Zur Kategorie der kulturpessimistisch-protestantischen Primitiv-Theologen gehört neben den Stars ihrer Zunft – Kässi und dem Hahne-Peter – auch der Abendblatt-Redakteur Edgar Hasse. Der 64-Jährige Kreuzfahrt-Seelsorger wuchs als Pfarrerssohn in der DDR auf und promovierte im zarten Alter von 50 Jahren an der Uni Greifswald in Theologie. Der arme Mann litt damals schon an einem schweren Grund-Irrtum: Er hält Luther und das Christentum für eine Kraft der Vernunft und Aufklärung, die im Widerstreit mit garstigen Atheisten für den Humanismus kämpft.
Offenbar hat ihm immer noch niemand gesagt, daß es sich genau andersherum verhält, daß Luther ein von fanatischem Hass zerfressener Antisemit war, der extrem obrigkeitsorientiert gegen leibeigene Bauern wetterte, die sich gegen ihre adeligen Herren auflehnten.
Oder daß die protestantischen „deutschen Christen“ die feste Stütze Hitlers waren, die brutale antihumanistische Überzeugungen vertraten.
Dem Klischee entsprechend, sind Diaspora-Christen immer besonders missionarisch und so heimste der fromme Edgar laut Wikipedia schon lange vor seinen akademischen Meriten Kirchenpreise ein:
1998 erhielt Hasse einen Preis der John-Templeton-Stiftung und der Konferenz Europäischer Kirchen.
2001 erhielt er den Goldenen Kompass des Christlichen Medienverbundes KEP.
Unglücklicherweise saß Hasse nach dem Verlassen seiner kirchenfernen Heimatscholle, einem weiteren Großirrtum auf. Er wähnte sich in einer urprotestantischen Christenwelt; wie in Kansas oder Alabama. In Wahrheit war er aber in Hamburg gelandet; eine der säkularsten und atheistischsten Großstädte Europas. Die gelegentliche Konfrontation mit der Realität – Hamburger sind doch nicht zu 100% streng gläubige Pietisten – deprimiert Hasse. Kirchenschließungen und Kirchenaustritte in Hamburg? – Hasse ist geschockt.
(….) Die Intoleranz, die Misogynie, die Homophobie, die Lügen, der systematische Kindesmissbrauch, die Raffgier – all das sind für den derzeit frommsten Redakteur des Hamburger Abendblattes nur Petitessen.
Der evangelische Theologe Dr. Edgar S. Hasse, ist aber keiner, dem alles egal ist. Für ihn gibt es durchaus moralische Grenzen, die man nicht überschreiten darf. Da ist er sich mit seiner strunzfrommen Kollegin Marianne Max ganz einig:
[…..] Ein Kirchenaustritt ist verantwortungslos! Seit der Vorstellung des Gutachtens zu den Missbrauchsfällen in München und Freising überlegen viele, aus der katholischen Kirche auszutreten. Das ist allerdings der falsche Weg. [….]
Hasse geht mit perfider Eloquenz vor, schreit die Leser nicht primitiv-plump an, wie die Kollegin Max. Sein Anliegen ist Dasselbe. Er geht aber den passiv-aggressiven Weg und kübelt subtil all seine Vorurteile gegen konfessionslose Menschen aus, die in seinem Weltbild alles verdorbene Egoisten sind.
[….] „Wir sind nicht mehr Papst“, wendet sich die „Bild“-Zeitung enttäuscht von Joseph Ratzinger ab. [….] Auch in der evangelischen Kirche, die ihre eigene Missbrauchsgeschichte hat, setzt sich die Austrittsbewegung fort. Dieses Jahr bringt religionssoziologisch einen Kipppunkt. Erstmals in der deutschen Geschichte wird nur noch weniger als die Hälfte der Deutschen einer der beiden großen Kirchen angehören. Christen sind auf dem Weg zur Minderheit in diesem Land. Ich sehe diese Entwicklung mit Sorge. Die Demokratie braucht funktionsfähige Religionsgemeinschaften, die das jüdisch-christliche Wertefundament unserer Gesellschaft und die Frage nach Gott lebendig halten. Ein Land, das Gott vergisst, wird gottlos und damit unbarmherzig. Wir brauchen Gottes Bodenpersonal, das professionell vom Schöpfer dieser Welt und seiner Liebe erzählt, damit die Geschöpfe nicht selbst zu Göttern werden – im vermeintlichen Glauben, alles im Griff zu haben. Die Pandemie zeigt doch, wie verletzbar, sterblich, endlich wir sind. Deshalb ist jedem Katholiken, jeder Katholikin Respekt zu zollen, die sagen: Wir bleiben! [….]
