Dienstag, 18. September 2012

Go East




Der arme Kirchismus in Deutschland und Europa.
Das einst so erfolgreiche Produkt wurde kaum verändert. Wie Coca Cola mit der berühmten Ur-Rezeptur oder Nivea in der ewig blauen Dose.
Menschen mit rauen Händen und Zuckerjunkies sterben nicht aus. 
Die Rezipienten der Christlichen Botschaften werden hingegen zunehmend anspruchsvoller und kritischer.
Sie widersprechen und gucken sich nach Konkurrenzprodukten um. 
Haben nicht Buddhisten eine wesentlich bessere Geschiedenen-Verträglichkeit?
 Und diese neuen Esoteriker sollen auch viel schwulenfreundlicher sein.

Katholiban diskutieren tatsächlich im September 2012 erbittert über die Möglichkeit auch Geschiedenen eine von diesen weißen geschmacksneutralen Oblaten zuzustecken.

Wer „Kommunion für Ehebrecher“ im Vokabular des Kirchismus diskutiert, wirkt in Deutschland automatisch wie eine Satire.
Gerade heute berichtete Hakenkreuznet empört von einer Kirche des Pfarrverbandes Altenburg/Fischbach/Moorenbrunn (Bistum Eichstädt), in der eine geschiedene Frau den Priester um eine Hostie bat.
Die verfaulende Konzilskirche vertreibt verantwortungsbewußte Geistliche und belügt Ehebrecher mit ihrem satanischen Segen. […]
Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt erschien eine in der Pfarrei mitarbeitende Altliberale bei
[Kaplan Cunardt].
Sie bezeichnete sich als reuelose Ehebrecherin. Die Heilige Kommunion wolle sie sich aber trotzdem unter den Nagel reißen.
[…]
Eine feige Provokation! Der Geistliche bat die Todsünderin, die Handkommunion bis zu diesem Treffen nicht bei ihm, sondern wenigstens beim Diakon abzuholen.
Das tat die Provokateurin natürlich nicht.
Im Gegenteil: Am nächsten Sonntag stellte sie sich ostentativ beim Kaplan an.
Der hinterhältige Erpressungsversuch scheiterte. Der Kaplan verweigerte der Todsünderin – wie es seine Pflicht war – die heilige Hostie.
(KN 18.09.12)
Tatsächlich diskutieren höchste katholische Kreise genau diese Frage - zuletzt am Wochenende.
'Die', das sind die katholischen Bischöfe in Deutschland, geladen haben sie 300 ausgewählte Vertreter des Kirchenvolkes nach Hannover ins ausgesprochen nette Tagungszentrum Wienecke. […]  16 Bischöfe sind gekommen und noch einmal 17Weihbischöfe, also gut die Hälfte des deutschen Episkopats, was ungefähr das Verhältnis der Kirchenspitze zum Dialog widerspiegelt: Die Hälfte findet den Prozess so wichtig, dass sie sich einen Termin freischlägt, die andere Hälfte eben nicht. […] Bischof Bode aus Osnabrück sagt, dass die Kirche die Nähe zu den Menschen suchen solle, auch zu denen, die nicht unbedingt den kirchlichen Normen entsprechen: 'Der generelle und dauerhafte Ausschluss der wiederverheirateten Geschiedenen vom Sakramentenempfang erscheint vielen bis in die Mitte der Kirche hinein als eine untragbare Konsequenz', sagt er.
(Süddeutsche Zeitung,15. September 2012)
Kirchliche Botschaften verkaufen sich immer schlechter seit den Kirchisten die weltliche Macht fehlt ihre Produkte zwangsweise an den Mann zu bringen. 
Konkurrenz verdirbt das Geschäft.

Hierzulande ist der Arm des Papstes zwar noch lang, aber er wird kürzer.
PID, Homoehe, Embryonale Stammzellenforschung, Verhütung, Patientenverfügung - all das kann er nicht mehr so einfach nach seinen Wünschen ausrichten lassen.

Die Regierenden und die Bundestagsparteien geben sich zwar alle Mühe, um den Katholiban entgegen zu kommen, indem sie mit Milliarden überschüttet werden und vor politischen Entscheidungen devot um Rat gefragt werden (Stichwort „Ethikkommission“), aber die Kirchen halten ihre Hände auf und wollen mehr. 
Zum Beispiel ein zünftiges Blasphemiegesetz, welches es erlaubte Schmierfinken wie Leo Fischer mitsamt der ganzen Titanic-Redaktion ins Zuchthaus zu bringen, statt sich peinliche Possen vor Hamburger Amtsgerichten liefern zu müssen.

