Dienstag, 29. November 2016

Loslassen.




Das Problem gibt es immer wieder und überall, wo Menschen lange Zeit mächtig und erfolgreich waren: Es fällt schwer loszulassen, anderen das Ruder zu überlassen.
Das ist bei der kleinen Familienklempnerfirma nebenan genauso wie bei Staatschefs, Parteiführern, Industriebossen oder Chefärzten.
Robert Mugabe, Hillary Clinton, Helmut Kohl, Ferdinand Piëch, Sepp Blatter, Gaddafi, Castro, Adenauer – sie alle hielten sich viel zu lange für unersetzlich.
Queen Elisabeth II. passieren auf diplomatischen Parkett keine Fauxpas, weil sie den Job schon seit über einhundert Jahren tagtäglich übt.
Es liegt zum Teil in der Natur der Sache, denn mit zunehmender Erfahrung macht man weniger Anfängerfehler und bekommt mehr Routine.
Außerdem stellt sich bei öffentlichen Ämtern oft eine durch Gewöhnung generierte allgemeine Beliebtheit ein. Wer mag die englische Königin nicht? Natürlich gönnt man ihr weitere Regierungsrekorde aufzustellen.
Rational und vernünftig ist dieses wohlwollende Mitfühlen aber nicht.
Monarchie ist ohnehin irrational und der Nachfolger steht sowieso fest – insofern kann Lizzy gern noch weitermachen.
Auf politischem Parkett ist es aber problematisch, wenn einer nicht loslassen kann, weil damit Nachfolger daran gehindert werden, eigene Erfahrungen zu machen.


Immer im Amt zu bleiben birgt die Gefahr, daß Nachfolger verschlissen werden und natürlich können Wähler auch überdrüssig werden.
Als der einst so beliebte Helmut Kohl im Jahr 1998 nach 16 Jahren als Bundeskanzler beschloss, er wolle auch noch bis zu seinem 20. Amtsjubiläum amtieren, zog der ihm einst so treue Urnenpöbel die Reißleine.

Es klammern sich übrigens nicht alle verzweifelt an ihren Chefsesseln fest.
Michael Otto, Inhaber und Vorstandsvorsitzender des mächtigen gleichnamigen Konzerns, gab 2007 im Alter von 64 Jahren seinen Posten auf, obwohl damals sogar noch sein Vater, der Konzerngründer Werner Otto (1909-2011) lebte und beruflich aktiv war.

Dabei managten Werner und Michael Otto ihr eigenes Vermögen, so daß sie weniger als ein Volksvertreter der Öffentlichkeit verpflichtet waren.

An ihren Posten klebende Politiker sind problematischer; insbesondere wenn sie selbst beurteilen, ob sie unersetzlich sind.

Wolfgang Schäuble, 74, sitzt seit 44 Jahren ununterbrochen im Bundestag und wird auch dem nächsten Bundestag wieder angehören.
Seine Finanzpolitik ist verheerend; die rücksichtslose Austeritätskeule ist meiner Ansicht nach die Hauptursache für die EU-Wirtschaftsmisere, millionenfache Jugendarbeitslosigkeit, zerbröckelnde Infrastruktur und letztendlich auch die Wut der europafeindlichen „Abgehängten“.
Die Banken- und Finanzinvestorenfreundliche Schäuble-Politik, die Millionen Menschen direkt in Altersarmut führt, gehört dringend revidiert.
Schäuble ist die Inkarnation des Reformstaus. Er verweigert hartnäckig eine Änderung des Steuersystems, welches kontinuierlich Geld von unten nach oben umverteilt.
Schäuble wird aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch bis 2021 Finanzminister bleiben, weil niemand in der CDU die Courage hat ihn in Frage zu stellen und weil er natürlich auch alle anderen Unionsfinanzpolitiker weggebissen hat.
Der Schwiegervater des CDU-Vizebundesvorsitzenden und AfD-Wahlhelfers Thomas Strobl („der Grieche hat jetzt lang genug genervt“), wird also weiterhin das Totenglöckchen der EU-Wirtschaft läuten.

