George Pell ist schon lange ein sehr mächtiger Mann.
Das sollte er auch sein; schließlich war er lange
Australiens hochrangigster Katholik, stieg dann 2014 zum „Finanzminister“ des
Vatikans auf und stand damit formal an dritter Stelle der Hierarchie der 1,3
Milliarden Katholiken.
Ein paar Messdienern mal seinen Penis in den Mund zu
schieben, konnte er sich da wohl erlauben – so glaubte er.
Gleich mehrere
erzkonservative Ex-Premierminister standen in seiner Gerichtsverhandlung als
Leumundszeigen da und der mächtige Papst beließ ihm demonstrativ sein rotes
Kardinalshütchen – als Ausweis seiner allerhöchsten Würde derjenigen, die den
Stellvertreter Gottes auswählen und durch die der Heilige Geist spricht.
So einer kann ja schlecht in den Knast kommen, befand Pell
selbst, zumal er ja gar keine Kinder missbraucht hatte und unschuldig ist.
Außerdem hat er die Kinder, die er gar nicht missbraucht
hat, laut seines Anwaltes nur sechs Minuten missbraucht.
(….) Nein, nein, nein, George Pell AC, 77, Kurienkardinal der
römisch-katholischen Kirche, ehemaliger Erzbischof von Melbourne, ehemaliger
Erzbischof von Sydney, ehemaliges Mitglied des Päpstlichen Kardinalsrats,
Kardinalpriester der Titelkirche Santa Maria Domenica Mazzarello, langjähriger
Großprior der Ordensprovinz Australien-New South Wales des Ritterordens vom
Heiligen Grab zu Jerusalem, Generalkaplan im Großpriorat Australiens, Träger
des Lazarusordens und des kirchlichen Großkreuzes des Verdienstordens des
Heiligen Lazarus, der hochrangigste australische Katholik aller Zeiten, ist
unschuldig, hat keine Kinder vergewaltigt und ist nur Opfer einer linken
Hetzjagd!
So tönen heute seine Fans – darunter der allmächtige Rupert Murdoch,
Executive Chairman der News Corp (Fox News) und gleich mehrere australische
ehemalige Premierminister.
Gottes Top-Mann beharrt vehement auf seiner völligen Unschuld und von
„sexuellem Missbrauch“ oder „Vergewaltigung“ kann gar nicht die Rede sein, weil
es nämlich nur „plain and vanilla penetration sex“ mit einem 12-Jährigen und
einem 13-Jährigen war. Nur sechs Minuten lang erzwang Pell den Analverkehr, wie
sein Verteidiger Robert Richter beschwichtigend erklärte.
Das wäre nun wirklich nur Blümchensex.
Wo ist also das Problem?
Und dafür sechs Jahre Haft? Für sechs Minuten? Ist ja unverschämt, tobt die
gesamte austro-amerikanische konservative Medien- und Politlandschaft.
[….]
Der frühere Finanzchef des Vatikans, Kardinal George Pell, ist wegen
sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu einer Haftstrafe von sechs Jahren
verurteilt worden. Richter Peter Kidd verkündete in Melbourne das Strafmaß gegen
den 77-jährigen Australier. Der Kardinal muss mindestens drei Jahre und acht
Monate der Strafe absitzen, bevor er einen Antrag auf Bewährung stellen darf.
Der Fall Pell bewegt die Australier
sehr: Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen hatte es hier zehntausendfach
gegeben. Eine königliche Kommission hatte sich in den vergangenen Jahren an
eine Aufarbeitung gemacht, aber niemand hatte so polarisiert wie Pell. [….]
(Tagesschau, 13.03.19) (…..)
Inzwischen schmetterten zwei von drei Berufungsrichtern
Pells Revisionsgesuch ab.
[…..] Einer Höchststrafe von 50 Jahren war der ehemalige Finanzchef des
Vatikans, der australische Kardinal George Pell, im März noch entgangen.
Stattdessen bekam er sechs Jahre. Doch auf eine vorzeitige Haftentlassung kann
er vorerst nicht hoffen. Pell muss wegen Missbrauchs von zwei minderjährigen Chorknaben
im Gefängnis bleiben.
Der Oberste Gerichtshof in Melbourne bestätigte am Mittwoch eine
Verurteilung aus erster Instanz. Auf Grundlage dieser Entscheidung kann der
78-Jährige frühestens im Jahr 2022 aus der Haft entlassen werden.
Pell war Finanzchef des Vatikans. Im März war er als ranghöchster
Geistlicher in der Geschichte der katholischen Kirche wegen sexuellen
Missbrauchs von Minderjährigen zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt
worden. Gegen die Entscheidung hatte er Berufung eingelegt. Er weist alle
Vorwürfe zurück. […..]
