never calls for an end to the death penalty.
Jeffress finishes by saying that God
says the “death penalty is the way to keep order in society.” [….]