Der Wolfgang Schäuble der Grünen heißt Volker Beck.
Er gehörte vor Äonen zu den ersten Grünen und sitzt bereits seit 22 Jahren ununterbrochen im Bundestag.
Einen politischen Betrieb ohne sich selbst im Zentrum kann sich der in den sozialen Medien unfair und aggressiv auftretende Beck nicht vorstellen.
 Daher will auch er 2017 erneut in den Bundestag einziehen und damit weitere fünf Jahre Abgeordneter bleiben – damit hätte er 27 Jahre voll.

Beck greift in der persönlichen Auseinandersetzung zu perfiden Methoden.
Ich habe das selbst erlebt, als er mich auf Facebook auf widerlichste Art angriff.
So ein Verhalten mir gegenüber würde ich nicht zum generellen Kriterium gegen einen Politiker machen, aber in dem Fall ging Beck anschließend vor die Presse und an das Rednerpult des Bundestags um in unerträglicher Larmoyanz zu beklagen wie gemein alle zu ihm im Netz wären, obwohl er derjenige war, der so austeilte, daß ich fassungslos um einen Shitstorm gegen ihn bitten mußte.

Verblüffenderweise regt sich aber in seiner eigenen Partei Widerstand.
Nicht jeder ist glücklich mit Becks erneuter Kandidatur, da er inzwischen eine Menge Skandale ansammelte. Die Pädophiliedebatte von 2013, seine Crystal Meth-Affäre, sein ostentatives Engagement für die Genitalverstümmelung führen dazu, daß er keineswegs mehr sicher auf Platz 1 der NRW-Landesliste gesetzt wird.

[….] Die Schauspielerin Hella von Sinnen, der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff, der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, oder Gewerkschaftsboss Frank Bsirske: sie und Dutzende andere Unterstützer wollen Volker Beck weiter im Bundestag sehen. Seit Monaten werben die Anhänger des Grünen-Politikers dafür, dass er einen sicheren Listenplatz für die Bundestagswahl 2017 bekommt.
So ein Promi-Appell ist ungewöhnlich, er macht Eindruck. Aber die Aktion zeigt auch, dass Beck auf Beistand von außen angewiesen ist. Denn intern ist ihm der starke Rückhalt, auf den er jahrzehntelang zählen konnte, weggebrochen.
[….] "Viele Menschen setzen Vertrauen in mich. Das ist mir eine Verpflichtung", sagte er am Dienstag SPIEGEL ONLINE. "Meine Kandidatur ist ein Angebot an die Partei. Sie kann schief gehen oder sie kann erfolgreich sein".[….] Seine Anhänger sagen: Wir brauchen ihn, damit die Interessen von Benachteiligten oder Verfolgten auch im Parlament gehört werden.
Doch dann gibt es noch die andere Seite des Politikers. Nicht wenige Grüne sind genervt und werfen Beck ein Klammern am Mandat vor. Er hätte sich lieber "in Würde verabschieden" sollen - das sind Worte, die in Gesprächen häufig fallen. Er habe zu viele Negativschlagzeilen produziert und sei ein Risiko für die Partei, heißt es.  [….]

Um das noch mal ganz klarzustellen in der heutigen Zeit:
Es stört mich nicht im Geringsten, daß Beck schwul ist und es stört mich auch nicht, daß er Drogen nahm oder nimmt.
Aber nicht alles, das man als liberaler Mensch gern akzeptiert, ist dazu geeignet auf dem Ticket eines Spitzenvertreters einer Partei im Bundestagswahlkampf zu stehen.
Ob nun gerechtfertigt, oder nicht – Crystal Meth und mutmaßliche frühere Pädophilenfreundlichkeit in Kombination mit einem promisken schwulen Sexualleben – sind im Wahlkampf für die ganze Partei nachteilig.

(………) Das ist eben keine Frage der Moral, sondern eine Frage der elementaren politischen Klugheit.

Dieser Tage liest man viele Artikel über die Wirkung und Verbreitung von Crystal Meth. Außerdem wird erklärt wieso Politiker anfällig für Drogen sind.

Der Berliner Kurier listet unter dem Titel Politiker und die Sucht Kokser, Sniffer, Trinker in Nadelstreifen auf welche Protagonisten außer Volker Beck schon mit Drogenskandalen auffielen.