Es ist noch nicht einmal klar, ob sich Hasse der ungeheuerlichen Unterstellungen bewußt ist, die er da verbreitet. Bemerkt er eigentlich, wie diskriminierend er sich äußert? Mal ganz abgesehen davon, daß er Lügen verbreitet, denn die Kirchen geben nur einen winzigen Teil ihres Geldes für Wohltätigkeit aus, alle ihre sozialen Einrichtungen werden weitgehend vom Staat finanziert. Wer also Gutes tun will, sollte sein Geld lieber jeder anderen Hilfsorganisation als der Kirche geben.
Gläubige = moralisch und hilfsbereit
Ungläubige = subhumane Egoisten ohne Mitgefühl.
So und nicht anders lauten die Wertvorstellung des typischen „Wir sind besser als die!“-Christen Hasse. (…)
(Harter Schlag für Hasse, 16.02.2022)
Ende Oktober 2024 entdeckt Hasse mit sicherem Gespür für die debilsten Protestanten-Thema einen legendären alten Käßmann-Rant, mit dem sie eindrucksvoll bewies, weswegen die evangelische Kirche dem Untergang geweiht ist.
(…..) Erinnert sich noch
jemand an die Madonnas World-Tour „Confessions“ von 2006, als sie ein Lied wie
Jesus ans Kreuz geschlagen sang und runde 200 Millionen Euro durch den
Ticketverkauf einnahm?
Eine Eintrittskarte kostete durchschnittlich 200 Euro, so daß auch echte Fans
gut umworben sein wollten, um so tief in die Tasche zu greifen.
Madonna ist aber ein Marketing-Genie und konnte sich auf ihre treuen Helfer auf den Kirchenkanzeln verlassen.
Die dümmste Bischöfin der
Welt, Margot Käßmann, sprang bereitwillig ein, um Madonnas Kartenverkauf anzuheizen. Käßmann kann aber auch richtig dumm - wie sie in der causa „Madonna“ bewies,
als sie sich wie Hein Doof in der Marketing-Maschine der Groß-Sängerin
verhedderte:
Während der vorletzten Madonna-Europa-Tournee konnte die Bischöfin kein
Mikrofon auslassen und musste permanent ihren Senf zur Show abgeben.
Das ist an sich schon lächerlich und offenbart nur ihren Neid auf die ungleich
erfolgreichere Kollegin, aber vor allen geht sie damit dem ältesten
Madonna-Trick überhaupt auf dem Leim: Madonna hat immer Grenzen überschritten
und genau so viel provoziert, bis die religiösen Eiferer zum Boykott aufriefen
und damit den CD-Verkauf anheizten.
Nur Frau Käßmann hat es nach einem Vierteljahrhundert immer noch nicht
begriffen. Ich zitiere:
„Mich empört ihre (Madonnas, Red) anmaßende Selbstinszenierung, sich an die
Stelle Jesu zu setzen. Das Kreuz ist für alle Christen das zentrale Symbol für
das Leiden und Sterben Jesu. ... Es ging ihr um eine spektakuläre Bühnenshow,
mit der sie 200 Millionen Dollar verdient hat, wie es heißt. ... Die arme
Madonna! Sie sagt doch, sie sei tief religiös! Ich denke, Madonna hat das alles
wenig interessiert. ...“
In Unkenntnis des Streisand-Effektes wetterte sie gegen Madonna-Konzerte, Musikveranstaltungen am Karfreitag, Harry-Potter-Bücher und schließlich Halloween.
Den ewigen Salmon kennen wir alle.
(….) Die Kirchen stehen dem Geister- und Hexenboom mit „heidnischem“ Ursprung kritisch gegenüber. Katholiken fürchten, dass das besinnliche Totengedenken zu Allerheiligen von der allgegenwärtigen Spaß- und Konsumkultur verdrängt wird. Protestanten sehen ihren am 31. Oktober begangenen Reformationstag bedroht.[….]
Ebenfalls nicht lustig findet die frühere evangelische Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann das orangefarbene Treiben. Sie empfindet Halloween in Deutschland als kommerziellen Humbug, wie die dpa meldete. Man könne überall nachlesen, wie der Halloween-Trubel in Deutschland entstanden sei: „Es ging darum, irgendwo im Kalender zwischen den Sommer-Grillpartys und dem 1. Advent noch ein Verkaufsevent mit allem möglichen Schnickschnack zu etablieren“, sagte Käßmann den „Ruhr Nachrichten“.
