Konservative
deutsche Politiker mögen die Türkei nicht.
Vor
allem wegen der Türken.
Die sind
so rückständig.
Frauen
dürfen da nicht in der ersten Reihe der Politik mitmachen.
In Deutschland wurde hingegen FRAU Merkel
Kanzlerin.
(Das war
im Jahr 2005 - also nur 17 Jahre nachdem im islamischen Staat Pakistan Benazir
Bhutto Regierungschefin wurde und 12 Jahre nachdem in der islamischen Türkei Tansu Çiller Ministerpräsidentin
wurde.)
Die
leben da irgendwie noch auf dem Dorf.
(Istanbul
hat 14,5 Millionen Einwohner)
Die
türkische Wirtschaft ist so rückständig.
(Kontinuierlich
über 5% BIP-Wachstum seit 1980)
Aber daß
die Türkei 100 Jahre nach dem Massaker an der Armeniern immer noch nicht dazu
stehen will, ist wirklich mies.
(Daß
Deutschland sich genauso beharrlich weigert den fast gleichzeitigen deutschen
Völkermord an den Herero, Nama, Damara und San anzuerkennen und deren wenige
überlebende Nachfahren in Namibia im Stich lässt, wird dabei gern ausgeblendet.
Auch Merkels Regierung will sich nicht zu dem Völkermord bekennen, zahlt
keinerlei Entschädigung und als eine Namibische Delegation im Jahr 2011
wenigstens 20 der insgesamt 3000 in der Berliner Charité befindlichen
Herero-Totenschädel zurück nehmen wollte, verhielt sich Westerwelles
Staatssekretärin Cornelia Pieper derart arrogant und frech, daß sie vom
entsetzen Publikum ausgebuht wurde und flüchtete.)
Ja, es
kann schon mal länger dauern in Deutschland.
Gegenwärtig
sitzt in einem Gerichtsaal in Lüneburg der 93-Jährige ehemalige SS-Unterscharführer
Oskar Gröning, da nach gerade mal lumpigen 70 Jahren der deutschen Justiz
eingefallen war, daß es irgendwie nicht so ganz in Ordnung war in Auschwitz-Birkenau
an der Rampe gestanden zu haben und 300.000 Menschen in die Gaskammer geschickt
zu haben.
Daß die
Deutschen 1941 in Griechenland eine Zwangsanleihe eintrieben, etwa
70.000
griechische Soldaten und 480.000 griechische Zivilisten töteten und zudem auch
noch nicht ihre Schulden aus dem ERSTEN Weltkrieg beglichen, wird heute auf einen Gegenwert von etwa 280 Milliarden Euro Entschädigung
subsummiert.
Aber 70
Jahre nach dem Zweiten und 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg ist Merkel noch nicht
so weit jetzt schon auf solche Forderungen zu reagieren.
Das kann
halt alles mal dauern.
Die
Katholische Kirchen brauchte bekanntlich Jahrhunderte, um zuzugeben, daß ihr
stramm geozentrisches Weltbild, für das sie Anhänger der Idee die Sonne könnte
im Mittelpunk des Planetensystems stehen reihenweise umbringen ließen,
vielleicht doch nicht ganz richtig war.
Bei
anderen Fragen – Kumpanei mit Nazis und faschistischen Terrorregimen,
Millionenfacher Mord im Zuge der Kolonialisierungen und Missionierungen,
Hexenverfolgung, Inquisition, Sklaverei, Kinderfolter in kirchlichen Heimen,
etc pp – sieht die Kirche noch gar keinen Handlungsbedarf.
Ähnlich
sieht es in Amerika aus.
Auch hier dauert es gelegentlich.
Rund 120.000 Japanisch-stämmige Amerikaner wurden
während des zweiten Weltkrieges durch die War
Relocation Authority aus rein rassistischen Gründen enteignet und in Konzentrationslager
gesteckt.
Es
dauerte 50 Jahre bist 1992 G.H. Bush formell sein Bedauern aussprach.
Gedenkstätten
sind inzwischen geplant, aber noch nicht gebaut.
Beim
Philippinisch-Amerikanischen Kolonialkrieg Krieg von 1899 bis 1902 kamen etwa
eine Million Filipinos (20 % der damaligen Bevölkerung) ums Leben, weil sie es
gewagt hatten sich selbst unabhängig regieren zu wollen.