Das ist alles ehrenhafte Pressearbeit, das ist alles interessant, geht aber meines Erachtens nach am Thema Volker Beck und das Crystal Meth vorbei.

Wie kaum ein anderer Beruf ist der des Politikers von Macht, Aufmerksamkeit, Öffentlichkeit und Stress gekennzeichnet. Ich halte es für völlig natürlich, daß unter diesen Bedingungen Promiskuität und Drogen viel verbreiteter als beispielsweise bei Förstern ist.

Glücklicherweise sind Deutsche oder auch Franzosen weiter als Amerikaner und erachten eheliche Treue kaum noch als Kriterium für die Wahl eines Politikers.

Bei Drogen sind wir allerdings nicht weiter als Amerikaner. Ich glaube zwar durchaus, daß auch in Deutschland trotz der weitgehenden Illegalität eine Majorität der Bürger alle Augen inklusive Hühneraugen zukneifen würden, wenn es um etwas Gras ginge, aber das ist bei Substanzen mit einem derart verheerenden Image wie Crystal Meth anders.

Beck ist ein Blödmann, wenn ihm nicht klar ist welches Risiko er eben nicht nur für sich, sondern für die ganze Partei eingeht.
Er ist einer der prominentesten Grünen überhaupt, er wird in Berlin überall erkannt und er ist jemand, den alle Rechten ohnehin auf dem Kieker haben, weil er a) nie ein Geheimnis daraus machte schwul zu sein und b) seit vielen Jahren (berechtigt oder nicht) diese Kindersex-Befürworter-Gerüchte aus grauer grüner Vorzeit an sich kleben hat.
Wenn nun dieser Super-Promi Beck, den es seit Jahrzehnten in die Talkshows, auf die Bühnen und in Zeitungen drängt, eine gute Woche vor für seine Partei extrem wichtigen Wahlen in drei Bundesländern mitten in der deutschen Hauptstadt persönlich zu einem Meth-Dealer spaziert, um sich dort Stoff zu kaufen, ist das sagenhaft dumm.
Es ist, genau wie bei Edwards damals sehr dumm und gefährlich.
So ein Risiko kann sich keine Partei leisten und Beck verliert daher völlig zu Recht seine Parteiposten; sollte sogar sein Bundestagsmandat zurückgeben. (…….)

Ich fände es begrüßenswert, wenn ein Mann X, der vielleicht wegen Drogendelikten lange im Gefängnis saß, als Pornodarsteller und Callboy arbeitete, öffentlich Häschen-Kostüme trägt und in einer Gruppensexkommune lebt, als Fachpolitiker so geschätzt würde, daß er im deutschen Volk die gleichen Wahlchancen wie jeder andere hätte. Dem ist aber nun einmal nicht so.
Daher muß ein hypothetischer Herr X überlegen, ob er nicht der Partei, die er eigentlich unterstützen will, mit seiner Kandidatur eher Schaden zufügt.

Bei Volker Beck kommt zu den ungerechtfertigten Gerüchten, die unfairerweise seine Kandidatur belasten, aber noch eine gewisse Schlüpfrigkeit hinzu.

Als er mit Crystal Meth erwischt wurde, sagte er eben nicht offen und ehrlich – ja, ich ziehe mir eben ganz gern mal etwas Meth rein, sondern versuchte sich herauszuwinden, indem er zunächst behauptete, er habe die Droge nur für einen Freund besorgt.

Dasselbe Bild bei der Pädo-Debatte.
Ja, am Anfang der Schwulenbewegung der 1970er Jahre, als es um die überfällige Entkriminalisierung ging, sprangen einige Kindersexfreunde mit auf diesen Zug und so mancher Liberale setzte sich im damaligen Überschwang nichts Böses ahnend gleich für alle kriminalisierten Minderheiten ein.
Man sollte aber schnell erkannt haben, daß Sex mit Unmündigen natürlich niemals zu rechtfertigen und auch niemals rechtlich mit Sex zwischen Erwachsenen zu vergleichen ist.
Beck hätte das inzwischen leicht erklären können und klarstellen müssen, daß er damals völlig falsch lag.
Aber wie beim Crystal Meth versuchte sich der Studien-Abbrecher durchzumogeln.