Für das bißchen Kinderficken soll er im Knast schmoren?
Der Kardinal ist immer noch genauso fassungslos wie sein Star-Anwalt.
Der Kardinal ist immer noch genauso fassungslos wie sein Star-Anwalt.
[….][….] The
Melbourne-based lawyer representing disgraced former cardinal George Pell today
stood inside a packed Victorian County Court metres from his ageing client and
dug his heels in.
Dressed in a black robe with matching black glasses, he called Pell’s
13-year-old victims “naughty boys” for drinking church wine before they were
attacked.
He argued that Pell’s crimes — which include sexual penetration of a child
under 16 — were “plain” and “vanilla”.
He suggested the Vatican’s third most senior catholic should get a slap on
the wrist because his sex crimes against two boys lasted “less than six
minutes”, there was “no ejaculation” and “no use of any implement”. [….]
“Plain vanilla penetration”, zu
deutsch – bloß ein bißchen Blümchen-Analsex mit zwei Kindern.
Ach sooooo, wenn es weiter nichts ist, kann man dem Kardinal ja nun echt
keine Vorwürfe machen.
Bergoglio fühlte sich auch nicht veranlasst das irgendwie zu kommentieren,
sein Missfallen auszudrücken, ein Wort des Mitgefühls an die Opfer zu richten,
von denen eins sich aus Gram umbrachte.
Nein, es sieht auch bisher offenbar keinen Anlass George Kardinal Pell
seine Titel zu entziehen oder ihn gar in den Laienstand zu versetzen.
War doch wirklich nicht schlimm:
noch nicht mal abgespritzt hätte der Kirchenfürst.
Es ist ja nicht so, daß Kardinal Pell ein echtes Verbrechen begangen hätte
wie zB sich scheiden zu lassen oder als lesbische Frau in einem Krankenhaus zu
arbeiten. […..]
Wir können einiges aus dem Fall Pell lernen.
Nach wie vor tönt dröhnendes Schweigen aus dem Vatikan.
Der Stellvertreter Christi aus Erden, der Pell 2014 trotz
der weltweit bekannten (und auch auf diesem Blog lange vor 2014 diskutierten) Vorwürfe
in ein der drei absoluten Top-Positionen erhob, stellte sich nicht nur damals
demonstrativ auf die Seite der Kinderficker und gegen die Opfer, sondern er tut
das auch offensichtlich nach dem Urteil immer noch, indem er gar nicht dran
denkt die Kardinalswürde Pells zu kassieren.
Das sind deutliche Hinweise aus Rom nach Australien: Wir
mögen Pell und stehen zu ihm!
Das zeigt einmal mehr wie katastrophal falsch, fahrlässig,
perfide und moralisch verwerflich die deutsche Bundesregierung handelt, die
nach wie vor der Täterorganisation RKK selbst die Aufklärung ihrer
Myriaden-fache Kindersexverbrechen überlässt.
Natürlich blockieren die untervögelten Geronten in
Nachthemden. Wie könnte das deutlicher sein, als in der Person des
Missbrauchsbeauftragten der deutschen Bischöfe – des Trierer Bischofs
Ackermann, der in seinem eigenen Bistum weiterhin die Opfer seiner Pädo-Priester auslacht?
[….] Der
Sonderstatus der Kirche muss ein Ende haben
Der Schuldspruch gegen den australischen Kurienkardinal George Pell
zeigt: Es braucht den Rechtsstaat, um aufzuräumen mit klerikalem Filz und
Selbstgerechtigkeit in der katholischen Kirche. [….]
Weltweit haben Staaten gezeigt, daß die weltliche Justiz, am
besten in Form von Regierungskommissionen gefragt ist, wenn es gilt die massenhaften
Sexverbrechen der Kirche aufzuklären. Es gab solche Untersuchungen in Irland,
Holland, den USA und Australien.
Deutschland tut nichts. Merkel und ihren ultrakatholischen
Freundinnen AKK, Schavan, Thierse, Kretschmann und Nahles, scheint der Schutz
der sadistischen Straftäter in Soutane immer noch wichtiger zu sein als Gerechtigkeit
und Opferschutz.
[…..] Kardinalverbrechen
Australien zeigt: Bei Missbrauch muss der Staat einschreiten. […..] Vor allem aber beweist das Urteil: Die so
lange vertuschten Verbrechen lassen sich nur dann erfolgreich aufklären, wenn
staatliche Ermittler sich darum bemühen. Dass die katholische Kirche allerorts
eigene Aufklärungskommissionen einsetzt, ist zwar schön, gut und nötig. Aber es
reicht halt nicht. Australien zeigt der Welt: Hier muss der Staat ran. […..]