Sonntag, 4. August 2019

MABA - Make Amerika Bad Again


Anders als beispielsweise die Generation der Parkland-Überlebenden, Kinder wie David Hogg, Emma Gonzalez, Sarah Chadwick, Jaclyn Corin, Ryan Deitsch, Aalayah Eastmond, Sam Fuentes, Cameron Kasky, Delaney Tarr and Alex Wind, die von Waffen-fanatischen Republikanern bekämpft werden, habe ich keinerlei Hoffnung, daß sich an den US-Waffengesetzen etwas ändert.
Zu tief stecken Trump und alle Republikaner im Arsch der NRA.

Das US-Christentum ist eine zutiefst abstoßende Religion der Niedertracht, das Donald Trump ins Amt half, ihn im Amt hält und möglicherweise 2020 wiederwählt.
Eins ihrer wichtigsten Argumente ist dabei sein radikaler Einsatz für Schusswaffen, der amerikanische Massaker alltäglich macht.

(…..) Die phallischen Mord-Instrumente sind im Land der 30.000 Schusswaffentoten den Rechten wichtiger als alles andere.

[….]  Trump signs bill reversing Obama rule to ban gun purchases by mentally ill
[….]  President Trump killed a regulation that would have tightened gun background checks Tuesday, signing a bill to undo one of his predecessor's executive actions following the San Bernardino shootings in 2015.
The Obama administration rule required the Social Security Administration to submit records of mentally disabled people to the National Instant Criminal Background Check System, the FBI database used to determine whether someone can buy a firearm under the 1993 Brady Bill.
The rule would have applied to about 75,000 people who were “adjudicated as a mental defective" and who had applied for Social Security benefits, and had a mechanism to notify those affected so they could appeal. But congressional Republicans said the rule could ensnare people who had mental health issues but otherwise were competent to own a gun. [….]  The bill signing fulfills a campaign promise for Trump. Even before Obama announced his executive actions before his State of the Union Address last year, Trump said he would "un-sign that so fast" once he becomes president. [….] 

Endlich können auch die psychisch Kranken ohne jede Einschränkung vollautomatische Waffen bekommen, so viel sie wollen.
Das freut das Republikanerherz.
Denn gegen Schulschießereien helfen bekanntlich nur Globuli und Gebete, nein, sorry, thoughts and prayers! Ich war kurz mit den evangelikalen Irren in Deutschland durcheinander gekommen.

[….]  Florida State Senator Kelli Stargel votes against assault weapons ban, claims “thoughts and prayers” are enough to stop school shootings.
 In a despicable but not surprising development, Republican State Senator Kelli Stargel voted against a moderate and sensible ban on assault weapons after the recent school shooting at Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida, that left 17 dead and many more injured.
Adding insult to injury, the Florida lawmaker went on to suggest that “thoughts and prayers” are enough to stop school shootings. Speaking on the floor of the Florida Senate, Stargel said:
    Thoughts and prayers are really the only thing that’s going to stop the evil from within the individual that is taking up their arms to do this type of massacre. [….]

Dank der überzeugten Christen in Amerikas Parlamenten, werden die USA weiterhin extreme Hochburg des hausgemachten Terrors mit bis zu 40.000 jährlichen Toten durch Schusswaffen sein.
Es ist müßig das nach jedem grausamen Massenmordlauf, wie den beiden vom Wochenende in Texas und Ohio mit 29 Toten, erneut zu beklagen.
Die Trauer der Angehörigen ist natürlich echt, aber das kollektive Entsetzen im Land wirkt schal, wenn man sich vergegenwärtigt, daß je nach Gegenkandidat in den meisten Fällen eine absolute Mehrheit der Bürger Trump wiederwählen würde.