Als
Massenmörder und „Schlächter Asiens“ ging der US-General John Joseph Pershing in
die Geschichte ein. Pershing (1860-1948) war einer von nur zwei Menschen, die
den höchsten möglichen militärischen Rang der USA innehatten; er war General of the Armies of the United States.
Bis
heute wird der Mann in den USA so verehrt, daß der schwerste Kampfpanzer (M26
Pershing) und die Pershing-Atomraketen nach ihm benannt wurden.
Lumpige
380 Millionen Dollar flossen zwischen 1947 und 1950 als Entschädigungen. Also
etwa $3,80 pro Ermordeten und das 50 Jahre später.
Vietnam
liegt hingegen „erst“ 40 Jahre zurück.
Für die
unfassbaren Grausamkeiten der USA und die Millionen Toten floss noch überhaupt
keine offizielle Entschädigung.
Dioxin-Opfer
werden vom Weißen Haus und dem darin sitzenden Friedensnobelpreisträger
demonstrativ ignoriert.
Zwischen
1960 und 1975 töten die Amerikaner vermutlich rund 5 Millionen Vietnamesen und
verstümmelten und entstellten weitere Millionen.
21 000
Quadratkilometer Land wurden durch das berüchtigte „Agent Orange“ vernichtet
und dauerhaft verseucht.
(Das ist
eine Größenordnung zwischen Nordirland und Belgien)
80
Millionen Liter Herbizide mit darin enthaltenen 600 Kilogramm Dioxin,
hergestellt von Monsanto und Dow Chemical versprühten sie USA über Vietnam.
Ein
Milliardstel Gramm gilt als tödlich. 4,5 Millionen Menschen wurde direkt dem
Supergift ausgesetzt.
Amerika
führte einen totalen Krieg gegen Mensch, Tier, Umwelt, Vieh, und
Landwirtschaft.
Das
besonders perfide:
Es wäre völlig unproblematisch gewesen die Entlaubungsmittel auch ohne das hochkrebserregende Dioxin herzustellen, aber everybodys Darling John F Kennedy und das US-Militär WOLLTEN das Supergift enthalten haben.
Es wäre völlig unproblematisch gewesen die Entlaubungsmittel auch ohne das hochkrebserregende Dioxin herzustellen, aber everybodys Darling John F Kennedy und das US-Militär WOLLTEN das Supergift enthalten haben.
An
irgendeine Art der Entschädigung ist noch nicht zu denken.
[…]
Die Chancen, dass die US-Regierung je
bereit sein wird, Schadenersatz an Vietnam zu zahlen, schätzt [Kenneth
Feinberg, in den USA einer der bekanntesten Anwälte für Schadensersatzfälle] als sehr gering ein. "Das ist eine
politische und keine juristische Frage, ich kann mir das aber kaum vorstellen.
Die amerikanische Regierung will ja noch nicht einmal ihren eigenen Soldaten
eine Entschädigung zahlen."
[…]
Die juristische Aufarbeitung des
Vietnamkriegs und die Frage der Entschädigung ist längst nicht abgeschlossen
und höchst kompliziert. Weil die Regierung der USA grundsätzlich nicht verklagt
werden kann, wenn es um Entscheidungen im Kriegsfall geht - also auch um den
Einsatz von Agent Orange - müssen sich die Opfer an die Hersteller halten. Dass
allein die zur Verantwortung gezogen werden, stößt bei Juristen jedoch auf
Kritik. "Obwohl eigentlich klar ist, dass aus juristischer Sicht die
amerikanische Regierung die Verantwortung für den Einsatz von Agent Orange
trägt und nicht die Hersteller", meinte der Jurist Harald Koch von der
Berliner Humboldt Universität. Vor Gericht gelte aber nach wie vor oft die
Doktrin, dass der König nichts falsch machen könne.
Während die
US-Regierung bis heute keinen Schadenersatz gezahlt hat, haben die Hersteller
inzwischen etwa 215 Millionen Dollar an die Opfer und ihre Verbände überwiesen.
Das meiste davon kam von den größten Herstellern, den US-Konzernen Dow Chemical
und Monsanto, der Rest von einer Reihe kleinerer Chemiefirmen. Das Geld bekamen
Kriegsveteranen aus den USA, Australien und Neuseeland. Vietnamesische Kläger
gingen dagegen leer aus. US-Gerichte wiesen deren Verfahrens-Anträge zurück.