Immer
öfter begegne ich im Internet dieser neuen Spezies von Querfrontlern, die
behaupten früher SPD gewählt zu haben, nun aber alle Parteien gleichermaßen
ablehnen, Merkel für den Satan persönlich halten, sich vor der „Umvolkung“
fürchten und Seehofer die Daumen drücken.
Leidenschaftlich
gehasst wird natürlich Claudia Roth – und das mit guten Gründen:
1.) Ihre Frisur
2.) Ihre
Klamotten
3.) will
sie noch mehr Ausländer reinlassen
4.)
zieht sie sich wirklich unmöglich an
5.) ist
sie offenbar seit Jahrzehnten deutsche Regierungschefin und trägt daher die
Verantwortung und
6.) hat
sie keinen Geschmack.
Ausländer
raus, bzw in neudeutsch „Grenzen zu“ ist für diese Sorte Querfrontler deswegen
wichtig, weil die Flüchtlinge ihnen die Jobs wegnehmen, die sie nicht haben und
gleichzeitig aus Faulheit nicht arbeiten, sondern nur Sozialleistungen
kassieren und somit auf Kosten eben dieser Querfrontler leben, die zu den
Kosten gar nichts beitragen, weil die ja nun mal keinen Job haben; denn der
wurde ihnen ja von Flüchtlingen auch gestohlen.
Soweit,
so logisch.
Eine
Diskussion mit solchen Typen bringt nichts, weil sie wie Donald Seehofer Fakten
und Belege grundsätzlich nicht akzeptieren.
Kommt
man ihnen historisch und grundsätzlich, lehnen sie das als „Nazi-Keule“ ab, argumentiert
man moralisch, ist man unzurechnungsfähiger „Bahnhofsklatscher“ oder „Gutmensch“.
Bleibt
noch die ökonomische Argumentation – schließlich braucht Deutschland Zuwanderung
– aber das kontern die Querfrontler mit dem Todschlagargument „neoliberal“.
Dabei
gäbe es ein ganz einfaches Mittel Lohndumping zu bekämpfen:
Man wähle einfach nicht mehr Parteien, die als Lobbyisten der Unternehmensverbände fungieren, sondern zB Linke oder Grüne, die sich klar für einen deutlich höheren Mindestlohn aussprechen.
Man wähle einfach nicht mehr Parteien, die als Lobbyisten der Unternehmensverbände fungieren, sondern zB Linke oder Grüne, die sich klar für einen deutlich höheren Mindestlohn aussprechen.
Wenn in
allen Branchen wie in den meisten demokratischen Ländern ein Mindestlohn herrscht,
können arme Deutsche, Flüchtlinge, Arbeitssuchende und Mindergebildete auch
nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden.
Simple
as that.
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Wer für
Fairness und gegen Neoliberalismus ist, sollte also diejenigen nicht wählen,
die hohe Mindestlöhne in Deutschland blockieren: Also CDU, CSU, AfD und FDP.
Man
sollte nicht dem xenophoben Trio Lindner-Spahn-Dobrindt hinterherrennen.
Das sind
die klassischen Lobbyhörigen, die intensiv dafür arbeiten Geringverdiener arm
zu halten.
Sie
tragen die Schuld an den sinkenden Reallöhnen in Deutschland, nicht Frau Roth
oder die Flüchtlinge.
Wer es
gut mit Deutschland meint, sollte lieber die FDP und CSU rauswerfen, statt der
Heimatvertriebenen, die hier Schutz suchen.
[….]
Rainer Brüderle will Tariflöhne in der
Altenpflege verhindern
Die Regierung drängt
Arbeitgeber und Gewerkschaften zu flächendeckenden Verträgen in der
Altenpflege. Doch nach SPIEGEL-Informationen macht ein bekannter Lobbyist
dagegen Stimmung: Ex-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle.
Mit luftigen
Versprechen wollen die privaten Arbeitgeber die flächendeckende Einführung von
Tariflöhnen in der Altenpflegebranche verhindern. In einem Brief an Politiker
der Großen Koalition, der dem SPIEGEL vorliegt, wirbt der Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) für ein unverbindliches
Alternativmodell. Der Verband empfehle seinen Mitgliedern, in ihren Betrieben
sogenannte Arbeitsvertragsrichtlinien anzuwenden, schreibt
bpa-Arbeitgeberverbands-Präsident Rainer Brüderle. [….]