Niemand kann mir nachsagen auch nur einen Funken Sympathie für Gesundheitsminister Spahn
zu empfinden, aber mit einer simplen Feststellung hat er natürlich Recht: Mit dem
heutigen Wissen über den Sars-CoV-II hätten wir im März 2020 anders gehandelt.
Eigentlich eine Binsenweisheit, aber gegenüber den
Covidioten muss man das nimmer mal wiederholen.
[…..] Spahn wurde sogar noch konkreter: Mit dem Wissen von heute hätte der
Lockdown nicht so drastisch ausfallen müssen. Friseure und auch Einzelhandel
müssten nicht mehr schließen, außerdem würde es auch keine Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen
mehr geben.
„Wir können heute diese Abwägungsentscheidung zwischen Schutz und
Alltag besser treffen, weil wir mehr wissen, weil wir mehr Erfahrung haben“, so
Spahn. Er betonte, generell bleibe es richtig, dass Abstand, Hygiene und
Alltagsmasken die „besten Waffen“ und vergleichsweise milde Maßnahmen im Kampf
gegen das Virus seien. […..]
Am 22.03.2020 fragte ich mich auf diesem Blog, ob die
positiven Aspekte des Lockdowns – keine Kreuzfahrten, kein Händeschütteln, weniger
Flüge, Achtung für die Menschen in Pflegeberufen – wohl über die Pandemie
hinaus anhalten würden.
Der Schock über die weltweite Einstellung des öffentlichen
Lebens war so groß, daß man sich kaum vorstellen konnte wie alles wieder „normal“
werden würde.
Inzwischen kristallisiert sich eine Antwort heraus: Nein,
die Menschheit ist unbelehrbar, verblödet und vergesslich.
Sie strebt schon wieder in die vollgepackten Billigflieger,
die Kreuzfahrtschiffe und die Distanz zueinander wird weder in Supermarkt noch
U-Bahn gewahrt.
Sicher, die Virologen wissen nach einem halben Jahr so viel
mehr über den Virus, verstehen den Krankheitsverlauf besser und haben ein
halbes Dutzend vielversprechender Impfstoff-Kandidaten am Wickel.
Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß viele
Fragen über atypische Krankheitsverläufe noch ungeklärt sind. Wieso leiden
einige Menschen noch Monate nach einer Covid19-Krankheit an schweren
Langzeitfolgen, während andere vollständig genesen? Werden Genesene für immer
immun? Wie lange ist man ansteckend?
Der Gewöhnungseffekt ist enorm, aber der Virus ist deswegen
nicht ungefährlicher, sondern ein recht tödliches Biest.
Neben einem Trillionen-Schaden für die Wirtschaft, Millionen
Betriebspleiten und einem 100-Millionen-Heer zusätzlicher Arbeitsloser, nimmt
die Pandemie immer mehr Leben.
Am heutigen Tage haben wir weltweit 27,4 Millionen
Infizierte und 895.000 Tote.
Eine zweite Welle rollt weltweit; Länder wie Neuseeland oder
Südkorea, die zunächst die Pandemie vorbildlich meisterten, werden wieder
zurück geworfen.
Über Tausend US-Amerikaner sterben jeden Tag an Covid19. Das
mangelhafte Gesundheitssystem der Welt wird schonungslos offengelegt.
Erst die Alten; nun da diese besser isoliert sind, die Jungen.
193.000 Corona-Tote in den USA,
127.000 Toten in Brasilien,
73.000 in Indien,
68.000 in Mexiko,
42.000 in England,
36.000 in Italien,
31.000 in Frankreich,
30.000 in Peru,
29.000 in Spanien,
23.000 im Iran,
22.000 in Kolumbien,
18.000 in Russland und
15.000 in Südafrika,
12.000 in
Chile,
11.000 in
Equador,
10.000 in Argentinien,
10.000 in Belgien,
9.000 in Deutschland,
9.000 in Kanada,
8.000 in Indonesien,
8.000 im Irak,
7.000 in Bolivien,
7.000 in der Türkei,
6.000 in Pakistan und
6.000 in Holland.
Bald wird die Eine-Million-Tote-Grenze überschritten sein.
Nur einen kümmert es nicht so sehr; den Vizegott.
Franziskus, unfehlbarer Stellvertreter Gottes auf Erden stört sich nicht so
sehr an 900.000 Toten.
Er findet andere Dinge viel schlimmer: Tratsch wäre viel
schlimmer als Covid19 erklärte der Papst am Wochenende ex cathedra.
Wie schon so oft während seines Pontifikats verurteilte
Franzl Geschwätzigkeit, Gossip, Tratsch. Gestern erklärte er explizit:
Das Geschwätz ist eine schlimmere Seuche als Covid!
[…..] „Wenn wir einen Fehler, Mangel, eine Verfehlung bei jemandem sehen, ist
das erste, was uns einfällt, es weiterzuerzählen. Der Tratsch verschließt das
Herz der kirchlichen Gemeinschaft. Der große Schwätzer ist der Teufel, der
immer die hässlichen Dinge der anderen erzählt, er ist der Lügner, der die
Kirche spalten will, der Gemeinschaft zerstören und die Geschwister voneinander
entfernen will. Bitte, strengen wir uns an, nicht zu schwätzen. Das Geschwätz
ist eine schlimmere Seuche als Covid! Keine üble Nachrede, kein Geschwätz!“ […..]