[….] "Die Erinnerung an 2013 sitzt tief", sagt ein Grüner, "das war furchtbar". Damit gemeint ist das schlechte Wahlergebnis, der fatale Mix aus "Steuern, Pädo, Veggie-Day" - für das Beck mitverantwortlich gemacht wird. Im Wahlkampf war ein Buchbeitrag von ihm aus den Achtzigern in den Fokus geraten, darin eine Forderung nach Entkriminalisierung von Pädosexualität. Der Text sei vom Herausgeber inhaltlich verfälscht worden, behauptete Beck. Dabei gab es nur marginale Änderungen, fand der SPIEGEL heraus. [….]

Leider, leider scheint Beck nach über 30 Jahren immer noch nicht begriffen zu haben wie heikel das Thema Kinderrechte ist.
Er scheint nicht zu spüren, daß man die physische und psychische Unversehrtheit von Kindern als Politiker einer liberalen Partei niemals zur Debatte stellt.

Anderenfalls hätte Beck als jemand, dem ohnehin schon von Konservativen der „Pädo-Stempel“ aufgedruckt wurde, sich nicht auch noch zum Vorkämpfer der Penisverstümmelung von Säuglingen gemacht.

Kann man Volker Beck einen 1988 erschienenen Text in dem Sammelwerk Der pädosexuelle Komplex für die Entkriminalisierung der Pädosexualität verzeihen?
Ja, wenn man alle Augen, inklusive Hühneraugen zudrückt.

Kann man Volker Beck verzeihen, daß er sich heute noch um diesen Fehler herumdrücken will und die Schuld seinem Verleger in die Schuhe schiebt?
Eher nein.

Kann man Volker Beck verzeihen ab 2012 erneut strikt gegen Kinderrechtskonventionen zu verstoßen und mit der Genesis in der Hand Mohels und Sünnetci dazu bevollmächtigt Kindern am Penis herumzuschneiden, obwohl es dabei auch zu Todesfällen kommt?
Nein.

Einige Menschen haben weniger Probleme damit ungerechtfertigt an Kinderpenissen herumzuschlitzen.

Die Grünen sollten auf Volker Beck nicht verzichten. Wenn sie ihn für eine Nervensäge halten, kann man ihnen das nachsehen. Aber es gibt nicht viele so produktive, pronocierte und provokante Nervensägen wie ihn. Beck ist eine wichtige Stimme für die Rechte der Homosexuellen. Er ist ein entschlossener Kämpfer gegen den Antisemitismus. Er gehört zu den wenigen, die das bürgerrechtliche Erbe der Grünen noch glaubwürdig vertreten können.

Ich denke, es geht Herrn Augstein mit Volker Beck ähnlich wie mir mit Alice Schwarzer.
Sie ist zweifellos intelligent, setzte sich mutig für viele gesellschaftliche Liberalisierungen ein und ist in der Tat eine Ikone für die Frauenrechte.
So einer Person begegne ich mit Respekt.
Aber leider konnte sie sich auch nicht aus der Öffentlichkeit zurückziehen, bevor sie selbstzufrieden und/oder irre geworden ist.
Ihre Steuerhinterziehung, die sie nicht öffentlich diskutiert haben wollte und a posteriori rechtfertigte, ihr Engagement für die BILD-Zeitung, ihre Werbung für Angela Merkel und diverse Trash-Talkshowauftritte. Da ist langsam offensichtlich der intellektuelle Lack ab.
Ich verteidige Schwarzer immer noch, weil sie sehr bedeutende Texte verfasst hat und ihre rechten, erzchristlichen Gegner aus einer noch unsympathischeren Ecke kommen.
So ist das auch bei Beck, wenn er sich in Osteuropa auf CSDs verprügeln lässt und sich Katholiban darüber freuen.
Da möchte man instinktiv zu Beck halten. So ergeht er vermutlich auch Rudolf Augstein.

Wer wie ich Beck kritisiert, generiert schnell Applaus von der falschen Seite.