Die Parkland-Jugendlichen hatten sich an dem Gedanken berauscht zwar nicht die Republikaner umstimmen zu können, aber im Herbst 2018 bei den Zwischenwahlen die bösartigen NRA-Epigonen aus den Ämtern zu jagen.
Stattdessen bauten die Republikaner ihre Senatsmehrheit sogar aus und Moscow-Mitch blockiert hartnäckig jede Verbesserung für das amerikanische Volk.
Das bringt eine neue Qualität in die Diskussion über die Mass-Shotings in den USA, da es sich bei den Tätern immer weniger um verrückte Psychopathen handelt, sondern zuletzt die Täter meist radikalisierte glühende Trump-Fans waren.
Menschen mit tiefsitzenden Komplexen, die von Rassismus beseelt dem Hetzer im Oval Office zuhörten, bis sie sich eines Tages genötigt sehen zu handeln.
Gun-Massaker sind typisch für die USA, aber inzwischen hat eine Metamorphose zum „Weißen Terrorismus“ stattgefunden.


Der US-Präsident höchst selbst stiftet seine Follower zu terroristischen Attacken gegen ihr eigene Bevölkerung an.
Al Kaida und IS können jetzt in Rente gehen; ihr Job wird von den Amerikanern selbst viel effektiver erledigt.

[….]  Die demokratischen Herausforderer Donald Trumps machen den Präsidenten mitverantwortlich für die Morde von El Paso und Dayton. Die Gewalttaten könnten zu einem Wendepunkt im amerikanischen Wahlkampf werden.
  Donald Trump ist nicht dafür bekannt, dass er um Worte verlegen ist. Aber an diesem so furchtbaren Wochenende blieb der Präsident lange Zeit seltsam still. Was die Amerikaner und die Welt von ihm hörten, waren ein paar dürre Sätze auf Twitter: Dass seine Gedanken und Gebete bei den Bürgern von El Paso seien. [….]  Es waren Sätze, in die sich Trump schon so oft geflüchtet hat; Sätze, die so oder so ähnlich immer fallen, wenn wieder einmal die Eilmeldung über die Fernsehbildschirme jagt, dass ein Mann (und es sind fast immer Männer) mit einem Sturmgewehr ein Massaker angerichtet hat. In der Regel reichen die immer gleichen Phrasen aus, um zurückzukehren zur Normalität. [….]  Nach diesem Wochenende werden die Politiker in den USA nicht so schnell zur Tagesordnung übergehen. Und der Grund ist nicht nur, dass Stunden nach dem Terrorakt von El Paso ein bis an die Zähne bewaffneter Mann in Ohio ebenfalls neun Menschen tötete. Es liegt auch daran, dass in den USA Wahlkampf ist und die Demokraten keinen Zweifel daran lassen, wem sie eine Mitschuld geben für das Verbrechen in Texas.
"Donald Trump trägt die Verantwortung", sagte Cory Booker am Sonntag im Fernsehsender CNN. "Er benutzt selbst die Sprache des Hasses", so der Demokrat, der für seine Partei 2020 als Präsidentschaftskandidat antreten möchte.
So wie Booker, Senator in New Jersey, äußerten sich auch andere Anwärter. "Wir haben einen Präsidenten, der Mexikaner dämonisiert", sagte Pete Buttigieg, der Bürgermeister von South Bend, Indiana und fügte hinzu: "Wir erleben eine Form des weißen Terrorismus, der hier in den USA herangezüchtet wurde." Beto O'Rourke, der in El Paso geboren wurde, nannte Trump einen Rassisten, der an die Überlegenheit der weißen Amerikaner glaube: "Er befördert diese Gewalt." [….] 

Trump äußert sich schließlich nicht gelegentlich rassistisch oder setzt seinen Rassismus nur zu Wahlkampfzwecken ein.
Nein, die gesamte Familie Trump ist seit Generationen rassistisch, Trump selbst führt seit den 1970er Jahren rassistische Kampagnen und posaunt als Präsident beinahe täglich die übelsten rassistischen Attacken hinaus.
Rassismus ist aber keine bloße Unhöflichkeit oder Beleidigung, sondern führt zu Mord und Totschlag. Charles Manson brachte seine Opfer auch nicht mit eigenen Händen um.
Jeder halbwegs anständige Menschen versteht das; dafür muss man nichts selbst dunkelhäutig, schwul oder Ausländer sein.