Sie betonte, Halloween sei gegen alle Grundüberzeugungen der Reformation: „(Reformator Martin, Anm.) Luther wollte Angst nehmen - vor Geistern, Gespenstern, dem Bösen, dem Teufel. Und heute? Da sind am 31. Oktober die Kinder in Gruselkostümen unterwegs. Das kann ich nicht ernst nehmen“, erklärte Käßmann.
Moral- und Konsumexpertin Käßmann (ging im Alter von 52 Jahren auf Steuerzahlerkosten in den Ruhestand) sticht selbst im Vergleich zu anderen Bischöfen durch extreme Selbstverliebtheit, Selbstüberschätzung und Aufdringlichkeit hervor. Man wird wohl nicht Bischof, wenn man sich nicht selbst gerne reden hört und sich dazu berufen fühlt anderen seine Sicht der Dinge aufzudrängen. Aber man muß schon lange suchen, um eine Karrieretheologin zu finden, die geistig so minderbemittelt wie Käßmann ist. Und wenn sie noch so wenig vom Thema versteht, Käßmann drängt immer allen ihre irrelevante Meinung auf – am liebsten in der Zeitung, die ihrem Intellekt am besten entspricht: Der BILD-Zeitung.
Käßmanns Bücher sind solch verworrenen Plattitüden-Ansammlungen, daß die Rezensenten wie Denis Scheck eigentlich Schmerzensgeld einfordern sollten. Halloween ist für die EX-EKD-Chefin immer ein willkommener Anlaß sich in Szene zu setzen.
"Heute hängt das Herz der meisten Menschen anscheinend am Geld, am Haben", kritisierte Margot Käßmann mit deutlichen Worten übertriebenes Konsumdenken. "Konsum wird zur großen Religion: Ich konsumiere, also bin ich." Es fehle eine "Ethik des Genug."
Käßmann wies in ihrer Rede besonders auf die Verantwortung des Einzelnen für die Gesellschaft hin, auch die des einzelnen Unternehmers. "Die Einzelperson hat Bedeutung, sie muss ihr Gewissen schärfen und Verantwortung übernehmen." Gerade aus Sicht der Reformatoren sei weltliches Leben nicht etwa weniger wert gewesen als priesterliches oder klösterliches, vielmehr gehe es darum, "im Glauben zu leben, im Alltag der Welt." Niemand sei "Macher des eigenen Lebens, des Erfolgs", sagte die Theologin. Vielmehr solle jeder dankbar sein, dass er leisten und zum Gemeinwohl beitragen könne.
Die Millionärin Käßmann – alle ihre Bücher sind Bestseller – arbeitet übrigens nicht etwa ehrenamtlich als „Lutherbotschafterin“ der EKD, sondern sie wird von der EKD für Amt mit einem Büro in Berlin und einer zusätzlichen Personalstelle ausgestattet, ihr Gehalt – „anfangs“ ein halbes Bischofsgehalt – zahlt die Hannoversche Landeskirche. Nun ist es eigentlich irrelevant und wenig ärgerlich, was Käßmann zu Halloween zu vermelden hat.
Die Welt wimmelt vor Irren mit bizarren Ansichten.
Wirklich schlimm an der Causa Käßmann ist, daß sie nach wie vor von der Presse wie das Orakel von Delphi behandelt wird.
Das Hamburger Abendblatt, immerhin eine der auflagenstärksten überregionalen seriösen Zeitungen widmet ihr gleich drei Seiten.
Schon auf dem TITEL grinst sie einem mit der Frage „Dürfen Christen Halloween feiern?“ entgegen. Nahezu wortgleich meldete sie sich auch schon 2008 in der WELT. Auf Seite Zwei des heutigen Abendblattes folgt der Leitartikel von Edgar S. Hasse zur Käßmann-Halloween-Kabale.
Schließlich im Hamburg-Teil auf s.) noch mal ein ausführlicher Artikel über Margots Konsum-Schelte. Das ist wahrer Halloween-Horror. (….)
Offenkundig gibt es bei Hasse keinerlei intellektuelle Weiterentwicklung. Im Gegenteil. Auch 2024 jammert er wie Käßmann über die heidnisch-gruseligen Umtriebe von heute und beschwört stattdessen die angeblichen Qualitäten des egomanen Menschenfeindes Luther.
[…..] Der bildgewaltige heidnische Kult erobert bereits vor dem 31. Oktober die Stadt. Warum das Gruselfest nicht mehr in die Zeit passt.
