Bibi und Donnie sind tatsächlich in vielerlei Hinsicht vergleichbar.
Bibi, dreimal verheiratet, ist 74. Donnie, dreimal verheiratet, ist 77.
Beide wachsen an der US-Ostküste auf, beide haben berühmte Väter, beide sind/waren Regierungschefs, beide sind rechtsradikale Staatszersetzer, die demokratische Strukturen zerschlagen wollen, um sich als Autokrat zu installieren, beide sind extrem raffgierig, benutzen ihr Amt, um sich persönlich zu bereichern, beide haben rechtsextreme halbdebile Söhne, die Vaters Kulturkampf kräftig anheizen, beide stürzen ihr Land in Katastrophen mit extrem vielen Toten, beide betrachten die Opposition als Feind, beide spalten ihre Nation in zwei unversöhnliche Hälften, beide hassen Joe Biden wie die Pest, beide wollen die Demokraten für immer aus Washington vertreiben, beide haben abstoßende Luxus-geile Modepüppchen als First Ladys, beide sind zutiefst kriminell, beide wollen unbedingt das Regierungsamt, um Immunität zu erlangen, bzw behalten, weil beide anderenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Knast wandern.
Es gibt aber auch bedeutende Unterschiede.
Bibis Vater Benzion Netanyahu war ein Intellektueller; nämlich Professor für jüdische Geschichte und Herausgeber der Encyclopaedia Hebraica. Bibi selbst ist intelligent, hat einen Abschluss in Harvard und Einen am MIT.
Donnies Vater Fred Trump hingegen war genauso rechtsradikal und verblödet, wie sein Sohn, der sich nie intellektuelle Meriten erwarb, kaum lesen kann und keinen Truth/Tweet ohne Rechtschreibfehler hinbekommt.
Die Länder, die Bibi und Donnie regier(t)en, unterscheiden sich ebenfalls erheblich.
Bibis hat neun Millionen Einwohner auf 22.380 km² Fläche und generiert ein BIP von 539 Milliarden US-Dollar.
Donnies hat 335 Millionen Einwohner auf 9.525.067 km² Fläche und generiert ein BIP 27.000 Milliarden US-Dollar.
Das sind keine Vergleiche auf Augenhöhe!
Die USA haben 37 mal so viele Einwohner wie Israel, sind 426 mal so groß und 50 mal so reich.
Es gibt gewichtige Gründe für die Achse Washington-Jerusalem. Daher konnte sich Israel die letzten 70 Jahre auf die Unterstützung aus den USA verlassen. Israel braucht die USA unbedingt, als finanziellen und militärischen Schutzpatron und insbesondere als UN-Vetomacht, welche die vielen anti-israelischen UN-Resolutionen blockieren kann.
Das ist umgekehrt selbstverständlich nicht so. Die USA brauchen Israel weder in der UN, noch militärisch oder ökonomisch.
Insofern fragt man sich, ob Bibi vielleicht doch nicht so intelligent ist, wie es seine Eliteuni-Abschlüsse suggerieren. Möglicherweise hat auch bereits die Verkalkung eingesetzt. Aber Bibi glaubt offenbar tatsächlich auf Augenhöhe mit Biden zu verhandeln; ja er fühlt sich sogar so stark, daß er den amerikanische Kollegen öffentlich maßregelt und wie einen Untergebenen bestraft. Schlau ist das nicht.
[….] Der länger schon schwelende Streit zwischen Israel und den USA über die Kriegsführung im Gazastreifen droht in einen offenen Konflikt umzuschlagen. Konkreter Anlass für ein Zerwürfnis zwischen den engen Verbündeten ist die am Montag verabschiedete UN-Resolution, die eine "sofortige Waffenruhe" für das palästinensische Küstengebiet fordert - und zum Ärger Israels von den USA anders als vorherige Vorstöße nicht mit einem Veto blockiert worden war. Premier Benjamin Netanjahu macht Amerika nun schwere Vorwürfe und fordert US-Präsident Joe Biden heraus. Israels Regierungschef verfolgt damit vorrangig innenpolitische Ziele, setzt sein Land aber dabei Kritikern zufolge erheblichen strategischen Gefahren aus. [….]
Israel befindet sich mitten im Krieg und verzettelt sich durch Bibis katastrophale Politik so sehr, daß es inzwischen fast isoliert dasteht. Eine enorme Fehlleistung, nach den weltweiten starken Sympathiebekundungen und Solidaritätsbesuchen nach dem 07.10.2023.
Sogar Annalena Baerbock, eine der international verlässlichsten Israelfreundinnen, wendet sich inzwischen ab.
[….] Baerbocks neue Härte gegenüber Israel
Außenministerin Annalena Baerbock reist zum sechsten Mal seit Ausbruch des Gazakriegs nach Israel. Sie schlägt ungewohnt kritische Töne an. Ein Riss geht durch das deutsch-israelische Verhältnis. […..]
Mitten im Krieg, als meistgehasste Nation der Region, eingekreist von Feinden, mit einer iranischen Achse, die bisher noch gar nicht direkt gegen Bibi losgeschlagen hat, die beiden wichtigsten internationalen Verbündeten Washington und Berlin zu verprellen, ist tatsächlich schon geradezu Trumpisch dumm von Bibi.
[….] In Israels Medien wird nach der harschen Reaktion des Premierministers auf die Enthaltung Washingtons im Sicherheitsrat Kritik an Netanyahu geübt. "Bündnis in der Krise" und "Ein öffentlicher Riss" titelten die großen Tageszeitungen "Yedioth Achronoth" und "Ma'ariv".
Die Entscheidung Netanyahus sei "Wahnsinn", die vorab angekündigte Reise einer Regierungsdelegation nach Washington zu stoppen, die mit der US-Regierung über die weitere Kriegsführung sprechen sollte, heißt es in "Ma’ariv". Er habe künstlich eine öffentliche Krise mit der US-Regierung herbeigeführt - aus innenpolitischen Gründen. Damit habe der Premier ablenken wollen vor einem Gesetzentwurf, der Israels Gesellschaft zutiefst spaltet: Bis heute muss das Kabinett eine Novelle der Wehrpflichtgesetzes vorlegen, das offenbar der religiös-orthodoxen Bevölkerung massive Vergünstigungen einräumen soll, zulasten der säkularen Bevölkerung.
Erfahrene Ex-Generäle wie der ehemalige Militärgeheimdienst-Chef Amos Yadlin halten von der öffentlichen Brüskierung Washingtons durch den Premierminister nichts. Die Entscheidung des UN-Sicherheitsrates sei nicht bindend, sei auch kein Aufruf zur Beendigung des Krieges, sondern vielmehr ein Aufruf zur Feuerpause bis zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan. "Wäre ich Premierminister", sagte Yadlin im israelischen Fernsehsender Channel 12, "hätte ich die Entscheidung der UN begrüßt, die zur bedingungslosen Befreiung der Geiseln aufruft."
Stattdessen habe Netanyahu nein gesagt. "Wir sind schon wie die Palästinenser. Zu allem sagen wir nein." Israel müsse diese UN-Entscheidung vielmehr annehmen. Denn mit Joe Biden gebe es einen US-Präsidenten, "der uns als Letzter auf der Welt unterstützt". [….]