Es gibt keine Rechtfertigung, um so ein mieses Stück Scheiße wie Trump zu akzeptieren.
Wir alle, von den einzelnen privaten Postern in den sozialen Medien bis hinaus zu den Regierungschefs müssen Trump und seinen ideologischen Freunden Johnson, Duterte, Salvini und Bolsonaro jederzeit massiv entgegen treten.

[….]  Die mexikanische Regierung spricht nach dem Terroranschlag im texanischen El Paso von "fremdenfeindlicher Barbarei". Der Vize-Außenminister lässt keinen Zweifel daran, wen er für den Anstifter hält.
[….]   "Wir verurteilen diese barbarische Tat, bei der unschuldige Mexikaner getötet wurden", sagte Außenminister Marcelo Ebrard [….]  Auch sein Vize, Jesús Seade, verurteilte den offenbar rassistisch motivierten Angriff: "Solche mutwilligen Taten der fremdenfeindlichen Barbarei haben keinen Platz in der heutigen Welt", schrieb er auf Twitter. Und weiter: "Die Rhetorik, die sie anstachelt, muss komplett beendet werden."
Eine deutliche Ansage an Donald Trump: War es doch der US-Präsident, der sich in den vergangenen Wochen mehrfach massiv rassistisch geäußert hatte. [….] 

So wie Trump seit drei Jahren die Zahl der Hate-Crimes in Amerika Monat für Monat ansteigen lässt führen auch die AfD und deutsche Hetzblogs zu einem kontinuierlichen Anstieg der Gewalt gegen Minderheiten.


[…..] AfD schürt Furcht vor Zuwanderern
Die AfD rückt ausländische Tatverdächtige in den Mittelpunkt und zeichnet im Vergleich zur Kriminalstatistik ein verzerrtes Bild. Das mache sie "überraschend konsequent", sagen Forscher, die AfD-Pressemitteilungen analysiert haben.
Eine Studie von Medienforschern über die AfD kommt zu dem Ergebnis, dass die Partei systematisch Angst vor Zuwanderern schürt. Die Professoren Thomas Hestermann (Hamburg) und Elisa Hoven (Leipzig) werteten dazu mehr als 240 Pressemitteilungen der AfD zum Thema Kriminalität auf Bundes- und Länderebene aus dem Jahr 2018. […..]

Ob AfD, ob Weidel, ob Steinbach, ob Berger oder ob Grenell, Trump, Johnson oder Salvini – diese Typen sind Abschaum.
Man muss sich ihrer Agenda 24/7 widersetzen.

[…..] Die EU täte gut dar­an, ihr ei­ge­nes au­ßen­po­li­ti­sches Pro­fil zu schär­fen. Ego­zen­tri­kern wie Trump und John­son ist nicht bei­zu­kom­men, in­dem man sie ein­bin­det, ihre Es­ka­pa­den her­un­ter­spielt. Ge­gen Po­pu­lis­mus hel­fen nur Hal­tung und Klar­heit. Kon­kret be­deu­tet das, dass die EU mit John­son nicht über das Aus­tritts­ab­kom­men nach­ver­han­deln und sich kei­nes­falls Trumps Iran­po­li­tik an­schlie­ßen soll­te. Statt­des­sen soll­ten sich die Eu­ro­pä­er um eine Schutz­mis­si­on in der Stra­ße von Hor­mus be­mü­hen und gleich­zei­tig nach di­plo­ma­ti­schen We­gen su­chen, das Ab­kom­men zu ret­ten. Wäh­rend des Irak­kriegs 2003 ge­wann Eu­ro­pa an Sta­tur, in­dem Frank­reich und Deutsch­land eng zu­sam­men­stan­den. Es ist an der Zeit, dass bei­de Staa­ten die­se Al­li­anz wie­der­be­le­ben.  […..]
(Der Spiegel, M. Popp, Leitartikel 03.08.2019)