Montag, 7. September 2020

Corona in Relation


Niemand kann mir nachsagen auch nur einen Funken Sympathie für Gesundheitsminister Spahn zu empfinden, aber mit einer simplen Feststellung hat er natürlich Recht: Mit dem heutigen Wissen über den Sars-CoV-II hätten wir im März 2020 anders gehandelt.
Eigentlich eine Binsenweisheit, aber gegenüber den Covidioten muss man das nimmer mal wiederholen.

[…..] Spahn wurde sogar noch konkreter: Mit dem Wissen von heute hätte der Lockdown nicht so drastisch ausfallen müssen. Friseure und auch Einzelhandel müssten nicht mehr schließen, außerdem würde es auch keine Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen mehr geben.
„Wir können heute diese Abwägungsentscheidung zwischen Schutz und Alltag besser treffen, weil wir mehr wissen, weil wir mehr Erfahrung haben“, so Spahn. Er betonte, generell bleibe es richtig, dass Abstand, Hygiene und Alltagsmasken die „besten Waffen“ und vergleichsweise milde Maßnahmen im Kampf gegen das Virus seien. […..]

Am 22.03.2020 fragte ich mich auf diesem Blog, ob die positiven Aspekte des Lockdowns – keine Kreuzfahrten, kein Händeschütteln, weniger Flüge, Achtung für die Menschen in Pflegeberufen – wohl über die Pandemie hinaus anhalten würden.
Der Schock über die weltweite Einstellung des öffentlichen Lebens war so groß, daß man sich kaum vorstellen konnte wie alles wieder „normal“ werden würde.

Inzwischen kristallisiert sich eine Antwort heraus: Nein, die Menschheit ist unbelehrbar, verblödet und vergesslich.
Sie strebt schon wieder in die vollgepackten Billigflieger, die Kreuzfahrtschiffe und die Distanz zueinander wird weder in Supermarkt noch U-Bahn gewahrt.

Sicher, die Virologen wissen nach einem halben Jahr so viel mehr über den Virus, verstehen den Krankheitsverlauf besser und haben ein halbes Dutzend vielversprechender Impfstoff-Kandidaten am Wickel.
Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß viele Fragen über atypische Krankheitsverläufe noch ungeklärt sind. Wieso leiden einige Menschen noch Monate nach einer Covid19-Krankheit an schweren Langzeitfolgen, während andere vollständig genesen? Werden Genesene für immer immun? Wie lange ist man ansteckend?

Der Gewöhnungseffekt ist enorm, aber der Virus ist deswegen nicht ungefährlicher, sondern ein recht tödliches Biest.

Neben einem Trillionen-Schaden für die Wirtschaft, Millionen Betriebspleiten und einem 100-Millionen-Heer zusätzlicher Arbeitsloser, nimmt die Pandemie immer mehr Leben.

Am heutigen Tage haben wir weltweit 27,4 Millionen Infizierte und 895.000 Tote.
Eine zweite Welle rollt weltweit; Länder wie Neuseeland oder Südkorea, die zunächst die Pandemie vorbildlich meisterten, werden wieder zurück geworfen.
Über Tausend US-Amerikaner sterben jeden Tag an Covid19. Das mangelhafte Gesundheitssystem der Welt wird schonungslos offengelegt.
Erst die Alten; nun da diese besser isoliert sind, die Jungen.

193.000 Corona-Tote in den USA,
127.000 Toten in Brasilien,
73.000 in Indien,
68.000 in Mexiko,
42.000 in England,
36.000 in Italien,
31.000 in Frankreich,
30.000 in Peru,
29.000 in Spanien,
23.000 im Iran,
22.000 in Kolumbien,
18.000 in Russland und
15.000 in Südafrika,
12.000 in Chile,
11.000 in Equador,
10.000 in Argentinien,
10.000 in Belgien,
9.000 in Deutschland,
9.000 in Kanada,
8.000 in Indonesien,
8.000 im Irak,
7.000 in Bolivien,
7.000 in der Türkei,
6.000 in Pakistan und
6.000 in Holland.

Bald wird die Eine-Million-Tote-Grenze überschritten sein.

Nur einen kümmert es nicht so sehr; den Vizegott. Franziskus, unfehlbarer Stellvertreter Gottes auf Erden stört sich nicht so sehr an 900.000 Toten.
Er findet andere Dinge viel schlimmer: Tratsch wäre viel schlimmer als Covid19 erklärte der Papst am Wochenende ex cathedra.
Wie schon so oft während seines Pontifikats verurteilte Franzl Geschwätzigkeit, Gossip, Tratsch. Gestern erklärte er explizit:

Das Geschwätz ist eine schlimmere Seuche als Covid!


[…..] „Wenn wir einen Fehler, Mangel, eine Verfehlung bei jemandem sehen, ist das erste, was uns einfällt, es weiterzuerzählen. Der Tratsch verschließt das Herz der kirchlichen Gemeinschaft. Der große Schwätzer ist der Teufel, der immer die hässlichen Dinge der anderen erzählt, er ist der Lügner, der die Kirche spalten will, der Gemeinschaft zerstören und die Geschwister voneinander entfernen will. Bitte, strengen wir uns an, nicht zu schwätzen. Das Geschwätz ist eine schlimmere Seuche als Covid! Keine üble Nachrede, kein Geschwätz!“ […..]