Montag, 13. Februar 2012

Die gewohnheitsmäßige Lügnerin.



Eins ist sicher, Heidi Adele Albrecht, geb. Stromeyer hat ihre Tochter Ursula (eins von sieben Kindern) nicht heimlich mit dem Briefträger gezeugt.
Ursula ist ihrem Vater Ernst wie aus dem Gesicht geschnitten.
Die beiden sind sich so ähnlich, daß Ursula ihrerseits auch sieben Kinder bekam - ganz wieder Papa.
Beide verbindet außerdem ein Hang zu Adel und Reichtum. 
Er ist stolz den Bremer Großkaufmann Baron Ludwig Knoop zum Uropa zu haben und sie heiratete 1986 den Medizin-Professor und Unternehmer Heiko von der Leyen.
Die berufliche Laufbahn weist ebenso frappierende Ähnlichkeiten auf. 
Vater Ernst ist Arzt-Sohn und auch Töchting Ursula studierte Medizin. 
Beide gingen in die CDU und beide stiegen in die Niedersächsische Landesregierung auf. 
Papa war 14 Jahre lang Ministerpräsident (1976-1990) und sie war ab 2003 zweieinhalb Jahre Landesministerin unter Christian Wulff, bevor sie von Merkel ins Bundeskabinett berufen wurde.

Die wirklich bedeutende Gemeinsamkeit des Vater-Tochter-Gespanns bemerkte man aber erst nachdem von der Leyen einige Zeit in der Öffentlichkeit stand:
Offensichtlich hat sie aus dem Elternhaus den notorischen Drang nicht die Wahrheit zu sagen geerbt.
Wie wir jeden Tag über die causa Wulff zu verstehen bekommen, ist die starke Affinität zu Mauscheleien, Wahrheitsverdrehungen, Skandalproduktion und Vorteilsannahme ein charakteristisches Merkmal für Niedersächsische CDU-Größen.

Ministerpräsident Albrecht hatte die Entscheidung für Gorleben forciert, um im innerdeutschen Kalten Krieg der DDR eins auszuwischen.
Als “Celler Loch“ wurde unter Albrecht eine Mega-Affäre bekannt. Mit einem vom Verfassungsschutz inszenierten Sprengstoffanschlag auf das Hochsicherheitsgefängnis Celle sollten V-Leute in die RAF eingeschleust werden.

Es folgte die legendäre Albrecht’sche Spielbankenaffäre, die zu einem Misstrauensvotum führte, bei dem aus ungeklärten Ursachen urplötzlich mindestens ein Oppositionspolitiker für die CDU stimmte.

1989 verlor Albrecht erneut die Parlamentsmehrheit, als die Fraktion nach peinlich langer Wartezeit von drei Jahren endlich den Skandal-Abgeordneten Kurt Vajen, der dann zu den rechtsextremen Republikanern überlief, ausschloss.

Im Jahr 1986 kam heraus, dass Vajen als amtierender Bürgermeister in mehreren Fällen die Kommunalwahl in Brockel manipuliert hatte. Er war mit Briefwahlunterlagen zu Wählern gegangen, die für sich und ihre Verwandten wählen sollten. Ernst Albrecht, Ministerpräsident von Niedersachsen, trennte sich dennoch nicht von seinem Abgeordneten, um die Einstimmen-Mehrheit von CDU und FDP nicht zu gefährden. Auch nachdem Vajen 1988 nachts mit zwei Promille Alkohol im Blut von Polizisten angehalten wurde und er sich gegen diese wehrte, hielt Albrecht an ihm fest. Vajen wurde 1988 zu einer Geldstrafe von 18.000 Mark verurteilt und musste für neun Monate seinen Führerschein abgeben.
(Wiki)

Aber ein Albrecht stolperte nicht so schnell - trotz fehlender Parlamentsmehrheit.
Wie bei dem Misstrauensantrag wegen der Spielbankenaffäre, fügte sich alles:

Unmittelbar vor Vajens Abgang war der SPD-Politiker Oswald Hoch in den Landtag nachgerückt und erklärte sofort seinen Austritt aus der SPD-Fraktion, um künftig als fraktionsloser Abgeordneter Ernst Albrecht die Mehrheit von 78 Stimmen (CDU/FDP) zu 77 Stimmen (SPD-Grüne) zu sichern. 
So ein Zufall. Und so praktisch!

Auch Ursula von der Leyen ist das Lügen in die Wiege gelegt - wie in diesem Blog mehrfach berichtet, hat die jetzige Arbeitsministerin eine interessante Methode entwickelt.

Sie tritt mit großem Tamtam vor die Presse, um Jubelbotschaften zu verkünden. 
Wenn sie auftritt, ist die Welt rosig. 
Ob es um Internetsperren zur Pornoverhinderung, gesunkene Sozialhilfeempfängerzahlen, Arbeitslosigkeitsrückgang, oder gestiegene Geburtenraten dreht; stets lobt sich die Ministerin selbst über den grünen Klee.

Daß in allen Fällen die Leyen’schen Aussagen schlichtweg gelogen waren und das Gegenteil der Fall war, räumte sie nicht selbst ein, sondern ließ die „richtige“ Wahrheit später vor kleinster Presserunde von einem untergeordneten Mitarbeiter vortragen. 

