Samstag, 6. Juni 2020

Prominente

Es ist richtig und wichtig, nachvollziehbar und notwendig, wenn internationale Superpromis ihre gewaltige Reichweite für gute Zwecke einsetzen.
Ab einer gewissen Mega-Bekanntheit müssen sie sich auch keine Sorgen mehr machen, jemand vor den Kopf zu stoßen.

(…..)  Aber enorm große Multiplikatoren wie Kylie Jenner (179 Millionen Instagramfollower), Lady Gaga (81 Millionen Twitterfollower, 42 Millionen auf Instagram), Rihanna, mit 97 Millionen Followern auf Twitter oder Taylor Swift (133 Millionen Instagram-Abonnenten, 86 Millionen auf Twitter), Katy Perry mit 109 Millionen Twitterfans, oder Justin Bieber mit 112 Millionen Twitterjüngern schließen sich dem #BlackoutTuesday an.
Abgesehen davon, daß ich mich schon angesichts dieser Zahlen suizidal fühle und verzweifelt denke Trump wäre gar nicht erst Präsident geworden, wenn auch nur halb so viele Amerikaner seriösen Medien folgten wie den Kardashians, ist die Reichweite so enorm, daß Trump nicht glücklich sein kann. (…..)

Dadurch sind der fromme Jesus-Fan Bieber und die mit dem großen Trump-Freund verheiratete Kardashian noch keine guten Menschen. Vermutlich stecken bei ihnen weniger feste Überzeugungen, denn Pressesprecher und PR-Berater dahinter.

Internationale Superstars aus der Kunst-Szene sind als Vertreter eines sensiblen Metiers oft eher linksliberal orientiert und so gibt es unter ihnen weit überproportional viele Unterstützer der Demokraten – Barbra Streisand, Oprah Winfrey, Tom Hanks, Meryl Streep.
Republikaner können sich auf weniger und weniger Prominente aus dem Showbiz verlassen. Das ist aber kein Grund zur Sorge, weil sie dafür fast allein die Milliarden aus der Industrie und den Chefetagen bekommen.

In Deutschland sind ebenfalls mehr Stars aus der Showbranche rotgrüne Unterstützer. Aber das Verhältnis ist ausgewogener. Die CDU/CSU kann auch auf viele prominente TV-Gestalten bauen: Reinhold Beckmann, Anne Will, Uschi Glas, Petra Zieger, Roberto Blanco, Anna Maria Kaufmann, Dieter Falk, Gaby Hauptmann, Ralf Moeller, Dieter Thomas Heck, Frederic Meisner, Rick J. Jordan, Udo Walz, Lena Meyer-Landrut, Marusha, Birte Glang, Detlef Steves, Thomas Anders, Sophia Tomalla, Rebecca Siemoneit-Barum, Heiner Lauterbach, Monica Ivancan, Volker Schöndorf, Regina Ziegler, Kai Pflaume und Heino.
Dazu kommen noch die meisten prominenten Sportler; fast alle steinreichen Fußballer, die aus Süddeutschland stammenden Wintersportler ohnehin und zudem auch noch die meisten Schwimmer, so wie zu erwarten, die Stars der richtig teuren Sportarten wie Tennis, Golf und Reiten.
Marcus Waasmeier Ski, Sabrina Mockenhaupt Laufen, Cathy Hummels Fußball-Anhang, Michael Stich Tennis, Bobby Dekeyser Fußball, Marie Lang Boxen, Richard Schmidt Rudern, Uschi Disl Ski, Nicole Uphoff-Selke Reiten, Franziska van Almsick Schwimmen, Alexander Leipold Ringen, Thorsten Margis Bob,
Hannes Ocik Rudern, Kristina Vogel Rad, Hansi Müller Fußball, Thomas Rupprath Schwimmen, Peter Neururer Fußball, Armin Veh Fußball, Ulli Wegner Boxen,
Christian Keller Schwimmen, Luan Krasniqi Boxen, Christoph Metzelder Fußball,
Hans Sarpei Fußball, Michael Hull Tanz.

Die Auflistung bringt mich allerdings nicht ins Grübeln. Das sind alles intellektuelle Leichtgewichte und beim Sport fällt man eben öfter mal auf den Kopf.
Wir Sozis haben dafür die Intellektuellen, Denker und Schriftsteller.

Eine noch größere Gruppe Prominenter in allen Ländern der Welt äußert sich nicht politisch. Dem liegt mangelndes Wissen, mangelndes Interesse, oder aber in den meisten Fällen die Angst zu Grunde andersdenkende Fans zu verprellen.

In der Kategorie der B-Z-Promis tummeln sich überproportional viele Verblödete. Das liegt mutmaßlich auch daran, daß Intelligenz auf dem Weg zum Superstarruhm durchaus hilfreich ist. Schließlich müssen enorm viele Entscheidungen getroffen werden. Wem vertraut man, welche Angebote nimmt man an, was singt man, wo tritt man auf.
Die B-Z-Kategorie kann anders als Bono, Coldplay oder Sting auch nicht aus eigener Kraft weltweite Presseaufmerksamkeit für eine lobenswerte Sache generieren. Die Lümmel aus den Reality-Trashformaten müssen sich vielmehr stets verbiegen, um überhaupt in den Medien vorzukommen.
Dagegen ist nichts zu sagen; die Dümmlinge der DSDS/GNTM/BB/IBES-Resterampe verfügen über einen ganzen Kosmos von Boulevardmagazinen, social-media-Kanälen und Reality-Formaten, die sie so bespielen können, daß sie ein auskömmliches Leben haben.
Teilweise sehr auskömmlich. Kürzlich stolperte ich über eine Meldung, nach der Pietro Lombardi, sagenhaft verblödeter DSDSler ohne Schulbildung und ohne musikalische Erfolge durch seine Yellowpress-Existenz bis zu eine Million Euro im Monat verdient.