[…..] Das Verstörende an der inzwischen allgegenwärtigen Präsenz dieses heidnischen Kultes ist, wie bereitwillig und gedankenlos sich die Menschen diesem aus den USA kommenden, keltischen Brauch unterwerfen, der einzig und allein den Herstellern diverser Gruselartikel nützt. […..] Man reibt sich die Augen vor so viel Unsinn. Was vor Jahren, als die Halloween-Welle nach Deutschland schwappte, noch neu und unterhaltsam war, gerät heute aus meiner Sicht an die Grenze des schwer Erträglichen. Kaum einer, der den öffentlichen Raum betritt, der einkaufen, an Gärten vorbeiflanieren und im Fitnessclub trainieren will, kann sich diesem gottlos bildgewaltigen Kult entziehen. [Spricht er jetzt vom heidnischen Tannenbaumkult am 24.12.? – Tam.] Wie muss die unerwartete Präsenz von Totenköpfen und menschlichen Skeletten auf jene Bürgerinnen und Bürger wirken, die aus Kriegsgebieten einen Zufluchtsort in Deutschland gefunden haben? Auch allen, die gerade einen geliebten Menschen verloren haben, dürfte der Anblick menschlicher Skelette, und seien es explizit Nachbildungen, nicht guttun.
Halloween ist ein Kult ohne Trost, der nicht mehr in die Zeit passt. […..] Das Frappierende ist, dass die Menschen heutzutage von der Bildgewalt Halloweens mehr fasziniert sind als von der Kraft des Wortes. Genau dafür steht der Reformationstag am 31. Oktober. Er erinnert an ein Ereignis von europäischem Rang, denn der Reformator Martin Luther veröffentlichte an diesem Tag im Jahr 1517 an der Wittenberger Schlosskirche seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel. […..] Das wünscht man den Fans von Halloween auch. Ganz im Sinne von Immanuel Kant und der Aufklärung möge man ihnen zurufen: „Sapere aude! Habt Mut, Euch Eures Verstandes zu bedienen!“ [….]
Man möchte so einen verwirrten Religioten eigentlich ignorieren. Aber ausgerechnet die radikal anti-aufklärerische, restauratorische, menschenrechtsfeindliche Sklavenhalter- und Antisemitismus-Heimstatt Christentum, welche sich sagenhaft dreist heidnischer Rituale bedient – Osterfeuer/Weihnachtsbaum – als Vertreterin der Kantschen Aufklärung gegen heidnische Rituale aufzubauschen, ist so irre, daß Kant wirklich froh sein muss, bereits tot zu sein.
Ungeheuerlich, was Hasse für historische Fehlinformationen und Gaga-Deutungen abliefert. Erschreckend auch der Vergleich zu seinem elf Jahre alten Text, als er zwar auch schon schwer religiotisch schwurbelte und Luther drastisch verfälscht als Held der Aufklärung feierte, aber zu einer toleranten Co-Existenz zwischen Halloween und Christentum aufrief und genau das, was er selbst heute fordert, als Spaßverderben geißelte.
[…..] Kirche als Spaßverderber […..] Die Kirche geißelt Halloween. Dabei hat das Fest einiges gemeinsam mit Luthers Reformation.
Heute haben Spaßverderber Konjunktur. Wenn Kinder bei Dunkelheit in Gruselkostümen durch die Straßen ziehen und ausgehöhlte Kürbisse tumb leuchtend auf dem Fenstersims stehen, feiert halb Hamburg Halloween. Die spielerische Inszenierung aus der heidnisch-keltischen Geisterwelt in jener geheimnisvollen Nacht vor Allerheiligen ist mitten im digitalen Zeitalter höchst populär. Doch der heidnische Kult ruft mal wieder religiöse Kulturkämpfer auf den Plan. Mit Hinweis auf den heutigen Reformationstag, dem Gedenken an den Thesenanschlag Martin Luthers im Jahr 1517, kanzeln sie – wie jetzt Luther-Botschafterin Margot Käßmann bei ihrem Vortrag im Michel – den Volksbrauch als „kommerziellen Humbug“ ab.
Schade, dass bei den Lutheranern manchmal so schnell Schluss mit lustig ist. Denn eine friedliche Koexistenz zwischen Kürbiskult und Luthers Kirchenreform ist durchaus möglich – und nachdenkenswert. Schließlich spiegeln beide Feste, so grundverschieden sie auch sind, zwei Seiten der kollektiven Psyche. […..]
Der Mann ist ein typischer Christ: Entkoppelt von Fakten, radikalisiert er sich mit zunehmenden Alter. Wie Hahne.