Sie ist eine extrem unbeliebte Chefin, die schon zu einem regelrechten Mitarbeiter-Exodus führte, weil sie stets nur danach trachtet sich selbst im besten Licht erstrahlen zu lassen und dann andere ihre Fehlprognosen ausbügeln läßt. 
Von schlechter Presse hält sie sich fern.
Eine erfolgreiche Strategie, denn der notorisch phlegmatisch-desinteressierte Urnenpöbel hat längst das Interesse verloren, wenn sich wieder einmal eine der Leyen‘schen Aussagen als falsch erweist und billigt ihr kontinuierlich Toppositionen im Beliebtheitsranking der Politiker zu.

Ihrem Aufstieg zu höheren Posten steht nichts im Weg. Gerne möchte sie Wulffs oder Merkels Job übernehmen.

An die größten Flops der heutigen Arbeitsministerin erinnert zusammenfassend noch einmal dieses wunderhübsche Lied.


Erneut wurde von der Leyen beim Lügen in der letzten MONITOR-Sendung ertappt.

Es geht um superbillige Textilien, die nur unter extremer Ausbeutung von fast verhungernden Näherinnen in Bangladesch produziert werden können.

Ein T-Shirt für 4,95 Euro kann nicht zu fairen Löhnen produziert worden sein - auch nicht in der Dritten Welt. […] Erschreckend, wie wenig sich seither geändert hat. Trotz aller Versprechen der Firmen. Deshalb ist endlich die Politik gefragt. Und siehe da, unsere Recherchen haben ergeben: Die EU will tatsächlich etwas tun. Nur einer steht offenbar ganz gewaltig auf der Bremse. Die Spur führt nach Berlin."
[…] Bangladesch ist die Nähkammer der Welt. Konzerne wie H&M, KiK, Lidl oder Aldi lassen hier produzieren. Denn nirgendwo sind Arbeitskräfte billiger - 30,- Euro im Monat. Oft schuften Nazma und die anderen bis zu 16 Stunden am Tag. Mit 30,- Euro im Monat kann man auch hier kaum überleben. Gewerkschafter kämpfen deshalb seit Jahren für einen fairen Lohn.

Die EU hat die Nase voll von diesen Ausbeutermethoden und möchte die Importeure solcher Textilien wenigstens dazu zwingen Angaben über die Herstellungsmethoden zu machen, so daß der Kunde selbst entscheiden kann, ob er solche Waren auf Kosten der Ärmsten der Welt kaufen will.

Dazu fordert die EU den Nachweis, dass die gesamte Lieferkette soziale Standards erfüllt. Also keine Kinderarbeit, gerechte Arbeitszeiten und fairer Lohn.

Entzogene Kundenliebe kann für einen Billigheimer tödlich sein - das mußte zuletzt SCHLECKER erfahren, dessen publik gewordenen Methoden zu millionenfachem Kundenboykott führten.

Aber wie das so ist, wenn die EU mal etwas Sinnvolles vorhat - man erinnere sich an die Deklarationspflicht von genetisch veränderten Lebensmitteln und die Offenlegung der Agrar-Subventionsflüsse: 
CDU- und CSU- und FDP-Minister kämpfen hartnäckig gegen Transparenz, setzen alles daran die Verbraucher weiter zu täuschen, um den paar Konzernen, die mit solchen miesen Methoden verdienen, in den Hintern zu kriechen.

Eine geradezu lächerliche Lohnerhöhung ist der Bundesregierung schon zu viel.

Prof. Herbert Loock, Akademie für Mode und Design, Düsseldorf: "Bei der Verdopplung der Löhne in Bangladesch würde sich der Einkaufspreis eines T-Shirts ungefähr um 15 bis 20 Cent erhöhen."

Gerade mal 15 Cent mehr würde ein einfaches T-Shirt in der Produktion kosten. Eigentlich nicht viel. Der Wettbewerb sei schuld, klagen die Konzerne. Und keiner will zuerst ausscheren aus der Preisspirale nach unten. Und sie sind die Opfer. Nicht nur der Lohn, auch die Arbeitsbedingungen sind oft mies. Unbezahlte Überstunden, Strafen, wenn Stückzahlen nicht erreicht werden, ja sogar Schläge. Sie würden regelmäßig kontrollieren, werben Unternehmen hierzulande, doch bisher hat sich an den menschunwürdigen Bedingungen nur wenig geändert.

In diesem Fall nun ist es von der Leyen, die blockiert und die Näherinnen lieber im Elend und mit Schlägen versorgt sehen will.

Richard Howitt, EU-Parlament Berichterstatter für soziale Standards (Übersetzung
MONITOR):
"Ich bin sehr enttäuscht über die deutsche Haltung. Kaum war die neue Strategie veröffentlicht, kam die Ablehnung. Vor allem gegen unsere zentralen Vorschläge zur  Modernisierung und Veränderung der Standards unternehmerischer Verantwortung."

Von MONITOR auf diese skandalöse Haltung angesprochen, tut von der Leyen das was sie immer macht: Grinsen und Lügen.

Die Erfahrung gibt ihr Recht. Sie kommt damit durch.
Die CDU steigt in der Wählergunst und sie gehört zu den beliebtesten fünf Politikern Deutschlands.