[….] „Wenig“ ist bei dem „Senorita“- Sänger jedoch relativ zu sehen, denn im Folgenden wird er konkret. „In einem richtig guten Monat kann ich eine Million im Monat verdienen.“ Eine stattliche Summe. Von diesen Monaten gebe es allerdings „nicht viele“. Der normale Durchschnitt liege eher bei 100 bis 200 Tausend, so der Sänger. [….]

Vielleicht sollte ich verdient kursiv schreiben. Aber der Mann ist ja durchaus sympathisch und kann nichts dafür, daß er talentlos ist und nur Vakuum zwischen den Ohren hat. So einer hat auch seine Existenzberechtigung und es gefällt mir, daß er gar nicht erst versucht mir zu erklären was ich wählen soll.

Menderes Bağcı, Pietro Lombardi, Evelyn Burdecki und Joey Heindle vereint allesamt der sympathische Zug, daß sie ihren auf Zimmertemperatur angesiedelten IQ richtig einschätzen und nicht an Dunning-Kruger leiden.

Richtig schlimm sind aber Promis der B+Liga, die fast schon tatsächlich berühmt sind, oder der A-Liga, die sich dazu bemüßigt fühlen politische und wissenschaftliche Themen zu kommentieren, zu bewerten und offensiv damit um Aufmerksamkeit gieren. Die meisten von ihnen haben Vollbild Morbus Dunning-Kruger ausgebildet und halten sich dadurch für so bedeutend, daß sie wie selbstverständlich neben ihren Facebook- und Twitter-Kanälen auch die ARD/ZDF-Talkshows heimsuchen.

Dazu gehören Gloria von Thurn und Taxis, Attila Hildmann, Xavier Naidoo und Till Schweiger – allesamt nicht zufällig abstoßende Charaktere.

[……]  Gloria Fürstin von Thurn und Taxis glaubt, dass viele Frauen gern auf eine Berufstätigkeit verzichten würden. "Ich meine, wenn das Geld reichen würde, würden sicher viele Frauen gerne zu Hause bleiben und sich zu Hause kümmern. Da sind ja viele Sachen zu tun", sagte die 60-Jährige dem ARD-Politikmagazin "Kontraste".
Nach ihrer Einschätzung bietet es viele Vorteile, wenn Frauen die Heimarbeit erledigten und nicht arbeiten gingen - das sei sogar im Sinne der Nachhaltigkeit: "Die Frau zu Hause sitzt nicht rum und macht langweilige Dinge, sondern auch die Wäsche gut zu sortieren, bedeutet weniger Konsum. Das bedeutet, dass man nicht ununterbrochen neue Klamotten kaufen muss, wenn die Klamotten gut gepflegt werden", meint die strenge Katholikin und Chefin des Regensburger Fürstenhauses. […..]

Und ihre Meinung ist weswegen relevant?
Besonders ärgert mich die Tatsache, daß die Schweigers und Glorias nicht in ihrer Trashblase bleiben, sondern durch seriöse Medien immer wieder auch in meine Kreise gespült werden, so daß ich mich über ihre Existenz und ihre radikal verblödeten Ansichten ärgern muss.
Es ist schon übel genug, wenn die Hamburger Morgenpost die unterirdische und abstoßende GNTM-IBES-Frau Nathalie Volk auf das Titelbild bringt und regelmäßig berichtet, was diese zutiefst unfotogene, charakterlich abstoßende und egomane Person plappert. Aber ich verstehe, es ist ein Faszinosum, daß so eine offensichtlich geldgierige Talentfreie den bekannten 40 Jahre älteren Milliardär Frank Otto heiraten konnte. Otto war immerhin selbst eins Herausgeber der Mopo, er lebt in Hamburg und schließlich ist die Mopo auch ein Boulevardmagazin.
Mich ärgert in diesen Fällen zwar die Titelauswahl, aber es verwundert nicht wirklich, daß in dem Format so ein Thema gewählt wird.
Aber wie kann es sein, daß ein großes überregionales Periodikum der Funke-Mediengruppe, das Hamburger Abendblatt, zu einem derart wichtigem Thema wie Corona zum Wochenende mit Til Schweiger titelt?


Dieser geistige Bruder Boris Beckers ist in der Tat prominent, aber andererseits auch notorisch verblödet und verbreitete gerade zu Covid19 schon so schwer verschwörungstheoretischen Dünnpfiff, daß hier die Gatekeeperfunktion der seriösen Medien wirklich funktionieren sollte.
Schweiger müsste aus der Informationsblase, die ich mir mit echtem Geld verschaffe möglichst rausgehalten werden und seine Existenz auf die Boulevardwelt konzentrieren, damit ich ihn vermeiden kann.
Der Mann gehört auf die vielen Trash-Islands und sollte sich mit Desiree Nick, Claudia Obert und Bastian Yotta hauen.
Dann kann man einschalten, wenn man möchte und ihn durch Vermeidung solcher Formate auch ganz ignorieren.
Wieso taucht er also immer wieder in großen Zeitungen auf und wird auch noch zu ernsten Themen befragt?
Das erschwert mir ungemein ihn zu vergessen und das würde ich so gern.


[….] Entscheider treffen Haider
Til Schweiger macht in der Corona-Krise bisher vor allem durch kritische Äußerungen von sich reden.
Der Schauspieler spricht mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider über seine Sicht auf die Pandemie – und über seine Pläne. […..]
 
Schweiger also ein Titelstory-würdiger „Entscheider“ Deutschlands?