Es hilft alles nichts!
 Christen sollten langsam mal  ans Auswandern denken - so wie im 17. Jahrhundert die Wiedertäufer nach Amerika und im 18. Jahrhundert die Hugenotten nach Preußen gingen.

Heute muß der Weg freilich gen Osten zeigen. 
Russland unter den beiden Wladimiren (Wladimir Michailowitsch Gundjajew - besser bekannt als Patriarch Kyrill I. und Wladimir Wladimirowitsch Putin - besser bekannt als ewiger Präsident Russlands) entwickelt sich mehr und mehr zum Selbstbedienungsladen für orthodoxe Kleriker.

Großzügig werden sie vom Staat mit Immobilien versorgt und konnten allesamt einen enorm luxuriösen Lebenswandel entfalten.
 Kein russischer Pfaff würde eine billigere Uhr als eine 30.000-Dollar-Rolex tragen. Wenn Kyrill I. durch Moskau cruised werden für ihn genau wie bei Putin Straßenzüge abgesperrt.
Normale Gesetze müssen russische Geistliche nicht fürchten.
Hier kann nach Herzenlust vergewaltigt, veruntreut und gesoffen werden. Niemand würde es wagen einem Bischof den Führerschein zu entziehen. 
Im Gegenteil - selbst einfache Mönche dürfen im Verkehr umnieten wen sie wollen.
 Russlands Geistliche genießen bei Verkehrsdelikten Privilegien.
Die russische Polizei brauchte einige Tage, bis sie den Fahrer des Mercedes-Geländewagens ausfindig machen konnte, der am Abend des 15. August auf dem Moskauer Kutusow-Prospekt einen tödlichen Unfall verursacht und sich dann aus dem Staub gemacht hatte. Denn der Halter des Wagens trug neben seinem weltlichen Namen Pavel auch noch den Namen Ilja als Mönch der orthodoxen Kirche.
 Es war der zweite schwere Unfall in Moskau innerhalb weniger Wochen, den ein Geistlicher der orthodoxen Kirche am Steuer eines teuren Wagens verursacht hat.  […] Teure Autos sind ein Fetisch vieler orthodoxer Priester. Der Patriarch fährt unter anderem einen Maybach, und wenn die hohe Geistlichkeit es eilig hat, macht die Polizei für sie im verstopften Moskau eine eigene Spur frei - ein Privileg, das sie sich mit hohen Politikern und Wirtschaftsbossen teilt. Zur Sonderbehandlung gehört offenbar auch, dass bei Verkehrsvergehen von Angehörigen dieser unantastbaren Kaste beide Augen zugedrückt werden. […] Solchen Schutz einer höheren Macht erhoffte offenbar auch Igumen Timofei, ein Priester mit weltlichem Namen Alexej Podobjedow. In einer lauen Nacht Ende Juli, die berüchtigten Staus auf Moskaus Straßen hatten sich endlich aufgelöst, kam der 38-Jährige mit einem nachtblauen BMW Z4 auf dem vielbefahrenen Gartenring von der Spur ab, rammte einen VW Touareg, wurde auf die Gegenfahrbahn geschleudert und prallte dort gegen einen Toyota Corolla. […] Die Fahrerin des Touareg erinnerte sich, Podobjedow habe nach Alkohol gerochen und sich nur mit Mühe auf den Beinen halten können.
Aber damit nicht genug.
Russland will außerdem den Blasphemieparagraphen so verschärfen, daß so bald auch niemand mehr die Kirchler kritisieren wird.
 Die Verurteilung der drei Pussy-Riotlerinnen zu lediglich zwei Jahren Zuchthaus erschien doch als zu mild.
Die Verletzung religiöser Gefühle soll in Russland künftig härter bestraft werden. Das russische Parlament bereite einen entsprechenden Gesetzentwurf vor, berichteten russische Medien am Montag unter Berufung auf den rechtspopulistischen Abgeordneten Jaroslaw Nilow. [….] Unter Verweis auf «fortwährende Fälle von Vandalismus und der Beleidigung von Gläubigen» sprach sich Nilow dafür aus, diese künftig als Straftaten mit Haftstrafen zu ahnden. Die Gefühle von Gläubigen aller Religionen müssten geschützt werden. Zuvor hatten bereits Politiker der Regierungspartei Geeintes Russland sowie die russisch-orthodoxe Kirche härtere Strafen gefordert.

Tja, Herr Bischof Schick!
Das ist doch fast wie im gelobten Land. Go East!