Vor
einigen Tagen beklagte sich Tony Schwartz, der Co-Autor von „Art Of The Deal“,
der 100% des Buches schrieb, über das Factchecking der seriösen Newssender.
Sie
verwendeten viel zu viel Zeit darüber zu orakeln was Trump gemeint haben könne,
welche anderen Ansichten es gebe und wie die Fakten wirklich sind.
Das sei
erstens überflüssig und überzeuge, zweitens, Trumps Fans ohnehin nicht.
Nur in
den Momenten, wenn Trump richtig wütend werde und zum Entsetzen seiner Mitarbeiter
off-script seine Tiraden raushaue, sage er seine ehrliche Meinung. Sonst lüge
er immer.
Trumps
Tweets und sonstigen Aussagen könne man selbstverständlich nicht ignorieren, weil
er Präsident sei, aber es reiche, sie kurz zu zitieren und dazu die vier Worte „that
is a lie“ anzufügen.
Das
scheint mir eine sinnvolle Anregung zu sein, denn das seit drei Jahren
betriebene Trump-factchecking zeigt offensichtlich nicht die geringste Wirkung
auf seine Anhänger. Weder die hardcore-Basis, die zu seinen „rallys“ kommt,
noch die GOPer im Kongress hören auf Trump sklavisch zu unterstützen, nur weil
dieser ununterbrochen lügt, daß sich die Balken biegen.
Trump
kann für jeden sichtbar Hochverrat begehen und ausgerechnet die republikanischen
Wähler, die 70 Jahre lang „extremely hawkish towards Russia“ eingestellt waren,
unterstützen den erbärmlichen Kotau ihres Präsidenten vor Wladimir Putin.
Eine CBS-Umfrage
ermittelte 68% Support der GOPer für Trumps Helsinki-Debakel.
Andere verzeichnen noch höhere Zustimmung.
[…..]
Für den Präsidenten ist wichtig, dass
laut Umfrage 79 Prozent der republikanischen Wähler seinen Umgang mit Putin
großartig finden. […..]
Eine
völlig absurde Situation. Selbst die allerhöchsten Geheimdienstler wie Dan
Coats, der "Nationale Geheimdienstdirektor" im Weißen Haus haben
nicht die geringste Ahnung was Tölpel-Trump Putin alles zugesagt hat, aber die
Republikaner schieben auch das alles unter den Teppich.
[….]
Trump hatte sich zwei Stunden allein mit
Putin unterhalten, nur Dolmetscher waren anwesend. So weiß jetzt außer Trump
keiner in der US-Regierung wirklich, was die Präsidenten besprochen und
eventuell versprochen haben. Niemand konnte erklären, was die Russen meinten,
als sie am Tag nach Helsinki von "wichtigen mündlichen
Vereinbarungen" redeten. Und bei vielen in Washington herrscht blanke
Panik, dass Trump, ohnehin keiner, der sich Details und Nuancen eines Gesprächs
merkt, von dem psychologisch geschulten Ex- KGB-Offizier Putin über den Tisch
gezogen wurde. [….]
Aus
amerikanischer Perspektive sollte man angesichts des völlig wahnsinnigen und
von seinen Mitarbeitern nicht zu kontrollierenden Trumps, möglicherweise froh
sein, daß wenigstens Putin den höchstgefährlichen US-Präsidenten unter Kontrolle
hat. Immerhin ist Putin nicht verrückt.
Aber
wieso machen ausgerechnet die Republikaner das mit und finden ihren Helden
Trump immer noch großartig?
Offensichtlich
empfinden diese zig Millionen geistig völlig unterbelichteten amerikanischen
Wähler jede Kritik an ihrem Idol als persönlichen Angriff.
Sie
verfallen dann pawlowsch in schweren „whataboutism“.
Was war denn mit
Clinton? Was war mit Obama? Was ist mit den Demokraten? Die sind alle noch viel
schlimmer.
Außerdem
sind sie von #45 dahingehend hirnvergiftet, daß sie jede Tatsache, die nicht in
ihr völlig verzerrtes Narrativ passt, automatisch als „Fake News“
pulverisieren.
Schuld
sind die vielen, mächtigen rechtsradikalen Medien, die mit speichelleckenden
Goebbels-Reinkarnationen wie Sean Hannity, Laura Ingraham oder Jeanine Pirro tagtäglich
daran arbeiten die USA zu zerstören.
Schuld
sind aber auch die durchschnittlich seriösen Medien, die sich alle von Trump
auf dessen Terrain locken lassen und seinen hanebüchenen Lügen so viel
Aufmerksamkeit schenken.
Ähnlich
wie ehrliche, anerkannte Wissenschaftler, die sich die Mühe machen
Creationismus zu widerlegen und damit unwillentlich dem totalen Schwachsinn
dazu verhelfen auf eine Ebene einer diskutablen Theorie zu steigen, können CBS,
CNN und Co nur verlieren, wenn sie immer wieder Trumpologen wie Conway, Miller oder
Christie oder Giuliani oder Huckabee-Sanders oder Lewandowski oder Dennard schier
endlose Sendezeit einräumen, um ihre „alternative facts“ auszubreiten.
Diese
Menschen sind erwiesenermaßen gefährlicher Abschaum, die durch nichts und
niemand von ihren bösartigen Wahnideen abzubringen sind.
Don’t feed
the troll.
[…..] How do
so many Trump-supporting Republicans — 68 percent, according to one poll —
refuse to acknowledge what their eyes and ears told them at the Helsinki
summit? […..]
My goal, when I set out to do research for this article, was to figure
out how people who had adopted that mindset could be approached in a way that
would cause them to accept that water is wet, blood is red, sandpaper is
scratchy and Trump betrayed America to Putin in Helsinki.
The results were not hopeful.
“My hunch is that the bigger phenomenon, the more important phenomenon,
is that people always overestimate the amount of attention that anybody in the
public is paying to any of this,” Gabriel Lenz, an associate professor at the
University of California at Berkeley’s Department of Political Science, told
Salon. “So they probably would figure it out if they paid attention but mostly
they’re just not and so they’ll fall back on any cues, heuristics they normally
use.”
[…..] Lilliana
Mason, an assistant professor in the Department of Government and Politics at
the University of Maryland, brought up an additional factor.
“The way that I would come at this is from the literature that studies
motivated reasoning, and that I think helps us explain it better,” Mason told
Salon. “Motivated reasoning essentially says that we have these two biases that
we use in processing information. We have confirmation bias and disconfirmation
bias. The disconfirmation bias is the one where we try to ignore information
that doesn’t fit the way that we think the world is supposed to be. And the
really disturbing part of that is that the people who have the most political information
are the ones who are the best at deceiving themselves into making the world the
way they want it to be,” she added. […..]