(….) Höcke-Fans, Storch-Verehrer, Homophobe, Ultrakonservative stehen mit ihrem sprungbereiten Hass in den Startlöchern, um ihre negative Konnotations-Kanonade abzufeuern. Der Kinderschänder, der Drogenabhängige, die Schwuchtel lädt ein zum gebasht werden.
Claudia Roth, die Volker Beck stets eine treue Freundin war und auch jetzt loyal zu ihm steht, ist in den Augen der Markus Frohnmaiers dieser Welt dann nur noch „Aische Roth“, jene frustrierte Lesbe, die sich natürlich nur deswegen für Flüchtlinge einsetzt, weil sie insgeheim darauf hofft auch endlich mal vergewaltigt zu werden – ein guter deutscher Mann würde es schließlich nicht freiwillig mit ihr tun.

Da tun sich Abgründe des Hasses in der rechten Szene auf. Schwul und grün, bzw. Feministin und grün sind offensichtlich hochwirksame Trigger, um bei Teilen der Bevölkerung maximale Abscheu auszulösen. Wenn auch noch der Super-Trigger Drogen in dem Zusammenhang aufleuchtet, gibt es kein Halten mehr.
Von jedem, der so denkt, möchte ich mich nachdrücklich distanzieren.
Für mich sind das Eintreten für Frauenrechte, für LGBTI-Belange, Umweltschutz und liberale Drogenpolitik immer noch sehr unterstützendwerte Taten!
Wer Politikerinnen wegen ihrer Frisuren oder Garderoben* ablehnt, wer Politiker wegen ihrer sexuellen Orientierung angreift, hat sich vollkommen diskreditiert.

Bei den Grünen bieten sich so viele Kritikpunkte an, daß es schon wegen dieser Fülle absurd ist darauf zurückzugreifen was einige ihrer Spitzenvertreter im Schlafzimmer tun.
Was ist überhaupt los mit diesen AfD-Typen, daß die Sexualität Roths oder Becks so ein Faszinosum für sie darstellt?
Das muß eine spezielle rechts-konservative Angelegenheit sein, die mit ihrer eigenen verdrängten und verklemmten Sexualität zusammenhängt, daß sie sich so brennend dafür interessieren, was in anderen Betten vorgeht.
Man kennt das von Kreuznet, den Piusbrüdern und anderen Rechtskatholiken, die offensichtlich den lieben langen Tag nichts anderes tun als über andere Leute beim Analverkehr zu sinnieren.
Es wäre mir neu, daß Liberale, Atheisten oder Linke umgekehrt mit derselben Faszination konservative Politiker beim Vaginalverkehr vorstellen.

Grüne Politik des Jahres 2016 ist aber bestimmt vom extrem kirchenfreundlichen Kurs der strenggläubigen Fraktionsvorsitzenden Kathrin Göring-Kirchentag, welche die verfassungswidrigen Kirchenprivilegien garantiert.
Diese Woche lachte mich die grüne Hamburger Bürgermeisterin Fegebank aus der Christenzeitungsbeilage „Himmel und Elbe“ an und jubilierte wie wichtig ihr der christliche Glaube sei.

„Alles in der Welt ist vergänglich - nur die Liebe ist ewig, denn sie tritt mit jedem neugeborenen Menschen wieder in die Welt. Das verbinde ich mit meinem christlichen Glauben.“
(Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin Hamburg, April 2016)

Grüne Politik bedeutet heute geräuschloses Harmonieren mit Roland Kochs Hessen-CDU, sukzessive Abschaffung des Asylrechts, Einführung „sicherer Drittstaaten“, Umarmung der konservativen BW-CDU, Koalitionen der Hamburger und Saarländischen CDU.
Grüne Politik 2016 bedeutet, daß die letzten strategischen und konzeptionellen Denker wie Jürgen Trittin kalt gestellt werden und dafür die Tagespolitik an den jeweiligen Wünschen der konservativeren und saturierteren Wählerschaft ausgerichtet werden. (……)

Volker Beck ist Religiot und tritt Kinderrechte mit den Füßen.
Das Maß ist also voll.
 Ich hoffe, er verabschiedet sich 2013 aus dem Bundestag.
Ich hoffe, daß sich seine Promi-Claqueure nicht an der grünen NRW-Basis durchsetzen.